Bergkamen tritt Aktionsbündnis „Für die Würde unserer Städte“ bei
Stadtkämmerin Sandra Diebel
Die Stadt Bergkamen ist dem Aktionsbündnis „Für die Würde unserer Städte“ beigetreten. Damit wächst das Bündnis auf 72 Mitglieder aus acht Bundesländern mit insgesamt rund zehn Millionen Einwohnern. Alle Mitgliedskommunen sind besonders vom Strukturwandel betroffen, kämpfen mit hohen Sozialausgaben und niedrigen Steuereinnahmen. Die Stadt Bergkamen setzt sich mit diesem Schritt aktiv für eine gerechte Finanzverteilung ein.
„Der Beitritt von Bergkamen ist ein starkes Zeichen: Unsere Städte stehen zusammen, um für eine faire Finanzausstattung zu kämpfen. Je größer unser Bündnis, desto lauter unsere Stimme!“, betont Silke Ehrbar-Wulfen, Sprecherin des Bündnisses und Kämmerin der Stadt Gladbeck.
Viele Kommunen stehen finanziell unter Druck, da Bund und Länder ihnen immer mehr Aufgaben übertragen, ohne für ausreichende Mittel zu sorgen. Um Pflichtaufgaben zu erfüllen, sind viele Städte gezwungen, Kredite aufzunehmen. So sind bundesweit Altschulden in Höhe von rund 35 Milliarden Euro entstanden. Gleichzeitig steigen die Sozialausgaben, etwa für Hilfen zur Erziehung, Eingliederungshilfe und Pflegekosten, weiter an.
Das Bündnis fordert daher eine faire Finanzausstattung, Investitions- und Instandhaltungsfonds sowie eine Reform der Förderpolitik. Wichtig ist, dass neue Aufgaben nicht ohne gesicherte Gegenfinanzierung übertragen werden und Fördermittel unbürokratisch vergeben werden, betont Kämmerin Sandra Diebel.
Kooperationsvereinbarung unterzeichnet: Partnerschaft für Demokratie
Unterzeichneten die Vereinbarung: Landrat Mario Löhr (vorne links) und Geschäftsführer Kenan Küçük (vorne rechts). Mit dabei: Şaziye Altundal-Köse (KI-Leiterin, hinten links), Şengül Ersan (Fachbereichsleiterin Zuwanderung und Integration, hinten Mitte) und Dominik Donges (Projektleitung Multikulturelles Forum, hinten rechts). Foto: Kreis Unna
Der Kreis Unna stärkt gemeinsam mit dem Multikulturellen Forum e.V. über das Programm „Demokratie leben!“ das zivilgesellschaftliche Engagement und fördert eine lebendige Demokratie vor Ort – das hat der Kreistag am 25. März beschlossen. Die Kooperationsvereinbarung dazu ist am 26. März unterzeichnet worden.
„Demokratie leben!“ ist ein Bundesprogramm, das darauf abzielt, demokratisch aktive Bürgerinnen und Bürger sowie Organisationen im Kreisgebiet zu vernetzen und zu fördern. „In enger Zusammenarbeit zwischen kommunaler Verwaltung und Zivilgesellschaft wollen wir so weiter eine Kultur des respektvollen Miteinanders und der gegenseitigen Anerkennung fördern“, so Şaziye Altundal-Köse, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums Kreis Unna.
Verein als Dreh- und Angelpunkt
Das Multikulturelle Forum e.V. übernimmt dabei als Koordinierungs- und Fachstelle eine zentrale Rolle. Es baut jetzt zunächst federführend ein Bündnis auf, geht in neun Städte und Gemeinden im Kreis Unna (Lünen als kreisgrößte Stadt organisiert die Bündnisarbeit selbst) und fragt Bedarfe bei Organisationen ab und baut ein Handlungskonzept auf. Finanziert wird das Programm vom Bund mit 73.000 Euro im ersten Jahr. Weitere Gelder sollen folgen.
Im nächsten Jahr sollen so dann vielfältige Angebote für unterschiedliche Zielgruppen angeboten werden können, darunter Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene, Fachkräfte, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie die breite Öffentlichkeit – alle mit dem Ziel, Demokratie und Vielfalt zu fördern.
„Es ist ein tolles Programm, das glaube ich zur richtigen Zeit kommt“, so Landrat Mario Löhr. „Die Demokratie steht unter Druck – das ist weltweit zu beobachten. Von daher ist es wichtig, jetzt Impulse zu setzen, um Freiheit und Vielfalt auch in Zukunft verteidigen zu können.“
Engagement-Förderung
„Unser Ziel ist es, die demokratische Teilhabe zu fördern und aktiv gegen jede Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit vorzugehen“, betont Kenan Küçük, Geschäftsführer des Multikulturellen Forums. „Durch das Programm schaffen wir ein Netzwerk, das sich für Vielfalt und ein friedliches Zusammenleben einsetzt.“
Die Handlungsfelder des Projekts umfassen die Förderung demokratischen Engagements, den Abbau von Diskriminierung sowie die Prävention von Extremismus. Für weitere Informationen steht das Multikulturelle Forum e.V. unter www.multikulti-forum.de zur Verfügung. Das Kommunale Integrationszentrum übernimmt eine koordinierende Funktion. PK | PKU
„Quatschtisch“ der SPD Rünthe am Samstag am Eingang des Landwehrparks an der Glückaufstraße
Am kommenden Samstag, den 29. März 2025, findet von 14 Uhr bis 15:30 Uhr wieder der monatliche Quatschtisch, das Gesprächsformat der SPD-Rünthe, statt. Dieses Mal mit dem Ratskandidaten Alexander Höll und Ortsvorsteher Klaus Kuhlmann an der Glückaufstraße 28 am Eingang zum Landwehrpark. Der Ortsverein setzt damit sein Vorhaben direkt zu den Menschen in die Siedlungen zu kommen fort. „Lassen Sie uns über Ihre Themen sprechen. Die Aufwertung der Alten Kolonie, das Beleben des Landwehrparks – und noch einiges mehr. Wir freuen uns auf Sie“, erklärt der örtliche Ratskandidat Alexander Höll.
Umfrage zum Mobilitätsverhalten in Bergkamen – Ihre Meinung zählt!
Wie kommen Sie in Bergkamen von A nach B? Fahren Sie mit dem Auto zum Einkaufen oder erledigen Sie Ihre Besorgungen lieber zu Fuß? Nutzen Sie den öffentlichen Nahverkehr auf dem Weg zur Arbeit oder greifen Sie öfter zum Fahrrad? Diese und viele weitere Fragen zum Mobilitätsverhalten der Bergkamener Bürgerinnen und Bürger sind bislang noch nicht umfassend erfasst worden. Doch genau diese Informationen sind eine wichtige Grundlage für die Entwicklung nachhaltiger Mobilitätskonzepte und die gezielte Planung der Verkehrsinfrastruktur.
Die Stadt Bergkamen bittet daher ihre Bürgerinnen und Bürger um Mithilfe: Welche Wege legen Sie in Ihrer Freizeit und im Alltag zurück – und mit welchem Verkehrsmittel?
Ab Anfang April erhalten mehr als 6.000 zufällig ausgewählte Haushalte die Befragungsunterlagen. Die Teilnahme an der Umfrage ist freiwillig und anonym. Die angeschriebenen Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, den Fragebogen schriftlich per Post, online oder telefonisch auszufüllen. Die Stadt Bergkamen setzt auf eine hohe Beteiligung, um repräsentative und aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen.
Die Fragebögen beinhalten standardisierte Fragen zum Verkehrsverhalten an festgelegten Stichtagen. Diese Fragen orientieren sich an den Methoden von renommierten Instituten und ermöglichen somit einen Vergleich mit anderen Städten sowie einen Abgleich der Ergebnisse mit bundesweiten Statistiken, wie der Studie „Mobilität in Deutschland“ (MiD) des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV).
Ein besonderer Schwerpunkt der Umfrage liegt auf dem Rad- und Fußverkehr, da die Lebensqualität in Städten maßgeblich von guten Bedingungen für die Nahmobilität abhängt. Auch der öffentliche Nahverkehr (ÖPNV) spielt eine wichtige Rolle als umweltfreundliches und klimafreundliches Verkehrsmittel. Darüber hinaus werden die Bürgerinnen und Bürger nach ihrer Meinung zum Autoverkehr gefragt: Was läuft gut, und wo sehen sie Verbesserungspotenzial?
Die Stadt Bergkamen bedankt sich im Voraus bei allen Teilnehmenden und freut sich auf wertvolle Einblicke, die zur Verbesserung der Mobilität in unserer Stadt beitragen werden.
Durchgeführt und ausgewertet wird die Befragung von der Planungsgesellschaft büro stadtVerkehr aus Hilden. Weitere Informationen zur Haushaltsbefragung in Bergkamen erhalten Sie unter: www.bergkamen.de
Frühlingsempfang der CDU Bergkamen: Heftige Kritik Heinzels an den Bürgermeister
Von links nach rechts: Annette Adams (stellv. Vorsitzende CDU-Bergkamen), Jürgen Kehrer (Schriftsteller), Hubert Hüppe MdB, Thomas Heinzel (Vorsitzender der CDU-Fraktion Bergkamen). Fotomontage: CDU Bergkamen
Der traditionelle Frühlingsempfang der CDU Bergkamen war auch in diesem Jahr ein großer Erfolg. Gut 180 Gäste versammelten sich am vergangenen Sonntag, dem 23. März, um gemeinsam mit den Vertreterinnen und Vertretern der Bergkamener Stadtgesellschaft und politischen Vertretern aus dem gesamten Kreis Unna ins Gespräch zu kommen. Vertreten waren unter anderem die Freiwillige Feuerwehr, die DLRG, die Schützenvereine, Fördervereine, Vertreterinnen und Vertreter kirchlicher Organisationen und viele weitere Ehrenamtler aus ganz Bergkamen. Die Veranstaltung bot nicht nur einen gelungenen Auftakt ins Frühjahr, sondern auch klare politische Positionierungen und ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm.
Stadtverbandsvorsitzender Marco Morten Pufke hieß die Gäste willkommen und leitete in die Veranstaltung ein. In seinem anschließenden politischen Bericht nahm CDU-Fraktionschef Thomas Heinzel zu aktuellen politischen Themen Stellung.
Kritik am IGA-Debakel und Forderungen nach Konsequenzen
Heinzel thematisierte das millionenschwere IGA-Debakel, das er dem Bürgermeister anlastete, und forderte eine vollständige und ehrliche Aufarbeitung des Projekts. Dabei kritisierte er deutlich den Umgang des aktuellen Bürgermeisters mit Stadtrat und Öffentlichkeit. „Wir verlangen nicht nur Aufklärung, sondern auch Konsequenzen. Die Bürger haben ein Recht auf Transparenz“, so Heinzel.
Ehrenamt stärken – Engagierte Bürger im Mittelpunkt
Ein weiteres Thema war das Ehrenamt, das in Bergkamen eine lange Tradition hat. Heinzel lobte die Einführung einer Ehrenamtskarte und des neu eingeführten Heimatpreises, um das Engagement der Bürger sichtbarer zu machen und zu honorieren. Die Einführung der Ehrenamtskarte und des Heimatpreises geht auf Initiativen der Christdemokraten zurück. „Wir müssen die Menschen, die sich für unsere Gemeinschaft einsetzen, unterstützen und wertschätzen“, betonte er.
Zukunftsorientierte Vorschläge für Bergkamen
Ein wichtiger Punkt des politischen Berichts war die kritische Betrachtung des Haushalts und die Vorstellung konkreter Vorschläge für die Verbesserung der Infrastruktur. Besonders Schulen, Feuerwehrgerätehäuser und die Stadtmitte standen dabei im Fokus. „Bergkamen braucht eine zukunftsfähige Infrastruktur, die den Bedürfnissen unserer Bürger gerecht wird“, so Heinzel.
Literarisches Highlight und musikalische Untermalung
Ein besonderer Höhepunkt des Frühlingsempfangs war die Lesung aus der Anthologie „Mord am Hellweg“ des Bestsellerautors Jürgen Kehrer. Der Autor, bekannt durch seine Krimis rund um den Münsteraner Privatdetektiv Georg Wilsberg, trug seine Kurzgeschichte „Bergkamen darf nicht sterben“ vor. Die Gäste waren begeistert von der spannenden Lesung. Im Anschluss nutzen viele Anwesende die Gelegenheit, Bücher von Jürgen Kehrer signieren zu lassen.
Für den musikalischen Rahmen sorgten Nina Dahlmann (Gesang) und Burkhard Wolters (Gitarre) von der Musikschule Bergkamen. Ihre Darbietungen sorgten für eine angenehme Atmosphäre und rundeten den Empfang ab.
Gespräche und Austausch bei leckeren Speisen
Nach dem offiziellen Teil des Empfangs hatten die Gäste die Gelegenheit, bei selbstgemachten Speisen und erfrischenden Getränken miteinander ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen. Der besondere Dank von Marco Morten Pufke galt dem Team rund um Ratsfrau Susanne Eisenhuth für die Organisation des Frühlingsempfangs 2025 der CDU Bergkamen.
Entlastung für die Bodelschwingh-Schule in Heil: Kreis kauft Grundstück für neue Förderschule in Lünen
Der Kreistag Unna hat in seiner heutigen Sitzung mit deutlicher Mehrheit den Weg für den Neubau einer Förderschule in Lünen freigemacht: Der Kauf eines rund 26.000 Quadratmeter großen Grundstücks in Lünen-Süd wurde beschlossen. Die Fläche an der Straße „Auf der Leibzucht“ wird für 2,7 Millionen Euro von der Stadt Lünen erworben.
Bereits Anfang 2021 hatte die SPD-Kreistagsfraktion Unna angesichts steigender Schülerzahlen an Förderschulen mit dem Schwerpunkt „Geistige Entwicklung“ einen Antrag zum Neubau in Lünen eingebracht – dieser fand breite Unterstützung.
Der neue Förderschulstandort wird künftig rund 165 Schülerinnen und Schülern Platz bieten und somit insbesondere die Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule in Bergkamen entlasten. Gleichzeitig werden die Schulwege für viele Kinder im nördlichen Kreisgebiet deutlich verkürzt.
„Mit dem heutigen Beschluss setzen wir ein klares Zeichen für die Weiterentwicklung der Förderschullandschaft im Kreis Unna. Bildung ist ein zentrales Anliegen unserer Kreispolitik. Förderschulen leisten einen unverzichtbaren Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit – und der Kreis Unna schafft die nötigen Voraussetzungen: durch moderne Räumlichkeiten, gute Ausstattung und eine solide Finanzierung“, betont Simone Symma, SPD-Kreistagsmitglied und Vorsitzende des Schulausschusses.
IG BCE Weddinghofen hört Bericht über die Stadtentwicklung
Am Freitag, den 28. März findet um 18.00 Uhr in der Gaststätte ‘‘Kuhbachstuben‘‘ die Mitglieder- und Jahreshauptversammlung der IG BCE OG Weddinghofen statt.
Neben den Berichten des Vorsitzenden Mario Unger und des Hauptkassierers Horst Wolgast, wird der Bürgermeister der Stadt Bergkamen, Bernd Schäfer, erwartet, der über die Stadtentwicklung in Bergkamen berichten wird. Des Weiteren wird Mario Unger einen Bericht von der IG BCE Bezirksdelegiertenkonferenz mit weitreichenden Entscheidungen geben.
Im Anschluss an die Versammlung wird ein Imbiss gereicht.
Bergkamener Vereinsvertretertreffen nun auch in Mitte und Overberge
Die Vereinsvertretertreffen in den Ortsteilen Oberaden und Weddinghofen haben Anfang März stattgefunden und waren bestens besucht. In Kürze folgen die Treffen in den Ortsteilen Heil und Rünthe.
Die ursprünglich abgesagten Sitzungen in den Ortsteilen Mitte und Overberge finden auf Wunsch des Bürgermeisters Bernd Schäfer nun doch statt – diese sind bereits terminiert und die Einladungen verschickt. Referent an beiden Tagen ist ebenfalls Bernd Schäfer.
Hier nochmal die anstehenden Termine in der Übersicht:
Heil: Mittwoch, 26. März 2025, 19.30 Uhr, Vereinsheim Heil
Mitte: Dienstag, 8. April 2025, 19.00 Uhr, Volkshochschulgebäude „Treffpunkt“
Overberge: Mittwoch, 9. April 2025, 18.00 Uhr, Feuerwehrgerätehaus Overberge
„Gemeinsam Bergkamen gestalten“ – CDU startet Bürgerbeteiligung
Beim traditionellen Frühlingsempfang der CDU Bergkamen am Sonntag, dem 23. März 2025, gab der Vorsitzende Marco Morten Pufke den Startschuss für die Bürgerbeteiligung „Ihre Wünsche für Bergkamen“ der Christdemokraten. Unter dem Motto „Gemeinsam. Bergkamen. Gestalten.“ lädt die CDU alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein, ihre Ideen, Anregungen und Wünsche für die Entwicklung ihrer Heimatstadt einzubringen. Die Ergebnisse werden in die Beratungen für das kommende Kommunalwahlprogramm der CDU Bergkamen einfließen.
Ab sofort haben Interessierte die Möglichkeit, ihre Vorschläge unkompliziert online auf der eigens dafür eingerichteten Webseite www.cdu-bergkamen.de/gemeinsam-gestalten oder auf klassischem Wege per Postkarte mitzuteilen.
„Die Anliegen der Menschen in unserer Stadt stehen bei uns im Mittelpunkt. Wir möchten erfahren, was die Bürgerinnen und Bürger bewegt, welche Aspekte in Bergkamen besonders geschätzt werden und in welchen Bereichen Handlungsbedarf besteht. Jede Anregung ist wertvoll, denn nur gemeinsam können wir Bergkamen lebenswerter und attraktiver gestalten“, betonte Marco Morten Pufke bei der Vorstellung der Kampagne.
Die CDU ruft alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich aktiv einzubringen und so gemeinsam die Zukunft ihrer Heimatstadt Bergkamen mitzugestalten.
Weitere Informationen zur Kampagne finden Sie online unter:
Standesamt der Stadt Bergkamen am Mittoch, 26. März 2025 geschlossen
Auf Grund einer Fortbildung bleibt das Standesamt der Stadt Bergkamen am Mittoch, 26. März 2025 geschlossen.
Ab Sonnerstag, 27.03.2025 ist das Standesamt wieder wie gewohnt für Sie da.
Arbeitskreis Grubenwasser informierte über das Thema „Das Ultragift PCB und die Bergleute“
Foto: Arbeitskreis Grubenwasser.
Der Arbeitskreis Grubenwasser hatte am vergangenen Mittwoch zu einer Informationsveranstaltung zum Thema „Das Ultragift PCB und die Bergleute“ eingeladen. Dazu schreibt der Arbeitskreis:
„Einen überaus spannenden, lehrreichen und auch erschütternden Vortrag über das Ultragift PCB bot der Psychoonkologe Christoph Klug den gut 40 Interessierten am vergangenen Mittwoch,19.0323 im VHS-Treffpunkt in Bergkamen.
Er kam mit dem Sachverstand aus der wissenschaftlichen Untersuchung von 124 Bergleuten auf deren Belastung mit PCB und Schwermetallen, die er von Anfang an begleitet hatte. Auf PCB deshalb, weil die unter Tage verwendeten Hydrauliköle PCB enthielten und 12.000 t dieses extrem giftigen Stoffes unter Tage unentsorgt verblieben und nun geflutet werden. Wie der Experte berichtete, waren die Ergebnisse erschütternd. Bei drei Viertel der Untersuchten wurden giftige Schwermetalle im Blut festgestellt, deren Herkunft untertägig abgekippter Giftmüll sein dürfte. Bei etwa einem Drittel der Bergleute fand man hohe PCB-Werte im Blut. Die Auswirkungen dieses Giftes sind sehr vielseitig: Krebs aller Art, Störung des Gehirns und des Hirnstoffwechsels (Depressionen, Hirnabbau) bis hin zu Mißbildungen bei Neugeborenen sind nachgewiesen. Teils wiesen auch Frauen der untersuchten Bergleute und sogar Kinder entsprechende Krankheitssymptome auf.
Der Psychoonkologe, der in einer Praxis in Recklinghausen arbeitet, klärte auch darüber auf, welche weltweite Verbreitung dieser hochgiftige Stoff, der in der Natur nicht vorkommt, bereits hat. „Es gibt keinen Pinguin in der Antarktis, keinen Eisbär am Nordpol und wohl auch kaum einen Menschen, der frei ist von diesem Gift.“ Seine Wirkung ist für alle Lebewesen bedrohlich, weil es vom Körper nicht abgebaut werden kann, sich im Fettgewebe über Jahrzehnte anreichert, besonders auch an den von Fettzellen umgebenen Nerven, auch im Gehirn. Bis heute jedoch, so der Referent, sei kaum untersucht, welche Rolle das Gift bei der Zunahme von Demenzerkrankungen spielt, denen man stattdessen einfach den Stempel „Alterserscheinung“ aufdrückt.
Deshalb ist es von großer Bedeutung, dass die RAG das im Grubenwasser enthaltene PCB auf gar keinen Fall einfach in die Flüsse gelangen lässt. Darin waren sich fast alle Teilnehmer im Saal der VHS einig. Ein Vertreter der IGBCE, der ausführte, die RAG habe nichts von dem PCB in den Hydraulik-Ölen gewusst und alles nur zum Wohl der Bergleute getan, rief viel Widerspruch hervor. Sehr sachlich wurde diskutiert, dass die Gefährlichkeit des PCB seit Mitte der 1960er Jahr bekannt war. Mitglieder vom Arbeitskreis Grubenwasser verwiesen darauf, dass die RAG ja bis heute das PCB im Grubenwasser verharmlost und die Gefahr kleinredet.
Fast alle Versammlungsteilnehmer waren sich also einig: Die RAG muss dazu verpflichtet werden, moderne und wirksame PCB-Reinigungsanlagen vorzuhalten und nur sauberes Grubenwasser in die Flüsse zu leiten. Ein Bergmann-Sohn meinte sogar, man müsse die frühere Wasserhaltung in der Tiefe wieder aufnehmen und das Wasser unter Tage reinigen, damit die PCB- und schwermetallhaltige Flüssigkeit erst gar nicht an die Oberfläche gelangen kann. Auch wurde angeregt, ein „Tribunal gegen die RAG“ zu organisieren, um diese Erkenntnisse breiteren Schichten der Bevölkerung bekannt zu machen.“