Pflege- und Wohnberatung informiert: Leistungen steigen
Die Bundesregierung hebt schrittweise die Leistungen für Pflegebedürftige an. So sind im Januar die Leistungen für die häusliche Pflege gestiegen, das Pflegeunterstützungsgeld aber auch die Zuschüsse in der stationären Pflege, informiert die Pflege- und Wohnberatung und bietet an: Wer Fragen dazu hat, kann sich melden.
„Zum 1. Januar sind sowohl das Pflegegeld und auch die Leistung für ambulante Sachleistung um fünf Prozent angehoben worden“, so Andrea Schulte von der Pflege- und Wohnberatung. „Und das Pflegeunterstützgeld kann von Angehörigen jetzt in jedem Kalenderjahr für bis zu zehn Arbeitstage in Anspruch genommen werden.“
Beratung vor Ort
Mit dem Pflegeunterstützungs- und Entlastungsgesetz (kurz: PUEG) sind weitere Verbesserungen für Pflegebedürftige in Kraft getreten – etwa bei den Auskunftsansprüchen oder den Zuschüssen in der stationären Pflege. Ebenso gibt es Vereinfachungen für Schwerstpflegebedürftige unter 25 Jahren. Ausführliche Informationen zum Gesetz sind unter www.bundesgesundheitsministerium.de/pueg zu finden.
Wer Fragen zu dem Thema hat, erreicht die Pflege- und Wohnberatung im Kreis Unna im Severinshaus, Nordenmauer 18 in Kamen, unter Tel. 0 23 07 2 89 90 60 oder 0 800 / 27 200 200 (kostenfrei) oder per Email pwb@kreis-unna.de. Es finden auch regelmäßig Sprechstunden der Pflege- und Wohnberatung im Kreis Unna statt. Die Termine sind zu finden unter www.kreis-unna.de/pflegeundwohnberatung. PK | PKU
Bewerbungen ab sofort möglich: Kreis Unna lobt Demokratiepreis aus
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Ein Satz, der im Grundgesetz an erster Stelle steht. Gerade in Zeiten populistischer Bewegungen ist es wichtig, daran zu erinnern und demokratische Werte zu fördern. Deshalb hat der Kreistag den Demokratiepreis ins Leben gerufen. Einzelpersonen, Vereine oder Initiativen können sich ab sofort bewerben unter www.kreis-unna.de/unantastbar.
Der Demokratiepreis Kreis Unna würdigt Menschen, Vereine oder Initiativen, die in herausragender Weise das Thema Demokratie aufgreifen. Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben und ist mit insgesamt 3.000 Euro dotiert, die nach Maßgabe der Jury auf bis zu drei Prämierte aufgeteilt werden können.
Aktivitäten und Projekte können von den Initiatoren oder von Dritten vorgeschlagen werden. Voraussetzung für die Nominierung ist Aktualität der Bewerbung bzw. des Vorschlags. Das heißt, eingereichte Aktivitäten und Projekte werden heute und zukünftig umgesetzt oder liegen zum Stichtag 1. Januar des Vergabejahres nicht länger als sechs Monate zurück.
Bewerbungsfrist endet am 31. März
Berücksichtigt werden ausschließlich Bewerbungen und Vorschläge, deren Wirkungsgrad das Kreisgebiet Unna mit seinen Städten und Gemeinden ist. Bewerbungen und Vorschläge können bis zum 31. März des Vergabejahres eingereicht werden.
Der Jury gehören neben Alfred Buß (Altpräses der Evangelischen Kirche von Westfalen), Michael Makiolla (Landrat a.D.) und Alexandra Khariakova (Jüdische Gemeinde Kreis Unna), Sigrid Reihs (SPD-Kreistagsfraktion), Herbert Krusel (CDU-Kreitagsfraktion), Kirsten Reschke (B90/Die Grünen im Kreistag) sowie Julien Purvin (Bezirksschülervertretung) an. Alfred Buß wurde zum Vorsitzenden der Jury gewählt. Landrat Mario Löhr hat die Schirmherrschaft übernommen.
Informationen und den aktuellen Flyer zum Demokratiepreis sind unter www.kreis-unna.de/unantastbar zu finden. Die Organisation des Demokratiepreises erfolgt über das Kommunale Integrationszentrum Kreis Unna, das Anregungen und Fragen unter Fon 0 23 03 – 27 73 34 oder per Mail an ki@kreis-unna.de entgegen nimmt. PK | PKU
Fahrradstraße soll Tempo-10-Zone vom Busbahnhof bis zum Wiehagen testweise ablösen
Die Tage der Tempo-10-Zone am Bergkamener Busbahnhof sind gezählt. Geplant ist jetzt den Bereich zwischen dem Kreisverkehr am Rathaus bis zur Polizei an der Einmündung „Am Wiehagen“ zu einer Fahrradstraße zu machen. Was das genau bedeutet, wird am Mittwoch in öffentlicher Sitzung des Ausschusses für Bauen und Verkehr diskutiert.
Die Begrenzung der Geschwindigkeit auf 10 km/h war ohnehin nur als Test ausgewiesen gewesen. Ursprünglich sollte ein weiterer Test für diesen Abschnitt – Einbahnstraßen bei Tempo 30 – folgen. Davon will die Verwaltung absehen. Sie setzt darauf, dass sich zwei Tendenzen, die die erste Testphase ergeben haben, weiter verstärkt werden. Verkehrszählungen haben ergeben, dass der motorisierte Pkw-Verkehr um 20 Prozent in diesem Bereich zurückgegangen ist, während erheblich mehr Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer (plus 287 Prozent) in diesem Streckenabschnitt unterwegs waren.
Weniger positiv fielen die Geschwindigkeitsmessungen aus. An die erlaubten 10 km/h hat sich eigentlich kaum ein Verkehrsteilnehmer gehalten. Viele fuhren Tempo 30 und mehr
In der Vorlage für den Ausschuss wird es zwar nicht erwähnt, doch es ist davon auszugehen, dass durch eine Zusatzbeschilderung es Anliegern erlaubt wird, die Fahrradstraße auch motorisiert zu befahren. Anlieger sind hier nicht nur die Anwohner, sondern alle die bei Braune frische Brötchen kaufen wollen, etwas im Bürgerbüro oder bei den GSW zu erledigen haben. Natürlich dürfen dann auch die VKU-Busse weiterhin fahren.
Für sie gelten allerdings auch Einschränkungen: Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 30 km/h. Radfahrer, die dort auch nebeneinander Fahren dürfen, können nur dann überholt werden, wenn dies für sie gefahrlos möglich ist.
Mit der Einführung einer Fahrradstraße erhofft sich die Verwaltung die Fortsetzung der insgesamt positiven Entwicklung der Verkehrsberuhigung und gleichzeitig eine aktive Stärkung des Alltags- Radverkehrs in Bergkamen. Die Fahrradstraße wird während der Testphase ebenfalls durch Verkehrserhebungen begleitet und evaluiert. Die Verwaltung wird im Anschluss beide Varianten miteinander vergleichen, um festzulegen, ob und welche Variante dauerhaft umgesetzt wird.
Die rechtlichen Grundlagen für Fahrradstraßen:
Die straßenverkehrsrechtliche Anordnung erfolgt durch das Verkehrszeichen VZ 244.1 und VZ 244.2 („Beginn bzw. Ende einer Fahrradstraße“). Zwischen diesen Verkehrszeichen gilt:
Anderer Fahrzeugverkehr als Radverkehr darf Fahrradstraßen nicht benutzen, es sei denn, dies ist durch Zusatzzeichen erlaubt.
Für den gesamten Fahrverkehr gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. Der Radverkehr darf weder gefährdet noch behindert werden. Wenn nötig, muss der Kraftfahrzeugverkehr die Geschwindigkeit weiter verringern.
Das Nebeneinanderfahren mit Fahrrädern ist erlaubt.
Im Übrigen gelten die Vorschriften über die Fahrbahnbenutzung und über die Vorfahrt.
BergAUF: „Grundsätzliche Änderung der Gemeindefinanzierung wird für Bergkamen immer dringlicher“
Die Ratsfraktion von BergAUF fordert eine „grundsätzliche Änderung“ der Gemeindefinanzierung. Dazu Fraktionsvorsitzende Claudia Schewior in einer Presseerklärung:
„Seit fast zwanzig Jahren fordert BergAUF eine grundsätzliche Änderung der Gemeindefinanzierung. Die großen Ratsparteien lehnten dies immer wieder ab – ohne Begründung.
Nun ist offenbar auch der Städtetag aufgewacht und stellt fest: „…viele Städte leben inzwischen von ihrer Substanz: Der Sanierungsstau bei Schulen, Straßen und Sportstätten ist unübersehbar“, sagt der Geschäftsführer des Städtetages NRW, Helmut Dedy. Die Fraktionsvorsitzende von BergAUF, Claudia Schewior, geht noch weiter: „Wir sehen als Folge der Unterfinanzierung einen regelrechten Kahlschlag bei der Daseinsvorsorge für die breite Mehrheit: In Bergkamen wurden alle städtischen Bäder und Schwimmhallen geschlossen bis auf eines, einige Kindergärten und Schulen wurden ersatzlos aufgegeben, die vorhandenen sind teils in schlechtem Zustand, die der „freien Träger“ leiden unter Personalmangel, Ortsstraßen verrotten; Personal in der Verwaltung wurde massiv abgebaut, so dass man auf eine Baugenehmigung warten muss, bis es keine Handwerker mehr gibt.“
Auch in Bergkamen gibt es größere Investitionen nur, wenn dazu Fördermittel fließen. Bei der „Wasserstadt“ droht dennoch ein Millionen-Flop für die Stadtkasse, während die RAG Millionen kassiert. Das Bauwerk für die RAG zur Hebung des Grubenwassers kommt der Stadtkasse teuer zu stehen – trotz Fördergeldern. Der Eigenanteil an den Kosten für die IGA galoppiert in die Höhe. Richtig kritisiert der Bund der Steuerzahler diese „Fehlentwicklung der Förderpraxis … zu Lasten von objektiv dringlicheren Maßnahmen, die aber vollständig aus dem Stadtsäckel zu bezahlen wären. Er fordert “die allgemeine Finanzausstattung der Kommunen zu verbessern.“
Genau in diesem Sinne stellte BergAUF bei allen Haushaltsberatungen Anträge. So heißt es im BergAUF-Antrag zum Haushalt 2020/21, der Rat der Stadt Bergkamen solle Landes- und Bundesregierung auffordern,
1. sich für eine Gemeindefinanzierungsreform einzusetzen, die zum Ziel hat, eine Gemeindesteuer von Unternehmen zu erheben, die verlässlich ist. Dies ist bei der Gewerbesteuer immer weniger der Fall. Deshalb sollte der vor Ort erwirtschaftete Umsatz eines Unternehmens Grundlage der Abführung von Steuern an die Kommune sein.
2. bundesweit gesetzliche Regelungen zu schaffen, die ein Schulden- und Zinsmoratorium, also eine Niederschlagung von Schulden und Zinslasten für hoch verschuldete Gemeinden wie z.B. die Stadt Bergkamen ermöglichen.
Auch das wurde von der Ratsmehrheit abgelehnt. Ob sie auch irgendwann zur Einsicht kommt? Die Diskussion um eine „Unternehmenssteuerreform“ wie sie von Robert Habeck und Christian Lindner momentan geführt wird, geht genau in die verkehrte Richtung. BergAUF warnt jedenfalls schon jetzt davor, als Ausweg aus der Misere eine Grundsteuererhöhung vorzunehmen, um auf Kosten der breiten Mehrheit die größten Finanzlöcher zu stopfen!“
Erste Förderphase erreicht: Stadtbibliothek und Stadtmarkt sollen zu einem Ort der Begegnung werden
Die Stadtbibliothek Bergkamen hat sich bei dem „Förderprogramm „Dritte Orte – Häuser für Kultur und Begegnung im ländlichen Raum“ erfolgreich beworben. Die Förderung beinhaltet in der ersten Förderphase eine Landeszuwendung von 40.000 Euro, die durch Eigenmittel der Stadt (20 %) ergänzt werden. Das Ziel der ersten Förderphase ist die Erstellung einer Konzeption für einen Dritten Ort rund um den Marktplatz.
Das erarbeitet Konzepte dient dann als Grundlage für einen weiteren Landesmittelantrag zur Realisierung des Konzeptes für den bis zu weitere 450.000 Euro als Landeszuwendung beantragt werden können. „Damit auch Umsetzung einer der Handlungsempfehlungen der Kulturentwicklungsplanung: Aufgrund der besonderen Lage mit dem Marktplatz vor der Haustür ist die Bibliothek der richtige Ort“. heißt es in einer Pressemitteilung. Der Marktplatz werde derzeit nicht regelmäßig und stehe so im Fokus; er stelle einen optimalen Anlaufpunkt dar.
Wichtige kommunale Kooperationsparter werden vhs, Pestalozzihaus und Jugendamt sein. Dazu alle Interessierten, freie und private Institutionen und Vereine. Das Konzept des „Dritten Ortes“ stammt von dem Soziologen Ray Oldenburg. Gemeint ist damit ein Ort, der neben dem Zuhause (Erster Ort) und der Arbeit bzw. der Schule (Zweiter Ort) Ausgleich ermöglicht. Dritte Orte sind (halb-)öffentliche Orte, an denen Menschen sich begegnen, Beziehungen aufbauen, Ideen austauschen und ihr Gemeinschaftsgefühl stärken. Klassische Beispiele sind Cafés, Museen, Parks oder Bibliotheken, also Orte, die bewusst nichts mit dem Ersten und Zweiten Ort zu tun haben.
Als zentraler Ort in der Stadtmitte soll diese Rolle in Zukunft bei der Stadtbibliothek lokalisiert werden, im engen Verbund mit zahlreichen lokalen Trägern und kommunalen Einrichtungen (z.B. Jugendkunstschule, Volkshochschule).
Ein zentraler Aspekt der Etablierung des Dritten Ortes in und vor der Stadtbibliothek ist daher die Entwicklung, Gestaltung und regelmäßige Nutzung des direkt anliegenden Marktplatzes im Zusammenspiel mit den Räumlichkeiten der Stadtbibliothek. Dies soll in enger Zusammenarbeit vieler Beteiligter, Vereine, Initiativen, AnwohnerInnen, engagierte BürgerInnen bereits vorhandene NutzerInnen und KooperationspartnerInnen der Stadtbibliothek sowie den städtischen Fachämtern geschehen und als Prozess der Konzeptentwicklung sehr offen angegangen werden. Erste Ideen sind vorhanden, z.B. eine Konzertmuschel, flexibles (Sitz-)Mobiliar und Outdoor-Spielmöglichkeiten, sollen aber im Prozess noch einmal neu überdacht werden.
Durch die Etablierung dieses zentralen Quartiers, das viele Institutionen sowie einen geräumigen Marktplatz umfasst, werden Synergien der Bereiche Kunst, Kultur, Soziales, Bildung, Sport und Begegnung geschaffen und ein umfangreiches Freizeit-, Bildungs- und Bewegungsangebot für die Stadtbevölkerung bereitgestellt.
Die koordinierende Rolle der Entwicklung eines Konzeptes übernimmt eine externe Agentur, die mit derartigen Projekten Erfahrungen hat. Sie hat den Hut auf für die Prozessentwicklung, der internen Konzeptentwicklung mit den Beteiligten Einrichtungen der Stadt, der Akteursspezifikation und der Vorbereitung eines Förderantrages nach Ablauf der Förderphase 1. Die Agentur nutzt dafür ihre Vernetzung mit weiteren spezialisierten Agenturen.
Synergien nutzen: Ent- und Versorgungsunternehmen tauschen sich über Baumaßnahmen aus
Baumaßnahmen effizient planen: Um bei anstehenden Baumaßnahmen Synergien zu nutzen, tauschen sich die Vertreter der Ent- und Versorgungsunternehmen regelmäßig aus. Zum Jahresbeginn fand das Treffen nun zum ersten Mal bei den Gemeinschaftsstadtwerken (GSW) Kamen, Bönen, Bergkamen statt.
„Wie können wir künftige Baumaßnahmen möglichst effizient und ökonomisch zusammen durchführen?“ Diese und weitere Fragen stellten sich die 23 Vertreter der beteiligten Ver- und Entsorgerträger sowie die zuständigen Straßenbaulastträger bei ihrem diesjährigen Auftakttreffen. Beim gemeinsamen Blick auf die für 2024 geplanten Baumaßnahmen in Kamen, Bönen und Bergkamen geht es grundsätzlich vor allem darum, anstehende Arbeiten zu bündeln. Damit lassen sich die einzelnen Maßnahmen nicht nur effizient und ökonomisch gestalten, sondern die Beeinträchtigungen für die Bürgerinnen und Bürger möglichst minimieren. Eine beispielhafte Maßnahme sind etwa die Kanalbauarbeiten, die am neuen Sesekebad in Kamen in diesem Jahr anstehen. „Hier werden wir gleichzeitig in diesem Zusammenhang auch die Gas-, Wasser- und Stromversorgungsleitungen umlegen. Die Straße muss dann nicht noch einmal – nach dem erforderlichen Neuausbau – gesondert aufgebrochen werden“, erklärt Markus Uhrich, Sachbereichsleiter Planung und Bau (Wärme) bei den GSW. An welchen Stellen künftig noch parallel Arbeiten stattfinden können, darüber tauschten sich die Teilnehmer an diesem Tag aus. Neben dem Auftakttreffen am Anfang des Jahres kommen die Vertreter der Ver- und Entsorgerträger sowie die Straßenbaulastträger mehrfach im Jahr zusammen, um sich über geplante Baumaßnahmen auszutauschen und mögliche Synergieeffekte zu nutzen.
Folgende Ver- und Entsorgerträger und Straßenbaulastträger waren vertreten: GSW, Gelsenwasser, Landesbetrieb Straßen NRW, Deutsche Telekom, Stadt Kamen, Stadtentwässerung Kamen, Stadt Bergkamen, Stadtbetrieb Entwässerung Bergkamen, Gemeine Bönen.
Antrag der CDU-Fraktion: Bergkamen soll sich am „Heimatpreis NRW“ beteiligen
250 Städte und Gemeinden haben sich im vergangenen Jahr am Wettbewerb „Heimatpreis NRW“ beteiligt. Nach Auffassung der CDU-Fraktion soll künftig auch Bergkamen dabei sein. Einen entsprechenden Antrag hat die Union für die nächste Sitzung des Stadtrats gestellt. Die ausgelobten Preisgelder werden vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung Nordrhein-Westfalen übernommen. Der Stadt Bergkamen entstehen so keine weiteren Kosten.
„Mit dem Landes-Heimat-Preis drückt die Landesregierung ihre Anerkennung und Dankbarkeit für die geleistete Arbeit aus und möchte einen Anreiz für weitere Aktivitäten zur Stärkung der Gemeinschaft in Nordrhein-Westfalen geben. Mit der Verleihung können wir das große Spektrum an Möglichkeiten und besonders interessante Beispiele für Heimat-Projekte sichtbar machen“, sagt die zuständige Ministerin Ina Scharrenbach.
In einem ersten Schritt werden förderungswürdige initiative auf lokaler Ebene ausgewählt. Wie Fraktionschef Thomas Heinzel erklärte, soll in Bergkamen der Kulturausschuss nach den Vorstellungen der CDU als Jury dienen. Der Preisträger kann ein Preisgeld vom bis zu 5000 Euro zur Stärkung seiner erhalten. Außerdem nimmt der lokale Preisträger am Landeswettbewerb teil.
Wer sich die drei Preisträger des vergangenen Jahres genau ansieht, wir feststellen, dass der „Heimatpreis NRW“ nichts mit „Heimattümelei“ zu tun hat.
„Stadttouren – geführt von aktuell oder ehemals obdach- bzw. wohnungslosen Menschen“ ist eines der ausgezeichneten Projekte in Bonn. Dieses Projekt soll den Blick auf Heimat weiten und Perspektiven, die für die meisten ungewohnt und neu sind, eröffnen. Das Bonner Projekt von „stadtstreifen e.V.“ führt zu Wegen, Plätzen und Orten, die für wohnungslose oder ehemals wohnungslose Menschen ein Zuhause sind oder waren.
Ein weiterer Landes-Heimat-Preis geht an das Projekt „Heimat: Gestern und Morgen!? – Eine Momentaufnahme einer diversen Generation“. Das Dortmunder-Projekt macht junge Menschen aus verschiedenen Ländern, die seit einiger Zeit im Ruhrgebiet leben, zu eigenständigen Akteurinnen und Akteuren bei der Entdeckung und Interpretation von Heimat und Heimaten. Unterstützt durch ihre Kameras gingen sie auf Heimatsuche. Die entstandenen Bilder werden in einer Wanderausstellung zusammengestellt und präsentiert.
Das dritte ausgezeichnete Projekt ist „3-Landschaftserlebniswelten Möhnetal“. Der Skywalk im Möhnetal war kein „schlüsselfertiges“ Objekt, sondern wurde von der Idee über konkrete Projektskizzen und -pläne bis hin zu den konkreten Arbeiten in ehrenamtlicher Regie der Dorfinitiative Allagen/Niederbergheim e.V. und stark engagierten Einzelpersonen organisiert und realisiert.
Bergkamener Stadtprinzenpaar Jasmin I. und Carsten I. beim närrischen Landtag
Das Stadtprinzenpaar Jasmin I. und Carsten I. sind im Dauereinsatz. Nun ging es auf Einladung der Landtagsabgeordneten Silvia Gosewinkel nach Düsseldorf, zum Närrischen Landtag. „Ich freue mich über Besuch aus dem Wahlkreis von Rot-Gold Bergkamen, dem einzigen Karnevalsverein aus meiner Heimat“, sagt Silvia Gosewinkel. „Es war eine ganz besondere Stimmung mit den ganzen Prinzenpaaren hier im Landtag. Mich hat der Besuch sehr gefreut und wir haben tolle Stunden miteinander verbracht!“, fügt Gosewinkel hinzu.
Die SPD-Landtagsfraktion lud außerdem zu einer Party vor dem offiziellen Programm ein. Alle Angeordneten der SPD-Fraktion steuerten regionale Köstlichkeiten zum Buffet bei. Silvia Gosewinkel brachte Popcorn der bekannten Firma Busemann aus Bergkamen mit.
Ein Highlight war in diesem Jahr der SPD-Orden, den Gosewinkel auch ihren Gästen verlieh. „Hier spielt die Musik“, steht auf der Medaille. Damit wird Ministerpräsident Hendrik Wüst auf die Schippe genommen. „Der Ministerpräsident zeigt immer nach Berlin, statt eigene Lösungen auf den Weg zu bringen. Das darf nicht sein. Deswegen, sagen wir: Hier in NRW spielt die Musik“, sagt Gosewinkel.
Sieben neue Stolpersteine in Rünthe sind eine Mahnung: „Nie wieder ist jetzt“
Zum dritten Mal ist am Montag der Aktionskünstler Gunter Demnig nach Bergkamen gekommen, um weitere Stolpersteine gegen das Vergessen zu verlegen. Sie sollen an die Opfer der Nazi-Herrschaft erinnern. Platziert werden sie jeweils vor den zuletzt bekannten Wohnadressen von Menschen, die von den Nazis drangsaliert, in Konzentrationslagern und Zuchthäusern weggesperrt oder ermordet wurden. Diese aktuelle Stolperstein-Aktion reihe sich unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt“ in die landesweiten Proteste gegen Rechts und insbesondere gegen die AFD ein, erklärte Bürgermeister Bernd Schäfer.
Demnig hat das Erinnerungsprojekt vor 30 Jahren ins Leben gerufen. Mittlerweile hat er in mehr als 20 Ländern über 100.000 Stolpersteine verlegt, die den Verfolgten der NS-Diktatur gewidmet sind. Die dritte Auflage der Stolperstein-Aktion in Bergkamen konzentrierte sich auf den Stadtteil Rünthe. Bei den ersten beiden von insgesamt sieben Stationen gab es doch einen großen Kreis interessierter Bürgerinnen und Bürger. Ein Grund ist sicherlich, dass Wilhelm Lichtenberg und Paul Prinzler nach dem Ende der NS-Herrschaft in der Rünther Kommunalpolitik wichtige Rollen gespielt hatte. Lichtenberg war für die CDU-Mitglied des Gemeinderats, Prinzler (SPD) sogar Bürgermeister.
Manuel Izdebski vom Arbeitskreis Bergkamener Stolpersteine berichtete über das Leben und die Inhaftierung von Wilhelm Lichtenberg. Diese Aufgabe hatten bei Paul Prinzler drei Schüler des Städtischen Gymnasiums übernommen. Die Verlegung der Stolpersteine für Reinhold und Agnes Knull gestalteten Schülerinnen und Schüler der Willy-Brandt-Gesamtschule. Erstmals war mit dem SuS Rünthe ein Sportverein an der Stolperstein-Aktion in Bergkamen beteiligt gewesen. Der SuS-Vorstand würdigte die Verdienste von Franz Magalowski.
Am Montagabend hatte der „Arbeitskreis Bergkamener Stolpersteine“ zu einer Veranstaltung mit dem Künstler Gunter Demnig ins Stadtmuseum eingeladen.
Für folgende Personen verlegt Gunter Demnig Stolpersteine:
Wilhelm Lichtenberg sen., Kanalstr. 11
Wilhelm Lichtenberg war Mitglied der KPD und befand sich im Widerstand gegen die Nazis. Vom 12. Juni bis 23. Dezember 1933 wurde er in Schutzhaft genommen und in den Konzentrationslagern Schönhausen und Neusustrum interniert. Er wurde wegen Vorbereitung zum Hochverrat verurteilt und saß vom 12. Juni 1934 bis 3. August 1935 eine Gefängnisstrafe in Hamm ab. Er überlebte seine Verfolgung, wurde nach Krieg und Diktatur ein Mitglied der CDU und gehörte dem Gemeinderat von Rünthe an.
Paul Prinzler, Kanalstr. 13
Paul Prinzler war Sozialdemokrat und zog 1929 erstmals in den Gemeinderat von Rünthe ein. Zu dieser Zeit wurde er auch Vorsitzender der SPD-Ortsgruppe Rünthe. Am 15. April 1933 verlor Prinzler aus politischen Gründen seinen Beruf als Hauer auf der Zeche Grimberg. Bis zum 30. September 1936 blieb er mit einem Berufsverbot belegt. Am 18. April 1933 wurde Prinzler in Schutzhaft genommen und im KZ Schönhausen eingesperrt, wo er bis zum 3. Mai 1933 inhaftiert blieb. Am Tag seiner Freilassung musste er im Gemeinderat von Rünthe die Auflösung des SPD-Ortsvereins verkünden. Nach der Diktatur wurde er Bürgermeister der Gemeinde Rünthe und Amtsbürgermeister des Amtes Pelkum.
Eheleute Reinhold und Agnes Knull, Platz von Hettstedt
Die Eheleute Reinhold und Agnes Knull waren Mitglied der KPD und befanden sich aktiv im Widerstand. In ihrer Wohnung in der damaligen Schulstraße (heute Rünther Str.) befand sich eine kleine Druckerpresse, um illegale Schriften herzustellen. Reinhold Knull wurde bei einer Verhaftungswelle am 12. April 1933 in Schutzhaft genommen, seine Frau Agnes am 18. April 1933. Beide wurden zunächst im KZ Schönhausen und dann im KZ- Brauweiler gefangen gehalten. Agnes Knull wurde am 5. August 1933 aus der KZ-Haft entlassen, blieb aber mit einem Berufsverbot belegt. Ihr Ehemann Reinhold blieb bis zum 19. August 1933 eingesperrt. Die Familie musste ihre Wohnung aufgeben und sie einem Mitglied der NSDAP überlassen. Nach der Diktatur lebten die Eheleute in der Schlägelstraße.
Frieda Mehring, Schlägelstr. 13
Frieda Mehring wurde am 15. September 1943 von einem Sondergericht in Hamm wegen verbotenen Umgangs mit Kriegsgefangenen zu einer sechsmonatigen Gefängnisstrafe verurteilt. Ihr Verbrechen bestand darin, ausgehungerten russischen Kriegsgefangenen am Schacht III etwas Brot gegeben zu haben. Ihre Haftstrafe saß sie in den Gefängnissen von Hamm, Essen und Schwelm ab. Am 14. März 1944 wurde sie wieder entlassen.
Franz Magalowski, Taubenstr. 24
Franz Magalowski war Vorsitzender der „Freien Elternvereinigung“ in Rünthe und Mitglied im Vorstand der Spielvereinigung Rünthe, einem Vorläufer des heutigen SuS Rünthe. Er gehörte keiner Partei an, engagierte sich aber für die Errichtung einer weltlichen Schule in der Gemeinde. Vom Lehrer Ernst Schwanitz, zugleich stellvertretender Stützpunktleiter der NSDAP in Rünthe, wurde er deshalb denunziert. Magalowski wurde am 6. Mai 1933 wegen Beleidigung vom Strafgericht in Dortmund zu einer zweimonatigen Gefängisstrafe verurteilt, die er im Gefängnis „Lübecker Hof“ in Dortmund absitzen musste.
Albert Klinge, Westfalenstr. 48
Albert Klinge war von Beruf Hauer. Nach einem Schlaganfall blieb er körperbehindert und wurde deshalb am 2. November 1936 in die Heilanstalt Warstein eingewiesen. Am 26. Juli 1943 erfolgte seine Verlegung in die Heilanstalt Weilmünster, von dort ging es für ihn im September 1944 in die Heilanstalt nach Hadamar, wo er Opfer der NS-Euthanasie wurde. Albert Klinge wurde am 7. November 1944 ermordet. Seine Witwe lebte später in der Kettelersiedlung.
SPD Rünthe wandert durch Rünthe-Süd und gedenkt Opfern der NS-Zeit
Am 27. Januar veranstaltete der SPD Ortsverein Bergkamen-Rünthe seine traditionelle Neujahrswanderung für Mitglieder und interessierte Bürgerinnen und Bürger. Das Datum wurde in diesem Jahr nicht ohne Grund gewählt: Der 27. Januar ist der Gedenktag der Opfer des Nationalsozialismus.
„Auch in Rünthe gab es viele Menschen, die in Konzentrationslager gesperrt wurden und Opfer der wirren Euthanasie der Nazis wurden“, weiß der stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende Alexander Höll zu berichten.
Dieser führte die Mitglieder zu den drei Stolpersteinen in Rünthe-Süd und gab einen Einblick in die Schicksale der Menschen hinter den Steinen.
So liegen in Rünthe-Süd zwei Steine für durch die Nazis ermordete Kinder. Christa Vertchewal etwa wurde kein Jahr alt. Die Familie mütterlicherseits galt als erblich belastet. Die Mutter von Christa wurde nach der Geburt zwangssterilisiert und Christa selber vier Monate später in das Konzentrationslager Aplerbeck deportiert. Mit ca. sieben Monaten wurde sie durch die Nazis ermordet.
Ein weiteres Euthanasie-Opfer ist Willi Domick. Dieser kam noch vor der Machtergreifung der Nazis als uneheliches Kind zur Welt. Willis Beine waren vollständig gelähmt. Sein Vater diente später an der Front, während die Mutter schon lange tot gewesen ist. Als der Vater an der Front fiel, wurde Willi durch einen Arzt untersucht und unter Amtsvormundschaft in das Krankenhaus in Werne eingewiesen. Er starb mit 13 Jahren in der Heilanstalt Marsberg.
Ein weiterer Stolperstein in Rünthe-Süd wurde für den letzten Bürgermeister der Altgemeinde Rünthe August Kühler verlegt. Der während der NS-Zeit als politischer Staatsfeind eingestufte Kühler durchlief unterschiedliche Standorte während seiner 14 monatigen Haft. Dazu gehörten u.a. das Gerichtsgefängnis Hamm, das Zentralgefängnis Wittich/Mosel und das Konzentrationslager Schönhausen in Bergkamen. Nach dem Krieg und dem Verbot der KPD wurde er Mitglied der SPD und Teil des Gemeinderates. Nach dem Tod des „Bürgermeisters von Format“ Paul Prinzler, wie Kühler ihn nannte, wurde er sein Nachfolger und vollendete Prinzlers Lebenswerk – die Gründung der Stadt Bergkamen. Er starb 1972 in Rünthe-Süd.
Die Teilnehmenden nutzten nach den informativen Vorträgen des Jungpolitikers die Möglichkeit und reinigten gemeinsam die Stolpersteine.
Nach der Wanderung konnten sich die Teilnehmenden auf eine warme Suppe und nette Gespräche mit den drei Rünther SPD-Ratsfrauen und der Landtagsabgeordneten Silvia Gosewinkel freuen.
Der Ortsverein bedankt sich für die rege Teilnahme von Jung und Alt und verweist auf die Verlegung einiger neuer Stolpersteine in Rünthe am 30. Januar ab 12:30 Uhr in der Kanalstraße und weiterer umliegenden Standorte.
Hubert Hüppe einstimmig als Kreisvorsitzender der Senioren Union wiedergewählt
Bei der jüngsten Mitgliederversammlung der Senioren Union Kreis Unna (SU) im Bergkamener Treffpunkt wurde der heimische Bundestagsabgeordnete Hubert Hüppe einstimmig als Kreisvorsitzender wiedergewählt. Im Mittelpunkt der Versammlung, an der rund 50 Mitglieder der CDU-Kreisvereinigung teilnahmen, standen die Neuwahlen des Kreisvorstandes und der Delegierten.
Neben den Wahlen standen Grußworte prominenter Gäste auf der Tagesordnung, darunter der langjährige Bundesvorsitzende der Senioren-Union, Prof. Dr. Otto Wulff, der CDU-Kreisvorsitzende Marco Morten Pufke sowie der Bezirksvorsitzende der Senioren-Union Ruhrgebiet, Jürgen Zeller.
In seinem Bericht ging Hubert Hüppe auf die vergangene Amtszeit und die zahlreichen politischen Initiativen der Senioren Union ein, unter anderem zu den Themen Arzneimittelengpässe und Energiepauschale. Er unterstrich die Bedeutung der Senioren Union als Sprachrohr der älteren Generation und betonte, dass die Vereinigung nicht nur für Gemeinschaft, sondern auch für konkrete politische Ziele stehe. Man wolle die CDU unterstützen, aber auch prägen. Es seien gerade Lebensältere wie Herbert Reul und Karl-Josef Laumann gewesen, die bei den Landtagswahlen für die CDU gepunktet hätten. Vor diesem Hintergrund verabschiedete die Versammlung einstimmig einen politischen Leitantrag, der eine gerechte Anpassung des steuerlichen Grundfreibetrages für Rentner fordert.
Prof. Dr. Otto Wulff würdigte in seiner Rede die Leistungen von Hubert Hüppe im Bundestag und hob die Bedeutung der älteren Generation in der Politik hervor. Er erinnerte an die Herausforderungen der Nachkriegszeit, den Wiederaufbau Deutschlands aus Trümmern und rief dazu auf, aus dieser Geschichte Optimismus und Mut für die aktuellen Herausforderungen zu schöpfen. Wulff sprach sich für ein starkes Europa und die Werte der abendländischen Kultur aus und betonte die Notwendigkeit von Geschlossenheit und Engagement in der CDU, um künftige Wahlen zu gewinnen und die europäische Einheit zu stärken.
Der CDU-Kreisvorsitzende Marco Morten Pufke dankte den Mitgliedern der Senioren-Union für ihren unermüdlichen Einsatz und betonte die Unverzichtbarkeit ihrer Arbeit für die Gesellschaft.
Der neue Vorstand der Senioren Union Kreis Unna im Überblick: