Bürgerbüro bietet künftig auch Hausbesuche für bewegungseingeschränkte Bürgerinnen und Bürger an

Auf Antrag der CDU-Fraktion steht das Thema „Bürgerkoffer“ auf der Tagesordnung der nächsten Ratssitzung. Mit diesem „Bürgerkoffer“ können Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter unter anderem Hausbesuche machen, bei denen bewegungseingeschränkte Bürgerinnen und Bürger der Stadt Angelegenheiten des Bürgerbüros erledigen können, ohne zum Rathaus kommen zu müssen.

Hier war die Veraltung offensichtlich schneller. Bestellt wurde ein Bürgerkoffer bereits im Januar. Im April kam dann die Nachricht von er Bundesdruckerei, dass es erhebliche Lieferschwierigkeiten gebe, teilte Beigeordnete Christine Busch in einer Vorlage für die nächste Ratssitzung mit. Ausgestattet ist der Bürgerkoffer mit Notebook, Flachbett-Scanner, Ink-Jet-Drucker, Unterschriftenpad, LTE-Router, Änderungsterminal, Webcam und Transport Trolley. Genutzt werden kann er zum Beispiel für die Ausstellung von Melde- oder Lebensbescheinigungen, für die An- und Abmeldung von Hunden, die Beantragung von Führungszeugnissen und insbesondere für die Beantragung von Ausweisdokumenten.

CDU-Fraktionsvorsitzender Thomas Heinzel erklärt in dem Antrag, bzw. in der Begründung, dass der Bürgerkoffer auch bei regelmäßigen Sprechstunden des Bürgerbüros außerhalb des Rathauses etwa im Stadtmuseum eingesetzt werden soll.




Bernd Schäfer erkrankt: Trotzdem findet die Veranstaltung „Bürgermeister vor Ort“ auf dem Bergkamener Stadtmarkt heute wie angekündigt statt

Trotz einer kurzfristigen Erkrankung von Bürgermeister Bernd Schäfer findet die Veranstaltung „Bürgermeister vor Ort“ auf dem Bergkamener Stadtmarkt heute wie angekündigt statt. Von 10 bis 12 Uhr werden Mitarbeiter der Stadtverwaltung den Bürgerinnen und Bürgern für Fragen, Anregungen und Kritik zur Verfügung stehen. Eingeladen sind darüber hinaus die Ortsvorsteher und ein Vertreter der Kreispolizeibehörde Unna.




Protesttag für mehr Inklusion und Barrierefreiheit

Inklusionsbeauftragte Jennifer Schmandt macht auf den Protesttag aufmerksam. Foto: Max Rolke, Kreis Unna

Am 5. Mai 2022 findet zum 30. Mal der „Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung“ statt. Das diesjährige Motto: „Tempo machen für Inklusion – barrierefrei zum Ziel“. Darauf weist die Inklusionsbeauftragte des Kreises Unna hin. Denn: An vielen Stellen muss umgedacht werden.

„Gleichstellung bedeutet Gleichbehandlung und eine Angleichung der Lebenswelten an die verschiedenen Bedürfnisse, die mit unterschiedlichen Arten der Behinderung einhergehen“, so Jennifer Schmandt. „Der diesjährige Fokus auf das Thema ‚Barrierefreiheit‘ verdeutlicht, dass wir noch an einigen Stellen Verbesserungsbedarf haben und wir gesellschaftlich noch vieles um- und weiterdenken müssen. In den vergangenen 30 Jahren hat sich zwar schon einiges verändert aber auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft ist noch vieles zu tun. Die Bedürfnisse von Menschen mit einer Behinderung müssen daher sichtbar gemacht werden. Für eine barrierefreie Zukunft für alle.“

30 Jahre Protesttag
Initiiert wurde der Protesttag erstmalig im Jahr 1992 durch die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben (ISL). In ganz Europa soll an diesem Tag ein Zeichen dafür gesetzt werden, dass nicht nur alle Menschen gleich sind, sondern sich auch die Lebensverhältnisse so (schnell wie möglich) ändern müssen, damit jeder Mensch barrierefrei leben kann.

Deshalb findet der Protesttag jährlich am 5. Mai statt. Dieses Datum wurde nicht zufällig gewählt. Am 5. Mai ist der Europatag des Europarates. Hierdurch soll die Gleichstellung aller Menschen in Europa zum Ausdruck gebracht werden. In ganz Europa finden an diesem Tag Aktionen statt, um auf die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung aufmerksam zu machen. Neben vielen kleineren und größeren Veranstaltungen, innerhalb Deutschlands, wird es auch eine große Demonstration in Berlin geben.

Mehr Informationen zu Veranstaltungen in der Region und Materialien zum Herunterladen gibt es unter www.aktion-mensch.de. PK | PKU




Info-Stand der SPD Weddinghofen-Heil vor dem Netto an der Schulstraße

Am kommenden Samstag, 7. Mai, von 10-12.30 Uhr wird die SPD Weddinghofen-Heil mit einem Infostand zur Landtagswahl vor dem örtlichen Netto an der Schulstraße vor Ort sein. Mit dabei sein werden die lokalen Rats- und Kreistagsabgeordneten der SPD Weddinghofen-Heil, um über aktuelle Themen und Informationen mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern zu sprechen.




Angebot zur Berufsorientierung: Jugendliche entdecken ihre Stärken in der Eishalle Bergkamen

Kooperationspartner und Projektteam (von links): Oliver Strecker (vom Projektträger Sinus), Thomas Helm (Geschäftsführung Agentur für Arbeit Hamm), Landrat Mario Löhr, Martina Bier (Kommunale Koordinierung Kreis Unna), Schuldezernent Thorsten Göpfert, Anja Seeber (Leitung Fachbereich Schulen und Bildung) Katharina Klein und Silke Nagel (Kommunale Koordinierung). Foto: Anita Lehrke – Kreis Unna

„Was will ich, was kann ich?“ Das fragen sich viele Jugendliche gegen Ende der Schulzeit. Helfen könnte das zum fünften Mal kreisweit veranstaltete Projekt „komm auf Tour“. Es richtet sich an rund 2.000 Schülerinnen und Schüler der siebten Klassen aller weiterführender Schulformen. Es läuft bis zum 13. Mai und findet in der Eissporthalle in Bergkamen statt. Landrat und Schirmherr Mario Löhr hat heute den Startschuss gegeben.

23 Schulen mit insgesamt 79 Klassen aus dem Kreis Unna nehmen in den 14 Veranstaltungstagen daran teil. Dabei absolvieren die Schülerinnen und Schüler einen innovativen Parcours: Es geht mit Tempo durch die vier Stationen „Sturmfreie Bude“, „Zeittunnel“, „Bühne“ und „Labyrinth“. Gefragt sind dabei im Leben hilfreiche Fähigkeiten wie Orientierungssinn, Verantwortungsgefühl, Improvisationstalent oder auch Teamwork. Die teilnehmenden Jugendlichen entdecken im Laufe des Erlebnisparcours ihre Stärken. Das soll ihnen helfen, sich selbst besser kennenzulernen und einzuschätzen.
 
Landrat eröffnet Veranstaltung
Landrat und Schirmherr der Veranstaltung Mario Löhr und Thomas Helm, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Hamm, begrüßten die Schülerinnen und Schüler vor Ort.

„Bei den Möglichkeiten heutzutage, ist es eine Herausforderung, den richtigen Weg für sich zu finden“, so Landrat Löhr. „Als ich mit der Schule fertig war, war das noch anders. Die Möglichkeiten waren begrenzt – und so vielfältige Beratungsangebote wie heute gab es damals auch nicht. Deshalb nutzt die Gelegenheit, dass ihr bei ‚komm auf Tour‘ eure Stärken noch besser kennenlernen könnt. Es hilft euch bei der richtigen Berufswahl.“

„Wir sehen in der Neuauflage dieses Projekts zur Berufsorientierung die besonderen Chancen der Stärkenorientierung“, so Thomas Helm, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hamm. „Die Jugendlichen werden frühzeitig und professionell an die vielfältigen Berufswahlmöglichkeiten eines Ausbildungsmarktes mit nahezu 150 Berufen in Hamm herangeführt. Gerade mit Blick auf den Fachkräftemangel in einzelnen Branchen ist es wichtig, dass die Ausbildungssuchenden das Spektrum der für sie infrage kommenden Berufe erweitern.“

Zusammenarbeit wird gefördert
Über den Erlebnisparcours hinausgehend fördert „komm auf Tour“ eine Zusammenarbeit von Schulen, Eltern sowie außerschulischen Partnern der Berufsorientierung und Lebensplanung. Mütter und Väter der teilnehmenden Jugendlichen erfahren bei einem Informationsabend im Erlebnisparcours, wie sie ihre Kinder bei dem Prozess der Zukunftsentscheidungen bis zum Schulabgang konkret unterstützen können. Die Lehrkräfte erhalten Anregungen, um die Themen in der Schule nachhaltig zu vertiefen.

Das Angebot zur Berufsorientierung und Lebensplanung steht unter Schirmherrschaft von Landrat Mario Löhr und ist ein Kooperationsprojekt des Kreises Unna, der Agentur für Arbeit Hamm und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). PK | PKU




„Wo drückt der Schuh?“ Einladung zum Gespräch mit Bürgermeister Bernd Schäfer auf dem Wochenmarkt

Der direkte Kontakt zur Bevölkerung ist Bürgermeister Bernd Schäfer ein besonderes Anliegen. Nach den Herausforderungen durch Corona ist es Bürgermeister Bernd Schäfer sehr wichtig nach und nach in den „Alltag“ zurückfinden und den Bürgerinnen und Bürgern ein direktes Kontaktangebot zu machen. Dazu lädt Bernd Schäfer alle interessierten Bürgerinnen und Bürger am Donnerstag, 5. Mai, in der Zeit von 10.00 bis 12.00 Uhr auf den Stadtmarkt in Bergkamen-Mitte ein.

Zu dieser Veranstaltung sind ebenfalls die Ortsvorstehenden sowie ein/e Bezirksbeamtin/er von der Polizeidienststelle Bergkamen eingeladen.

Das bewährte Gesprächsangebot „Bürgermeister vor Ort“ bietet die Chance Fragen, Ideen und Kritik unmittelbar an den Bürgermeister zu richten oder dem Bürgermeister einfach mal zu erzählen, was im Augenblick beschäftigt bzw. ob und wo der Schuh gerade drückt. Der Bürgermeister hat für alle Anliegen ein offenes Ohr. Bernd Schäfer: „Ich kann nicht bei allen Problemen Abhilfe schaffen, aber ich möchte persönlich ansprechbar sein, Anregungen entgegen nehmen und Hilfestellungen geben.“

Gerade unter den aktuellen Bedingungen sind Bürgermeister Bernd Schäfer der direkte Dialog und Austausch besonders wichtig. Die Mitarbeiter der Stadt Bergkamen – und auch der Bürgermeister selbst – sind auch im Rathaus über vielfältige Wege zu erreichen. „Seit Beginn der Corona-Pandemie wenden sich immer mehr Bürgerinnen und Bürger per E-Mail oder webApp an die Stadtverwaltung, doch es gibt regelmäßig Anliegen, die sich einfach viel leichter und besser im direkten Austausch vorbringen und besprechen lassen“, ist sich Bürgermeister Bernd Schäfer ganz sicher und freut sich auf viele persönliche Gespräche.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Bergkamen sind während der Öffnungszeiten persönlich im Rathaus und in den Nebenstellen und auf folgenden Wegen erreichbar:

  • alle Beschäftigten – auch der Bürgermeister selbst – sind per Telefon oder E-Mail erreichbar (Rufnummer der Telefonzentrale: 02307/965-0)
  • die offizielle Internetseite der Stadt Bergkamen bergkamen.de wird kontinuierlich angepasst und weiterentwickelt, sodass sich nach und nach immer mehr Fragen und Anliegen online beantworten lassen
  • für Anregungen und Beschwerden ist zudem das Bürgertelefon im Rathaus unter 02307 / 965-444 geschaltet
  • außerdem besteht die Möglichkeit, ganz unbürokratisch Kontakt über die WebApp „Dein Bergkamen – Meinungen, Anregungen, Lob & Kritik“ https://www.bergkamen.de/buergerservice-buergerportal/dein-bergkamen/ aufzunehmen
  • auch die Kontaktaufnahme per Facebook(-Messenger) ist möglich https://www.facebook.com/stadtverwaltungbergkamen



Emanzipatorische Arbeit für Frauen und Mädchen mit internationaler Geschichte: Stark und trotzdem zwangsverheiratet

Treffen der Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Unna im Bergkamener Rathaus.

Sevgi Kahraman-Brust, engagiert in der Mädchen- und Frauenpolitik beim Kommunalen Integrationszentrum im Kreis Unna (KI), setzt bei Zwangsheirat und Gewalt in der Familie mehr denn je auf Prävention. Gemeinsam mit den Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Unna plante die Koordinatorin des Netzwerks „Wegen der Ehre“ die zukünftige inhaltliche Arbeit und gemeinsame Veranstaltungen.

Die Gleichstellungsbeauftragten bekräftigten während ihres Treffens im Bergkamener Rathaus ihr großes Interesse an der Zusammenarbeit mit der Netzwerkkoordinatorin. Das setzt sich aktiv für Selbstbestimmung und gegen Zwangsheirat und Gewalt in der Familie ein. „Gewalt gegen junge Mädchen und Frauen darf nicht verschwiegen werden und allen Mädchen und Frauen muss das Menschenrecht auf freie Partner*innenwahl zu teil werden“, sagt die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bergkamen, Martina Bierkämper.

Eine gezielte Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit ist wichtig: „Schule ist für Mädchen und junge Frauen häufig der einzige Ort, wo sie von Lehrkräften und Schulsozialarbeiter*innen in einer Notsituation angesprochen werden können und diese um Hilfe bitten können. Und deshalb benötigen sie Kompetenzen und eine professionelle Herangehensweise“, appellierte Sevgi Kahraman-Brust.

Aktuell befürchtet das Netzwerk einen Anstieg von Frühehen und Zwangsverheiratungen wegen der Corona-Pandemie. So werden nach Recherchen von Terrre des Femmes immer noch die Ferien und Urlaubszeiten in den Heimatländern genutzt, um minderjährige Töchter gegen ihren Willen zu verheiraten

„Umso wichtiger ist es, dass Präventionsarbeit an Schulen geleistet und über das Thema und Hilfsmöglichkeiten, insbesondere direkt vor den Sommerferien, gesprochen wird,“ betonte Sevgi Kahraman-Brust. Das KI ist seit 2007 Koordinierungsstelle des Netzwerks „Wegen der Ehre. Auch die Bergkamener Gleichstellungsbeauftragte Martina Bierkämper, ist im Netzwerk engagiert.




Frühlingsfest im Wasserpark – Die Linke Lädt ein

Am nächsten Samstag lädt Die Linke zum Frühlingsfest in Bergkamen ein. Im Wasserpark an der Louise-Schröder-Straße wird es neben einigen Ständen für Kaffee und Kuchen auch Spiele für die Kinder geben (z.B. Sackhüpfen). Die Politik soll natürlich auch nicht zu kurz kommen: Die Linke erwartet Carolin Butterwegge, ihre Spitzenkandidatin zur Landtagswahl und auch Katja Wohlgemuth, die Kandidatin für diesen Wahlkreis. Alle sind herzlich eingeladen vor Ort direkt mit ihnen zu diskutieren über steigende Preise, Klimakrise und Krieg. Das Fest beginnt um 13:00 Uhr auf dem Platz neben dem Jobcenter.



Bergkamener Frauentagsteam schmiedet neue Pläne

Mit einer Matinée feiern die Bergkamenerinnen den internationalen Frauentag am Sonntag, 28. August. Pandemiebedingt haben sie den Tag für die Rechte der Frauen in den Sommer verlegt. Anfang Mai startet das Team um die Gleichstellungsbeauftragte Martina Bierkämper nun in die nächste Planungsrunde.

Denn den so wichtigen Tag in der Geschichte der Frauen einfach ausfallen lassen war niemals eine Option: „Ideen zum Frauentag 2022 haben wir viele“, sagt Martina Bierkämper. „Und die werden wir nun nach und nach gemeinsam umsetzen.“

Dazu beginnt am Donnerstag, 5. Mai 2022, um 18 Uhr in den Räumen der VHS, Lessingstraße 2, in Bergkamen ein weiteres Treffen des Frauentagteams. Anmeldungen nimmt die Gleichstellungsbeauftragte Martina Bierkämper unter M.bierkaemper@bergkamen.de oder Tel. 02307/965-339 entgegen.




Nachhaltiges Wirtschaften in der Region: IHK-Wirtschaftsgespräch Bergkamen im Garten-Center röttger 

Zum IHK-Wirtschaftsgespräch Bergkamen konnten v.l.: Bürgermeister Bernd Schäfer, IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber, Gastgeberin und Geschäftsführerin Claudia Röttger, IHK-Vizepräsident und Geschäftsführer der HERBERT HELDT KG Roland Klein, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna mbH Sascha Dorday und IHK-Regionalbetreuer Dominik Stute gemeinsam rund 60 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung begrüßen.
Foto: IHK zu Dortmund/Stephan Schütze

Nachhaltiges Wirtschaften war das Schwerpunktthema des Wirtschaftsgesprächs der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Dortmund im Garten-Center röttger in Bergkamen. Dazu konnten Roland Klein, Vizepräsident der IHK zu Dortmund und Geschäftsführer der HERBERT HELDT KG, sowie IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber rund 60 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung begrüßen. 

 „In der aktuellen Zeit ist der persönliche Austausch unglaublich wichtig. Die Corona-Krise beansprucht die regionale Wirtschaft weiterhin sehr. Und mitten in dieser Krisenzeit führt Russland einen nie für möglich gehaltenen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Das Leid der Menschen ist nicht in Worte zu fassen und die Konsequenzen sind auch für uns und unsere Wirtschaft Tag für Tag spürbar“, so Klein in seiner Begrüßung. Gestörte Lieferketten, nicht verfügbare Waren und stetig steigende Energiepreise belasteten kleine und große Unternehmen zugleich: „Die große Abhängigkeit von russischen Rohstoffen stellt uns politisch, aber auch wirtschaftlich, vor große Herausforderungen. Gleichzeitig steigen die gesetzlichen Anforderungen für Unternehmen jeder Größe im Hinblick auch Nachhaltigkeit und Energieeinsparung.“ Es habe auf der Hand gelegen, das IHK-Wirtschaftsgespräch in Bergkamen vor allem unter das Motto „Nachhaltigkeit“ zu stellen.“ 

Gastgeberin und Geschäftsführerin Claudia Röttger gab interessante Einblicke in die Garten-Center röttger GmbH, bevor das Wort an Bergkamens Bürgermeister Bernd Schäfer ging: „All die Krisen, die wir gegenwärtig erleben, haben erhebliche Auswirkungen auch auf die heimischen Unternehmen. Ich bin außerordentlich dankbar für die jahrzehntelange gute Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer zu Dortmund, die es ermöglicht, Unternehmen gerade in dieser besonderen Situation gemeinsam zu begleiten und zu unterstützen.“ 

Auch IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber richtete in seinem Vortrag zunächst den Blick auf den Krieg in der Ukraine, dessen Auswirkungen die Wirtschaft in Dortmund, Hamm und dem Kreis Unna schon sehr konkret spüre. Bereits Mitte März wurden mehr als 100 Unternehmen in der IHK-Region befragt. „Lieferschwierigkeiten und Energiepreise auf Rekordhöhe machen ihnen stark zu schaffen. Es betrifft Betriebe sämtlicher Branchen und Größenklassen, aber natürlich im besonderen Maße die Industrie sowie die Logistik- und Taxibranche. Jedes vierte Unternehmen ist direkt durch die Auswirkungen des Ukraine-Krieges betroffen und mehr als die Hälfte gibt an, indirekt – etwa wegen steigender Preise – konfrontiert zu sein“, so Schreiber. Höhere Energiekosten spüren laut Umfrage fast 85 Prozent der Unternehmen, Störungen in der Liefer- und Logistikkette immer noch 68 Prozent. 

Die Zahl der neu eingetragenen Ausbildungsverhältnisse sei 2021 gegenüber 2020 zwar im Kreis Unna deutlich gestiegen, habe aber noch nicht wieder das Vor-Corona-Niveau von 2019 erreicht. „Mit einem Plus von 6,3 Prozent bildet Bergkamen aber hier die wohltuende Ausnahme“, ergänzte der IHK-Hauptgeschäftsführer. Zum Abschluss seines Vortrags zeigte Schreiber zum ersten Mal den neuen IHK-Imagefilm, der beim Wirtschaftsgespräch in Bergkamen somit seine Premiere feierte. 

Dr. Klaus Vißmann, Head of Energy Strategy & Sustainability Bayer AG, stellt in seinem Vortrag die Nachhaltigkeitsstrategie seines Unternehmens vor: „Bayers Nachhaltigkeitsziele vereinen Umwelt- und soziale Aspekte. Wir haben uns ehrgeizige Ziele gesetzt, was wichtig ist, aber am Ende geht es nicht um Zahlen, sondern darum, das Leben der Menschen zu verbessern ‚Health for all, hunger for none‘ – mit unserem strategischen Schwerpunkt Nachhaltigkeit leisten wir einen entscheidenden Beitrag dazu, dass unsere Vision Wirklichkeit wird. Dabei glauben wird, dass wirtschaftliches Wachstum und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen sollen.“ 

Im Anschluss moderierte Dominik Stute, IHK-Regionalbetreuer für Bergkamen, eine Talkrunde zum Thema Nachhaltiges Wirtschaften in Bergkamen und der Region: Darin berichtete IHK-Vizepräsident Klein über seine Erfahrungen im Bereich Nachhaltige Unternehmensführung. Sascha Dorday, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna mbH, referierte über nachhaltige Gewerbegebiete. Wulf-Christian Ehrich, stellv. IHK-Hauptgeschäftsführer, erläuterte Herausforderungen und Chancen für die Wirtschaft. Mit einem kleinen Imbiss klang das IHK-Wirtschaftsgespräch Bergkamen im Garten-Center röttger aus. 




Opfer der NS-Euthanasie auch in Bergkamen: Stolpersteine sollen an ermordete Kinder erinnern

Die ersten Stolpersteine in Bergkamen verlegte Künstler Gunter Demnig im Dezember 2021: hier für Max Herrmann an seinem letzten bekannten Wohnsitz an der Werner Straße. Fotos: Bernd Schäfer privat

Der Arbeitskreis Stolpersteine möchte im nächsten Jahr eine weitere Verlegung der Gedenksteine aus dem Erinnerungsprojekt des Künstlers Gunter Demnig in Bergkamen vornehmen. Schwerpunktmäßig soll dann an Menschen erinnert werden, die Opfer der NS-Euthanasie wurden. Kranke und behinderte Menschen wurden im Nationalsozialismus als „lebensunwert“ betrachtet und systematisch in Heil- und speziellen Tötungsanstalten vernichtet.

Spuren der Euthanasie führen auch in die Nordbergstadt. Udo Nüsken und Manuel Izdebski vom Arbeitskreis haben im Landesarchivamt in Münster alte Aktenbestände gesichtet und grauenvolle Patientenakten aus den sogenannten Kinderfachabteilungen der Provinzialheilanstalten Marsberg und Aplerbeck entdeckt, die den Tod von drei behinderten Kindern aus den damaligen Altgemeinden Bergkamen und Rünthe dokumentieren. In erhaltenen Deportationslisten findet sich außerdem ein 15-jähriger Junge aus Oberaden.

An die getöteten Kinder soll künftig ein Stolperstein an ihrem letzten freiwilligen Wohnsitz erinnern. In den Heilanstalten ließ man die behinderten Kinder kontrolliert verhungern, unterließ die medizinische Behandlung im Krankheitsfall oder tötete die Kinder durch eine gezielte Medikamentenüberdosierung. Opfer der Euthanasie wurden auch erwachsene Personen aus den Altgemeinden. Zahlreiche Namen finden sich in den Transportlisten der Heilanstalten. „Das waren behinderte Erwachsene, psychisch Kranke, alte Menschen, die nach einem Schlaganfall zum Pflegefall wurden oder auch kriegsversehrte Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg, etwa die Kriegszitterer“, erklärt Izdebski.

Der Arbeitskreis wünscht sich eine weitere Veranstaltung im Januar nächsten Jahres. „Dann ist Gunter Demnig in der Nähe und kann die Verlegung selbst vornehmen“, erläutert er die Planung. Gerade hat er den Bürgermeister und die im Stadtrat vertretenen Fraktionen angeschrieben, um die Erlaubnis einzuholen, denn die Stolpersteine finden auf öffentlichem Grund und Boden ihren Platz. „Wir würden das gerne wieder in Kooperation mit dem Stadtmuseum machen und diesmal neben der Gesamtschule und dem Gymnasium auch die beiden Realschulen mit ins Boot holen“, erläutert Izdebski. Insgesamt sollen sieben Stolpersteine an Bergkamener erinnern, die Opfer des NS-Diktatur wurden. „Ganz besonders liegen uns die Stolpersteine für die vier getöteten Kindern am Herzen.“