Mehr Platz für die OGS: Overberger Grundschule erhält Anbau für 1,3 Millionen Euro

Für rund 1,3 Millionen Euro soll die Overberger Grundschule im kommenden Jahr einen Anbau erhalten. Dadurch soll Platz für die Offene Ganztagsgrundschule gewonnen werden, die aus „allen Nähten“ platzt. 700.000 Euro will die Stadt aus eigenen Mitteln beisteuern, 600.000 Euro Zuschuss werden aus Mitteln des Landesprogramms „Gute Schule 2020“ erwartet.

Der Stadtrat wird in seiner nächsten Sitzung am 15. Dezember über diesen Plan entscheiden. Die Zustimmung ist sicher, weil sich inzwischen laut Fraktionschef Bernd Schäfer die SPD-Mehrheitsfraktion für den Erweiterungsbau ausgesprochen hat.

Die offene Ganztagsschule ging in Overberge vor rund 10 Jahren mit 26 Kindern an den Start. Inzwischen wird sie von 70 Kindern besucht. Besonders deutlich wird die Platznot beim Mittagessen. Hierfür stehen in den Räumen der OGS nur 30 Plätze zur Verfügung. Notgedrungen geht ein großer Teil Kinder zur benachbarten städtischen Kita, um dort zu essen.

Dies sei ein Zustand, der so nicht mehr haltbar sei, meint die SPD. Handlungsbedarf sieht Bernd Schäfer übrigens nicht nur in Overberge, sondern auch an anderen OGS-Standorten wie an der Pfalzschule in Weddinghofen




Endgültig entschieden: Internationale Gartenausstellung 2027 kommt auch nach Bergkamen

Der Verwaltungsrat der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) hat entschieden: Die Internationale Gartenausstellung (IGA) soll 2027 in der Metropole Ruhr stattfinden. DBG-Geschäftsführer Jochen Sandner ist sicher, dass sich die IGA Metropole Ruhr in zehn Jahren nationalen und internationalen Besuchern als eine moderne, besonders lebenswerte Region präsentieren wird.

Haldeneröffnung (14)Das schöne an dieser Nachricht ist: Bergkamen wird zusammen mit Lünen  einer der geplanten fünf Hauptveranstaltungsstandorte sein. Dabei handelt es sich um eine Fläche, die sich aus dem sogenannten „Kanalband“ in Bergkamen und der Fläche der ehemaligen Landesgartenbauausstellung in der Nachbarstadt zusammen setzt. Das „Kanalband“ reicht von der Marina und dem Erweiterungsbereich auf der Nordseite des Kanals in Rünthe bis hin zur künftigen Wasserstadt Aden.

RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel, Josef Hovenjürgen, Vorsitzender der RVR-Verbandsversammlung und Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft, freuen sich über den Zuschlag: „Das Vertrauen in unsere Bewerbung ist Auszeichnung und Ansporn zugleich, dieses Großereignis im Teamwork einer ganzen Region zu stemmen“, so die erste gemeinsame Reaktion.

Marina Rünthe
Marina Rünthe

Karola Geiß-Netthöfel: „Die Landschaftsparks, Halden und Gärten in der Metropole Ruhr sind bereits innovative Beispiele für regionale Stadt- und Freiraumplanung. Mit der Grünen Hauptstadt Europas Essen 2017, InnovationCity Ruhr und der klimametropole RUHR.2022 macht sich das Ruhrgebiet in den nächsten zehn Jahren gemeinsam auf den Weg, Modellregion für Grüne Infrastruktur zu werden. Die IGA 2027 wird dabei den krönenden Abschluss bilden.“

Josef Hovenjürgen ergänzt: „Unser Ziel ist es, eine lebenswerte Stadtlandschaft zu gestalten und gleichzeitig die Wirtschaftskraft unserer Region zu stärken. Konkret heißt das, Investitionen im grünen Sektor anzustoßen, Arbeits- und Ausbildungsplätze zu schaffen und das Image zu verbessern.“

„Die Emschergenossenschaft / Lipperverband freut sich darauf, mit wesentlichen Aspekten des Emscher-Umbaus wie der neuen lebendigen Emscher in Dortmund sowie dem neuen Emscher-Delta in Dinslaken Teil der IGA zu sein“, so Dr. Uli Paetzel.

Nach dem Zuschlag: Konzept mit Leben füllen

Wasserstadt Aden
Wasserstadt Aden

Im nächsten Schritt muss das in der Machbarkeitsstudie zur IGA 2027 vorgeschlagene Konzept gemeinsam mit den Städten und Kreisen des RVR und weiteren Partnern konkretisiert werden. Hierzu wird ein Projekt- und Finanzplan erarbeitet. Um die fünf Zukunftsstandorte weiter zu qualifizieren, werden Workshops initiiert und Masterpläne entwickelt, die Inhalte sowie Kosten – bezogen auf einzelne Haushaltsjahre und Standorte – detailliert darlegen. Die Kostenschätzung der Machbarkeitsstudie dient dabei als Rahmenplanung. Bis Ende 2017 soll der Prozess abgeschlossen sein. Auf dieser Grundlage entscheiden die politischen Gremien in den Städten und im RVR abschließend, ob das Ruhrgebiet die IGA 2027 durchführen kann. Die Planungsergebnisse sind Grundlage eines mit der DBG abzuschließenden Vertrages.

Getragen werden soll die Internationale Gartenausstellung von den 53 Kommunen und vier Kreisen der Metropole Ruhr, von Verbänden wie Emschergenossenschaft und Lippeverband, der regionalen Wirtschaft und bürgerschaftlichem Engagement gemeinsam mit dem Land NRW.

Den Zuschussbedarf für die Durchführung der IGA Metropole Ruhr 2027 schätzt die Studie auf etwa 42 Millionen Euro, verteilt auf mehrere Schultern und auf mehrere Jahre.

In Deutschland findet die IGA in der Regel alle zehn Jahre statt. 2017 wird die Internationale Gartenausstellung in Berlin eröffnet. Die nächste IGA wird 2027 in der Bundesrepublik stattfinden.

Infos unter www.iga2027.rvr.ruhr




Leserbrief zum Thema „Windenergie“

 Zum Thema „Windenergie hat uns ein Leserbrief erreicht, den wir hier ungekürzt veröffentlichen. Sie müssen nicht die Meinung und Haltung des „Bergkamen-Infoblog“ widergeben.
Karlheinz Röcher für den Aktionskreis Wohnen und Leben Bergkamen e.V.:
„Das Thema ‚Klimaschutz und Energiewende‘ scheint in Bergkamen auf wenig Interesse zu stoßen, wenn man das an der geringen Zahl der Zuhörer bei der öffentlichen Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am Dienstag festmacht. Schließlich ging es um das Thema ‚Mögliche Konzentrationszonen für Windkraft in Bergkamen‘. Andererseits ist das aber auch wiederum nicht überraschend, weil die Politik in Bergkamen (alle Parteien und die Verwaltung) seit Jahren keine Gelegenheit auslässt, um ihr Nicht-Handeln in dieser Frage zu demonstrieren. Dennoch betont der I. Beigeordnete/Baudezernent Dr. Peters – einer Mantra gleich (so auch in dieser Ausschusssitzung) – immer wieder … ‚wir haben viel Sympathien für regenerative Energien’…. Dabei ist die Faktenlage für Bergkamen eindeutig: Der Ausbau der regenerativen Energien – auch als öffentliches Signal verstanden – kann nur mit der Nutzung der Bergehalde „Großes Holz“ nennenswert nach vorne gebracht werden. Einmal durch die Errichtung von Windkraftanlagen im nordöstlichen Bereich der Halde bzw. durch Flächen-Photovoltaikanlagen an der südlichen Hanglage. In dem nun vorgestellten internen Gutachten der Verwaltung zur Ermittlung von Windkraftkonzentrationszonen wird die Halde wg. ‚weicher Tabukriterien‘, die durch den neuen LEP (Landesentwicklungsplan) vorgegeben seien, ausgeschlossen. Dieses ist nicht zutreffend, weil der LEP auch in diesem Fall der Kommune die Entscheidung überlässt, ob sie die in ihrem Stadtgebiet liegende Bergehalde neu überplant und Flächen für regenerative Energien ausweist. Im Klartext: Die Politik in Bergkamen will nicht … und ansonsten sieht sie sich ‚gut aufgestellt‘ im ‚Strukturwandel‘ mit Logistik, Logistik, Logistik…. und dem Wunsch nach einem neuen Gewerbegebiet in geschützter Landschaft in Rünthe-Ost.  Am Rande sei noch erwähnt, dass der Aktionskreis am 24.11.2016 allen Ratsmitgliedern eine Postkarte hat zukommen lassen, mit der Bitte sich in den nächsten Wochen und Monaten intensiver mit diesem Thema auseinanderzusetzen und den Aktionskreis als Gesprächspartner zu nutzen. Bei uns hat sich niemand gemeldet. Dieser ‚Rat‘ will auch keine Bürgerbeteiligung!“



Das neue Hallenbad für Schule und Sport – das Naturfreibad für Sonne und Erholung

Das Hallenbad für Schule und Sport – das Naturfreibad für Sonne und Erholung. So lässt sich der augenblickliche Diskussionsstand in der SPD-Fraktion zum Neubau eines Kombibads am Häupenweg in Weddinghofen nach ihrer Klausurtagung in der vergangenen Woche in aller Kürze beschreiben. Und damit genügend Zeit für die weiteren Diskussionen bleibt, wird das Wellenbad in Weddinghofen 2017 noch einmal und dann in die vermutliche letzte Freibadesaison gehen.

Naturfreibad 2
Das Naturfreibad in Heil.

Klar sei für die Sozialdemokraten im Stadtrat, dass das Kombibad vor allem den Schulen und den Schwimmsportvereinen zur Verfügung gestellt werden soll. Deshalb werde weder eines der beiden vorhandenen Becken erhalten noch das vom Gutachter empfohlene multifunktionale Becken mit einer Wasserfläche von 400 Quadratmetern geben, erklärten am Donnerstag Fraktionschef Bernd Schäfer und der Sportausschussvorsitzende Rüdiger Weiß. Allenfalls sei für die SPD ein Außenbereich mit Kinderbecken vorstellbar.

Noch keinerlei Festlegungen gibt es in der Fraktion zur internen Ausstattung des Kombibads. Möglich wäre hier eine zusätzliche sechste Schwimmbahn. „Das hätte den Vorteil, dass Vereinsschwimmen und öffentliches Schwimmen nebeneinander gut möglich wären“, erklärte Bernd Schäfer. Auch die Frage, ob das neue Kombibad ein bei gutem Wetter zu öffnendes „Kabrio-Dach“ erhalten soll, ist bei der SPD noch nicht entschieden.

Als Alternative zur großen Liegewiese nebst Schwimmbecken will die SPD den Bergkamener Bürgerinnen und Bürgern das Naturfreibad in Heil schmackhafter machen. Dort seien Sonnenbaden und Erholung in naturnaher Umgehung möglich. Dabei will man es nicht bei PR-Maßnahmen belassen, sondern auch investiv tätig werden. Bernd Schäfer gestand allerdings ein, dass man mit dem Schwimmverein Heil noch nicht gesprochen hat. Er könne sich aber vorstellen, dass er über diese Unterstützung erfreut sein werden.

Getroffen hat sich die Fraktionsspitze allerdings schon mit Vertretern der TuRa Wasserfreunde und der DLRG in dieser Woche schon an einen Tisch gesetzt. Die machten klar, dass sie keine sechste Bahn und auch kein Außenbecken brauchen. Gegen einen Außenbereich sprachen sie sich generell aus. Hier würde durch die Badegäste nur Dreck ins Hallen Bad geschleppt.




Für Windenergie gibt es keine Vorranggebiete in Bergkamen

Für Windenergie ist Bergkamen offensichtlich kein gutes Pflaster. So lässt sich das Ergebnis eines weiteren Gutachtens zu möglichen Windvorranggebieten in Bergkamen auf einen kurzen Nenner bringen. Dieses Gutachten haben Barbara Thiede und Heiko Busch aus dem Planungs- und Umweltamt erarbeitet und in der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses vorgestellt.

Mehr als ein Windrad ist laut Gutachten auf dem Galgenberg nicht möglich.
Mehr als ein Windrad ist laut Gutachten auf dem Galgenberg nicht möglich.

Ergebnis ist, dass es im Stadtgebiet nur zwei relativ kleine Flächen gibt, eine in Overberge in Nachbarschaft zum bestehenden Windrad und in Heil am Westenhellweg gegenüber dem Kraftwerk, die theoretisch mehrere Windräder aufnehmen könnten. Praktisch sei dies aber nicht möglich. Beispielsweise befindet sich die Fläche in Heil im Überschwemmungsgebiet der Lippe. Der Bau von Windrädern dort würden umfangreiche teure Gründungsmaßnahmen notwendig machen, die sich nach Ansicht von Heiko Busch wirtschaftlich nicht rechnen würden.

Möglich ist allerdings der Bau von einzelnen Windrädern in Bergkamen an rund einem halben Dutzend Standorten. Allerdings haben Barbara Thiede und Heiko Busch nicht untersucht, ob hier Belange des Natur- und Landschaftsschutzes Ausschlusskriterien seien könnten. Hierauf wird ohnehin der Kreis Unna achten. Der Kreis Unna wäre dann auch Genehmigungsbehörde für den Bau der Anlage.

Die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses nahmen das Gutachten zunächst nur zur Kenntnis. Welche Konsequenzen daraus zu ziehen sind, soll nun in den Fraktionen beraten werden.




Letztes Grundstück im Logistikpark ist verkauft – Es wird aber kein neues Gewerbegebiet in Bergkamen geben

Auch das letzte Grundstück im Logistikpark A2 ist an einen Investor verkauft. Das war denn auch die letzte frohe Botschaft, die der 1. Beigeordnete Dr. Hans-Joachim Peters den Mitgliedern des Stadtentwicklungsausschusses am Nikolaustag überbringen konnte. Denn auf nicht absehbare Zeit werden die Ansiedlungen von großen Betrieben wie die Herbert Heldt KG oder das WMF-Warenverteilzentrum die letzten gewesen sein.

Das Kraftwerksgelände in Heil ist zurzeit der einzig denkbare Standort für ein neues Gewerbegebiet in Bergkamen.
Das Kraftwerksgelände in Heil ist zurzeit der einzig denkbare Standort für ein neues Gewerbegebiet in Bergkamen.

Noch vor wenigen Wochen hatten die Bergkamener Wirtschaftsförderer geglaubt, mit dem Hofgelände Schulze-Elberg westlich der A1 ein ähnliches Kleinod in den Händen zu haben wie der Logistikpark. Es sollte zusammen mit der Stadt Hamm und mit der Unterstützung des Kreises Unna zu einem interkommunalen Gewerbegebiet entwickelt werden.

Dies alles ließ sich auch gut an, bis vor zwei Wochen die beiden Chefplaner des Regionalverbandes Ruhrgebiet Peters und seinen Begleiter in einer Veranstaltung auf Kreisebene erklärten, dass die Chancen für eine Realisierung des Gewerbegebiets kleiner als ein Prozent seien. Hauptgrund für diese Absage sei ein Fachgutachten des Landesamts für Natur Umwelt und Verbraucherschutz. Das attestiert dem Gelände eine besondere Schutzwürdigkeit.

Parallel dazu ist für den Kreis Unna ein zweiter Gutachter tätig geworden. „Ihm haben wir gesagt, er solle besonders kritisch sein“, berichtete Peters. Sein Ergebnis lautet, dass es zwischen Ostenhellweg und Kanal einige besonders wertvolle Bereiche gebe, möglich sei dort aber immer noch ein Gewerbegebiet in einer Größenordnung von 32 Hektar.

Was Peters ärgert, ist, Dass nach seinen Worten der RVR das LANUV-Gutachten nicht herausrücken will. „Wir können jetzt gar nicht feststellen, was der LANUV anders sieht als unser Gutachter.“ Insgesamt hält Peters das Verfahren zur Ausweisung weiterer Gewerbegebiete im Ruhrgebiet durch den RVR für wenig geeignet, den notwendigen Strukturwandel voranzutreiben.

Für Bergkamen bedeutet dies, dass es kein weiteres Gewerbegebiet geben wird. Die einzige Chance sieht Dr. Peters darin, irgendwann einmal das Kraftwerksgelände in Heil für die Ansiedlung neuen Gewerbes zu nutzen. Bevor er dies im Stadtentwicklungsausschuss am Nikolaustag erklärte, hatte Peters sowohl mit der Werksleitung als auch mit dem Betriebsrat des Heiler Kraftwerks gesprochen. Es soll dort nicht der Verdacht aufkommen, dass die Stadt Bergkamen diesen Kraftwerksstandort in Zweifel ziehen würde.




Umweltminister Remmel: Lippe ist der Vorzeigefluss für das Land Nordrhein-Westfalen

Das Land NRW und der Lippeverband wollen beim Lippe-Programm weiter eng zusammenarbeiten. Das wurde aus den Worten von NRW-Umweltminister Johannes Remmel deutlich, der am Mittwoch erstmals auf der Lippeverbandsversammlung in Kamen sprach. Dr. Uli Paetzel, seit Februar Vorstandsvorsitzender des Lippeverbandes, nannte in seinem Bericht konkrete Schritte.

Landesumweltminister Johannes Remmel bei der Verbandsversammlung des Lippeverbands am Mittwochmorgen in der Kamener Stadthalle.
Landesumweltminister Johannes Remmel bei der Verbandsversammlung des Lippeverbands am Mittwochmorgen in der Kamener Stadthalle.

„Im Auftrag des Landes Nordrhein-Westfalen werden wir die Lippe zu einem Vorzeigefluss weiter entwickeln“, sagt Dr. Paetzel, „dabei geht es keineswegs nur um Ökologie: Gerade an der immer attraktiver werdenden Lippe spielt mehr und mehr der Ausgleich vielfältiger Interesse eine wichtige Rolle: Wasserwirtschaft, Landwirtschaft, Gewässerökologie, Natur- und Artenschutz sowie die steigenden Ansprüche an Naherholung, Freizeitgestaltung und Tourismus müssen in Einklang gebracht werden“.

Genau in der Funktion, unterschiedliche Interessen auszugleichen, sieht der neue Vorstandsvorsitzende die Rolle des Lippeverbandes. In einer persönlichen „Vision von der Lippe 2030“ machte Dr. Paetzel dies an den vier Begriffen „Wasser, Wildnis, Wege und Wirtschaft“ deutlich. Auf der Grundlage einer soliden Bewirtschaftung, die für sauberes Wasser in Flüssen und Bächen sorgt, lässt sich eine artenreiche und naturnahe „wilde“ Lippe entwickeln. Für die Menschen muss es Wege ans Wasser  geben, um die neu entstandene Natur zu erleben. Industrie und Landwirtschaft sind wichtige Partner, um die Rahmenbedingungen für diese Entwicklung zu schaffen.

Lippeverband legt strenge Maßstäbe an die Wirtschaftlichkeit

Beim Bau und Betrieb von Kläranlagen, Kanälen und weiteren Anlagen legt der Lippeverband strenge Maßstäbe an die Wirtschaftlichkeit an, denn letztlich müssen diese Investitionen von den Mitgliedern – darunter die 45 Städte und Gemeinden in der Region und ihre Bürger – über die Beiträge finanziert werden. So bleibt der Lippeverband bei der so genannten „vierten Reinigungsstufe“ zur Behandlung von Spurenstoffen im Abwasser zurückhaltend: „Diese aufwändige und kostenintensive Technik einzusetzen ist nur dann sinnvoll, wenn sie auch nachweislich zur Verbesserung der Gewässerqualität beiträgt“, so Dr. Paetzel.

Genau solch eine vierte Reinigungsstufe hält Umweltminister Johannes Remmel für notwendig. Nach jüngsten Untersuchungen würden in einem normalen Haushalt bis zu 5000 unterschiedliche Stoffe verwandt. Sie müssten so gut es geht aus dem Abwasser entfernt werden, um so ein sauberes Lippewasser und auch Grund- und Trinkwasser zu garantieren. Als ein Beispiel für die zunehmenden Belastungen des Wassers nannte er den Medikamentenverbrauch, der wegen des demografischen Wandels steigend sei. Grundsätzlich müssten nach Remmels Überzeugung in diesem Prozess die Hersteller stärker in die Verantwortung genommen werden.

Auffallend für die Beobachter der Verbandsversammlung war, dass Remmel die Einleitung von Grubenwasser in die Lippe wie in Bergkamen überhaupt nicht thematisierte.




Kleiner Dreh zurück an der Gebührenschraube: Mustermanns sparen im kommenden Jahr 41,10 Euro

Die sogenannte „zweite Miete“ wird in Bergkamen nach den Vorstellungen der Verwaltung etwas günstiger werden. Nachdem die GSW bereits angekündigt hatten, den Gaspreis zu senken und den Strompreis stabil zu halten, präsentierte am Dienstag der 1. Beigeordnete Dr. Hans Joachim Peters seine Planungen für die Müll-, Abwasser- und Straßenreinigungsgebühren.

Erster Beigeordneter Dr. Hans-Joachim Peters (l.) und der Leiter des Baubetriebshofs Stefan Polplatz.
Erster Beigeordneter Dr. Hans-Joachim Peters (l.) und der Leiter des Baubetriebshofs Stefan Polplatz.

Demnach gibt die berühmte Bergkamener vierköpfige Familie Mustermann, die in einem Einfamilienhaus wohnt, 180 Kubikmeter Frischwasser verbraucht, eine versiegelte Fläche von 120 Quadratmeter abrechnet und über eine jeweils 120-Liter fassende grüne und graue Tonne verfügt, hierfür im kommenden Jahr 41,10 Euro oder 2,07 Prozent weniger aus. Zusammen mit der Grundsteuer ist das insgesamt immer noch ein stolzer Betrag von 1943,65 Euro.

Im Einzelnen: Die Müllgebühren bleiben für die grüne und graue Tonne stabil bei 339,50 Euro. Die Straßenreinigungsgebühr sinkt um 3,53 Prozent. Wie Dr. Peters und der Leiter des Baubetriebshofs Stefan Polplatz erklärten, seien dafür der milde Winter und der günstige Preis für Diesel verantwortlich.

Eine Senkung um 3,92 Prozent gibt es auch bei den Abwassergebühren. Mit 970,80 Euro im kommenden Jahr für die Familie Mustermann gehört Bergkamen aber immer noch zu den Teuersten in NRW. Hauptgrund für die Senkung der Abwassergebühr ist die „Abwassergebührenhilfe“ des Landes, die rund 60 Städten und Gemeinden zukommt. Bergkamen erhält aus diesem Topf in diesem Jahr rund 333.000 Euro und im kommenden Jahr 366.000 Euro. 

Das letzte Wort wird hier allerdings der Bergkamener Stadtrat in seiner Sitzung am 15. Dezember haben, der die Gebühren noch beschließen muss.




Angela Merkel wird wiedergewählt: Zwei Bergkamener sind dabei

Der CDU-Kreisverband Unna reist am Dienstag mit sechs Delegierten zum Bundesparteitag in Essen. Zwei von ihnen kommen aus Bergkamen: der CDU-Kreisvorsitzende Marco Morten Pufke und der Kreisvorsitzende der Jungen Union Stephan Wehmeier.

„Orientierung in schwierigen Zeiten  – für ein erfolgreiches Deutschland und Europa“ lautet das Motto des 29. Parteitages der CDU Deutschlands in Essen. Die 1.001 Delegierten aus ganz Deutschland treffen sich in der Grugahalle auf dem Essener Messegelände zu einem zweitätigen Parteikonvent, bei dem es um die Neuwahl des Bundesvorstandes unter Vorsitz von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel sowie der Verabschiedung eines Leitantrages als Grundlage für die im September kommenden Jahres anstehende Bundestagswahl gehen wird. Der heimische CDU-Kreisverband Unna wird mit sechs Delegierten bei diesem Bundesparteitag vertreten sein. „Für eine gute Zukunft unseres Landes zu arbeiten war schon immer und ist bis heute Selbstverständnis christlich-demokratischer Politik“, betont CDU-Kreisparteichef Marco Morten Pufke zum Auftakt des Essener Parteitages der Union, „wir werden in Essen die Weichen für die Erfolge von morgen stellen.“

Am 29. Bundesparteitag in Essen nehmen als Delegierte teil: Hubert Hüppe MdB, Wilhelm Jasperneite (beide Werne), Ina Scharrenbach MdL (Kamen), Marco Morten Pufke, Stephan Wehmeier (beide Bergkamen) und Heinrich Böckelühr (Schwerte).




Kampfkandidatur gegen Volker Beck gewonnen: Friedrich Ostendorff wieder auf Platz 12 der Grünen-Landesliste für die Bundestagswahl 2017

Nach dem ersten Tag der Landesdelegiertenkonferenz der Grünen am Freitag beherrscht ausgerechnet ein Bergkamener die Schlagzeilen: Friedrich Ostendorff. In einer Kampfabstimmung gewann der agrarpolitische Sprecher der aktuellen Bundestagsfraktion mit rund 70 Prozent der Stimmen den 12. Platz der NRW-Liste für die Bundestagswahl im September 2017. Sein Gegenkandidat Volker Beck hatte das Nachsehen.

Friedrich Ostendorff
Friedrich Ostendorff

Beck führte bei der letzten Bundestagswahl zusammen mit Bärbel Höhn die NRW-Landesliste der Grünen an. Der umstrittene Grünen-Politiker bewarb sich in Oberhausen nicht mehr um einen der beiden Spitzenplätze. Bärbel Höhn wird im September den Bundestag verlassen. Bei der Bundestagswahl 2013 zog die Liste der Grünen bis zum Platz 13. Damals kam Friedrich Ostendorff wie auch am Freitag in Oberhausen auf den 12. Platz.

Hier nun die Liste der Grünen für die ersten 14 in Oberhausen platzierten Kandidatinnen und Kandidaten zur Bundestagswahl 2017:

1. Britta Haßelmann (KV Bielefeld – 96,2 %)

2. Oliver Krischer (KV Düren – 52,0 %)

3. Katja Dörner (KV Bonn – 86,1 %)

4. Sven Lehmann (KV Köln – 89,9%)

5. Irene Mihalic (KV Gelsenkirchen – 92,3 %)

6. Frithjof Schmidt (KV Bochum – 78,8 %)

7. Katharina Dröge (KV Köln – 76,1 %)

8. Markus Kurth (KV Dortmund – 78,9 %)

9. Maria Klein-Schmeink (KV Münster – 58,9 %)

10. Kai Gehring (KV Essen – 60,0 %)

11. Ulle Schauws (KV Krefeld – 71,3 %)

12. Friedrich Ostendorff (KV Unna – 69,6 %)

13. Ute Koczy (KV Lippe – 74,6 %)

14. Janosch Dahmen (KV Ennepe-Ruhr – 2. Wahlgang 51,7 %)




Tobias Laaß wird neues Vorstandsmitglied bei er Sparkasse Bergkamen-Bönen

An der Spitze der Sparkasse Bergkamen-Bönen gibt es jetzt einen Wechsel. Das bisherige Vorstandsmitglied Martin Weber wird die Sparkasse zum Jahresende verlassen. Der Verwaltungsrat hatte seinen Vertrag nicht noch einmal um fünf Jahre verlängert.

Wechsel im Vorstand der Sparkasse Bergkamen-Bönen (v. l.): Martin Weber, Tobias Laaß, Beate Brumberg und Roland Schäfer.
Wechsel im Vorstand der Sparkasse Bergkamen-Bönen (v. l.): Martin Weber, Tobias Laaß, Beate Brumberg und Roland Schäfer.

Dies sei eine rein strategische Entscheidung gewesen, betonte am Freitag der Vorsitzende des Verwaltungsrats, Bürgermeister Roland Schäfer bei der Vorstellung von Webers Nachfolger Tobias Laaß. Es solle vermieden werden, dass in diesen für alle Banken schwierigen Zeiten in fünf Jahren die Sparkasse kein erfahrenes Vorstandsmitglied haben könnte. Dann nämlich, wenn sich die Vorstandsvorsitzende Beate Brumberg und auch gleichzeitig Weber aus dem Geschäft zurückziehen würde.

„Noch ist alles im grünen Bereich. Unsere Sparkasse steht gut da“, betonte Schäfer. Doch das sich in fünf Jahren geändert haben, sodass zum Beispiel Verhandlungen über eine Fusion mit einer anderen Sparkasse anstünden. Dann sei es, gut, wenn bei diesen Gesprächen ein Vorstandsmitglied dabei wäre.

Bürgermeister Roland Schäfer und Beate Brumberg betonten am Freitag, dass solche eine Fusion aktuell kein Thema sei. Und damit es auch auf Dauer so bleibt, dafür soll auch das neue Vorstandsmitglied Tobias Laaß sorgen, der ab 1. Januar 2017 die Bereiche Markt/Vertrieb übernehmen wird. Die Sparkasse müsse künftig in Zeiten von Selbstbedienung und Onlinebanking wesentlich stärker als bisher auf die Kunden zugehen, um mit ihnen ins Geschäft zu kommen, sagte Beate Brumberg.

Tobias Laaß war zuvor acht Jahre Leiter Vertrieb mit direkter Vorstandsunterstellung bei der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld. Im Jahr 2013 wurde er dort zum Verhinderungsvertreter des Vorstandes bestellt. Zusammen mit seiner Lebensgefährtin, deren zwei Kindern und ihrem Golden Retriever hat er inzwischen in Rünthe eine neue Wohnung gefunden.

 Martin Weber begann im Jahr 2005 als Abteilungsleiter für den Bereich Kredit- Marktfolge seine Laufbahn bei der Sparkasse. Seit dem 1. Januar war er 10 Jahre Vorstandsmitglied. Bürgermeister Roland Schäfer dankt als Vorsitzendes Mitglied des Verwaltungsrates für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und wünscht Martin Weber für seinen weiteren Lebensweg alles Gute.

Martin Weber und seine Frau haben sich in den zurückliegenden 12 Jahren so gut in Bergkamen eingelebt, dass sie hier auch weiterhin wohnen werden. Was der 56-Jährige künftig beruflich machen werde, sei für ihn noch offen, erklärte Weber am Freitag.