Zeugen nach verbotenem Kraftfahrzeugrennen in Unna gesucht

Nach einem verbotenen Kraftfahrzeugrennen zwischen einem Mercedes AMG und einem BMW M4 gegen 19.40 Uhr am Freitagabend (09.06.) auf der Hubert-Biernat-Straße in Unna sucht die Polizei weitere Zeugen, die die beiden hochmotorisierten Pkw während des illegalen Kräftemessens beobachtet haben oder dabei von ihnen überholt worden sind. Hinweise nimmt die Polizeiwache Unna unter der Rufnummer 02303-921 3120 entgegen.

Wie bereits polizeilich berichtet, hatten gleich mehrere Bürger das verbotene Kraftfahrzeugrennen über den Polizei-Notruf gemeldet. Laut Zeugenangaben standen in Höhe einer Pizzeria die beiden Fahrzeuge nebeneinander – also auch auf der Gegenfahrbahn -, fuhren bei einem Startsignal durch Hupen mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit in Richtung Hammer Straße los, wendeten und kehrten über beide Fahrstreifen mit hohem Tempo zurück. Passanten schätzten die Geschwindigkeit der Autos auf mehr als 100 km/h.

Alarmierte Einsatzkräfte trafen die hochmotorisierten Pkw in einem angrenzenden Wohngebiet an. Nach derzeitigem Ermittlungsstand wurden die Wagen von einer 19-Jährigen aus Luxemburg und einem 18-jährigen deutschen Staatsbürger aus Unna geführt.

Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Dortmund stellten die eingesetzten Polizeibeamten die zwei Kraftfahrzeuge sicher. Außerdem wurden die Führerscheine der Beschuldigten sowie die Mobiltelefone der Beteiligten beschlagnahmt. Die Ermittlungen dauern an.




2100 Kilogramm Überladung und defekte Bremsen: Polizei zieht gefährliches Gespann aus dem Verkehr

Foto: Polizei Unna

Beim Abbiegen auf die Unnaer Straße in Kamen fiel dem Verkehrsdienst der Kreispolizeibehörde Unna am Montagmorgen gegen 9.35 Uhr ein verdächtiges Gespann aus einem Mercedes-Sprinter und einem Anhänger auf. Der Verdacht der Einsatzkräfte: starke Überladung und massive Fahrzeugmängel.

Das Ergebnis des anschließenden Wiegens konnten selbst die erfahrenen Polizeibeamten kaum glauben: Insgesamt schlug eine Überladung von 2100 Kilogramm zu Buche. Das Zugfahrzeug war um 42 Prozent, der Anhänger um 32 Prozent überladen. Doch damit nicht genug.

Ein Sachverständiger einer Prüfstelle stellte fest, dass der Hauptrahmen des 4,97 Tonnen wiegenden Kleintransporters (3,5 Tonnen zulässige Gesamtmasse) beidseitig gerissen war. Außerdem waren die Bremse und die Lenkung des Fahrzeugs stark mangelhaft. Und es ging noch weiter: Die Bremse des 2,6 Tonnen schweren Anhängers, der eigentlich nur zwei Tonnen hätte wiegen dürfen, war vollständig ohne Funktion.

Der Verkehrsdienst untersagte dem rumänischen Staatsbürger die Weiterfahrt und zog die Kennzeichen und Zulassungsdokumente ein. Darüber hinaus musste der Fahrer vor Ort eine Sicherheitsleistung und die Gutachterkosten bezahlen.

„Dieses Gespann war eine nicht kontrollierbare Gefahr für den Straßenverkehr, das wir noch früh genug entdeckt haben“, resümierten die Polizeibeamten.




Unbekannter attackiert Bergkamener Ehepaar: Polizei sucht Zeugen

Nach einem Angriff auf ein Bergkamener Ehepaar in Kamen am frühen Samstagmorgen (10.06.) sucht die Polizei Zeugen.

Gegen 6.10 Uhr war das Ehepaar zu Fuß auf der Straße Am Geist unterwegs, als ein bislang unbekannter Täter auf den 66-jährigen Bergkamener zuging und ihn von hinten mit dem Fuß trat, sodass er zu Boden ging. Dort schlug ihm der Täter mehrfach mit der Faust ins Gesicht. Außerdem schlug er der 61-jährigen Ehefrau ins Gesicht. Danach flüchtete der Täter in Begleitung von zwei weiteren männlichen Personen in Richtung Markt. Die beiden Geschädigten mussten zur ambulanten Behandlung mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht werden.

Die Gruppe wurde wie folgt beschrieben:

Person 1 (Haupttäter)

   - männlich
   - ca. 20-23 Jahre alt
   - ca. 1,70 m groß
   - normale Statur
   - grauer Kapuzenpullover (Kapuze über dem Kopf)
   - graue Hose

Person 2

   - männlich
   - ca. 20-23 Jahre alt
   - ca. 1,70 m groß
   - normale Statur
   - rotes Oberteil

Person 3

   - männlich
   - ca. 20-23 Jahre alt
   - ca. 1,70 m groß

Zeugen, die den Angriff oder die Gruppe gesehen haben, werden gebeten, sich mit Hinweisen an die Polizeiwache Kamen unter der Rufnummer 02307-921 3220 zu wenden.




18-Jähriger durch Unfall verletzt: Sein Roller war nicht zugelassen und vermutlich technisch verändert

Ein Unfall am Samstagnachmittag in Kamen hat aller Voraussicht nach für einen 18-jährigen Bergkamener ein juristisches Nachspiel wegen des Verdachts des Fahrens ohne Fahrerlaubnis.

Wie die Polizei mitteilt, wurde der 18-Jährige mit seinem Roller gegen 14.50 Uhr auf der Fritz-Erler-Straße in einen Verkehrsunfall verwickelt. Aus bislang ungeklärten Gründen kollidierte der Rollerfahrer aus Bergkamen an einer durch einen am Fahrbahnrand parkenden PKW verursachten Engstelle frontal mit dem Pkw einer entgegenkommenden 47-jährigen Frau aus Kamen.

Der Rollerfahrer wurde leichtverletzt. Sein Roller wurde sichergestellt, da er nicht zugelassen war und der Verdacht besteht, dass er technisch verändert wurde. Gegen den Fahrer wird deshalb und wegen des Verdachts des Fahrens ohne Fahrerlaubnis ermittelt. Die Pkw-Fahrerin blieb unverletzt. Der Sachschaden an beiden Fahrzeugen wird insgesamt auf etwa 2.000 Euro geschätzt.




Pkw gegen Bus auf der Lünener Straße: Zwei Leichtverletzte

Bei einem Verkehrsunfall am Donnerstagabend im Bergkamener Ortsteil Oberaden sind zwei Personen leicht verletzt worden.

Gegen 20.33 Uhr befuhr eine 41-jährige Bergkamenerin mit ihrem Pkw die Lünener Straße in Richtung Westen. Aus bislang ungeklärter Ursache geriet sie in den Gegenverkehr und kollidierte mit dem Linienbus eines 39-Jährigen aus Hamm, in dem sich keine Fahrgäste befanden.

Während die 41-Jährige eine weitere medizinische Behandlung im Krankenhaus ablehnte, wurde der 39-Jährige mit einem Rettungswagen in eine umliegende Klinik gebracht.

Das Auto war nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden. Der Bus konnte zu einem Betriebsgelände gefahren werden. Die Sachschäden belaufen auf etwa 20000 Euro. Die Fahrbahn war während der Unfallaufnahme in beide Richtungen gesperrt.




22-jähriger Bergkamener nach gewalttätigen Auseinandersetzung in einem Fitnessstudio festgenommen

Nach einer gewalttätigen Auseinandersetzung in einem Fitnessstudio in Dortmund-Eving wurden zwei Personen schwer verletzt. Die Polizei nahm fünf Beteiligte vor Ort zunächst fest.

Gegen 13.30 Uhr am Montag erhielt die Polizei einen Einsatz zu einem Fitnessstudio in der Gewerbeparkstraße. Mehrere Personen sollen sich u.a. mit Gegenständen eine Auseinandersetzung liefern. Zudem soll es Verletzte geben.

Aufgrund der unklaren Lage rückte die Polizei mit einer großen Anzahl von Kräften zum Tatort an. Vor Ort umstellten sie das Gebäude weiträumig. Eine verletzte Person gab spontan an, dass sie in dem Studio gezielt angegriffen worden sei. Zwei weitere Beteiligte verließen kurz nach Eintreffen der Polizei das Gebäude. Einer der beiden war augenscheinlich schwer verletzt. Da es nicht auszuschließen war, dass sich noch ein weiterer Täter in dem Studio befindet, durchsuchten angeforderte Spezialkräfte das Objekt. Es konnte keine weitere Person angetroffen werden.

Insgesamt nahm die Polizei fünf Personen fest. Zwei der Festgenommen (22 Jahre aus Bergkamen und 41 Jahre aus Dortmund) befinden sich im Krankenhaus. Die Beamten brachten die anderen drei Beteiligten in das Polizeigewahrsam.

Die Hintergründe der Tat sind aktuell noch unklar. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass es eine Beziehung zwischen den Beteiligten gibt.




Polizei zieht positive Hafenfest-Einsatzbilanz: Sieben Strafanzeigen an drei Tagen

Nach dem dreitägigen Hafenfest 2023 in der Marina Rünthe zieht die Polizei nach eigenen Angaben eine positive Einsatzbilanz.

Insgesamt wurden sieben Strafanzeigen erfasst – fünf wegen Körperverletzungsdelikten, eine wegen Beleidigung und eine wegen Fahrraddiebstahls. Darüber hinaus gab es drei Platzverweise und eine Ingewahrsamnahme (Platzverweis nicht nachgekommen).

„Die Veranstaltung war sehr gut besucht. Darauf haben wir mit starker Präsenz reagiert. Der Großteil hat überwiegend friedlich und entspannt gefeiert. Lediglich im Umfeld des Hafengeländes haben wir die eine oder andere Störung durch junge alkoholisierte Leute festgestellt. Trotzdem blicken wir auf einen weitgehend störungsfreien Verlauf zurück“, sagt der Leiter des Einsatzes, Polizeihauptkommissar Dirk Preker.




14-Jährige klettern auf Signalmast – Bundespolizei sperrt Bahnstrecke in Bergkamen

Vorsignalmast. Foto: Bundespolizei

Am vergangenen Freitagabend kletterten zwei Jugendliche an einer Güterzugstrecke in Bergkamen einen Signalmast hoch und kamen so der stromführenden Oberleitung gefährlich nahe. Bundespolizisten übergaben sie später ihren Eltern.

Gegen 20:30 Uhr alarmierte der Triebfahrzeugführer eines Güterzuges die Bundespolizei. Er habe bei Bergkamen an einem Signalmast zwei Jugendliche erkennen können. Diese sollen sich in einem Wartungskorb aufhalten. Sofort veranlassten die Bundespolizisten die Sperrung der besagten Bahnstrecke und fuhren zum Einsatzort. Auch Kräfte der Polizei Unna wurden alarmiert. Diese entdeckten die zwei jungen Bergkamener. Die Jungen hielten sich noch in den Wartungskörben des Vorsignals auf und schwebten dabei in Lebensgefahr, da sie sich weniger als 2 Meter von der stromführenden Oberleitung aufhielten. Womöglich hätte das heben eines Armes ausgereicht um einen Stromschlag/Überschlag zu ermöglichen.

Nach Aufforderung durch die Polizisten kletterten die Jugendlichen herunter. Bundespolizisten informierten die Erziehungsberechtigen, die ihre Kinder wenig später noch am Einsatzort abholten. Hierbei wurde ihnen erklärt, wie leichtsinnig und lebensgefährlich das Handeln der Jungen war.

Durch den Vorfall kam es zu Beeinträchtigungen im Bahnverkehr. Mehrere Züge mussten umgeleitet werden und verspäteten sich.

Die Beamten leiteten ein Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen der Vornahme einer Betriebsstörenden Handlung ein.

Die Bundespolizei warnt vor den Gefahren des Bahnstroms. Dieser verfügt über 15.000 Volt und 1.000 Ampere. Eine Berührung der Oberleitung ist nicht nötig, da durch sogenannte Lichtbögen der Strom, der gut 65-mal stärker ist als aus einer herkömmlichen Steckdose, auf den menschlichen Körper „überspringen könnte“. Vor allem Kinder, Jugendliche und Heranwachsende werden vor dem Klettern auf Waggons und Strommasten oder vor dem Zug- oder S-Bahn-Surfen gewarnt. Auch das Fertigen von Selfies oder Fotos im Gleisbereich sowie Leichtsinn und Mutproben im Bereich von Bahnanlagen endet oft tödlich oder mit schwersten Verletzungen.

Präventionshinweise gibt es u.a. im Internet unter: https://www.bundespolizei.de/Web/DE/02Sicher-im-Alltag/04Sicher-auf-Bahnanlagen/Sicher-auf-Bahnanlagen_node.html




Bundespolizei sucht Zeugen: Unbekannte legen in Oberaden Steinplatte auf Schienen der Hamm-Osterfelder Bahnlinie

Am Pfingstsonntagabend (28. Mai) kollidierte ein Zug in Bergkamen mit einer, auf den Schienen abgelegten, Steinplatte. Die Bundespolizei bittet die Bevölkerung um Hinweise.

Gegen 20 Uhr überfuhr ein Güterzug auf der Strecke zwischen Oberhausen und Hamm in Bergkamen-Oberaden eine Betonplatte. Diese war zuvor von Unbekannten auf den Schienen abgelegt worden. Die Platte zerbrach bei dem Zusammenstoß vollständig. Bei einem Halt stellte der 58-jährige Triebfahrzeugführer keine Beschädigungen an dem mit Chemikalien beladenen Zug fest.

Vor Ort fertigten Bundespolizisten Lichtbilder von den Mahlspuren auf den Schienen an. Es kam zu erheblichen Störungen des Bahnverkehrs.

Die Bundespolizei leitete ein Ermittlungsverfahren wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ein und bittet Zeugen um Hinweise. Wer kann Angaben zu Tatverdächtigen machen, die sich am 28. Mai gegen 20 Uhr am Streckenbereich in Bergkamen-Oberaden in der Nähe der Bahnhofstraße und Lünener Straße aufgehalten haben?

Hinweise nimmt die Bundespolizei unter der kostenfreien Servicenummer 0800/ 6 888 000 oder jede Polizeidienststelle entgegen.




Zwei Verkehrsunfälle mit leichtverletzten Personen direkt hintereinander an der A2-Anschlussstelle an der Lünener Straße

Am Sonntagnachmittag kam es im Bereich der BAB Anschlussstellen auf der Lünener Straße zu zwei Auffahrunfällen.

Um 14.48 Uhr fuhr ein 61-jähriger Bergkamener mit seinem PKW auf der Lünener Straße in Richtung Lünen, als er zwischen den Anschlussstellen der A 2 verkehrsbedingt anhalten musste. Diese bemerkte ein hinter ihm fahrender 68-jähriger Kamener zu spät und fuhr auf. Auch ein hinter diesem fahrender 20-jähriger Dortmunder bemerkte die Situation zu spät und fuhr ebenfalls auf.

Die 69-jährige Beifahrerin des Kameners wurde dabei leicht verletzt und zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.

Direkt hinter dieser Unfallstelle bremste ein 52-jähriger Unnaer seinen PKW bis zum Stillstand ab. Das bemerkte ein nachfolgender 45-jähriger Dortmunder zu spät und fuhr auf. Die 50-jährige Beifahrerin des Unnaers verletzte sich ebenfalls leicht und kam zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus.

Der Sachschaden des ersten Unfalls wird auf etwa 5000 Euro, der des zweiten auf etwa 2500 Euro geschätzt.




Objekt in Bergkamen durchsucht: Schlag gegen Mitglieder der europaweit agierenden Mafia-Organisation ‚Ndrangheta und gegen internationale Drogenhändler

Einsatzkräfte der Polizei NRW und der Staatsanwaltschaft Düsseldorf durchsuchten am Morgen des 3. Mai 2023 über 50 Objekte (Häuser, Wohnungen, Büros und Geschäftsobjekte) in Nordrhein-Westfalen sowie vier Objekte in Erfurt (Thüringen) und vollstreckten 18 Haftbefehle. Hintergrund des Einsatzes ist ein Verfahren der bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf angesiedelten Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten in Nordrhein-Westfalen (ZeOS NRW), das sich gegen mutmaßliche Verantwortliche, Mitglieder und Unterstützer einer deutschen sowie einer ausländischen kriminellen Vereinigung (‚Ndrangheta) richtet. Der Schwerpunkt der Maßnahmen lag in den Städten Bedburg, Bergisch-Gladbach, Siegen und Wuppertal.

Den rund 35 Beschuldigten wird – in unterschiedlichem Umfang – neben der Mitgliedschaft oder Unterstützung einer kriminellen (ausländischen) Vereinigung unter anderem bandenmäßiges Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge sowie gewerbs- und bandenmäßige Geldwäsche vorgeworfen.

Ausgangspunkt der seit Juli 2020 andauernden Ermittlungen waren Hinweise der italienischen Strafverfolgungsbehörden zu Straftaten im Zusammenhang mit der italienischen Mafia-Organisation ‚Ndrangheta u.a. in Nordrhein-Westfalen.

Einem Zusammenschluss von sieben Beschuldigten wird vorgeworfen, auf Geheiß eines hochrangigen Mitglieds der ‚Ndrangheta aus San Luca in Kalabrien ein Eiscafé in Siegen betrieben zu haben. Bei diesem handelt es sich nach Erkenntnissen der italienischen Strafverfolgungsbehörden um einen führenden Verantwortlichen im internationalen Kokainhandel, welcher mutmaßlich einen Teil des Erlöses aus den Betäubungsmittelgeschäften, ca. 400.000 Euro, in eine Eisdiele investiert haben soll. Diese diente zum einen der Wäsche der illegalen Betäubungsmittelgewinne, zum anderen auch als Logistikstützpunkt für die ‚Ndrangheta in Nordrhein-Westfalen. Um die inkriminierte Herkunft des Geldes und den wahren Geldgeber zu verschleiern, gründete der 36 Jahre alte, italienische Beschuldigte offiziell eine GmbH und betrieb das Eiscafé gemeinsam mit seinem 38 Jahre alten Bruder. Dort stellten sie unter anderem Kuriere und Strohleute mit italienischer Staatsbürgerschaft an und zahlten einen Teil der Einnahmen aus dem Tagesgeschäft auf bislang nicht bekanntem Weg an die im Hintergrund agierenden Mitglieder der ‚Ndrangheta.

Im Fokus des Verfahrens steht weiterhin der 62 Jahre alte Hauptbeschuldigte aus dem Raum Hattingen. Dieser ist dringend verdächtig, als führender Kopf ein professionell agierendes internationales Betäubungsmittel-Netzwerk betrieben und insbesondere Kokain für hochrangige Mitglieder der ‚Ndrangheta geschmuggelt zu haben. Nach dem Ergebnis der Ermittlungen bezog die Tätergruppierung die Betäubungsmittel aus den Niederlanden sowie Belgien und transportierte dieses mittels umgebauter Fahrzeuge, die jeweils über ein spezielles Versteck verfügten, nach Italien. Auf diese Art und Weise sollen die Beschuldigten in wechselnder Besetzung durch mindestens 58 Schmuggelfahrten alleine im Zeitraum Februar 2018 bis November 2022 circa 900 Kilogramm Kokain nach Italien transportiert haben. Aufgabe des Hauptbeschuldigten war es hierbei, über die Eingliederung von Personen in das Netzwerk zu entscheiden, den Kontakt zu den internationalen Auftraggebern zu halten, die Geldflüsse des Netzwerkes zu koordinieren und den reibungslosen Ablauf der einzelnen Schmuggelfahrten zu gewährleisten. Dem Netzwerk werden derzeit 17 Beschuldigte zugerechnet.

Der 62-jährige Hauptbeschuldigte steht überdies im Verdacht, bereits in den Jahren 2008/2009 mindestens eine Tonne Kokain nach dem oben genannten Modus Operandi nach Italien transportiert zu haben. Darüber hinaus sind mehrere Beschuldigte des Netzwerkes sowie aus dessen unmittelbaren Umfeld verdächtig, mit Marihuana und Amphetamin im Kilobereich Handel getrieben zu haben.

Die Durchsuchungen in NRW fanden in Bedburg, Bergisch-Gladbach, Bergkamen, Breckerfeld, Castrop-Rauxel, Datteln, Dortmund, Essen, Fröndenberg, Hagen, Hattingen, Netphen, Neuss, Siegen, Velbert und Wuppertal, statt. Weitere Durchsuchungen fanden in Erfurt (Thüringen) statt. Insgesamt waren rund 500 Einsatzkräfte beteiligt, darunter die Einsatzhundertschaft, das Spezialeinsatzkommando und Diensthundeführer.

Im Vorfeld hatte die ZeOS NRW gegen 16 Beschuldigte Haftbefehle erwirkt. Diese konnten widerstandlos in Bergisch-Gladbach, Castrop-Rauxel, Hagen, Hattingen, Siegen, Velbert sowie Wuppertal festgenommen werden und sollen im Laufe des Tages dem Haftrichter vorgeführt werden. Zusätzlich vollstreckten die Einsatzkräfte im Rahmen der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe zwei europäische Haftbefehle.

„Die Ermittlungen machen deutlich, dass wir einen langen Atem und einen langen, internationalen Arm haben“, sagt Ingo Wünsch, Leiter des LKA NRW. „Und dieses Verfahren zeigt wieder mal, dass Ausdauer, Geduld und internationales Zusammenwirken das Erfolgsrezept gegen internationale Organisierte Kriminalität ist.“

In Bedburg und Siegen wurden zudem Beschuldigten, die Eiscafés in den Städten betrieben, durch die Stadtverwaltungen und in Zusammenarbeit mit dem LKA NRW die Gewerbeerlaubnisse entzogen.

Weiterhin wurden bei dem europaweiten Großeinsatz zeitgleich durch die zuständigen Sicherheitsbehörden in Belgien, Frankreich, Italien, Portugal, Rumänien, Slowenien und Spanien sowie in Bayern, Rheinland-Pfalz und im Saarland Maßnahmen umgesetzt. Nähere Informationen zu der gemeinsamen Ermittlungsgruppe, an der auch Europol und Eurojust beteiligt sind und die durch die Europäische Kommission unterstützt wird, sind der folgenden Pressemitteilung zu entnehmen:

https://www.eurojust.europa.eu/news/ndrangheta-mafia-members-arrested-investigation-belgium-italy-and-germany