Löschgruppe Rünthe muss für Abriss und Neubau ihres Gerätehauses umziehen

Die Bergkamener Feuerwehr hat ja schon einiges miterlebt. Dass aber eine gesamte Löschgruppe über Monate aus ihrem Gerätehaus ausquartiert wird, ist wohl einmalig. Ende dieses Jahres soll das der Löschgruppe Rünthe passieren. Sie wird für rund ein Jahr ein vorübergehendes Domizil auf dem Bergmann-Gelände am Schacht III finden und von dort ihre Einsätze fahren.

Das Feuerwehrgerätehaus Rünthe wird Ende dieses Jahres abgerissen. An gleicher stelle entstecht für die Löschgruppe Rünthe ein neues, modenes Gebäude.
Das Feuerwehrgerätehaus Rünthe wird Ende dieses Jahres abgerissen. An gleicher Stelle entsteht für die Löschgruppe Rünthe ein neues, modenes Gebäude.

Während dieser Zeit wird ihr altes Gerätehaus an der Martin-Luther-Straße abgerissen und völlig neu an gleicher Stelle wieder aufgebaut. Diese Feuerwehrunterkunft soll dann modernen Ansprüchen entsprechen. Das gilt für die Funktionalität. Mindestens ebenso wichtig ist es, dass die Rünther Feuerwehrleute noch schneller am Einsatzort sind. So wird die An- und Abfahrt zum Gerätehaus ebenfalls optimiert.

Rund 2,2 Millionen Euro wird der Neubau kosten. Irgendwelche Zuschüsse erhält die Stadt nicht. Finanziert werden soll diese Investition größtenteils über einen zinsverbilligten Kredit bei der „Kreditanstalt für Wiederaufbau“ (KfW).

Einen ersten Eindruck vom Aussehen ihres neuen Gerätehauses können die Rünther Feuerwehrleute, aber auch interessierte Bürgerinnen und Bürger in der nächsten Sitzung des Stadtrats am 14. März erhalten. Dort werden die Pläne des Architektenbüros „planungsgruppe k“ aus Unna vorgestellt.  Der Rat soll dann auch den Durchführungsbeschluss für dieses Projekt fassen.

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Wasserstadt Aden ist nicht nur etwas für Millionäre

Natürlich ist der Stadt jeder Millionär hochwillkommen, der sich in Bergkamen niederlässt, hebt er doch die Einkommens- und Sozialstruktur an. Dass heißt aber nicht, dass die künftige Wasserstadt Aden ausschließlich  besser Betuchten vorbehalten sein wird. Grundstücke sollen dort erschwinglich bleiben.

Immer wieder wird Bürgermeister Roland Schäfer mit der Frage konfrontiert: „Was wird der Baugrund in der Wasserstadt kosten?“ „Nur wenig mehr als die üblichen Preise für Bauland in Bergkamen“, lautet seine Antwort. Damit meint er allerdings wohl weniger jene 130 Euro, die zurzeit durchschnittlich für den Quadratmeter zu zahlen sind. Realistischer sind wohl die 190 Euro, die auch in Bergkamen für Wohnen in einer besseren Lage hinzublättern sind.

Immerhin sollen nach der bisherigen Finanzplanung rund 16 Millionen Euro von den Baukosten in Höhe von insgesamt 40 Millionen Euro durch den Grundstücksverkauf wieder hereingespielt werden. Hinzu kommen noch die Erschließungs- und Entwässerungsanschlussgebühren von jeweils über 4 Millionen Euro. 10 Millionen Euro als Förderung kommen vom  Land hinzu. Es bleibt ein Rest von 4,5 Millionen Euro, den die Stadt aus Steuermitteln tragen wird.

Erster Spatenstich vielleicht noch in diesem Jahr

Auf dem Gelände der ehemaligen Zech Haus Aden soll in einigen Jahren die „Wasserstadt Aden“ werden.

Möglicherweise wird noch in diesem Jahr der erste Bagger zu Gelände der ehemaligen Schachtanlage Haus Aden in Oberaden anrollen. Doch bevor es sowie ist, soll ein Entwicklungsträger bestellt werden. Beim ihm liegt die gesamte Projektplanung: Er kümmert sich um die Finanzen, schreibt die Planungs- und Bauleistungen aus, sorgt sich um den Verkauf der Grundstücke und um die Öffentlichkeitsarbeit. Dieser Entwicklungsträger wird europaweit gesucht. Seine Bestellung soll im September erfolgen.

Der Entwicklungsträger wird vor allem für die späteren Wohngebiete zuständig sein. Sache der Grundstückseigentümerin, die RAG Montan Immobilien GmbH, ist es unter anderem, die gewerblichen Grundstücke baureif zu machen und sie zu vermarkten.




Weg frei für erste Frau? – Stadt sucht eine/n Beigeordnete/n fürs Rathaus

Es besteht Ende des Jahres durchaus die Chance, dass erstmals eine Frau in den Verwaltungsvorstand gewählt wird. Damit könnte eine der letzten Männerdomänen im Bergkamener Rathaus fallen. Ob allerdings ob dieser Aussichten ein realer Grund besteht, dies beim Matinee zum Internationalen Frauentag am kommenden Sonntag, 10. März, ab 11 Uhr im Treffpunkt zu feiern, bleibt allerdings abzuwarten.

Zum 30. November wird im Verwaltungsvorstand die Stelle einer/eines Beigeordneten im Verwaltungsvorstand frei. Der bisherige Stelleninhaber Bernd Wenske geht in den Ruhestand. Eine Wiederwahl wäre nicht möglich. „Bewerbungen von Frauen sind ausdrücklich erwünscht. Bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung werden Frauen bevorzugt berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen“, heißt es dazu im Entwurf einer entsprechenden Stellenanzeige der Stadt Bergkamen. Sie soll in überörtlichen Zeitungen erscheinen. Über den genauen Wortlaut wird der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung am 14. März entscheiden.

Wenske betreut das Dezernat II der Stadtverwaltung. Zu ihm gehören das Rechtsamt, das Bürgerbüro (Standesamt, Ordnungsangelegenheiten/Feuerwehr), das Sozialamt, das Jugendamt, Jugendamt und das Kulturreferat.

„Eine Änderung der Dezernatsverteilung bleibt vorbehalten“, heißt es weiter in der Stellenausschreibung. Darauf sollten sich die Kandidaten und Kandidatinnen durchaus einstellen. Denn es gibt durchaus Überlegungen, die Zahl der bisher drei Beigeordneten nach dem Ausscheiden von Kämmer Horst Mecklenbrauck im kommenden Jahr auf zwei zu verkleinern. Dabei spielt sicherlich der Zwang der Stadt, Personalkosten zu sparen, eine wichtige Rolle. Diese Gelegenheit könnte auch genutzt werden, die Ebene unter dem Verwaltungsvorstand ebenfalls neu zu ordnen, weil auch dort bei den Amtsleitern Pensionierungen anstehen.

Am wichtigsten ist vielleicht eine ganz andere Stelle im Ausschreibungstext: „Gesucht wird eine engagierte, zielstrebige und kreative Persönlichkeit, die sich durch Verantwortungsbewusstsein, Entscheidungsfreudigkeit und Bürgernähe sowie durch die Fähigkeit, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu motivieren und zu führen, auszeichnet.“




Erneute Offenlegung des Flächennutzungsplanes

Die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans für die Gesamtstadt Bergkamen steht kurz vor dem Abschluss. Mit dem Flächennutzungsplan wird der Rahmen für die künftige städtebauliche Entwicklung und Nutzungsstruktur der multifunktionalen Stadt Bergkamen geschaffen.
Im Zuge dieser Aufstellung fand in 2011 die öffentliche Auslegung der Planunterlagen statt. Während dieser Auslegung wurden insbesondere zum geplanten Evolutionspark im östlichen Stadtgebiet verschiedene Anregungen abgegeben. Die Planungen für den Evolutionspark/Dinopark mussten aufgrund einer Entscheidung des Landesumweltministers an diesem Standort zwischenzeitlich aufgegeben werden, weil dem Projekt höherwertige natur- und artenschutzrechtliche Belange entgegenstehen. Es wurde daher gegenüber der ersten Offenlegung wieder eine Darstellung von Flächen für Landwirtschaft und Flächen für Wald vorgenommen; analog zur Darstellung im Vorentwurf für den Flächennutzungsplan. Die zugehörigen Textpassagen in der Begründung und dem Umweltbericht wurden geändert.

Der Rat der Stadt Bergkamen hat die oben aufgeführten Änderungen in seiner Sitzung am 14. Februar 2013 beschlossen. Außerdem hat er in dieser Sitzung festgelegt, dass aufgrund der vorgenommenen Änderungen und Ergänzungen eine erneute Offenlegung des Planentwurfs und die erneute Einholung von Stellungnahmen notwendig ist. Die Offenlegung erfolgt für die Dauer eines Monats.
Der Rat der Stadt Bergkamen hat bestimmt, dass Anregungen im Rahmen der erneuten Auslegung nur zu den geänderten und ergänzten Teilen des Flächennutzungsplanentwurfs, der dazugehörigen Begründung und des Umweltberichts vorgebracht werden können. Damit ist der Flächennutzungsplanentwurf nicht mehr insgesamt für Anregungen zugänglich.

Der Entwurf des Flächennutzungsplanes der Stadt Bergkamen liegt in der Zeit vom 11. März 2013 bis einschließlich 11. April 2013 erneut zur Einsichtnahme öffentlich aus. Die Offenlegung erfolgt während der Dienststunden, montags, dienstags und donnerstags von 8.00 bis 16.00 Uhr, mittwochs von 8.00 bis 14.30 Uhr und freitags von 8.00 bis 12.00 Uhr beim Amt für Planung, Tiefbau und Umwelt, Zimmer 518, Rathausplatz 1, 59192 Bergkamen.

Während dieser Auslegungsfrist können nur zu den vorgenommenen Änderungen des Flächennutzungsplan-Entwurfs schriftlich Stellungnahmen vorgebracht oder beim Amt für Planung, Tiefbau und Umwelt der Stadt Bergkamen zur Niederschrift erklärt werden. Neben der öffentlichen Auslegung im Rathaus kann der Entwurf des Flächennutzungsplanes einschließlich der oben genannten Unterlagen auch im Internet unter www.bergkamen.de eingesehen werden. Hier besteht ebenfalls die Möglichkeit zur Abgabe von Stellungnahmen.




Zwei Tage beim SPD-Bürgerkonvent in Berlin

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück freut sich schon auf seinen ersten öffentlichen Auftritt nach langer Zeit in Bergkamen am 1. Mai in der Römerbergsporthalle. Das ist eine von vielen positiven Botschaften und Eindrücken, die der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen Heinz Mathwig von seinem zweitägigen Kurztrip nach Berlin mitbrachte.

Heinz Mathwig mit seiner kleinen Arbeitsgruppe zum Thema "Renten und Gesundheit"
Heinz Mathwig mit seiner kleinen Arbeitsgruppe zum Thema „Renten und Gesundheit“

Er gehörte zu den rund 300 Teilnehmern des ersten Bürgerkonvents der SPD. 50 Prozent davon waren Nicht-Parteimitglieder. Auch sie durften gleichberechtigt mit gestandenen Genossen wie Mathwig am künftigen Regierungsprogramm der Sozialdemokraten mitarbeiten. Ein absolutes Novum nicht nur in der deutschen Parteienlandschaft.

So gehörten zu Mathis Kleinarbeitsgruppe zum Thema „Renten und Gesundheit“ auch drei 16-Jährige aus Tübingen, die ohne ein Parteibuch mitdiskutierten.  Mathwig verblüffte besonders, dass es trotz des sehr großen Altersunterschieds kaum Meinungsunterschiede zwischen ihm und den jungen Damen gab.

Rund 2000 Einzelpositionen wurden in den vielen Gruppen diskutiert. Alle wurden sie mit moderner Computertechnik gesammelt und festgehalten. Nach mehreren Abstimmungsdurchgängen filterten die Genossinnen und Genossen mit den Nicht-Mitgliedern 11 Kernforderungen heraus. Klar: Hinter dem Verlangen nach Einfügung eines flächendeckenden Mindestlohns und nach Eindämmung sogenannter „prekärer Arbeitsverhältnisse“ (z. B. Zeitarbeitsverträge) kann sich Mathwig als Bergkamener AfA-Vorsitzender vorbehaltlos stellen.

Doch im Gegensatz zum Kanzlerkandidaten kann sich der Bergkamener auch mit der Forderung nach Verlagerung der Verantwortung für den Bildungsbereich von den Ländern auf den Bund durch eine Grundgesetzänderung. Das bezeichnete Peer Steinbrück als „Sprengstoff“ – einer seiner beliebten bildhaften Vergleiche, der aber bisher keine empörten Reaktionen hervorgerufen hat.




Bürgerbüro Samstag geschlossen

Das Bürgerbüro der Stadt Bergkamen ist am kommenden Samstag, 9. März, geschlossen.




Sozialarbeit an Bergkamener Schulen muss fortgesetzt werden

Die Schulsozialarbeit muss unbedingt fortgesetzt werden. Dies fordern im Gleichklang die Bergkamener Schulen. Finanziell gesichert ist sie nur bis Ende dieses Jahres. Bis dahin fließt Geld vom Bund in dieses Projekt. Restmittel beim Kreis Unna es dann noch bis zum Ende des kommenden Schuljahres im Sommer 2014.

Rund 2,3 Mio. Euro stellt der Bund seit 2011 dem Kreis Unna für Schulsozialarbeit zur Verfügung. Auf Bergkamen entfallen 233000 Euro. Zurzeit sind an allen Bergkamener Schulen Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter mit unterschiedlichen Stundenkontingenten tätig. An den weiterführenden Schulen liegt ihr Arbeitsschwerpunkt darin, Eltern über mögliche Unterstützung durch das Bildungs- und Teilhabepaket zu informieren und ihnen bei den Anträgen zu helfen.

Bei den Grundschulen geht es zusätzlich darum, die Kinder so früh wie möglich zu fördern und Benachteiligungen, die sich etwa durch die soziale Lage der Familien ergeben, auszugleichen. Dabei arbeiten die sozialpädagogischen Fachkräfte eng mit den Lehrern der Schule, aber auch mit Vereinen, Verbänden und Beratungsstellen zusammen. Dadurch sollen die Hilfen optimiert und eine „kommunale Präventionskette aufgebaut werden.

Was Schulsozialarbeit bewirken kann, zeigt ein Bericht der Pfalzschule aus dem Mai 2012: „Bei einem Kind, das sich dem schulischen Lernen verweigert hat, konnte in Zusammenarbeit aller Beteiligten eine Form von Autismus festgestellt werden, sodass dem Kind bald der Weg zu einer für ihn geeigneten Schullaufbahn freisteht. In vier weiteren Fällen konnten mit Hilfe des Jugendamtes neue Formen und Hilfen für das Familienleben gefunden werden, welches sich positiv auf das Verhalten der Kinder auswirkt. Durch die Zusammenarbeit mit dem Schulverwaltungsamt und der Stadtkasse ist es gelungen, dass kein Kind aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten der Eltern aus dem Angebot der Ganztagsschule ausgeschlossen werden muss. (…)“

Nach den bisherigen Plänen trägt die Bundesregierung die Kosten für die Schulsozialarbeit nur bis Ende dieses Jahres. Danach werde sie die Kosten für die Grundsicherung voll übernehmen, sodass die Kreise ihrerseits durch das so eingesparte Geld die Schulsozialarbeit gut finanzieren könnten. Für den Kreis Unna bringt diese Entlastung einen Betrag von 8 Millionen Euro.

Wenn Horst Mecklenbrauck nun fordert, dass der Bund weiterhin für die Finanzierung der Schulsozialarbeit sorgen soll, hat dies den Hintergrund, dass die Kreise und damit auch die ihnen angehörigen Städte und Gemeinde wie Bergkamen weiterhin unter den Kosten der sozialen Sicherung vieler Bürgerinnen und Bürger stark belastet sind.




Nur noch 18 I-Dötzchenklassen an Bergkamener Grundschulen

Im Durchschnitt werden nach den Sommerferien die neuen Anfängerklassen der Bergkamener Grundschulen kleiner. Das ermöglicht das aktuelle Schuländerungsgesetz, das in der Nordbergstadt auf Wunsch der Schulen sofort angewendet wird.  Die meisten Anmeldungen gibt es übrigens an der Pfalzschule mit 85 neuen Schülerinnen und Schülern.

Bisher konnte  die Zahl der in einer Klasse zu unterrichtenden Kinder zwischen 18 und 30 betragen. Mit Beginn des neuen Schuljahres müssen es mindestens 15 und dürfen es höchstens 29 sein. Im In Bergkamen werden durchschnittlich 23 Kinder die insgesamt 18 Schulanfängerklassen mit insgesamt 419 Mädchen und Jungen besuchen.

Die Klassenstärken an den einzelnen Schulen sind allerdings recht unterschiedlich. So gehen an der Schillerschule 60 Kinder in drei Klassen an den Start. An der Gerhart-Hauptmann-Schule sind es 67 in drei Klassen, an der Jahnschule 59 in drei Klassen an der Preinschule 52 in zwei Klassen, an der Freiherr-von-Ketteler Schule 48 in zwei Klassen, an der Pfalzschule 85 ind drei Klassen und an der Overberger Schule 38 in zwei Klassen.

Etwas aus dem Rahmen fällt hier die Pfalzschule. Mit ihren 85 Anmeldungen hätte sie eigentlich vier Eingangsklassen bilden können. Das hätte aber die maximal zulässige Zahl von 18 Klassen für das nächste Schuljahr um eine überstiegen. Die Pfalzschule hat aber inzwischen erklärt, dass sie nicht mehr als drei bilden wolle. Ein Grund ist der, dass sie damit rechnet, dass von diesen 85 Kindern einige eine Förderschule besuchen werden. Möglicherweise müsse außerdem ein Kind abgewiesen werden.




Immer mehr Jugendliche süchtig nach Facebook, WhatsApp & Co.

Früher mussten nur Manager und Spitzenpolitiker 24 Stunden am Tag erreichbar sein. Heute sind es die meisten Jugendlichen über das Smartphone mit den Programmen wie Facebook, Twitter, WhatsApp etc. und das freiwillig.

„Wenn ich morgens mit dem Bus und Bahn zur Arbeit fahre, sehe ich viele Jugendliche versunken in ihren Geräten die ihre Umwelt nicht mehr wahrnehmen und habe darüber nachgedacht, ab wann der Umgang mit den Social Media wohl süchtig macht?“, sagt Thomas Semmelmann, Vorsitzender des Bergkamener Jugendhilfeausschuss.

Dort berichtete Ludger Kortendiek, im Kinder und Jugendbüro zuständig für Suchterkrankungen, dass die Jugendhilfe zunehmend mit verschiedensten Formen der Abhängigkeit und zwanghaften Verhaltensweisen konfrontiert sei. Neben dem Alkohol- und Medikamentenmissbrauch, Tabakkonsum, Essstörungen und Kosum von Cannabis die Sucht im Internet nach sozialen Netzwerken und Spielen jeglicher Art eine große Gefahr. Betroffen und ein wenig ratlos waren die Ausschussmitglieder über die gesellschaftlichen Auswirkungen dieser exzessive Umgang mit den Medien.

Ludger Kortendieck wies deutlich darauf hin, dass ein Teil der später süchtigen Menschen bereits in der Kindertageseinrichtung, u. a. durch unsicheres Bindungsverhalten auffalle. Die Verbesserung der Kooperation von Jugendhilfe, Kindertageseinrichtungen, Schulen und externen Trägern der Beratung und Behandlung sei notwendig, um Netzwerke weiter gezielt auszubauen, Eltern als Zielgruppe zu erreichen und gefährdete Kinder und Jugendliche früh zu fördern.

Am Ende der Sitzung machte Semmelmann deutlich, dass die Medaille Internet zwei Seiten hat und für die Arbeitswelt ein unverzichtbares Werkzeug und Informationsquelle für viele Menschen ist. „Dennoch sollte man den Umgang mit den Medien kritisch betrachten und öfters mal abschalten.“




Treffen des Interkulturellen Netzwerkes

Das nächste Treffen des Bergkamener Interkulturellen Netzwerkes (b.i.n.) ist am kommenden Montag, 4. März, ab 18 Uhr im Saal II des Ratstraktes.

Als Referentin wird Lisa Nießalla über die Arbeit der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen des Kreises Unna (K.I.S.S.) brichten. Sie wird über Bergkamener Selbsthilfegruppen informieren sowie Tipps bereithalten, wie man eine Selbsthilfegruppe gründen und Unterstützung durch Fachleute erhalten kann. Weiter Infos beim Integrationsbüro der Stadt Bergkamen unter Telefon 02307 965-272.

 




Groll über Bergkamen-Film bei RTL hält weiter an

Wer damit gerechnet hatte, dass der geplante Neubau einer Moschee an der Karl-Liebknecht-Straße in der Veranstaltung „Bürgermeister vor Ort“ am Mittwochabend zum heiß diskutierten Thema wird, musste sich eines Anderen belehren lassen. Bürgermeister Roland Schäfer stellte zwar die Moschee in einer langen Reihe städtischer und privater Projekte vor, nur diskutieren mochte darüber niemand.

Nordberg-Fußgängerzone
Nordberg-Fußgängerzone

Längst nicht besänftigt sind die Gemüter hingegen, die sich über die beiden Filme erregt hatten, die im RTL-Magazin „Extra“ über den Nordberg zu sehen waren. Niemand vermochte, in den Beiträgen „sein“ Bergkamen widerzuerkennen. Außerhalb der Stadtgrenzen wird aber dieses schiefe Bild für bare Münze gehalten. Wie er es habe zulassen können, dass in seiner Stadt kaum noch ein Deutscher wohne, musste Schäfer in einem der zahlreichen Briefe und Mails lesen, die nach der Sendung im Rathaus eingegangen sind.

Auch die von RTL behaupteten unüberbrückbaren Konflikte zwischen deutschen und türkischstämmigen Bewohnern gebe es nicht, betonte Schäfer, und fast alle Teilnehmer im Treffpunkt dieser Informations- und Diskussionsveranstaltung stimmten ihm zu. Sicherlich gebe es da Probleme, und hier habe er auch schon vermittelnd eingreifen müssen, doch diese Konflikte seien unter Nachbarn normal. Auch Bezirksbeamter Maik Stendel entdeckt in der Alten Kolonie keine besonderen Schwierigkeiten. Entschieden widersprachen er und auch andere der Aussage einer Diskussionsteilnehmerin, die von einem besonderen Gewaltpotenzial auf dem Nordberg sprach. Sie habe Angst, wenn sie über den Nordberg gehe.  Stendel betonte, dass sich die Kriminalitätsrate Bergkamens in nichts von der vergleichbarer Nachbarstädte unterscheide.

Natürlich gebe es Schwierigkeiten. Die fehlende Integrationsbereitschaft eines Teils der Bergkamener türkischstämmigen Bevölkerung habe er im Gegensatz zu den Bürgermeistern vieler anderer Städte schon sehr früh vor Jahren öffentlich angesprochen. Die Gründe für Problemer lägen aber nicht in der Abstammung oder in der Religion. Es sei vielmehr ein soziales und ein Bildungsproblem.

Die habe er auch als Vater in der Gerhart-Hauptmann-Grundschule erfahren. 50 Prozent der Schüler in den Klassen seiner beiden Kinder seien türkischstämmig gewesen. Eltern, die darauf achten, dass ihre Kinder richtiges Deutsch lernen, böten so die Grundlage dafür, dass ihre Töchter und Söhne beim Wechsel zu einer weiterführenden Schule eine Empfehlung fürs Gymnasium erhalten könnten. Dies gelte für deutsche und türkische Eltern gleichermaßen.