Oliver Kaczmarek und Hubert Hüppe bauen ihre Stimmenanteile aus
Dass Oliver Kaczmarek (SPD) sein Bundestagsmandat im Wahlkreis Unna I erfolgreich verteidigen wird, stand am Sonntagabend bereits kurze Zeit nach Schließung der Wahllokale fest. Unklar blieb nur, wie groß sein Vorsprung vor seinem Hauptherausforderer Hubert Hüppe (CDU) sein wird.
Beide haben ihre Stimmenanteile wie ihre Parteien vergrößern können. Kaczmarek erreichte am Sonntag 46,7 Prozent der Stimmen (+ 4,1). Hüppe schaffte 35,8 Prozent (+ 3,4). Die SPD kam auf 40,9 Prozent (+3,3) und die CDU auf 31,9 Prozent (+5,7). Die SPD erreichte übrigens das sechstbeste Wahlergebnis der Sozialdemokraten in Nordrhein-Westfalen. Unangefochten liegt hier Gelsenkirchen mit 44 Prozent auf dem 1. Platz.
Während Oliver Kaczmarek relativ ruhig der Stimmenauszählung entgegensehen konnte, sah dies bei Hubert Hüppe ganz anders aus. Ihn hatte die CDU auf den 19. Platz der Landesliste gesetzt. Erst als feststand, dass weder die FDP noch die AfD im neuen Bundestag vertreten sein werden, konnte er sicher sein, dass der Wähler sein Mandat verlängert hat. Ob sein zweiter Wunsch im Vorfeld der Bundestagswahl, erneut Behindertenbeauftragter der Bundesregierung zu werden, hängt vor allem vom Ergebnis der kommenden Koalitionsverhandlungen ab.
Friedrich Ostendorff bleibt Mitglied des Deutschen Bundestags
Der neuen Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen bleibt ihre agrarpolitische Stimme erhalten: Mit der Bekanntgabe des vorläufigen Endergebnisses für Nordrhein-Westfalen am späten Sonntagabend ist klar, dass der Bergkamener Ökolandwirt Friedrich Ostendorff erneut in den Bundestag einziehen wird.
Seine Partei hatte ihn auf den 12. Platz der Landesliste gesetzt. „Gezogen“ hat sie bis zu Platz 13. Lange musste Ostendorff bangen. Sein weiteres politisches Schicksal hing vor allem vom Abschneiden der FDP und der Alternative für Deutschland (AfD) ab. Hätte nur eine der beiden Parteien den Sprung über die 5-Prozent-Hürde geschafft, wäre es um ihn geschehen.
Ob der Wechsel seiner politischen Heimat aus den Kreis Unna weg in den Kreis Coesfeld politisch klug gewesen war, hängt von der Sichtweise ab. Die Grünen haben auch im Münsterland Stimmen verloren, aber längst nicht so heftig wie auf Bundesebene. Mit 7 Prozent fuhr er lediglich 0,4 Prozentpunkte weniger ein als sein Vorgänger. An Zweitstimmen verloren dort die Grünen nur 1,2 Prozentpunkte und landeten bei 8,1 Prozent.
Müßig ist darüber zu diskutieren, ob Ostendorffs Wechsel das Bergkamener Wahlergebnis negativ beeinflusst hat. Vor vier Jahre lag sein persönliches Wahlergebnis bei 7,7 Prozent. Sein Nachfolger Malte Spitz schaffte lediglich 4,1 Prozent. Bei den Zweitstimmen rutschte die Partei von 7,4 auf 6 Prozent ab. Die Verluste liegen aber trotzdem unter dem Bundesdurchschnitt (-2,3 %).
Noch vor wenigen Monaten hatte der Kreisverband der Grünen gehofft, mit einem, wenn nicht sogar mit zwei Abgeordneten in Berlin vertreten zu sein. Damals wähnte man sich im zweistelligen Prozentbereich mit der Tendenz nach oben. Diese Hoffnung ist nun wie eine Seifenblase zerplatzt. Ostendorffs Nachfolger als Direktkandidat Malte Spitz hatte die Landespartei auf den 16. Listenplatz positioniert. Recht früh kam am Wahlabend die Gewissheit, dass dies nicht reichen wird.
Bergkamen bleibt weiter eine Hochburg der SPD
Die Stimmauszählung zur Bundestagswahl ist in den Bergkamener Wahllokalen in gewohnt kurzer Zeit gelaufen. Auch vom Ergebnis her hat sich nicht viel geändert: Die Nordbergstadt ist weiterhin eine Hochburg der SPD. Sie legte wie auch die CDU deutlich zu. Federn lassen mussten aber die kleineren Parteien. Die AfD (Alternative für Deutschland) schaffte aus dem Stand 3,8 Prozent
Im Wahlkreis Unna I hat Oliver Kaczmarek das Direktmandat erneut gewonnen. Hubert Hüppe (CDU) wird mit ihm über die Landesliste der Union in den Deutschen Bundestag einziehen. Auch dort zeichnen sich deutliche Gewinne für die beiden großen Parteien ab. Vermutlich wird der Weddinghofer Landwirt und agrarpolitische Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen, Friedrich Ostendorff, noch einige Stunden warten müssen, bis das vorläufige NRW-Endergebnis vorliegt. Er rangiert auf dem 12. Listenplatz der Grünen. Möglicherweise reicht das nicht aus.
Die Bergkamener stimmten so ab:
Erststimmen (in Klammern das Ergebnis aus 1999 in Prozent)
SPD Oliver Kaczmarek: 54,5 % (49)
CDU Hubert Hüppe: 28,9 % (25,7)
Grüne Malte Spitz: 4,1 % (7,7)
FDP Heike Schaumann: 1,4 % (5,4)
Linke Walter Wendt-Kleinberg: 5,7 % (10,1)
Piraten:2,5 % (-)
Zweitstimmen:
SPD: 48,7 % (44,1)
CDU: 26,1 Prozent (20,1)
Grüne: 6,0 % (7,4)
FDP: 3,0 % (9,4)
Linke: 6,4 % (11,0)
Piraten 2,2 % (-)
AfD 3,8 % (-)
SPD Weddinghofen bietet Fahrservice zur Bundestagswahl an
Die SPD Weddinghofen bietet am Sonntag, 22. September, zur Bundestagswahl einen Fahrservice an. Alle Weddinghofer Bürgerinnen und Bürger, die wählen möchten und nicht alleine bis zum Wahllokal kommen können, werden mit einem Auto gebracht. Bei Bedarf bitte unter der Tel.Nr. 015161010127 anrufen.
Land plant Untersuchung der Giftmüll-Gefahren auf Grillo 4 und anderswo
Den Overbergern ist vor 20 Jahren die Untertagedeponierung von Filterstäuben aus der Haus- und Industriemüllverbrennung durch den Schacht Grillo 4 mit dem Argument schmackhaft gemacht worden, das Gemisch aus den giftigen Reststoffen sowie Sand, Zement und Wasser erhärte und wirke in den angekohlten Flözen wie ein Vollversatz.
Bergsenkungen würden zumindest abgemildert oder wirkten sich kaum aus. Wie wir heute wissen, sind große Teile des Bergkamener Stadtteils als Folge des Bergbaus um mehrere Meter abgesunken. Ob nun auch das zweite Argument stimmt, die toxischen Stoffe seien in der Tiefe unter Overberge und an anderen Zechenstandorten des Ruhrgebiets sicher eingeschlossen und stellten auch in Zukunft kein Problem dar, wird von zwei Gutachten in Zweifel gezogen. Nach der Beratung am Mittwoch im NRW-Umweltausschuss will jetzt die Landesregierung Experten und Verantwortlichen an einen Runden Tisch bringen. Dazu eingeladen werden auch die Autoren der beiden Gutachten, Harald Friedrich und Peter Carls, die in den zurückliegenden Wochen für sehr viel Wirbel gesorgt haben. Fest steht wohl auch, das die Landesregierung ihrerseits eine umfassende Untersuchung in Auftrag geben will.
Bisher seien keine Giftstoffe aus dem Overberger Stollen an die Erdoberfläche gelangt, betonte Andreas Kunze von der RAG gegenüber den Mitgliedern des Bergkamener Stadtentwicklungsausschusses am Dienstag. Er hält dies wie auch der zweite RAG-Berichterstatter Hagen Frankenhoff für ausgeschlossen. Auch dann nicht, wenn der Wasserstand in den Grubengebäuden unter Bergkamen und den Nachbarstädten nach den jüngsten Plänen der RAG zur sogenannten Wasserhaltung von derzeit 1000 auf künftig 600 Metern ansteigen sollte.
Dies alles mag der Fraktionsvorsitzende von BergAUF, Werner Engelhardt nicht glauben. Er behauptete sogar, dass der Wasserstand unter Tage deshalb angehoben werde, damit eine spätere Untersuchung der Stollen mit dem Giftmüll nicht mehr möglich wäre. Der Fraktionsvorsitzende der Grünen Harald Sparring erinnerte an seine Warnungen vor diesem Projekt vor 20 Jahren. Einige Giftstoffe könnten über Tage sicher verschlossen werden, nicht aber unter Tage. Dort verhielten sie sich anders als an der Erdoberfläche.
Zumindest in einem Punkt hat die Untertagedeponie auf Grillo 4 bereits jetzt einen Schaden angerichtet. Bereits nach der ersten Berichterstattung des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ im Juli meldeten sich einige besorgte Investoren der „Wasserstadt Aden“ im Bergkamener Rathaus und verlangten Aufklärung. Der Spiegel hatte offenbar in Unkenntnis der örtlichen Begebenheiten die Deponie auf Haus Aden angesiedelt.
Deshalb betonte der Technische Beigeordnete Dr. Hans-Joachim Peter, dass das Grubenwasser am Standort Haus Aden in einem geschlossenen Rohrleitungssystem an die Erdoberfläche gepumpt und zur Lippe weitergeleitet werde. Eine negative Auswirkung auf die Wasserstadt sei deshalb ausgeschlossen.
Sollten aber auf diesem Weg irgendwann tatsächlich Giftstoffe zutage gefördert werden, hätte dies nicht nur für den Fluss katastrophale Folgen.
Es klingt für Mieter wie ein Märchen: nur 100 Euro pauschal im Monat für Wärme und Strom
Dieses Angebot werden viele Bergkamener Mieter angesichts davongaloppierender Energiepreise für ein Märchen halten: Bei einer 85 Quadratmeter großen Wohnung soll für Wärme und Strom nur eine monatliche Pauschale von rund 100 Euro anfallen. In die Tat umsetzen will dieses Versprechen das kommunale Wohnungsbauunternehmen bei ihrem neuen Projekt an der Eichendorffstraße in Bergkamen-Mitte.
Für diese niedrige Pauschale soll eine energiesparende Bauweise sorgen. Vor allem verantwortlich ist aber ein kleines Blockheizkraftwerk, das die 12 Mietparteien mit Energie versorgt. Dort wird künftig ein Motor mit Erdgas angetrieben. Der hält einen Generator für die Stromversorgung in Bewegung. Die Abwärme des Motors wird für die Heizung und das warme Wasser genutzt.
UKBS-Geschäftsführer Matthias Fischer verspricht sogar, dass die Energiekostenpauschale auch dann bestand hat, wenn Strom hinzugekauft werden muss, wenn sich der Motor – etwa in den Sommermonaten – nicht so oft dreht.
Stattlich hingegen ist auf dem ersten Blick der Mietpreis. 7,50 Euro soll die Kaltmiete pro Monat betragen. Dafür haben die Wohnungen einige Besonderheiten. So befinden sie sich nicht in einem Mehrfamilienhaus. Vielmehr ist jede Mietpartei in einem der insgesamt 12 kleinen Eigenheimen untergebracht. Diese Häuschen sind praktisch barrierefrei. Zielgruppe sind eindeutig ältere Menschen, die etwas weniger Wohnraum benötigen und keine Treppen oder Stufen besteigen wollen oder können.
Matthias Fischer erklärte allerdings auch gegenüber dem Stadtentwicklungsausschuss, dem er jetzt dieses neue UKBS-Projekt in Bergkamen vorstellte, dass hier keine Altersgrenze vorgeschrieben sei. Auch Jüngere können die Vorzüge dieser kleinen Siedlung nutzen. Dazu gehört auch, dass sich keiner der Bewohner um das Grün kümmern muss. Das besorgt die UKBS als Vermieter.
Dieses Projekt findet Beifall von der Politik. So könnte eine Antwort auf den oft beschworenen demografischen Wandel in Bergkamen lauten. Geleistet wird hier aber auch ein wichtiger Beitrag für die Diskussion um eine umweltschonende ortsnahe Versorgung mit Strom. Windräder, so nützlich sie auch sind, versperren augenscheinlich den Blick auf das Naheliegende.
Appell von Bürgermeister Roland Schäfer: das Wahlrecht am 22. September nutzen
„Das Wahlrecht ist ein wertvolles Gut für unsere Demokratie. Dieses Recht sollte jeder Wahlberechtigte nutzen, um über die Zukunft unseres Landes mitzubestimmen.“ Mit diesen Worten appelliert Bürgermeister Roland Schäfer an alle Bürgerinnen und Bürger, am Sonntag von ihrem Wahlrecht gebrauch zu machen.
„Wer nicht wählen geht, nimmt in Kauf, dass möglicherweise in den kommenden vier Jahren eine Politik gemacht wird, die den eigenen Vorstellungen widerspricht. Daher kommt es auf jede Stimme an“, so Roland Schäfer weiter.
Inzwischen haben rund 5.000 Bergkamener die Briefwahl beantragt. Bei insgesamt 37.000 Wahlberechtigten entspricht dies einer Beteiligung von 13,5 %. Ob dies auch auf eine große Wahlbeteiligung schließen lässt, ist allerdings fraglich. Erfahrungsgemäß ist der September immer ein beliebter Urlaubsmonat.
Am Wahlabend werden ab 18.00 Uhr im Ratstrakt alle eingehenden Ergebnisse aus den 58 Wahllokalen auf Großleinwand präsentiert. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind hierzu herzlich eingeladen. Ebenso können unter www.bergkamen.de im Internet oder über die Smartphone-App „Wahlportal“ die aktuellen Ergebnisse live mitverfolgt werden. Damit alles reibungslos verlaufen kann, sind am Sonntag genau 398 ehrenamtliche Wahlhelfer eingesetzt. „Diesen Frauen und Männern spreche ich an dieser Stelle meinen herzlichen Dank für ihre engagierte Tätigkeit aus“, erklärte Bürgermeister Roland Schäfer.
Schwerlastverkehr auf die Halde erhält im Süden eine neue Zufahrt
In vier Jahren soll es nun tatsächlich so sein: das erste Konzert vor ganz großem Publikum in der Naturarena der Bergkamener Bergehalde. Zumindest wird dann die Möglichkeit bestehen, folgt man den Ankündigungen des Landschaftsarchitekten Peter Drecker und Oliver Kunz, der bei der RAG Montan Immobilien GmbH für das Halden- und Bodenmanagement zuständig ist.
Ursprünglich sollte schon 2014 die Endgestaltung der Halde Großes Holz abgeschlossen sein. Tatsächlich wird es ab dann keine Aufschüttungen auf der Plateau-Fläche geben. Zwei Jahre würden dann noch benötigt, um die Metangas-Drainage einzubauen und die vorgeschriebene technische Abdichtung der Fläche vorzunehmen, so Kunz. Er dann könne an Rändern dieser Fläche die etwa vier bis fünf Meter hohe Böschung aufgetragen werden. Sie gibt dem Ganzen erst den Arena-Charakter.
Noch länger wird es dauern, bis auch das sogenannte Kanalband zwischen der Bahnlinie und dem Datteln-Hamm-Kanal gestaltet ist. Einen Zeitrahmen nannten Drecker und Kunze bei ihrem Bericht vor dem Stadtentwicklungsausschuss nicht..
Fest steht inzwischen, dass der Schwerlastverkehr im Süden des Haldenbereichs eine neue Zufahrt erhalten wird. Knackpunkt der bisherigen Route ist die Brücke über die Hamm-Osterfelder-Bahnlinie. Die RAG will sie aus Kostengründen „ablasten“. Das heißt: Künftig werden über sie nur noch Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von 7,49 Tonnen fahren dürfen. Das ist viel zu wenig für die Transporte der noch benötigten Bodenmassen. Diese Einschränkung reicht auch nicht aus, wenn ab 2017 in luftiger Höhe über Bergkamen Konzerte stattfinden sollen. Auch dann werden schwere Lkw benötigt, um die technische Ausrüstung zur Naturarena zu schaffen.
Der neue Lkw-Zugang erfolgt über den Kreisel am Reisebüro Warias an der Erich-Ollenhauer-Straße. Bevor dort die ersten Transporte rollen können, muss allerdings das Teilstück bis zur gut ausgebauten Werkstraße ertüchtigt werden. Welche Folgen dies für die Römer-Lippe-Route, die auf diesem Teilstück verläuft, lassen sich noch nicht absehen. Sicherlich wird es eine Mehrbelastung für den Verkehr auf der Erich-Ollenhauer-Straße geben. Eine Entlastung scheint es für die Jahnstraße in Oberaden zu geben, über die bisher die Bodentransporte für die Bergehalde laufen.
Neues Gesundheitshaus auf Grimberg 3/4 könnte den Hausärztenotstand in Bergkamen beheben
Das Bergkamener Ärztenetzwerk hat den Hausärztenotstand für die Nordbergstadt ausgerufen. Es seien ohnehin zu wenig und viele, die praktizieren, werden in Kürze in den Ruhestand gehen. Helfen könnte hier das geplante Gesundheitshaus auf dem ehemaligen Gelände von Grimberg 3/4, das spätestens Anfang 2015 an den Start gehen soll.
Davon zeigen sich jedenfalls alle Fraktionen im Stadtrat überzeugt und stehen den Plänen der PueD GmbH aus Lünen äußerst wohlwollend gegenüber, auf dem reichlich heruntergekommenen Parkplatzgelände am Kreisel Schulstraße/Kleiweg einen dreigeschossigen Neubau hochzuziehen. Dabei überzeugte nicht nur die Architektur, sondern vor allem das Konzept des Gesundheitshauses, das PueD-Geschäftsführer Wolfgang Bahrenberg präsentierte. Das 8 Millionen Euro teure Projekt soll eine medizinische Rundum-Grundversorgung mit Haus- und Fachärzten, Therapieeinrichtungen, einer Apotheke, ein Sanitätshaus sowie einer Kurzzeitpflege und ein bis zu 36 Betten umfassendes Pflegeheim bieten.
Junge Mediziner, die Hausarzt werden möchten, werden in dem Gesundheitshaus laut Bahrenberg gute Startmöglichkeiten finden. Er will ihnen günstige Mieten bieten. Die Praxis kann bei steigenden Patientenzahlen quadratmetermäßig mitwachsen. Gleiches gilt für Fachärzte.
Grundstück günstig von der RAG gekauft
Eine Grundlage für preiswerte Praxisräume sind die günstigen Konditionen, zu denen die Pued GmbH inzwischen das Grundstück von der RAG Montan-Immobilien gekauft hat. Im Frühjahr 2014 soll der Bau gestartet werden. Zusätzlich werden auf dem Gelände noch rund 50 Wohnungen entstehen. Vielleicht könne das Gesundheitshaus bereits Ende nächsten Jahres an den Start gehen.
Während sich die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses in ihrer Sitzung begeistert zeigten, scheinen diese Pläne bei der eingesessenen Ärzteschaft eher auf Skepsis zu stoßen. „Ich habe den Ärzten, mit denen ich gesprochen habe, erklärt, dass wir keine Konkurrenz, sondern eine Ergänzung sein wollen“, erklärte er im Ausschuss. Er sprach davon, dass er Bergkamener Ärzten angeboten habe, mit ihren Praxen ins Gesundheitshaus zu ziehen oder dort regelmäßige Sprechstunden abzuhalten.
Besichtigungstermin fürs „Pued“ in Eving
Die Vorsitzenden des Stadtentwicklungsausschusses Gerd Kampmeyer und des Sozialausschusses Elke Middendorf haben sich inzwischen darauf verständigt, einen Besichtigungstermin der bereits bestehenden Pued-Einrichtung in Dortmund-Eving mit Bahrenberg zu vereinbaren.
„Pued“ ist übrigens die Abkürzung für „Partner unter einem Dach“. Dass es ausgesprochen wir „Pütt“ klingt, ist durchaus Programm. Auch in Eving ist es auf einem ehemaligen Bergwerksgelände angesiedelt. Auch der Begriff „Gesundheitshaus“ hat in Weddinghofen historische Wurzeln. Auf der Zeche Grimberg 3/4 hatte das Bergbauunternehmen für seine Mitarbeiter und deren Familien ein Gesundheitshaus errichtet, in dem zum Beispiel Moorbäder und Massagen zur schnelleren Gesundung angeboten wurden. Das Gebäude steht noch heute. Es beherbergte nach der Schließung der Zeche die „Entwicklungsagentur östliches Ruhrgebiet“, eine Ausbildungseinrichtung der Altenpflege und zuletzt eine Schule. Nach deren Umzug steht es leer und ist auch nicht Bestandteil des neuen „Gesundheitshauses Bergkamen“.
SPD-Mitte fährt Wähler zu den Wahllokalen
Der SPD-Ortsverein Bergkamen-Mitte bietet zur Bundestagswahl am kommenden Sonntag, 22. September, allen Wählerinnen und Wählern einen kostenlosen Fahrdienst zur Bundestagswahl am kommenden Sonntag an. Angefordert werden kann dieser unter der Rufnummer: 0177/7888170.
SEB investiert weitere 2,7 Mio. Euro in Kanalsanierung und Straßenbauarbeiten
Der Betriebsausschuss des Rates der Stadt Bergkamen Hat in seiner jüngsten Sitzung Aufträge in Höhe von 2,7 Mio Euro vergeben, Dabei handelt es sich um die Kanalsanierung im Siedlungsgebiet „In der Dille“ in Rünthe, in der Landwehrstraße und in der Karl-Arnold-Straße im Bergkamen-Mitte.
Im Jahre 2010 wurde das öffentliche Kanalnetz in Rünthe mit Hilfe von Kamerabefahrungen etc durch den SEB und Spezialfirmen untersucht. Es handelt sich um eine Gesamtlänge von 19,68 km . Die Untersuchung ergab, das 30 Prozent der vor ca. 40 Jahren eingebauten Kanalrohre einen auf Bergschäden zurückzuführenden Zustand haben, der es erforderlich macht, diese Rohre umgehend zu sanieren. Im vom Rat beschlossenen und von der Bezirksregierung genehmigten Abwasserbeseitigungskonzept ist eine Sanierung ab 2013 vorgesehen. Die RAG beteiligt sich an den Sanierungskosten mit 46,3 Prozent der entstehenden Kosten!
Als erste Maßnahme wird jetzt das Siedlungsgebiet „In der Dille“ in Angriff genommen. Zur Ausführung kommt ein Inlinerverfahren, damit Straßen nicht umfänglich aufgerissen werden müssen und die Belästigungen durch die Baustelle minimiert werden.
Der Auftrag in Höhe von 1,5 Mio. € wurde nach erfolgter Ausschreibung an die Fachfirma Diringer und Scheidel aus Herne vergeben, die in Bergkamen schon mehrere Bauvorhaben mit dieser Technik erfolgreich ausgeführt hat. Die zur Verwendung kommenden Inliner werden zu wesentlichen Teilen übrigens in Bergkamen-Rünthe bei der im Bereich des Schachtes III ansässigen Firma R und S hergestellt.
Weiterbau an der Landwehrstraße
Vergeben wurden durch den Betriebsausschuss auch die Arbeiten für die Straßenbauarbeiten der Landwehrstraße zwischen Grüne Insel und Werner Straße. Diese sollen sich unmittelbar an die Kanalsanierung -/erneuerung anschließen. 734.000,– € kostet dieser Ausbau. Das Land NRW hat mittlerweile verbindlich zugesagt, sich an den Ausbaukosten mit 226.000,– € zu beteiligen, da es sich bei der Landwehrstraße bekanntlich um eine Landesstraße handelt. Den Auftrag erhielt die Fa. Hugo Schneider aus Hamm.
2. Bauabschnitt Karl-Arnold-Straße
Nachdem der 1. Abschnitt die Kanalsanierung im Inlinerverfahren durchgeführt werden konnte, müssen die weiteren Sanierungsarbeiten in offener Baugrube umgesetzt werden. Auch hier wurde durch den BA ein Auftrag in Höhe von 472.000,– € vergeben. Die RAG beteiligt sich mit 46,3 Prozent an den Kosten, da die Schäden auch hier infolge von Bergbautätigkeiten aufgetreten sind.
Betriebsleiter Horst Mecklenbrauck: „Mit diesen und anderen bereits erteilten Kanalbauarbeiten bleibt auch 2013 der SEB der mit Abstand größte Auftraggeber für öffentliche Bauleistungen der Stadt Bergkamen. Ingesamt stehen in diesem Jahr Vergaben in Höhe von rund 7 Mio. € an, die weitestgehend an die regionale Bauwirtschaft gehen.“