Ein Lüner Ehepaar hat am Donnerstagnachmittag (20. August) auf den Anruf falscher Polizisten pfiffig reagiert und den Spieß umgedreht. Bei der geplanten Geldübergabe konnten zwei junge Frauen festgenommen werden.
Als das Telefon schellte und am anderen Ende des Hörers die Stimme des vermeintlichen Polizisten erklang, witterte der Lüner bereits, dass hier etwas Faules in der Luft lag. Die fiktive Geschichte: Ermittlungen haben ergeben, dass sein Geld auf der Bank nicht sicher sei – also soll er losziehen und eine fünfstellige Summe abheben. Zivil gekleidete Polizisten würden das Bargeld dann an einer vereinbarten Stelle abholen. Absoluter Blödsinn! Dies erkannte der Lüner auch sofort und benachrichtigte die Polizei. Soweit alles richtig gemacht. Doch damit nicht genug. Das Ehepaar ging auf das falsche Spiel ein, klärte die nächsten Schritte mit der echten Polizei ab und ging daraufhin auf die absurden Anweisungen der Betrüger ein.
Immer im Kontakt mit der echten Polizei fuhr der Mann zur Bank, fingierte mit den Angestellten ein Auszahlungsgespräch und fuhr anschließend nach Hause. Nach weiteren Telefonaten mit den Tätern wurde ein Übergabeort vereinbart.
Als der Lüner dann am frühen Abend einen nicht mit Bargeld gefüllten Beutel an den verabredeten Ort ablegte, näherten sich zwei junge Frauen. Offenbar auf der Suche nach Bargeld. In diesem Moment griff die echte Polizei zu und nahm die beiden Verdächtigen (18 aus Bochum und 23 aus Essen) fest.
Die Ermittlungen zur Tat dauern derzeit an. Der Schaden für das Lüner Ehepaar: 0,- Euro.
Die Polizei möchte auch weiterhin verhindern, dass Betrüger als falsche Polizisten das Ersparte von Dortmunder und Lüner Bürgerinnen und Bürger erlangen. Deshalb gibt sie folgende Hinweise:
- Wichtig: Die Polizei wird Sie nie anrufen und nach Wertsachen
fragen! Sie wird Sie zudem nie - wie es häufig bei dieser Masche
geschieht - unter der Rufnummer 110 anrufen!
- Es gibt vier Fragen, die Sie sich bei verdächtigen Anrufen
stellen können. Beantworten Sie nur eine mit "Ja", ist Skepsis
angebracht und Sie sollten auflegen! Werden Sie am Telefon nach
Geld gefragt? Nach Wertsachen? Werden Sie zur Verschwiegenheit
aufgefordert? Sollen Sie mit der 110 verbunden werden?
- Allgemein gilt: Übergeben Sie Ihr Geld niemals an unbekannte
Personen!
- Sind Sie unsicher, ob "echte" Polizeibeamte vor Ihnen stehen
oder anrufen, ziehen Sie Nachbarn oder Angehörige hinzu oder
besser: Rufen Sie die Polizei unter 110 an. Die Kollegen der
Leitstelle können herausfinden, ob an Ihrer Anschrift
Ermittlungen laufen.
- Wichtig: Lassen Sie sich nicht mit der 110 oder angeblichen
Kollegen verbinden, drücken Sie nicht die Rückruftaste! Legen
Sie auf und wählen Sie selbst die 110.
- Wenden Sie sich auf jeden Fall an die Polizei, wenn Sie einen
verdächtigen Anruf erhalten haben - egal, ob Sie den Betrug
erkannt und aufgelegt haben oder schlimmstenfalls Opfer geworden
sind.
- Häufig sind ältere Menschen die Zielscheibe von Trickbetrügern.
Deshalb ist der Polizei besonders wichtig: Informieren Sie
Seniorinnen und Senioren in Ihrem Umfeld und sprechen Sie über
die Maschen der Betrüger.
- Die "jüngere Generation" kann Verwandte oder Bekannte auch mit
praktischen Maßnahmen unterstützen. Helfen kann zum Beispiel das
Löschen des Telefonbucheintrags. Oft suchen die Täter noch immer
über Vornamen nach potenziell älteren Menschen.
- Weitere Tipps und Infos zu Betrugsmaschen finden Sie auch hier:
www.polizei-beratung.de