Im Alter von 89 Jahren ist das Ehrenratsmitglied und die Trägerin des Bundesverdienstkreuzes Irmgard Ruhland am 30. November verstorben.
Die Sozialdemokratin hinterlässt Spuren: 1975 erstmals in den Rat der Stadt Bergkamen gewählt, setzte Irmgard Ruhland ihre politische Arbeit für dieses Gremium ununterbrochen bis Oktober 1999 fort. Seit Dezember 1999 war sie Ehrenratsmitglied. In der Lokalpolitik lagen ihr besonders die Belange der Kinder, Senioren, Frauen und der Erhalt der Bergarbeitersiedlungen in der Stadt am Herzen. Neben ihrer Ratstätigkeit kümmerte sie sich als Ortsvorsteherin von 1992 bis 1999 zudem um die Anliegen der Bergkamenerinnen und Bergkamener im Ortsteil Mitte.
Für ihre „herausragenden Verdienste“ in der Kommunalpolitik erhielt Irmgard Ruhland im Oktober 1988 das Bundesverdienstkreuz am Bande: Mit Beginn ihrer kommunalpolitischen Tätigkeit habe sie sich „in hervorragender Weise“ für die Stadt und die Belange der Bürgerinnen und Bürger eingesetzt, so hieß es damals in der Laudatio. Zu diesem Zeitpunkt war sie bereits drei Jahrzehnte lang überzeugtes Mitglied der SPD und Arbeiterwohlfahrt.
Ihr soziales Engagement und der stete Einsatz für ihre Mitmenschen bescherte Irmgard Ruhland im Dezember 1985 so auch die Silbermedaille der Stadt Bergkamen, sechs Jahre später wurde sie mit der Ehrenmedaille ausgezeichnet.
Sozial schwache und hilfsbedürftige Menschen waren ihr besonders im Rahmen ihrer Tätigkeit für die Arbeiterwohlfahrt eine Herzensangelegenheit, nach Übernahme des Vorsitzes 1970 zählten ihre Sprechstunden für AWO-Mitglieder zu den Angeboten, die besonders gerne angenommen wurden. Wenn es möglich war, war Irmgard Ruhland bereit, anderen zu helfen. Für ihr langjähriges Mitwirken zeichnete die Arbeiterwohlfahrt Ende der 80er Jahre Irmgard Ruhland mit der Verdienstmedaille aus.
Nicht nur als SPD-Politikerin und AWO-Mitglied wird Irmgard Ruhland vielen in Erinnerung bleiben: Von 1966 bis 1992 betrieb Ruhland gemeinsam mit ihrem Mann für die Stadt Bergkamen das Volkshochschulgebäude an der Lessingstraße, den sogenannten „Treffpunkt“ in Bergkamen-Mitte.
„Der Rat und die Verwaltung der Stadt Bergkamen werden Irmgard Ruhland in Erinnerung behalten und ihrem Wirken ein ehrendes Andenken bewahren“, so Bürgermeister Bernd Schäfer.