Wirtschaftsförderungsgesellschaft: Kreis Unna Neuer Geschäftsführer vorgestellt

V.l.: Landrat Mario Löhr mit den neuen Geschäftsführer Sascha Dorday und Dr. Michael Dannebom. Foto: Anika Wetzlar WFG

Es stehen mit dem Kohleausstieg wirtschaftlich große Herausforderungen im Kreis Unna an – ein Strukturwandel, den vor allem auch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Kreis Unna (WFG) gestalten soll. Eine große Aufgabe und viel Verantwortung für Sascha Dorday, den künftigen Geschäftsführer der WFG.

Dorday löst Dr. Michael Dannebom zum 1. Januar 2022 ab, der seit 31 Jahren die Gesellschaft führte. Landrat Löhr dankt ihm für seine Arbeit: „Dr. Dannebom hat die WFG von einer Projektgesellschaft zu einer modernden Dienstleistungsgesellschaft weiterentwickelt und die Entwicklung des Kreises Unna zum führenden Logistikstandort entscheidend mitgeprägt. Eine großartige Arbeit, für die ich mich bedanke.“ Dannebom verabschiedet sich in 2022 in den Ruhestand. Bis dahin begleitet er mit seiner Fachexpertise weitere Projekte im Zusammenhang mit der Wirtschaftsförderung im Kreis Unna.

Dorday übernimmt
Jetzt übernimmt Sascha Dorday. Er ist 1978 in Berlin geboren und hat an der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster Geographie, Politikwissenschaften und Öffentliches Recht studiert. Er ist ausgebildeter Systemischer Business Coach und seit 2012 als Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Sindelfingen GmbH und als Vorstandsmitglied der Stiftung Softwarezentrum Böblingen/Sindelfingen tätig.  Zuvor wirkte er mehrere Jahre als Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungen in Schwelm sowie in Schmallenberg.

Er engagiert sich in der Lehre mit Lehraufträgen am Institut für Geographie der WWU Münster und als Lehrbeauftragter im Studiengang BWL-Wirtschaftsförderung an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mannheim. Am Technologiestandort Sindelfingen ist Sascha Dorday Treiber eines Gründungsökosystems mit besonderem Fokus auf die Diversifizierung der Wirtschaft. Seine Verbundenheit zu Nordrhein-Westfalen führt ihn nun zurück in seine Wahlheimat.

Strukturwandel ist auch eine Chance
„Der Kreis Unna steht insbesondere mit dem Strukturwandel in der Kohleindustrie vor großen Herausforderungen und damit besonderen Chancen, die ich anpacken will. Neben einer aktiven Gewerbeflächenentwicklung und der Ansiedlung innovativer Unternehmen sind mir die Zukunftsthemen grüne Energie, Digitalisierungskompetenz und Fachkräftesicherung besonders wichtig und geeignet, den Wirtschaftsstandort Kreis Unna zukunftsfest zu machen“, sagt Sascha Dorday und ergänzt: „Ich freue mich sehr darauf, an diesen Themen gemeinsam mit dem Team der WFG und unseren Partnern in Kommunen, Verbänden und Unternehmen zu arbeiten.“

Landrat Löhr wünscht dabei viel Erfolg: „Ich bin froh, dass wir mit Dorday einen so geeigneten Kandidaten gewinnen konnten und sich der Aufsichtsrat einstimmig für ihn entschieden hat. Ich wünsche ihm für die neue Aufgabe viel Erfolg!“ PK | PKU




Ehrenamt: Stadt zeichnet wieder engagierte Bürgerinnen und Bürger aus

Bürgermeister Bernd Schäfer wird am Freitag, 1. Oktober, von 15.30 Uhr – 17.00 Uhr, sowie von 18.00 bis 19.30 Uhr, im Ratstrakt, großer Ratssaal,engagierte Bürgerinnen und Bürger ehren, die sich durch ihren besonderen ehrenamtlichen Einsatz um die Stadt Bergkamen verdient gemacht haben.

Auch in diesem Jahr haben Vereine und Organisationen sowie die Ortsvorstehenden engagierte Personen zur jährlichen Ehrung vorgeschlagen.

Insgesamt werden in diesem Jahr sechs Silbermedaillen, 36 Ehrennadeln und 26 Ehrenamtskarten verliehen bzw. ausgegeben.




Bürgermeister dankt für Unterstützung der Bundestagswahl: „Wertvoller Dienst an der Gesellschaft“

Eine Demokratie braucht Menschen, die Wahlen als entscheidendes Element eines funktionierenden Gemeinwesens verstehen. Dazu gehört es, sich aktiv einzubringen und die Stimme abzugeben. Ebenso unverzichtbar ist es, den reibungslosen Ablauf einer Wahl sicherzustellen. „Die hohe Wahlbeteiligung und die perfekte Organisation zeigen, dass in Bergkamen beides funktioniert“, dankt Bürgermeister Bernd Schäfer den Wählerinnen und Wählern ebenso für die Unterstützung der Bundestagswahl wie den Helferinnen und Helfern.

Bei jeder Wahl ist die Beteiligung genauso wichtig wie die Ergebnisse der einzelnen Parteien. Und das aus gutem Grund. Entscheidet die Anzahl der Menschen, welche die Chance zur Stimmabgabe nutzen, doch über den Rückhalt der Gewählten in der Bevölkerung. „70,5 Prozent bedeuten zwar einen leichten Rückgang gegenüber dem Ergebnis der Bundestagswahl 2017, sie sind aber immer noch ein respektabler Wert und ein starkes Signal“, zeigt sich Bürgermeister Bernd Schäfer erfreut von der großen Anzahl an Bürgerinnen und Bürgern, die per Briefwahl oder im Wahllokal abgestimmt haben.

Zugleich erinnert Schäfer daran, dass jede Wahl ein organisatorischer Kraftakt ist. Schließlich gilt es, fast 60 Wahllokale einzurichten und mit allem auszustatten, was für den geordneten Ablauf erforderlich ist. Zusätzlich gibt es zehn Wahllokale, in denen die Stimmen der Briefwählerinnen und -wähler ausgezählt werden – diesmal mit knapp 10.000 so viele wie nie zuvor. „Um all das zu bewältigen, bedarf es vieler helfender Hände“, betont Schäfer. Den mehr als 400 Bürgerinnen und Bürgern, die sich dafür ehrenamtlich zur Verfügung gestellt haben, dankt er ausdrücklich: „Sie haben unserer Gesellschaft einen überaus wertvollen Dienst erwiesen. Ohne Ihren Einsatz wären Wahlen nicht durchführbar.“




Juniorwahl zur Bundestagswahl am Gymnasium: SPD, Grüne und FDP machen das Rennen

Juniorwahl am Bergkamener Gymnasium. Foto und Grafiken: SGB

Mit einer Wahlbeteiligung von 82 Prozent setzten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge sieben bis Q2 bei der Juniorwahl zum Bundestag ein klares Zeichen für die Wichtigkeit und die Bedeutung von bürgerlicher Beteiligung an Wahlen. Von 558 Wahlberechtigten nutzten 458 die Gelegenheit, um am Freitag im Wahllokal der Schule ihre Erst- und Zweitstimme abzugeben. Der langjährige heimische Bundestagsabgeordnete Oliver Kaczmarek (SPD) erhielt dabei 38,2 % der Erststimmen, gefolgt von Suat Gülden (FDP) mit 17,0% der Stimmen. Auf Michael Sacher (Die GRÜNEN) entfielen 15,7%, auf Hubert Hüppe (CDU) 12,7% und auf Andreas Meier (Die LINKE) 8,7% der Stimmen. Die AfD mit ihrem Kandidaten Ulrich Lehmann holte 3,5% der Stimmen.

Bei den Zweitstimmen fiel die Wahl der Kinder und Jugendlichen hingegen weniger eindeutig aus. Die SPD sicherte sich mit 24,0% die meisten Stimmen, die GRÜNEN und die FDP folgen mit 19,0% und 14,6 %. Die CDU erhielt 11,4% Prozent der Stimmen, die Partei die LINKE 9,0%. Ebenfalls den Sprung über die 5-Prozent-Hürde, die in der Regel für den Einzug einer Partei in den Bundestag entscheidet, schaffte am SGB die Tierschutzpartei mit 6,3 %. Die AfD (3,1 %), die PIRATEN und die PARTEI (je 2,4 %) wären an der Hürde hingegen gescheitert und wären, wenn es nach den Schülerinnen und Schüler des SGB ginge, nicht im Bundestag vertreten.

Im Vergleich zum Endergebnis der Bundestagswahl zeigen sich interessante Verschiebungen – das Ergebnis der SPD liegt knapp über dem Schulergebnis, GRÜNE, FDP und LINKE schneiden dagegen deutlich besser ab, die CDU und insbesondere die AfD hingegen deutlich schlechter.

Insgesamt nahmen knapp 1,4 Millionen Jugendliche an 4.500 Schulen teil und setzten sich in den letzten Wochen mit der Bundestagswahl auseinander und trafen schließlich ihre Wahlentscheidung.

Das Endergebnis der Juniorwahl zur Bundestagswahl ergab folgende Verteilung der Zweitstimmen: Wahlsieger wurden die GRÜNEN mit 20,6 %, gefolgt von der SPD mit 19,4 %, der FDP mit 18,5 %, der CDU/CSU mit 13,5 %, der LINKEN mit 7,6 %. Die AfD schaffte mit 5,1 % knapp den Sprung über die 5-Prozent-Hürde. Wie auch am SGB scheint die FDP neben den GRÜNEN und der SPD die Schülerinnen und Schüler mit ihrem Wahlprogramm jeweils besonders angesprochen zu haben. Die CDU/CSU hingegen auch bei der Juniorwahl ein schwaches Ergebnis hinnehmen.

Bei der Juniorwahl geht es um das Üben und Erleben von Demokratie. Das Projekt soll Schülerinnen und Schüler frühzeitig an das Thema Wahlen und Politik heranführen und sie auf die künftige Partizipation im politischen System vorbereiten. Neben der Motivation, zur Wahl zu gehen, soll Begeisterung und Interesse an Politik geweckt werden und somit die Grundlage für späteres gesellschaftliches Engagement entstehen. Das Projekt zur politischen Bildung basiert auf zwei Hauptsäulen: die unterrichtliche Einbindung und eine originalgetreue Wahlsimulation. Insbesondere für einen Teil der Oberstufenschülerinnen und -schüler war die Juniorwahl die Generalprobe für die Bundestagswahl an diesem Sonntag, an der sie als Erstwählerinnen und -wähler teilnehmen durften.

Für den reibungslosen und korrekten Ablauf sowie die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln des Wahltages am SGB zeichnete sich der Q2-Grundkurs Sozialwissenschaften von Herrn Fahling verantwortlich. Die angehenden Abiturientinnen und Abiturienten übernahmen auch die Wahlleitung und ermittelten das amtliche Endergebnis.




Auch Hubert Hüppe (CDU) und Michael Sacher (Grüne) ziehen in den neuen Bundestag ein

Sowohl bei der CDU als auch bei den Grünen wollte am Sonntagabend im kleinen Bergkamener Wahlstudio im Ratstrakt keine Stimmung aufkommen. Sie hatten sich doch für ihre Parteien bei der Bundestagswahl ein besseres Abschneiden erhofft.

Am Montagmorgen gab es dann für sie zumindest ein kleines Trostpflaster. Ihre gescheiterten Direktkandidaten Hubert Hüppe (CDU) und Michael Sacher (Bündnis 90 / Die Grünen) im Wahlkreis Unna I werden zusammen mit dem direkt gewählten Oliver Kaczmarek (SPD) dem neuen Parlament angehören. Bei beiden zog die jeweilige Landesliste bis genau zu ihrem Platz: 21 bei Hubert Hüppe und 28 bei Michael Sacher.

Sicher zog Oliver Kaczmarek in den neuen Bundestag ein. Er erhielt im Wahlkreis Unna I 40,79 Prozent der Erststimmen. Die meisten Zweitstimmen entfielen auf die SPD. Sie kam auf 36,40 Prozent.

Von den rund 194.000 Wahlberechtigten machten 148.082 (76,14 Prozent) im Wahlkreis Unna i von ihrem Stimmrecht Gebrauch.

Mit Michael Thews gibt es dann noch einen Vierten aus dem Kreis Unna im neuen Deutschen Bundestag. Er gewann mit 40,57 Prozent den Wahlkreis Hamm – Unna II.

Kreiswahlausschuss tagt am Mittwoch

Das endgültige amtliche Endergebnis für denh Wahlkreis Unna I wird durch den Kreiswahlausschuss unter Leitung von Kreiswahlleiter und Landrat Mario Löhr festgestellt. Das Gremium tagt am Mittwoch, 29. September um 13 Uhr im Sitzungstrakt im Kreishaus Unna, Friedrich-Ebert-Straße 17.




Bergkamen bleibt SPD-Hochburg und Oliver Kaczmarek im Bundestag

Wahlleiter Bernd Schäfer präsentierte im großen Ratssaal die Ergebnisse aus den Wahllokalen. Gegen 20 Uhr stand das vorläufige Endergebnis für Bergkamen fest.

Bergkamen bleibt für die SPD und ihre Bundestagskandidaten Oliver Kaczmarek eine sichere Bank. 46,24 Prozent der Bergkamenerinnen und Bergkamen gaben ihre Stimme für den Vorsitzen des SPD-Unterbezirks Unna ihre Stimme ab. Auch auf Kreisebene sieht alles danach aus, dass Kaczmarek wieder in den neuen Bundestag einziehen wird. Für die SPD wurden in Bergkamen 41,51 Prozent der Zweitstimmen abgegeben.

Klar geschlagen geben muss sich der CDU-Kandidat Hubert Hüppe mit 21,83 Prozent der Erststimmen. Die Union kam auf 19,22 Prozent der Zweitstimmen. Dieses Ergebnis rief beim Bergkamen CDU-Fraktionsvorsitzen Thomas Heinzel natürlich keine Begeisterung hervor.

Grüne (9,59 %), FDP (9,19 %) und AFD (9,94 %) liegen bei den Zweitstimmen ziemlich eng beieinander.

Eine Premiere gab es am Sonntagabend für Bernd Schäfer. Zu ersten Mal war er auch Wahlleiter in Bergkamen. Kurz nach Schließung der Wahllokale gab er die Prognose ab, dass man gegen 20 Uhr mit dem vorläufigen Endergebnis rechnen könne und lag damit richtig.

Zwei Besonderheiten hatte diese Bundestagswahl Mit fast 10.000 gab es so viele Briefwähler wie noch nie. Deren Auszählung nahm dann auch fast zwei Stunden in Anspruch. Hinzu kommt, dass es diesmal mit 70,51 Prozent ein für Bergkamen ungewöhnlich hohe Wahlbeteiligung gab. Das hatte die Folge, dass in einigen Wahllokalen vorzeitig die Stimmzettel ausgingen. Sie wurden natürlich aus dem Rathaus nachgeliefert.




Klimaschutzkonzept des Kreises Unna: Treibhausgasbilanz liegt vor und Einsparpotenziale benannt

2019 wurde der Klimanotstand für den Kreis Unna ausgerufen – verbunden mit einem klaren politischen Auftrag: Es wird ein Klimaschutzkonzept erstellt. Seitdem hat sich eine Menge bewegt. Die Treibhausgasbilanz als zentrale Grundlage für das Klimaschutzkonzept wurde jetzt vorgelegt. In den kommenden Wochen geht es an die Weiterentwicklung mit der Erarbeitung ganz konkreter Maßnahmen.

„Wir fangen nicht bei Null an. Aber die vor uns liegenden Aufgaben, um unseren Teil dazu beizutragen, um das 1,5-Grad-Ziel erreichen zu können, sind enorm“, erklärt Kreis-Umwelt-Dezernent Ludwig Holzbeck. „Wir arbeiten mit Nachdruck daran, unseren Beitrag als Kreis zu leisten und die Erderwärmung durch Treibhausgase zu begrenzen“.

1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens
Die Rahmenbedingungen sind dabei so klar wie herausfordernd: Die von der Kreis-Politik im vergangenen Jahr verabschiedeten klimapolitischen Leitlinien bekennen sich zum 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens und werden im Zuge der Erstellung des integrierten Klimaschutzkonzeptes weiter ausgearbeitet und konkretisiert. Hilfestellung bekommt der Kreis Unna dabei von der Firma Gertec GmbH Ingenieurgesellschaft aus Essen, die die Erstellung des Konzepts fachlich begleitet und nun erste Ergebnisse und die Treibhausgasbilanz vorgelegt hat.

„Die Treibhausgasbilanz für den Kreis Unna ist natürlich eine Hochrechnung der jeweiligen Bilanzen der zehn Städte und Gemeinden im Kreis“, erläutert Klimaschutzmanagerin Dorothee Albrecht. Wurden im Kreis Unna im Jahr 1990 noch 4,7 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen, waren es 2017 noch rund 3,5 Millionen Tonnen. „Dieses Minus von 27 Prozent ist durch die Reduzierung des Energieverbrauchs, aber auch auf eine zunehmende Abkehr von Kohle und Heizöl hin zu Erdgas oder erneuerbaren Energien zurückzuführen“, sagt Dorothee Albrecht. „Deren Emissionsfaktoren sind teilweise weitaus geringer.“

Potenzial bei den „Erneuerbaren“
Aktuell, berichtet die Diplom-Umweltwissenschaftlerin aus den Gertec-Zahlen, liegen die Treibhausgas-Emissionen pro Einwohner im Kreis Unna im Bundesschnitt. Der Anteil im Kreis Unna genutzter erneuerbarer Energien sei allerdings geringer als im Bundesschnitt. „Hier liegt Potenzial, und da ist eine intensive Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden nötig, um das auszuschöpfen.“

Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit sind übrigens bestens: In allen zehn Städten und Gemeinden arbeiten inzwischen Klimaschutzmanagerinnen und Klimaschutzmanager, die miteinander vernetzt sind.

Vorbildfunktion der öffentlichen Hand
Denn allein, soviel ist klar, kann der Kreis nur wenig bewegen: Die ersten Ergebnisse der Firma Gertec weisen aus, dass die Kreisverwaltung unter anderem mit den kreiseigenen Gebäuden, Fuhrpark etc. für nur ein Prozent der Treibhausgas-Emissionen im Kreis verantwortlich ist. „Wir haben aber natürlich eine wichtige Vorbildfunktion“, unterstreicht Dezernent Ludwig Holzbeck. „Und es ist unser Anspruch, mit gutem Beispiel voranzugehen. Wir erkennen den dringenden politischen und praktischen Handlungsbedarf an, weil die Folgen des Klimawandels gravierend sind.“

Auch die Kreis-Politik will am Thema eng dranbleiben und die Aufstellung des Klimaschutzkonzepts mit einer Arbeitsgruppe begleiten. PK | PKU




Internationale Garten-Ausstellung 2027 in Bergkamen: Stadt, RAG und RVR arbeiten jetzt eng zusammen

So könnten die Bergwelten auf dem Bergkamener Kanalband aussehen. Grafik: Greenbox

Diesmal sahen die Gesichter im Bergkamener Stadtentwicklungsausschuss wesentlich zufriedener aus als vor drei Jahren, als ein erster Entwurf für den gemeinsamen Beitrag der Städte Bergkamen und Lünen zu Internationalen Gartenausstellung 2027 im Ruhrgebiet zur Diskussion stand. Damals riet der Landschaftsarchitekt Karsch unter anderem, auf die Spitze der Adener Höhe eine riesige rote Figur zu positionieren. Ohne die ginge gar nichts. Der „Pinn“, damit meinte er die Lichtstele der Löbbert-Brüder, könne Weg, erklärte er zur Verwunderung vieler Politikerinnen und Politiker

Davon war jetzt im Bergkamener Stadtentwicklungsausschuss überhaupt keine Rede mehr, als Hubertus Schäfer vom Kölner Büro Greenbox, das inzwischen auch mit den weiteren konkreten Planungen beauftragt worden ist, die Pläne noch einmal vorstellte. Während Karsch damals noch das gesamte Haldengebiet in den Blick nahm, beschränkt sich nun der Bergkamener Beitrag zur IGA allein auf das sogenannte Kanalband zwischen Kanal und Hamm-Osterfelder-Bahnlinie sowie den Radweg, der den Lünener und Bergkamener Beitrag verbindet. Die bereits gestaltete Adener Höhe bleibt so wie sie ist. Auch am östlichen Ende des Kanalband wird sich wohl aus Rücksicht auf das benachbarte Naturschutzgebiet nichts ändern.

Inzwischen ist auch klar, dass bei der Gestaltung des IGA-Beitrags die Stadt, der RVR und die Ruhrkohle AG gemeinsam an einen Strang ziehen werden. Die RAG muss noch einige Verpflichtungen aus dem Abschlussbetriebsplan einlösen. Die betreffen unter anderem Aufschüttungen und Bepflanzungen. Der RVR ist mit im Boot, weil er nach der IGA das Gelände übernehmen soll. Das macht vermutlich die Diskussion in der Kommunalpolitik über mögliche Folgekosten für die Stadt Bergkamen einfacher.

Erster Beigeordneter Dr. Hans-Joachim Peters setzt darauf, dass der IGA-Beitrag „Talwunder und Bergwelten“ Geld aus dem Topf des Landes Nordrhein-Westfalen für die Tourismusförderung erhalten wird. Bergkamen wird einen finanziellen Beitrag leisten müssen. Wie er sich darstellt, erarbeitet zurzeit Kämmerer Marc Alexander Ulrich bei der Aufstellung des nächsten Doppelhaushalts.

Nach wie vor sollen in Bergkamen und Lünen 2027 keine Eintrittsgelder erhoben werden. Allerdings wird es einige kostenpflichtige Attraktionen geben. Greenbox hat zum Beispiel einen Klettergarten eingeplant. Der wird aber nicht mit Fördermitteln finanziert. Gefragt sind hier private Investoren.

Alle Beteiligten rechnen mit einem großen Besucherzuspruch. Zumindest während der Zeit der IGA werden sie wahrscheinlich per Bahn anreisen können. Geplant ist, an der Hamm-Osterfelder-Bahnlinie einen temporären Bahnhof einzurichten. Und wenn so viele Menschen kommen, wird es wahrscheinlich auch eine Nachfrage nach Übernachtungsmöglichkeiten geben. Peters kündigte im Ausschuss an, sich darum zu kümmern.




Klimaschutzmanager für Bergkamen: Grubenwasser soll Neubau-Siedlungen und noch viel mehr erwärmen

Sorgen für ein besseres Klima in Bergkamen (v. l.): Dr. Hans-Joachim Peters, Swen Schmitz, Norman Raupach und der Leiter des Amts für Stadtplanung, Klimaschutz, Straßen und Grünflächen Thomas Reichling.

Dass die Gebäude der künftigen Wasserstadt Aden mithilfe von Grubenwasser erwärmt werden soll, ist eine ausgemachte Sache. Doch die GSW, die RAG und die Stadt planen noch mehr. In wenigen Jahren werden die GSW ihr gesamtes Fernwärmenetz von Haus Aden aus versorgen. Außerdem wird dieses Netz noch größer. Auch im neuen Baugebiet in Weddinghofen und an der Hermann-Stehr-Straße in Oberaden werden keine Gasversorgungsrohre verlegt.

Das erklärte der 1. Beigeordnete Dr. Hans-Joachim Peters am Donnerstag, als er mit Swen Schmitz den frisch eingestellten Klimaschutzmanager der Stadt Bergkamen vorstellte. Eine seiner wichtigen Aufgaben ist es, bei den Bürgerinnen und Bürger für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu werben, etwa durch Beratungsangebote zu den Themen Energiesparen im Alltag, energetische Sanierung und Photovoltaik.

Schmitz ist erstmal für zwei Jahre angestellt. In dieser Zeit wird sein Gehalt zu 70 Prozent vom Land gefördert. Am Ende müssen er und die Stadt Bergkamen gegenüber dem Land Rechenschaft ablegen über das Erreichte. Auf der Habenseite soll auch ein „energetisches Quartierskonzept“ stehen. Im Blick haben dabei der Klimaschutzbeauftragte und Peters die alten Zechenhäuser in Rünthe, für die noch eine Gestaltungssatzung gilt. Da verbietet sich zum Beispiel, die Fassaden mit einer Außenisolierung zu versehen. Trotzdem sei in Sachen Klimaschutz einiges möglich, betonte Peters. Was, das soll Schmitz mit den Bewohnerinnen und Bewohnern herausfinden. Schön wäre es, wenn sich die Ergebnisse auf andere Siedlungen in Bergkamen übertragen ließen.

Swen Schmitz sitzt mit dem Projektmanager Klima und Umwelt Norman Raupach in einem Büro. Beide sollen eng zusammenarbeiten. Zu Raupachs Aufgaben gehören unter anderem die Reduzierung des motorisierten Verkehrs durch verbesserte Angebote für Fußgänger und Radfahrer sowie Attraktivierung des öffentlichen Personennahverkehrs.

Die Einstellung von Schmitz sei eine direkte Folge des neuen Bergkamen Klimaschutzkonzepts, betonte Peters. Bisher wurde auch dieser Bereich von Norman Raupach bearbeitet. Dies sei durch das neue Konzept von einer Person nicht mehr zu stemmen gewesen.




Bundestagswahl im Wahlkreis 144 Unna I: Live oder im Internet dabei

Am Sonntag wird es spannend: Dann hat Deutschland einen neuen Bundestag gewählt – doch wie es ausgegangen ist, zeigt sich erst im Laufe des Abends. Wer wissen möchte, wie es am 26. September im heimischen Wahlkreis gelaufen ist, ist im Wahlstudio im Kreishaus Unna willkommen.

Interessierte können dort „live“ dabei sein, wenn die Ergebnisse aus dem heimischen Wahlkreis 144 Unna I (Bergkamen, Bönen, Fröndenberg/Ruhr, Holzwickede, Kamen, Schwerte, Unna) an die Kreiswahlleitung übermittelt und zum vorläufigen amtlichen Endergebnis zusammengefasst werden.

Das Wahlstudio im Kreishaus Unna, Friedrich-Ebert-Straße 17, öffnet am Sonntag, 26. September um 18 Uhr. Mit dem vorläufigen amtlichen Endergebnis wird ab 20.30 Uhr gerechnet.

Wichtige Hinweise
Neben den allgemein bekannten Auflagen im Sinne des Infektionsschutzes ist für Besucher Folgendes zu beachten:

Zutritt nur nach 3-G-Regelung (geimpfte, genesene, getestete Personen)
Die Immunisierung oder Testung ist nachzuweisen und wird beim Zutritt zum Kreishaus kontrolliert.

Wer dicht dran und doch woanders sein möchte, kann die Wahlergebnisse aus dem Wahlkreis 144 Unna I auch übers Internet unter https://wahlen.kreis-unna.de abrufen.

Hintergrundinformationen gebündelt im Internet
Informationen über Wahlberechtigte, Stimmbezirke, Kandidaten und mehr gibt es natürlich bereits im Vorfeld unter www.kreis-unna.de (Suchbegriff: Bundestagswahl 2021).

Übrigens: Die kreisangehörigen Städte Lünen, Selm und Werne sind dem Wahlkreis 145 Hamm – Unna II zugeordnet. Kreiswahlleiter ist hier der Oberbürgermeister der Stadt Hamm. Informationen aus diesem Wahlkreis gibt es unter https://wahlen.citeq.de/ergebnisse-1/05915000/.

Die bundesweiten Ergebnisse sind unter http://wahlen.votemanager.de abrufbar. PK | PKU




UKBS baut rund 40 Mietwohnungen auf Grimberg 3/4: Nachhaltig aus Holz und energieautark mit Solarstrom

Geschäftsführer Matthias Fischer und Prokurist Martin Kolander erläuterten am Dienstag im Stadtentwicklungsausschuss das UKBS-Bauvorhaben „Wohnen am Wald“,

Mit „Wohnen am Wald“ stellten am Dienstag UKBS-Geschäftsführer Matthias Fischer und Prokurist Martin Kolander ein überaus spannendes Bauprojekt auf dem Gelände der ehemaligen Schachtanlage Grimberg 3/4 dem Bergkamener Stadtentwicklungsausschuss vor.

Zwischen dem künftigen PueD am Kleiweg und dem FAKT-Campus sollen 40 teilweise öffentlich geförderte Wohnungen in bis zu acht Reihenhäusern entstehen. Sie seien „nachhaltig“ und „energieautark“, erklärte Matthias Fischer, Nachhaltig deshalb, weil das Hauptbaumaterial aus Holz bestehe und deshalb CO2-neutral sei. Für Wärme und Strom sorgen dann die Photovoltaikanlagen auf den Hausdächern.

Bewusst werde auf eine hydraulische Wärmeversorgung über eine Heizungsanlage verzichtet. Das sei nicht nur teuer in der Anschaffung, sondern auch wartungsintensiv. Für muckelige Wärme in den Wohnungen sind dann Infrarot-Strahler in den Wohnungen verantwortlich, die mit Strom vom Dach betrieben werden. Nach Fischers Auffassung wird dadurch auch die „zweite Miete“, die Nebenkosten, gedeckelt.

Wie schon bei dem gescheiterten Projekt „Wohnen am Kiwit“ will die UKBS in einem separaten kleineren Gebäude Gemeinschaftsräume zur Verfügung stellen, um das Gemeinschaftsgefühle der künftigen Bewohnerinnen und Bewohner zu stärken. Dort soll es auch für sie einen Waschsalon geben, eine Fahrradwerkstatt und die Möglichkeit, E-Bikes auszuleihen.

Geplant sind außerdem ein Mehrgenerationen-Spielplatz, private und gemeinschaftliche Gärten, Regenrückhaltung und kurze Wege.

Die ersten Schritte für die neue Siedlung sind bereits erledigt. Wie Matthias Fischer berichtete, hat die UKBS das fast 13.000 Quadratmeter große Grundstück von der FAKT AG gekauft sowie die Stadtbildplanung Dortmund mit der Konzeptplanung und B&O Bau Bochum mit der Generalplanung und Bauausführung beauftragt.