Was kostet der IGA-Ausstieg? CDU-Fraktion will es genau wissen
Die Diskussion im Stadtrat am Donnerstag über den geplanten Ausstieg der Stadt Bergkamen aus der Internationalen Gartenbauausstellung 2027 (IGA) dürfte etwas länger dauern. Denn nach einer grundsätzlichen Kritik, die von ihr schon seit Jahren vorgetragen wurde, hat jetzt die CDU Fraktion Bürgermeister Bernd Schäfer einen umfangreichen Fragenkatalog zu den bisher entstandenen Kosten für die Stadt Bergkamen vorgelegt.
Wie bereits berichtet hat der Technische Beigeordnete Jens Toschläger in der vergangenen Woche diese Kosten auf rund 4,5 Millionen Euro beziffert. „Wir erwarten eine vollständige Darstellung aller direkten und Indirekten Kosten, die der Stadt Bergkamen durch das Scheitern der IGA 2027 entstanden sind, einschließlich einer transparenten Nachverfolgung aller Entscheidungsprozesse“, fordert CDU-Fraktionschef Thomas Heinzel.
Im Einzelnen geht es der CDU um folgende Positionen:
BergAUF rief zur Kundgebung zum Weltumwelttag auf
Foto: BergAUF
BergAUF Bergkamen hatte zu einer Kundgebung am Samstag im Nordbergcenter anlässlich des Weltumwelttags aufgerufen. Dazu schickte BergAUF folgenden Bericht mit Foto:
„Über 100 Leute zum Nachdenken gebracht „Ja, wir müssen auf jeden Fall enger zusammenrücken und organisiert kämpfen.“ So etwa äußerte sich ein junger Vater mit kleinen Kindern im Gespräch über den aktuell sehr Besorgnis erregenden Zustand der Umwelt. Wie sich im Gespräch herausstellte, war sein Papa als Bergmann unter Tage und leidet nun an Staublunge. Für ein solches gemeinsames Vorgehen gab es in Bergkamen gab es gute Ansätze. Dem Aufruf des kommunalen Wahlbündnisses BergAUF, über den auch die Presse berichtete, folgten Mitglieder vom „Arbeitskreis Grubenwasser“, der Umweltgewerkschaft und der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschland. Alle hatten ihre Info-Tische und suchten das Gespräch mit den Passanten.
Einerseits winkten immer noch Viele achtlos ab. Andererseits zeigten viele interessante Gespräche, wie sehr beunruhigt viele Menschen sind, gerade auch jüngere Eltern und junge Leute. Sie erkennen, dass im Sinne des Umweltschutzes von den Klima-Konferenzen und Regierungen nichts Positives zu erwarten ist. Der Gedanke, den Egoismus zu bekämpfen und sich über weltanschauliche und parteipolitische Grenzen hinweg zusammenzuschließen, erhielt viel Zustimmung.
Am Ende gab es eine ganze Reihe von Zusagen, zur Veranstaltung des Arbeitskreises Grubenwasser „PCB: eine große Gefahr für Mensch und Natur“ am 27.1.25 zu kommen. Etwa 120 Leute nahmen das Flugblatt dazu mit. Der Bergmann-Sohn möchte seinen Vater mitbringen. 7 Wahlberechtigte unterschrieben die Wahlzulassung der MLPD, füllten das bürokratische Formular aus. (s. Foto) Einzelne interessierten sich für das Programm der Umweltgewerkschaft und trugen sich in die Mitmach-Listen ein.
Entsprechend zogen die Beteiligten am Ende ein positives Fazit: hervorgehoben wurde der Zusammenschluss dass gemeinsam energische Maßnahmen gegen die rasante Entfaltung der Umweltkatastrophe eingefordert wurden und die Hauptverantwortlichen ins Visier genommen wurden. Das sind die internationalen Monopole, die nur drei Größen kennen: Profit, Profit, Profit. Auch wenn es hier keinen massenhaften Zulauf gab, wurde in den Gesprächen und mit den verschiedenen Kurzreden doch über hundert Menschen zum Nachdenken angeregt. Eine Realschullehrerin meinte nach einem längeren Gespräch: „Ich finde es sehr gut, dass ihr euch alle so engagiert. Das macht Mut!“
LINKE nimmt zur AFD-Raumanfrage Stellung
Zur AFD-Anfrage nach einem städtischen Raum in Bergkamen für ihren Kreisparteitag nimmt Oliver Schröder für Fraktion DIE LINKE im Stadtrat jetzt Stellung:
„Oft genug hat die faschistische AfD in der Vergangenheit großmündig propagiert nach Bergkamen zu kommen, was sich dann aber immer als blau-braunes Luftschloss heraus gestellt hat. Dennoch waren wir LINKE direkt alarmiert, als die ersten Gerüchte aufkamen, dass sich der Unnaer Kreisverband bei der Stadt Bergkamen nach Räumlichkeiten erkundigt hätte.
Entsprechend geschockt waren wir, als sich dies bewahrheitet und die Stadtverwaltung der faschistischen AfD Räumlichkeiten in der Volkshochschule für den 19.12.2024 angeboten hat. Ausgerechnet in der Volkshochschule dem Zentrum der demokratischen (Weiter-) Bildung unserer Stadt sowie dem Zuhause unzähliger Integrations- und Sprachkurse für geflüchtete Menschen. Die Besorgnis und den Unmut von zahlreichen Bürgerinnen und Bürger sowie dem Ärger und Unverständnis der antifaschistischen Gruppen in Bergkamen und dem Kreis Unna, gerade nach der lapidaren „wischi-waschi“-Begründung von Bürgermeister Schäfer, können wir daher sehr gut nachvollziehen.
Warum meldet sich DIE LINKE erst jetzt zu Wort? Da wir uns zunächst über die Abläufe und Hintergründe informieren wollten, denn immerhin haben andere Kommunen im Kreis Unna der faschistischen AfD stabil abgesagt und keinerlei Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt, haben wir der Stadt Bergkamen nicht nur eine entsprechende Anfrage gestellt, sondern auch ein Muster einer Nutzungsvereinbarung – so wie sie unser Ortsverband für das Linke Zentrum in Kamen seit Jahren nutzt – zukommen lassen. Wir wollen nicht nur kritisieren und den Finger in die Wunde legen, sondern Demokratie- und Gesellschaftsfeinde weder in unserer vielfältigen Stadt, noch in städtischen Räumlichkeiten – insbesondere der Volkshochschule als demokratisches und politisches Bildungszentrum – haben! Leider ist diese Anfrage bis heute unbeantwortet geblieben…
Wir freuen uns über den vielfältigen und kreativen Protestwillen der Bürgerinnen und Bürger sowie Initiativen und Vereine, dem wir uns selbstverständlich anschließen werden und rufen zur friedlichen Blockade und demokratischer Besetzung auf!“
Stadt Bergkamen würdigt das ehrenamtliche Engagement von 59 Frauen und Männern
Gruppenfoto nach der Ehrung.
Im feierlichen Rahmen zeichneten der stellvertretende Bürgermeister Kay Schulte sowie die Vertreterinnen und Vertreter der Stadtratsfraktionen am Freitag im Veranstaltungsraum von Bayer 59 Frauen und Männer für ihr ehrenamtliches Engagement aus. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung durch das Duo Buck Wolters (Gitarre) und Benny Mokross (Percussion
Mit der Überreichung der Silbermedaille der Stadt würdigte Kay Schulte die Verdienste von Petra Buschmann-Simons und Gerta Langewellpott. „Durch Verleihung der Silbermedaille werden Personen geehrt, die sich in besonderem Maße um die Stadt Bergkamen verdient gemacht haben“, erklärte er.
Petra Buschmann-Simons engagiert sich seit vielen Jahren in der Flüchtlingsarbeit, in die Arbeit für Demokratie und Integration, setzt sich für Kinder und Familien in Bergkamen eine, leistet Netzwerkarbeit für Frauen und ist auch weiterhin ehrenamtlich für die ev. Kirchengemeinde tätig.
Gerta Lengewellpott ist seit 2001 als stellvertretende Schatzmeisterin für dem Museumsförderverein tätig. Kay Schulte: „Durch ihre engagierte und stets präsente aktive Mitarbeit im Vorstand ist Gerta Langewellpott unverzichtbar für die Arbeit des Museumsfördervereins und die Unterstützung von Stadtmuseum und Römerpark sowie der allgemeinen Förderung von Geschichtsbewusstsein und Erinnerungskultur in unserer Stadt.“
„Mit der Ehrennadel der Stadt Bergkamen können Personen ausgezeichnet werden, die auf eine mindestens 15-jährige aktive ehrenamtliche Mitarbeit in Bergkamener Vereinen, Verbänden und Organisationen zurückblicken können oder, die sich durch uneigennützigen Einsatz bzw. persönliche Hilfeleistung (auch ohne Erfüllung Mindestzeit) verdient gemacht haben“, heißt es in der entsprechenden Satzung der Stadt Bergkamen. Mit der Ehrennadel ausgezeichnet wurden: Annegret Brigatt, Christa Dehne, Dorothea Emisch, Ursula Janik, Alexander Knepper, Gabriele Krüger, Jörg Langenbach, Christopher Schneider, Kerstin Vulpius-Wiese, Ulrich Wohlgemut.
Voraussetzung für die Verleihung der Ehrenamtskarte NRW ist ein Engagement von mindestens 5 Stunden pro Woche oder 250 Stunden pro Jahr. Inzwischen sind bereits rund 240 Bergkamenerinnen und Bergkamener mit eine Ehrenamtskarte ausgezeichnet worden. Eine Ehrenamtskarte erhielten: Hella Borgstädt, Tatjana Cüre, Ulrike Czeranka, Beate Dyczka, Sarina Franke, Jürgen Grosser, Sven Holtmann, Christiane Jokisch, Dirk Jokisch, Nicole Kaminski, Jens Kerkhoff, Manuela Knoke, Michael Köhling, Angelika Körber, Corinna Kraus-Müller, Rebecca Kura, Andreas Langenberg Günter Linke, Karl-Heinz Löbel, Jürgen Lux, Marc-André Müller, Evelyn Niemeier, Brigitte Nötting, Bärbel Patschkowski, Wilfried Peukert, Marion Plätz, Uwe Radlow, Tim Rüger, Nadine Schäfer, Christian Schweiger, Vanessa Schwill, Heike Seibert, Christian Seitz, Stefan Störk, Antje Totzek, Markus Uitz-Blickling, Jutta vom Hagen, Gisbert Wanjek, Jutta Weidler, Oliver Wendenkampf, Rita Zumstein
Voraussetzung für die Jubiläums-Ehrenamtskarte ist ein mindestens 25 Jahre andauerndes ehrenamtliches Engagement. Dabei kann das Engagement auch in verschiedenen Organisationen geleistet worden sein. Die Jubiläums-Ehrenamtskart erhielten: Michael Dunker, Bernd Goetze, Barbara Hölken, Anita Rewinkel, Detlev Thom, Ulrich Wohlgemut
Heftige Kritik der Grünen: Stadt bietet der AFD den „Treffpunkt“ als Versammlungsort an
In allen Städten und Gemeinden des Kreises Unna hatte der AFD-Kreisverband die Nutzung des Ratssaales für einen Kreisparteitag am 19. Dezember beantragt. Dies hatte Bürgermeister Bernd Schäfer zwar abgelehnt, aber als Ersatz die Nutzung des Treffpunkts angeboten. Er befürchtet, dass die AFD bei einer möglichen Klage vor dem Verwaltungsgericht Erfolg haben könnte.
Dieses Angebot ist inzwischen auf breite Kritik gestoßen. Dazu äußern sich jetzt auch die Bergkamener Grünen:
„Der Vorstand des Ortsverbands BÜNDNIS 90 / Die GRÜNEN Bergkamen ist entsetzt darüber, dass der Raumanfrage der AfD ihren Kreisparteitag am 19.12.24 in der Stadt Bergkamen abzuhalten vom Bürgermeister aus rechtlichen Gründen einfach stattgegeben wurde.
Wir protestieren vehement dagegen, dass einer vom Verfassungsschutz eindeutig als rechtsradikal eingestuften Partei, die Nutzung der Räumlichkeiten des Treffpunktes (Volkshochschule) zur Abhaltung ihres Kreisparteitages von der Stadt Bergkamen eingeräumt wird.
Wir unterstützen selbstverständlich als Ortsverband BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN alle Gruppen und Einzelpersonen, die zum Protest aufrufen wie z.B. die OMAS und OPAS gegen RECHTS und der Ortsvorsteher von Bergkamen -Mitte und beteiligen uns am Treffen des Bündnisses für Demokratie und Vielfalt am 18.11.24 um 17.00 h im Haus Frieden, um Protestaktionen gemeinsam zu planen und umzusetzen.
Wir hoffen auf rege Teilnahme aller demokratischen Gruppen, Verbände und Parteien. „Wehret den Anfängen!“ am 19.12. 2024.
Außerdem fordern wir alle demokratischen Parteien / Fraktionen im Rat der Stadt Bergkamen auf, die Verwaltung zu beauftragen möglichst schnell die Richtlinien für die Zurverfügungstellung öffentlicher Räume zu überprüfen und vor Demokratiefeinden abzusichern. Wie es bereits im Rat der Stadt Holzwickede geschah.
Für mehr Zivilcourage und demokratischen Widerstand!“
FDP: Bereits bei Beginn erhebliche Zweifel an Umsetzung des IGA-Projekts
Am kommenden Donnerstag soll der Stadtrat den Ausstieg der Stadt Bergkamen aus der Internationalen Gartenausstellung 2027 (IGA) beschließen. Dazu nimmt die FDP-Fraktion wie folgt Stellung:
„Die FDP-Fraktion im Rat der Stadt Bergkamen äußert scharfe Kritik an der gescheiterten Planung des Bergkamener Teils der Internationalen Gartenausstellung 2027 (IGA). Bereits von Beginn an hatte die FDP-Fraktion erhebliche Zweifel an der Umsetzbarkeit des ambitionierten Projekts und forderte eine kritische Überprüfung der Machbarkeit. „Unsere Warnungen und Bedenken wurden ignoriert, und nun stehen wir vor den Trümmern eines Plans, der über Jahre hinweg Millionen verschlungen hat, ohne dass die Bürger einen Nutzen davontragen,“ erklärt die Fraktionsvorsitzende Angelika Lohmann-Begander.
Die Entscheidung, das IGA-Projekt einzustellen, ist die Konsequenz einer Reihe von Problemen, die die FDP-Fraktion frühzeitig thematisiert hat. Von der undurchsichtigen Kooperationsstruktur mit der RAG und dem RVR, über den zweifelhaften Nutzen für die Stadtentwicklung, bis zur ständig neu zu beschließenden Kostenexplosion: Die Fraktion warnte, dass die erforderlichen Maßnahmen, die hohen technischen Anforderungen und die Vielzahl an Akteuren eine erhebliche Verzögerung und hohe Zusatzkosten mit sich bringen könnten. Diese Einschätzung hat sich nun bestätigt.
„Die Verwaltung und die Mehrheit im Rat haben sich von der Vision der IGA blenden lassen und die Risiken des Projekts wissentlich übersehen. Dieses Versagen hat nicht nur viel Geld gekostet, sondern auch Chancen und Ressourcen verschwendet,“ kritisiert der Ortsvorsitzende Sebastian Knuhr scharf. Die bisherige Summe von über 4,5 Millionen Euro, die in Planungskosten floss, sei dabei nur die Spitze des Eisbergs. „Für Unverständnis sorgt bei uns insbesondere die Äußerung des Bürgermeisters Bernd Schäfer, dass es richtig gewesen sei, in die Planung dieses Projektes zu investieren. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Steuergeldern sieht für uns anders aus, passt aber in das Bild, das die Sozialdemokraten dieser Tage abgeben.“
Die FDP-Fraktion fordert nun eine umfassende Aufklärung und ein transparentes Vorgehen für die Zukunft. „Auch auf dem IGA-Gelände sind wieder sinnlos Bäume abgeholzt worden. Die Stadt Bergkamen fügt damit ihrer Geschichte unnützer Abholzungen ein weiteres Kapitel hinzu. Statt der versprochenen „Zukunftsbäume“, haben wir nun die nächste kahlgeschlagene Fläche.“ so Angelika Lohmann-Begander.
„Wir werden uns dafür einsetzen, dass Projekte künftig auf ihre tatsächliche Machbarkeit und ihren Mehrwert für die Stadt und ihre Bürger überprüft werden. Bergkamen braucht keine millionenschweren Prestigeprojekte, die am Ende der Bürgerschaft nichts bringen, sondern solide Investitionen in die Infrastruktur und ein verantwortungsvolles Management der öffentlichen Gelder.“
Mit der Entscheidung, die IGA-Pläne einzustellen, sieht sich die FDP in ihrer ablehnenden Haltung bestätigt: „Wir haben von Anfang an auf die erheblichen finanziellen Risiken und den fehlenden Mehrwert hingewiesen. Die Stadt Bergkamen ist nicht in der Lage, sich solche Fehlschüsse leisten zu können. Umso bitterer ist es für uns, dass am Ende des Tages nur viele verbrannte Steuermillionen übrigbleiben.“
DIE LINKE zum IGA 2027-Ausstieg: Wir haben seit Jahren gewarnt
IGA-Baustelle auf dem Kanalband. Foto: Stadt Bergkamen
Zum geplanten Ausstieg der Stadt Bergkamen au der IGA 2027 hat die Fraktion „Die Linke“ folgende Pressemitteilunggeschickt:
„Was die Stadtverwaltung bereits gestern in den sozialen Medien mal eben so verkündet hat, ist das Ergebnis einer Entwicklung, vor der die Opposition und damit auch wir LINKE sowohl die rot-grüne Koalition im Rat der Stadt Bergkamen, als auch die Stadtverwaltung seit Jahren gewarnt haben.
Wir geben Bürgermeister Schäfer Recht, wenn er sagt, dass die IGA 2027 für die Stadt Bergkamen eine einmalige Gelegenheit hätte sein können. Die Betonung liegt aber auch auf hätte und können. Es hat sich bereits in den vergangenen Jahren mehrfach abgezeichnet, dass die IGA 2017 dies eben nicht sein wird und auch nicht werden kann. Aus diesem Grund haben wir, nachdem wir das Projekt zunächst positiv begleitet haben, der IGA 2027 auch frühzeitig unsere Zustimmung verweigert.
Dies lag nicht nur an der stetigen Kostensteigerung und der damit verbundenen Kostenbelastung für die Stadt Bergkamen, verbunden mit stetigen Einsparungen und keinen unerheblichen Attraktivitätsverlust. Das führte in der Spitze dazu, dass das verantwortliche Landschaftsarchitekturbüro den exklusiven „Bergwelten-Spielplatz“ für die Neugestaltung der Westfalenhütte in Dortmund kopiert.
Anders als CDU und FDP, die die IGA 2027 von vornherein abgelehnt haben, haben wir dem Rat der Stadt Bergkamen eine alternative Nutzung der Fläche vorgeschlagen. Nach Aufbereitung der Halde „Haus Aden 1“ inkl. Infrastruktur könnte die (ehemalige) Naturarena, die sowohl einer Photovoltaikanlage als auch einer Windkraftanlage weicht, als Veranstaltungsfläche – ähnlich des Kunst!rasen in der Bundesstadt Bonn – die Stadtbekanntheit in vergleichbarer Weise steigern. Unser Denkanstoß, auch an den Eigentümer der Fläche, bleibt bestehen.“
Verwaltung empfiehlt aus der IGA 2027 auszusteigen
Bei einer Pressekonferenz informierten Christine Busch (Erste Beigeordnete der Stadt Bergkamen), Jens Toschläger (techn. Beigeordneter Bergkamen), Arnold Reeker (techn. Beigeordneter Lünen), Sandra Nierfeld (RAG), Horst Fischer (IGA gGmbH) und Oliver Seidel (RVR) über aktuelle Entwicklungen.
Die Stadtverwaltung Bergkamen empfiehlt dem Stadtrat, die Planungen zur Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027 entlang des Datteln-Hamm-Kanals einzustellen. Über diesen Vorschlag wird der Stadtrat in seiner Sitzung am 21. November 2024 entscheiden. Dieser Vorschlag wird aller Wahrscheinlichkeit nach im Stadt eine Mehrheit finden. Unter anderem hatte in der Vergangenheit die CDU gegen diese Planungen gestimmt.
Die IGA 2027 stellte aus der Sicht der Verwaltung und der Ratsmehrheit zunächst eine einmalige Gelegenheit zur städtebaulichen Weiterentwicklung und zur Attraktivitätssteigerung der Region dar. Aufgrund eines nicht mehr einzuhaltenden Bauzeitenplans bei zusätzlichen Mehrkosten sieht sich die Stadtverwaltung in der Verantwortung, möglichen Schaden von der Stadt und ihren Bürgerinnen und Bürgern abzuwenden. Allerdings wird die Stadt auf Kosten von rund 4,5 Millionen Euro sitzen bleiben
Bürgermeister Schäfer betont den ursprünglichen Gedanken zur Ausrichtung der IGA: „Die Internationale Gartenausstellung 2027 hätte eine einmalige Gelegenheit für unsere Stadt und die gesamte Region bedeutet, um die Lebensqualität nachhaltig zu steigern und Bergkamen bekannter zu machen. Es war richtig, in die Planung dieses bedeutenden Projekts zu investieren und die Chancen, die es mit sich brachte, zu prüfen. Der stark verzögerte Zeitplan zwingt uns jedoch, eine verantwortungsvolle Entscheidung zu treffen. Der neue Bauzeitenplan und die abermals steigenden Kosten machen einen pünktlichen Baustart und eine Eröffnung im Jahr 2027 leider nicht möglich. Als Bürgermeister trage ich die Verantwortung für das Wohl unserer Bürgerinnen und Bürger und unserer Stadt Daher sehen wir uns leider gezwungen, die Planungen zu stoppen.“
Das hatte er bereits am Mittwoch auf Facebook erklärt. In der Pressekonferenz am Donnerstagmorg mit Vertretern der Stadt Lünen, des RVR und der RAG Montan-Immobilien sowie dem Technischen Beigeordneten Jens Toschläger fehlte er krankheitsbedingt. Er wurde durch die Erste Beigeordnete Christine Busch vertreten.
Die aktuellen Berechnungen zeigen, dass die zusätzlichen Investitionskosten im hohen einstelligen Millionenbereich liegen und damit weit über den ursprünglich angesetzten Mitteln. Der Stadtrat hatte im September den Eigenanteil der Stadt Bergkamen an der IGA 2027 gedeckelt. Zudem wäre eine Eröffnung im Jahr 2027 in Bergkamen nach derzeitigem Stand kaum realisierbar. Mit diesem Beschluss sieht sich die Verwaltung der Stadt Bergkamen in ihrer Verantwortung, die finanziellen Ressourcen der Stadt und das Wohl der Bürgerschaft zu schützen. Nicht betroffen von der geplanten Einstellung der IGA 2027-Planungen ist der IGA-Radweg zwischen Bergkamen und Lünen, der weiterhin als nachhaltiges Mobilitätsangebot Bestand haben wird.
Trotz dieser Entscheidung bleibt das Konzept einer naturnahen Erholungs- und Freizeitfläche in der Region erhalten: Der Regionalverband Ruhr (RVR), als zukünftiger Eigentümer der Fläche, versichert, dass das Gelände auch ohne IGA allen Menschen offenstehen wird und erlebbar gestaltet werden soll. Zur Gestaltung der Halde äußert sich die Geschäftsführerin der IGA gGmbH und Beigeordnete des RVR Nina Frense: „Der jetzige Eigentümer RAG und der künftige Eigentümer RVR arbeiten daran, wie man sie gemeinsam möglichst bald den Menschen zugänglich machen kann.“
Bürgermeister Bernd Schäfer lädt zu Feierstunden am Volkstrauertag ein
Bürgermeister Bernd Schäfer lädt alle Bergkamenerinnen und Bergkamener zur Teilnahme an den Feierstunden zum Volkstrauertag am 17. November in den einzelnen Ortsteilen ein: „Nehmen Sie teil am Volkstrauertag und gedenken Sie gemeinsam mit uns der Opfer von Krieg und Gewalt, um ein Zeichen für Frieden und Versöhnung zu setzen.“
Der Volkstrauertag ist einer der stillen Gedenktage im November. Es ist ein Tag des Innehaltens, der Einkehr und des Mitfühlens, an dem der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht wird.
In den einzelnen Stadtteilen sind folgende Veranstaltungen vorgesehen:
Bergkamen-Mitte:
Die Feierstunde findet am Mahnmal am oberen Teil auf dem Friedhof in Bergkamen-Mitte um 16.00 Uhr statt. An der Feierstunde wird ein Blechbläserquartett mitwirken. Ortsvorsteher Franz Herdring wird gemeinsam mit den Stadtverordneten und Vereinsvertretern aus Bergkamen-Mitte einen Kranz niederlegen. Die Gedenkrede hält Pfarrer Thorsten Neudenberger.
Bergkamen-Rünthe:
Die Feierstunde beginnt um 14.30 Uhr in der Herz-Jesu-Kirche, Rünther Str. 108. Mitwirkende sind ein Blechbläserquartett und der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Bergkamen-Rünthe. Die Gedenkrede hält Pfarrerin Sophie Ihne.
Im Anschluss an die Feierstunde findet ein Schweigemarsch zum Ehrenmal statt, wo Ortsvorsteher Klaus Kuhlmann einen Kranz niederlegt und noch eine Ansprache hält.
Bergkamen-Weddinghofen:
Alle Teilnehmer der Feierstunde treffen sich um 11.00 Uhr vor der Barbara Apotheke, Schulstraße 45, und begeben sich im Trauermarsch unter Begleitung des Spielmannszuges Weddinghofen zum Ehrenmal am Ernst-Flüß-Platz. Männer der Freiwilligen Feuerwehr halten für die Zeit der Feierstunde am Mahnmal eine Ehrenwache.
Vor der Feierstunde wird Ortsvorsteher Rüdiger Hoffmann zusammen mit den Stadtverordneten aus Bergkamen-Weddinghofen am Ehrenmal auf dem Friedhof „Lüttke Holz“ um 10.30 Uhr und anschließend auf dem Russenfriedhof um 10.40 Uhr jeweils einen Kranz niederlegen. An beiden Gedenkstätten halten Männer der Freiwilligen Feuerwehr ebenfalls die Ehrenwache.
Die Gedenkrede hält der Ortsvorsteher.
Bergkamen-Oberaden:
Um 11.30 Uhr beginnt der Abmarsch vom Feuerwehrgerätehaus Oberaden an der Jahnstraße zur Feierstunde am Mahnmal des Oberadener Friedhofes. Während der Feierstunde wird Ortsvorsteher Michael Jürgens die Kranzniederlegung vornehmen. Mitwirkende sind der Posaunenchor Bergkamen und der MGV „Frohsinn“ 1881 Dortmund-Lanstrop. Die Gedenkrede hält Pfarrerin Sophie Ihne.
Bergkamen-Overberge:
Die Feierstunde am Denkmal an der Hansastraße beginnt um 15.00 Uhr. Zur Ausgestaltung der Feierstunde tragen die Schützenvereine, die Soldatenkameradschaft, das Bläsercorps Werne und die Freiwillige Feuerwehr bei. Während der Feierstunde wird Ortsvorsteher Rainer Bartkowiak am Mahnmal einen Kranz niederlegen. Die Gedenkrede hält Pfarrer Thorsten Neudenberger.
Bergkamen-Heil:
Die Feierstunde beginnt um 13.30 Uhr an der ehemaligen Ev. Kapelle Heil. Bereits um 13.15 Uhr treffen sich die Mitglieder der Vereine vor dem Hof Lippmann an der Dorfstraße. Während der Feierstunde wird Ortsvorsteher Dirk Slotta am Mahnmal einen Kranz niederlegen. Die Gedenkrede hält in diesem Jahr Pfarrerin Sophie Ihne. Ein Blechbläserquartett sorgt für den musikalischen Rahmen.
Die Partnerstadt Silifke zu Gast in Bergkamen
Ende Oktober war eine 4-köpfige Delegation von Ratsmitgliedern aus der türkischen Partnerstadt Silifke zu Gast in Bergkamen.
Auf dem Programm stand unter anderem der Besuch des Lichtermarktes. Bei diesem Treffen wurden ebenso gemeinsame Projekte und Vorhaben für das Jahr 2025 besprochen.
Die türkische Stadt Silifke liegt malerisch an der Mittelmeerküste, umgeben vom beeindruckenden Taurusgebirge. Die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Städten bestehen bereits seit 1994, damals noch mit der Stadt Tasucu, die nach einer Gebietsreform nach Silifke eingemeindet wurde. Silifke gehört zur Provinz Mersin.
CDU Bergkamen würdigt langjährige Parteimitglieder
Der CDU-Stadtverband Bergkamen ehrte am Mittwochabend seine langjährigen und treuen Mitglieder. CDU-Stadtverbandsvorsitzender Marco Morten Pufke und CDU-Fraktionsvorsitzender Thomas Heinzel überreichten den Jubilaren Urkunden, Ehrennadeln und Blumen als Zeichen der Anerkennung für ihre jahrzehntelange Verbundenheit mit der Christlich Demokratischen Union.
Für 50 Jahre Parteimitgliedschaft wurde Agnes Spier geehrt. Vier Mitglieder feierten ihr 40-jähriges Parteijubiläum: Gerhard Koepe, Angelika Groemmer, Otto Popeck und Hardy Kelch. Heinrich Mandok wurde für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Für 20 Jahre treue Mitgliedschaft wurden Gisela Hake, Bärbel Guschall und Margarete Hackmann geehrt.
Eine besondere Ehrung steht noch aus: Ingeborg Requardt, die der CDU seit 60 Jahren die Treue hält, konnte an dem Abend nicht teilnehmen. Die Mitgliederbeauftragte Rosemarie Degenhardt wird die Ehrung persönlich nachholen und dabei neben Urkunde, Ehrennadel und Blumen auch ein persönliches Dankesschreiben des CDU-Bundesvorsitzenden Friedrich Merz überreichen.
„Unsere langjährigen Mitglieder sind das Rückgrat unserer Partei. Sie stehen für jahrzehntelanges politisches Engagement und eine tiefe Verbundenheit mit unseren christdemokratischen Werten“, betonte Marco Morten Pufke. Auch Fraktionsvorsitzender Thomas Heinzel hob die Bedeutung der Mitglieder hervor: „Ihr Einsatz und ihre Erfahrung sind unverzichtbare Stützen für unsere politische Arbeit in Bergkamen.“