DIE LINKE dominiert die Juniorwahl am SGB – Klare Siegerin bei Erst- und Zweistimmen

 

Am Donnerstag hatten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 7 bis Q2 die Möglichkeit, im Rahmen der Juniorwahl zum Bundestag 2025 ihre Stimmen abzugeben. Insgesamt waren 509 Schülerinnen und Schüler bei dieser Simulation der Bundestagswahl wahlberechtigt, was einer beeindruckenden Wahlbeteiligung von 90,37 Prozent entspricht. Jetzt durften die Ergebnisse bekannt gegeben werden.

Bei den Erststimmen konnte Oliver Schröder von DIE LINKE mit 34 Prozent der Stimmen den Wahlsieg für sich verbuchen. Auf den weiteren Plätzen folgten MdB Oliver Kaczmarek (SPD) mit 30 Prozent, die CDU mit Dr. Tilman Rademacher (14 Prozent), Friederike Hagelstein (AfD) mit 9,2 Prozent, die Grünen mit 7,4 Prozent (Michael Sacher) und die FDP mit 4 Prozent (Benjamin Lehmkühler).

Auch bei den Zweitstimmen setzte sich DIE LINKE mit 37,9 Prozent klar durch. Die SPD erreichte 19,5 Prozent, gefolgt von der CDU mit 13,7 Prozent, der AfD mit 8,7 Prozent, der BSW mit 5,6 Prozent, den Grünen mit 5,2 Prozent und der FDP mit 2,2 Prozent. Auf sonstige Parteien entfielen 9,4 Prozent der Schüler-Stimmen.

Die Schülerinnen und Schüler haben mit ihrer hohen Wahlbeteiligung ein klares Statement für Demokratie abgegeben. Laut Schüleraussagen beeindruckte DIE LINKE mit einem überzeugenden Wahlkampf, in dem insbesondere über soziale Medien die Kinder und Jugendlichen angesprochen wurden. Offenbar trafen sie dabei im besonderen Maße die Themen, die diese besonders bewegen. Die SPD erzielte in Bergkamen traditionell ein deutlich besseres Ergebnis als auf Bundesebene – die sonst bei den Schülerinnen und Schülern sehr beliebten GRÜNEN schnitten bei dieser Juniorwahl sehr schwach ab.

Die hohe Wahlbeteiligung und das Engagement der Schülerinnen und Schüler zeigen das große Interesse an politischen Prozessen und die Bedeutung der politischen Bildung an unserer Schule.

Ein großer Dank gebührt der Wahlleitung. Der Q2 LK Sozialwissenschaftenvon Herrn Fahling organisierte die Juniorwahl, informierte im Vorfeld die Schülerinnen und Schüler aller Jahrgänge über das Wahlverfahren auf Bundesebene und übernahm die Wahlleitung und Auszählung der Ergebnisse.

Auch auf Bundesebene ist DIE LINKE die große Gewinnerin bei den Zweitstimmen (25,3 %), die CDU erhielt 16,8 % der Stimmen, vor der SPD mit 15,5 %, der AfD mit 14,7 % und den Grünen mit 9,3 %. BSW und FDP schaffen es bei der Juniorwahl nicht über die 5 %-Hürde.




Bundestagswahl: Starke Verluste für die SPD und starke Gewinne für die AfD in Bergkamen

Das Ergebnis der Bundestagswahl am Sonntag wird den Bergkamener Parteien jede Menge Diskussionsstoff liefern, ist doch die Kommunalwahl im September fest terminiert. Die Nordbergstadt ist spätestens seit dem 23. Februar 2025 keine „rote Hochburg“ mehr. Nur 26,7 Prozent der Wählerinnen und Wähler haben ihr Kreuz hinter der SPD gesetzt. Das ist ein Absturz von 14,7 Prozentpunkte.

Bei den Zweitstimmen, die über die Zusammensetzung des nächsten Deutschen Bundestag entscheiden, liegen CDU und AfD knapp dahinter. Für die Christdemokraten stimmten 23,51 Prozent (plus 4,31) und für die „Alternative“ 23,27 Prozent (plus 13,37 Prozent).

Anders sieht es bei den Erststimmen aus. Hier erzielte SPD-Kandidat Oliver Kaczmarek immerhin 33,75 Prozent. Dr. Tilmann Rademacher kam auf 25,09 Prozent. Und Friederike Hagelstein von der AfD 23,57 Prozent.

Bei den kleineren Parteien erreichten die Linke 7,85 Prozent die Grünen 6,76 Prozent, BSW 4,62 Prozent und die FDP 3,05 Prozent.

Den Wahlkreis Unna I gewann Oliver Kaczmarek mit 31,84 Prozent der Stimmen vor Dr. Tilmann Rademacher mit 29,80 Prozent. Damit ist Kaczmarek der einzige Abgeordnete aus dem Kreis Unna im neuen Bundestag.

Weitere Infos zur Bundestagswahl im Kreis Unna finden sich hier: https://wahlen.kreis-unna.de/btw2025/05978000/praesentation/index.html




Nachbetrachtung zur Bundestagswahl

Kurz nach der Bundestagswahl möchten die Jugend gegen Faschismus Kamen und BürgerInnen gegen Rechts Kamen und Bergkamen Bilanz ziehen: Wie lassen sich die Ergebnisse der extremen Rechten im Kreis Unna einordnen? Welche Strategien haben rechte Parteien und Akteure in der Region verfolgt? Und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die antifaschistische Arbeit vor Ort?

Zur gemeinsamen Nachbetrachtung sind alle Interessierten ik Raum der Linken, Kamen, Oststraße 32, herzlich eingeladen!

Termin Dienstag, den 25.2.25 um 18.30 Uhr

Eintritt kostenlos

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.




Erneut hohe Nachfrage: Solar-Dach Fördermittel für 2025 ausgeschöpft

Die Stadt Bergkamen konnte im Haushaltsjahr 2025 insgesamt 57.500,00 € an Fördermitteln für den Ausbau von privaten PV-Anlagen bereitstellen. Diese Mittel sind für Zuschüsse zu Stecker-PV-Anlagen (10.000,00 €) und Solardächern (47.500,00 €) vorgesehen. Ziel ist es, die Bürgerinnen und Bürger zu ermutigen, aktiv an der Energiewende teilzunehmen und somit zur Erreichung der Klimaziele beizutragen.

Das Förderziel für 2025 ist bereits größtenteils erreicht. Aktuell sind die verfügbaren Fördermittel in 23 Bescheiden des Förderprogramms „Solar-Dach Bergkamen“ gebunden und somit ausgeschöpft. „Im Vorjahr konnten wir 29 Anträge in kürzester Zeit positiv bescheiden. Insgesamt kommen wir somit auf 52 geförderte Dach-PV-Anlagen mit einer voraussichtlichen Gesamtleistung von 621,71 kWp“, freut sich der neue Klimaschutzmanager der Stadt Bergkamen, René Böhm. Er betont weiter: „Es besteht die Möglichkeit, dass durch Minderausgaben noch weitere Antragsteller nachrücken und Fördermittel erhalten können. Dennoch wird davon ausgegangen, dass das Programm für 2025 damit abgeschlossen ist und wir keine weiteren Anträge mehr annehmen“.

Zusätzlich zu dem Erfolgsmodell der Dach-PV-Förderung können für Stecker-PV-Anlagen weiterhin Anträge gestellt werden. Voraussetzung ist jedoch, dass mit den Maßnahmen noch nicht begonnen wurde und die Förderkriterien eingehalten werden. Jegliche Informationen zur Antragsstellung erhalten Sie auf der Website der Stadt Bergkamen oder per Mail-Anfrage an klimafoederung@bergkamen.de.




Hasenpest: Bitte nicht anfassen – Tipps für das richtige Verhalten

Aktuell treten wieder vermehrt Fälle der Hasenpest in Nordrhein-Westfalen auf. Zuletzt wurde ein Fall im Kreis Soest bestätigt. Zwar verzeichnete die Veterinärbehörde des Kreises Unna in diesem Jahr noch keinen Fall der meldepflichtigen Tierkrankheit, trotzdem stellt die Hasenpest eine dauerhafte Bedrohung dar.

Bei der Hasenpest handelt es sich um die so genannte Tularämie, eine bakterielle Erkrankung. Deshalb weist die Veterinärbehörde noch einmal auf das richtige Verhalten hin, wenn man einen toten Hasen findet.

Auf Menschen übertragbar
Bei der Tularämie handelt es sich laut Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung um eine durch das Bakterium Francisella tularensis hervorgerufene Erkrankung. Grundsätzlich können sich alle Säugetiere mit der Hasenpest infizieren, besonders anfällig für diese Erkrankung sind jedoch Feldhasen. Vor allem Nager stellen die Hauptwirte dieses Bakteriums dar. Auch auf Menschen ist die Krankheit übertragbar und nicht ungefährlich. Sie kann aber mit Antibiotika in der Regel gut behandelt werden.
Damit es soweit gar nicht erst kommt, gibt Kreisveterinärdirektor Dr. Kirschner folgende Hinweise: „Abstand halten hilft auch hier. Wer einen toten Hasen findet, sollte ihn keinesfalls anfassen, sondern die Veterinärbehörde kontaktieren. Auch Hundebesitzer sollten aufpassen und ihre Hunde in Bereichen, in denen Hasenpest-Fälle aufgetreten sind, an der Leine halten.“ Hunde sind aber resistent und erkranken in aller Regel nicht. Auch Hauskatzen scheinen nur wenig empfänglich zu sein. Wer Hasenfleisch isst, sollte es unbedingt ausreichend durcherhitzen.

Wer einen toten Hasen findet, kann das Ordnungsamt der Stadt Unna per E-Mail an ordnungsamt@stadt-unna.de oder die Veterinärbehörde des Kreises Unna per E-Mail an tiergesundheit@kreis-unna.de informieren. Wichtig ist dabei, den genau Fundort sowie Datum des Fundes anzugeben. PK | PKU




Podiumsdiskussion am Bergkamener Gymnasium mit Bundestagskandidaten und Ratsvertreter:innen

Spannende 90 Minuten erlebten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 10, EF und Q2 des Städtischen Gymnasiums Bergkamen bei der Podiumsdiskussion Zukunftsdialog: Starke Generation Z – Bildung bewegt, Demokratie lebt.

Eingeladen waren die Bundestagskandidaten des Wahlkreises Unna Hamm I sowie die Fraktionsvorsitzenden aus dem Rat der Stadt Bergkamen. Zu Gast waren MdB Oliver Kaczmarek (SPD), Dr. Tilman Rademacher (CDU), Nelli Soumaoro (Die GRÜNEN, Direktkandidat Wahlkreis Unna-Hamm II, in Vertretung für MdB Michael Sacher, der in Berlin einen Termin wahrnehmen musste), Nicole Schröder (in Vertretung für den beruflich verhinderten Oliver Schröder) und Christoph Dammermann, Bürgermeisterkandidat in Werne (FDP in Vertretung für den beruflich verhinderten Benjamin Lehmkühler). Begleitet wurden die Bundestagsvertreter durch die Lokalpolitiker:innen Dieter Mittmann (SPD), Thomas Heinzel (CDU), Angelika Lohmann-Begander (FDP), Thomas Grziwotz (Die GRÜNEN) und Katja Wohlgemuth (Die LINKE). Moderiert wurde die Veranstaltung von Wirtschaft-Politik-Lehrer Jan Groesdonk.

Nach einer Vorstellungsrunde wurden die für die Schülerinnen und Schüler wichtigen Themen, wie der bauliche Zustand der Schulen, Digitalisierung, Umweltschutz, Attraktivität des Wohnortes und Angebote für Jugendliche differenziert diskutiert.

In der Planung der Veranstaltung durch die Schülerinnen und Schüler des Q2-Leistungskurses Sozialwissenschaften von Herrn Fahling wurde schnell deutlich, dass die Themen, die Kinder und Jugendliche bewegen, nicht nur auf Bundesebene betrachtet werden können, sondern insbesondere der Lokalbezug von großer Bedeutung ist. Viele Entscheidungen, die auf Bundesebene getroffen werden, beeinflussen die Handlungsmöglichkeiten der örtlichen Politik. Die Schülerinnen und Schüler, darunter einige Erstwählerinnen und Erstwähler in der Q2, wollten daher mit Vertreterinnen und Vertretern der im Stadtrat vertretenen Parteien sowie deren Bundestagskandidaten ins Gespräch kommen.

So kam die Entscheidung zustande, nur Parteien einzuladen, die einen Ortsverein haben oder ein Stadtratsmandat in Bergkamen innehaben, nämlich SPD, CDU, Grüne, FDP und Linke. Dies stellt sicher, dass die Diskussionen die für die Schülerinnen und Schüler wichtigen lokalen Themen berücksichtigen und dass die eingeladenen Gäste direkt auf kommunale Anliegen eingehen können, für die sie sich auch in der Bundespolitik einsetzen können.




SPD Weddinghofen-Heil: „Auf einen Kaffee oder Tee mit Demokraten“

Der SPD-Ortsverein Weddinghofen-Heil lädt am kommenden Samstag, dem 22.02.25 von 10 bis 12 Uhr alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zu ihrem Informationsstand am örtlichen Netto in Weddinghofen im Rahmen der Bundestagswahl am 23.02.2025 ein. Unter dem Motto „Auf einen Kaffee oder Tee mit Demokraten“ sind alle Nachbarinnen und Nachbarn eingeladen, sich mit den lokalen SPD Vertreterinnen und Vertretern über aktuelle Themen auszutauschen und mit weiteren engagierten lokalen Akteuren ins Gespräch zu kommen und durch ihr Interesse aktiv den demokratischen Austausch zu unterstützen.



Kranzniederlegung am Ehrenmal: Grubenunglück auf Grimberg 3/4 am 20. Februar 1946 forderte 405 Todesopfer

Gedenkfeier am 79 Jahrestag des großen Grubenunglücks auf der Schachtanlage Grimberg 3/4 in Weddinghofen.

Zum 79. Jahrestag des großen Grubenunglücks auf der Schachtanlage Grimberg 3/4 am 20. Februar 1946 mit 405 Todesopfern hatten der Knappenverein und die IG BCE-Ortsgruppe Weddinghofen zu einer Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung am Ehrenmal auf dem Waldfriedhof eingeladen.

Eine Gedenkrede hielt am Donnerstagmorgen am Ehrenmal nicht nur Bürgermeister Bernd Schäfer, sondern diesmal auch Oliver Kaczmarek. Er sei selbst Sohn einer Bergarbeiterfamilie, erklärte der SPD-Bundestagsabgeordnete nach der Kranzniederlegung. Er forderte dazu auf, obwohl es in Deutschland längst kein förderndes Steinkohlenbergwerk gebe, die Erinnerung an den Bergbau und hier an das schwerste Grubenunglück in Deutschland wach zu halten.

Als Vorbereitung für seine Rede hatte Kaczmarek den Film über das Grubenunglück mit dem Titel „Lebendig begraben“ aus der WDR-Reihe „Heimatflimmern“ gesehen. Dazu hat er auch einen großen Teil der über 600 Kommentare gelesen. Sie zeigten, dass das Schicksal der Bergleute von Grimberg 3/4 und deren Familien auch heute noch viele Menschen beschäftigt, sagte der Bundestagsabgeordnete. Die Dokumentation von Wilm Huygen rekonstruiert das tragische Unglück von 1946 und zeichnet die Spuren nach, die der „Mythos Grimberg“ bis heute bei den Menschen und in der Stadt hinterlassen hat. Mithilfe von Zeitzeugen, Experten und umfangreichem Archivmaterial wird deutlich, wie es zu der Katastrophe kommen konnte. Dieser Film kann auf dem YouTube-Kanal des WDR aufgerufen werden:

Es gab admals kaum eine Familie in den damaligen Gemeinden Weddinghofen und Bergkamen, die nicht von diesem Unglück betroffen gewesen war. Kurz nach 12 Uhr am 20. Februar 1946 erschütterte eine gewaltige Explosion im Bergwerk Grimberg 3/4 die Gemeinden. Die Wucht der Explosion war so gewaltig, dass über Tage die Schachthalle einstürzte. Eine 300 Meter hohe Stichflamme schlug aus dem Schacht. Die Bunkeranlagen und Seilfahrtaufgänge wurden zerfetzt, das Strebengerüst beschädigt und die Schachteinbauten mit den Fördereinrichtungen völlig zerstört. Der Seilfahrtkorb jagte in den Turm und wurde auf ein Drittel seiner ursprünglichen Höhe zusammengestaucht. Tag und Nacht waren Grubenwehren aus dem gesamten östlichen Ruhrgebiet im Einsatz, um Überlebende zu bergen. Drei Tage dauerten die dramatischen Rettungsaktionen, die bis zur Unerträglichkeit durch ungeheuren Wetterzug und die in den Schacht herabstürzenden kalten Wassermassen erschwert wurden. Nach zwei Nachexplosionen am 21. und 22. Februar 1946 breiteten sich in der Grube die Brände weiter aus.

Drei Tage nach der Katastrophe wurden acht Überlebende gerettet

Wartende Menschen vor der Unglückszeche Grimberg 3/4.

Als die Rettungstrupps am Abend des dritten Tages aufgeben wollten, fanden sie schließlich weitere acht Überlebende. In der Nacht zum 24. Februar wurden sie über den Schacht Grillo in Kamen zu Tage gebracht. Zu den Todesopfern zählten auch drei Offiziere der britischen North German Coal Control (NGCC). Die Söhne englischer Bergwerksbesitzer interessierten sich damals für einen modernen Kohlehobel, der auf Grimberg 3/4 eingesetzt wurde.

Regierungspräsident Fritz Fries setzte sich in seiner Rede während der Trauerfeier am 3. März für Verbesserungen der Sicherheit im Bergbau ein: „In den vergangenen zwölf Jahren ist leider auf diesem Gebiete nicht alles Notwendige geschehen. Der Raubbau des Nazisystems im Bergbau bedingte schwere Versäumnisse in den Sicherheitsmaßnahmen. Aber auch in den vergangenen Monaten hätte man schneller an die Korrigierung der Unterlassungen in den notwendigen Sicherheitsmaßnahmen gehen können.“ Berghauptmann Nolte vom Oberbergamt Dortmund forderte die Klärung der Ursache des Unglücks. Er versprach, die Verantwortlichen streng zur Rechenschaft zu ziehen.

Mahnmal erinnert an 405 Tote

Mahnmal für die Opfer des Grubenunglücks.

Genau sechs Jahre nach dem Unglück wurde am 20. Februar 1952 auf dem damaligen neuen Kommunalfriedhof in Weddinghofen (heute der Waldfriedhof am Südhang) das neun Meter hohe Mahn- und Ehrenmal eingeweiht. Der dreieckige Turm zeigt vorn links einen Bergmann, der sich auf einer Hacke stützt, und vorn rechts eine Bergmannsfrau, die tröstend ihr Kind hält. Auf der dem Wald zugewandten Rückseite sind die Namen aller Todesopfer eingemeißelt worden. Das Denkmal versinnbildlicht den Schachtturm, durch den die Bergleute eines Tages einfuhren und durch ein verheerendes Unglück überrascht wurden. Am Fuß des Turms befindet sich ein Sarkophag mit den Symbolen des Bergmannberufs „Schlägel und Eisen” mit aufgelegtem Lorbeer.

Die Ursache der verheerenden Katastrophe ist bis heute nicht restlos geklärt. Immer noch kursieren Gerüchte über Sabotage. Der Betriebsrat von Kuckuck, wie die Schachtanlage Grimberg 3/4 im Volksmund genannt wird, setzte eine Belohnung von 1000 Reichsmark für die endgültige Klärung des Unglücks aus. Als sicher anzusehen ist jedenfalls, dass eine Schlagwetterexplosion eine Kohlenstaubexplosion nach sich zog.

 

Die wirtschaftliche Lage der Hinterbliebenen war denkbar schlecht. Zwar setzte direkt nach Bekanntwerden der Katastrophe eine Spendenflut aus ganz Deutschland ein, doch sowohl die Verteilung der Gelder als auch der Umfang der Unterstützung wurden damals von den Hinterbliebenen kritisiert. Auch die Sonderzuwendung der Zechenverwaltung von 200 Reichsmark und der Verzicht der Zeche auf das Sterbegeld der Ruhrknappschaft in Höhe von 150 RM zugunsten der Angehörigen konnten die Not nicht wesentlich lindern.

Deutlich wird die Kritik an der Unterstützung der Hinterbliebenen in dem Rechenschaftsbericht von Valentin Schürhoff, dem Vorsitzenden des Kuratoriums der Grimberg-Spende, vom 30. August 1949. Valentin Schürhoff war bereits vor der NS-Zeit Betriebsrat auf Monopol sowie SPD-Fraktionsvorsitzender im Kamener Stadtrat. Nach Kriegsende ernannte ihn die britische Militärregierung im Mai 1945 zum Beigeordneten (stellv. Bürgermeister) der Stadt Kamen.

Das Kuratorium der Grimberg-Spende wurde vom damaligen Landesarbeitsminister Halbfeld auf Anregung der Gewerkschaft eingesetzt und hatte alleinige Vollmacht über die Spendengelder. Insgesamt waren 2,8 Millionen Reichsmark zusammengekommen. Bis zur Währungsreform wurde an die Hinterbliebenen die Hälfte der Spendengelder ausgezahlt: Jede der etwa 300 Witwen erhielt 3000 und jedes Kind 600 Reichsmark. Doch durch die Währungsreform blieben von der zweiten Hälfte nur noch zehn Prozent, 140 000 Mark, übrig, die wiederum, so Valentin Schürhoff, zur Hälfte blockiert waren.

Da eine weitere allgemeine Unterstützung den Kuratoriumsmitgliedern mit den begrenzten Mitteln nicht mehr möglich schien, beschlossen sie im Oktober 1948, die Beträge, die für das Studium der Kinder vorgesehen waren, sicherzustellen. An alle Schulabgänger sollten 100 Mark zur Anschaffung von Berufskleidung und an alle Frauen mit vier oder mehr Kindern 15 Mark für Einkellerungskartoffeln gezahlt werden. Gerade der letzte Punkt stieß auf Kritik. Viele Witwen forderten die gleiche Unterstützung. Doch da die Rentenzahlung nur die ersten drei Kinder mitberücksichtigte, entschloss sich das Kuratorium die schlechter gestellten Familien mit vier und mehr Kindern besonders zu unterstützen.

Währungsreform ließ Spendensumme schrumpfen

Auch die Bemühungen Valentin Schürhoffs bei den amerikanischen und britischen Offizieren, die 1,4 Millionen Reichsmark im Sinne der Hinterbliebenen nur auf 30 Prozent abzuwerten, blieben erfolglos. Am 6. September 1949 legte das Kuratorium den Witwen im Bergkamener Kino „Schauburg“ an der Bambergstraße Rechenschaft ab. Gegen zwei Kuratoriumsmitglieder sollen sogar gegen Ende des Jahres 1946 gerichtliche Schritte wegen Schludereien bei der Verteilung eingeleitet worden sein. Eindeutige Quellen, die diese Vorwürfe belegen könnten, sind allerdings nicht bekannt.

Lediglich 64 Grimberg-Kumpel konnten trotz des unermüdlichen Einsatzes zahlreicher Grubenwehren lebend geborgen werden. Eine effektivere Rettungsaktion, und das war eine bittere Lehre des Grubenunglücks, verhinderte die schlechte technische Ausrüstung der Grubenwehrmänner. So ließ es der begrenzte Aktionsradius der Beatmungsgeräte nicht zu, dass die Rettungskräfte bis zur 2. Sohle vordringen konnten. Dort lag der Ausgangspunkt des Unglücks. Als Konsequenz aus dem Bergkamener Grubenunglück und den deutlichen Versäumnissen im „Dritten Reich“ und der anschließenden Besatzungszeit wurde die Entwicklungen im Sicherheitsbereich sowohl für die Grubenwehr als auch für den einzelnen Bergmann energisch vorangetrieben.




Probelauf zur Bundestagswahl an der Willy-Brandt-Gesamtschule

Foto: C. Blasey

Die Bundestagswahl rückt immer näher, und die Willy-Brandt-Gesamtschule möchte den Schülerinnen und Schülern des 10. Jahrgangs und der Oberstufe die Möglichkeit geben, aktiv Demokratie zu erleben, indem sie an einer Juniorwahl teilnehmen. Die Jahrgangstufe Q 2 hat am Mittwoch, 19.02.2025, mit der Stimmabgabe begonnen, am Freitag, 21.02.2025, sollen der 10., 11. und 12. Jahrgang folgen.

Zur Vorbereitung wurden von Schülerinnen und Schülern der Einführungsphase Erklärvideos produziert, ein Aufrufvideo wurde vom Leistungskurs Sozialwissenschaften des 13. Jahrgangs (Q2) gedreht.

Um den Wahlvorgang möglichst realitätsnah zu gestalten, werden die Lehrerarbeitsräume in den Abteilungen 8-10 und 11-13 zu Wahllokalen umgestaltet, in denen die Schülerinnen und Schüler wie bei einer echten Wahl ihre Stimme abgeben.




Hinweis und Erinnerung zur Ablesung: Meldung der Gartenwasserzähler bis zum 28. Februar 2025

Die Stadt Bergkamen erinnert alle Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer, die einen Gartenwasserzähler angemeldet haben, an die fristgerechte Ablesung und Mitteilung der Wasserschwundmengen. Die Abgabefrist endet am 28. Februar 2025 (Eingangsdatum). Später eingehende Meldungen können nicht mehr berücksichtigt werden.

Das entsprechende Formular steht auf der Internetseite der Stadt Bergkamen unter www.bergkamen.de (Bürgerservice/-portal → Formulare → Entsorgung) zum Download bereit. Zudem ist es erforderlich, ein Foto des Zählerstandes beizufügen.

Anerkannt werden ausschließlich Wasserschwundmengen, die zur Bewässerung des Gartens, der Vegetation oder zum Auffüllen der Verdunstungsmenge von Biotopen (Teichen) genutzt wurden. Der Nachweis dieser Mengen muss durch einen geeichten und korrekt funktionierenden Wasserzähler erfolgen, der auf eigene Kosten installiert wurde.

Der Wasserzähler muss gemäß den Vorgaben des Mess- und Eichrechts (MessEG, Mess- und EichVO) alle sechs Jahre erneut geeicht oder durch einen neuen Wasserzähler mit Konformitätserklärung des Herstellers ersetzt werden. Falls die Eichfrist überschritten wurde, kann die gemeldete Wasserschwundmenge nicht mehr berücksichtigt werden. Es wird keine individuelle Erinnerung zum Ablauf der Eichfrist versendet.

Die Stadt Bergkamen bittet alle betroffenen Bürgerinnen und Bürger um fristgerechte Übermittlung der Zählerstandsmitteilungen, um eine reibungslose Bearbeitung zu gewährleisten.




Gedenkveranstaltung zum dritten Jahrestag des Kriegsausbruchs in der Ukraine

Gedenkfeier vor einem Jahr am 24. Februar 2024.

Am 24.02.25 jährt sich zum 3.Mal der Tag des Kriegsausbruchs in der Ukraine. Aus diesem Anlass wird es von 15-17 Uhr eine Gedenkveranstaltung vor HausFRIEDEN auf dem Nordberg in Bergkamen geben. Geflüchtete aus der Ukraine bereiten dieses Gedenken vor. Geplant sind u.a. eine Rede des Bürgermeisters, Kerzen anzünden, Musik, ukrainische Speisen. Dazu werden aktuelle Bilder aus der Ukraine gezeigt.