Kranzniederlegung am Ehrenmal: Grubenunglück auf Grimberg 3/4 am 20. Februar 1946 forderte 405 Todesopfer

Gedenkfeier am 79 Jahrestag des großen Grubenunglücks auf der Schachtanlage Grimberg 3/4 in Weddinghofen.

Zum 79. Jahrestag des großen Grubenunglücks auf der Schachtanlage Grimberg 3/4 am 20. Februar 1946 mit 405 Todesopfern hatten der Knappenverein und die IG BCE-Ortsgruppe Weddinghofen zu einer Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung am Ehrenmal auf dem Waldfriedhof eingeladen.

Eine Gedenkrede hielt am Donnerstagmorgen am Ehrenmal nicht nur Bürgermeister Bernd Schäfer, sondern diesmal auch Oliver Kaczmarek. Er sei selbst Sohn einer Bergarbeiterfamilie, erklärte der SPD-Bundestagsabgeordnete nach der Kranzniederlegung. Er forderte dazu auf, obwohl es in Deutschland längst kein förderndes Steinkohlenbergwerk gebe, die Erinnerung an den Bergbau und hier an das schwerste Grubenunglück in Deutschland wach zu halten.

Als Vorbereitung für seine Rede hatte Kaczmarek den Film über das Grubenunglück mit dem Titel „Lebendig begraben“ aus der WDR-Reihe „Heimatflimmern“ gesehen. Dazu hat er auch einen großen Teil der über 600 Kommentare gelesen. Sie zeigten, dass das Schicksal der Bergleute von Grimberg 3/4 und deren Familien auch heute noch viele Menschen beschäftigt, sagte der Bundestagsabgeordnete. Die Dokumentation von Wilm Huygen rekonstruiert das tragische Unglück von 1946 und zeichnet die Spuren nach, die der „Mythos Grimberg“ bis heute bei den Menschen und in der Stadt hinterlassen hat. Mithilfe von Zeitzeugen, Experten und umfangreichem Archivmaterial wird deutlich, wie es zu der Katastrophe kommen konnte. Dieser Film kann auf dem YouTube-Kanal des WDR aufgerufen werden:

Es gab admals kaum eine Familie in den damaligen Gemeinden Weddinghofen und Bergkamen, die nicht von diesem Unglück betroffen gewesen war. Kurz nach 12 Uhr am 20. Februar 1946 erschütterte eine gewaltige Explosion im Bergwerk Grimberg 3/4 die Gemeinden. Die Wucht der Explosion war so gewaltig, dass über Tage die Schachthalle einstürzte. Eine 300 Meter hohe Stichflamme schlug aus dem Schacht. Die Bunkeranlagen und Seilfahrtaufgänge wurden zerfetzt, das Strebengerüst beschädigt und die Schachteinbauten mit den Fördereinrichtungen völlig zerstört. Der Seilfahrtkorb jagte in den Turm und wurde auf ein Drittel seiner ursprünglichen Höhe zusammengestaucht. Tag und Nacht waren Grubenwehren aus dem gesamten östlichen Ruhrgebiet im Einsatz, um Überlebende zu bergen. Drei Tage dauerten die dramatischen Rettungsaktionen, die bis zur Unerträglichkeit durch ungeheuren Wetterzug und die in den Schacht herabstürzenden kalten Wassermassen erschwert wurden. Nach zwei Nachexplosionen am 21. und 22. Februar 1946 breiteten sich in der Grube die Brände weiter aus.

Drei Tage nach der Katastrophe wurden acht Überlebende gerettet

Wartende Menschen vor der Unglückszeche Grimberg 3/4.

Als die Rettungstrupps am Abend des dritten Tages aufgeben wollten, fanden sie schließlich weitere acht Überlebende. In der Nacht zum 24. Februar wurden sie über den Schacht Grillo in Kamen zu Tage gebracht. Zu den Todesopfern zählten auch drei Offiziere der britischen North German Coal Control (NGCC). Die Söhne englischer Bergwerksbesitzer interessierten sich damals für einen modernen Kohlehobel, der auf Grimberg 3/4 eingesetzt wurde.

Regierungspräsident Fritz Fries setzte sich in seiner Rede während der Trauerfeier am 3. März für Verbesserungen der Sicherheit im Bergbau ein: „In den vergangenen zwölf Jahren ist leider auf diesem Gebiete nicht alles Notwendige geschehen. Der Raubbau des Nazisystems im Bergbau bedingte schwere Versäumnisse in den Sicherheitsmaßnahmen. Aber auch in den vergangenen Monaten hätte man schneller an die Korrigierung der Unterlassungen in den notwendigen Sicherheitsmaßnahmen gehen können.“ Berghauptmann Nolte vom Oberbergamt Dortmund forderte die Klärung der Ursache des Unglücks. Er versprach, die Verantwortlichen streng zur Rechenschaft zu ziehen.

Mahnmal erinnert an 405 Tote

Mahnmal für die Opfer des Grubenunglücks.

Genau sechs Jahre nach dem Unglück wurde am 20. Februar 1952 auf dem damaligen neuen Kommunalfriedhof in Weddinghofen (heute der Waldfriedhof am Südhang) das neun Meter hohe Mahn- und Ehrenmal eingeweiht. Der dreieckige Turm zeigt vorn links einen Bergmann, der sich auf einer Hacke stützt, und vorn rechts eine Bergmannsfrau, die tröstend ihr Kind hält. Auf der dem Wald zugewandten Rückseite sind die Namen aller Todesopfer eingemeißelt worden. Das Denkmal versinnbildlicht den Schachtturm, durch den die Bergleute eines Tages einfuhren und durch ein verheerendes Unglück überrascht wurden. Am Fuß des Turms befindet sich ein Sarkophag mit den Symbolen des Bergmannberufs „Schlägel und Eisen” mit aufgelegtem Lorbeer.

Die Ursache der verheerenden Katastrophe ist bis heute nicht restlos geklärt. Immer noch kursieren Gerüchte über Sabotage. Der Betriebsrat von Kuckuck, wie die Schachtanlage Grimberg 3/4 im Volksmund genannt wird, setzte eine Belohnung von 1000 Reichsmark für die endgültige Klärung des Unglücks aus. Als sicher anzusehen ist jedenfalls, dass eine Schlagwetterexplosion eine Kohlenstaubexplosion nach sich zog.

 

Die wirtschaftliche Lage der Hinterbliebenen war denkbar schlecht. Zwar setzte direkt nach Bekanntwerden der Katastrophe eine Spendenflut aus ganz Deutschland ein, doch sowohl die Verteilung der Gelder als auch der Umfang der Unterstützung wurden damals von den Hinterbliebenen kritisiert. Auch die Sonderzuwendung der Zechenverwaltung von 200 Reichsmark und der Verzicht der Zeche auf das Sterbegeld der Ruhrknappschaft in Höhe von 150 RM zugunsten der Angehörigen konnten die Not nicht wesentlich lindern.

Deutlich wird die Kritik an der Unterstützung der Hinterbliebenen in dem Rechenschaftsbericht von Valentin Schürhoff, dem Vorsitzenden des Kuratoriums der Grimberg-Spende, vom 30. August 1949. Valentin Schürhoff war bereits vor der NS-Zeit Betriebsrat auf Monopol sowie SPD-Fraktionsvorsitzender im Kamener Stadtrat. Nach Kriegsende ernannte ihn die britische Militärregierung im Mai 1945 zum Beigeordneten (stellv. Bürgermeister) der Stadt Kamen.

Das Kuratorium der Grimberg-Spende wurde vom damaligen Landesarbeitsminister Halbfeld auf Anregung der Gewerkschaft eingesetzt und hatte alleinige Vollmacht über die Spendengelder. Insgesamt waren 2,8 Millionen Reichsmark zusammengekommen. Bis zur Währungsreform wurde an die Hinterbliebenen die Hälfte der Spendengelder ausgezahlt: Jede der etwa 300 Witwen erhielt 3000 und jedes Kind 600 Reichsmark. Doch durch die Währungsreform blieben von der zweiten Hälfte nur noch zehn Prozent, 140 000 Mark, übrig, die wiederum, so Valentin Schürhoff, zur Hälfte blockiert waren.

Da eine weitere allgemeine Unterstützung den Kuratoriumsmitgliedern mit den begrenzten Mitteln nicht mehr möglich schien, beschlossen sie im Oktober 1948, die Beträge, die für das Studium der Kinder vorgesehen waren, sicherzustellen. An alle Schulabgänger sollten 100 Mark zur Anschaffung von Berufskleidung und an alle Frauen mit vier oder mehr Kindern 15 Mark für Einkellerungskartoffeln gezahlt werden. Gerade der letzte Punkt stieß auf Kritik. Viele Witwen forderten die gleiche Unterstützung. Doch da die Rentenzahlung nur die ersten drei Kinder mitberücksichtigte, entschloss sich das Kuratorium die schlechter gestellten Familien mit vier und mehr Kindern besonders zu unterstützen.

Währungsreform ließ Spendensumme schrumpfen

Auch die Bemühungen Valentin Schürhoffs bei den amerikanischen und britischen Offizieren, die 1,4 Millionen Reichsmark im Sinne der Hinterbliebenen nur auf 30 Prozent abzuwerten, blieben erfolglos. Am 6. September 1949 legte das Kuratorium den Witwen im Bergkamener Kino „Schauburg“ an der Bambergstraße Rechenschaft ab. Gegen zwei Kuratoriumsmitglieder sollen sogar gegen Ende des Jahres 1946 gerichtliche Schritte wegen Schludereien bei der Verteilung eingeleitet worden sein. Eindeutige Quellen, die diese Vorwürfe belegen könnten, sind allerdings nicht bekannt.

Lediglich 64 Grimberg-Kumpel konnten trotz des unermüdlichen Einsatzes zahlreicher Grubenwehren lebend geborgen werden. Eine effektivere Rettungsaktion, und das war eine bittere Lehre des Grubenunglücks, verhinderte die schlechte technische Ausrüstung der Grubenwehrmänner. So ließ es der begrenzte Aktionsradius der Beatmungsgeräte nicht zu, dass die Rettungskräfte bis zur 2. Sohle vordringen konnten. Dort lag der Ausgangspunkt des Unglücks. Als Konsequenz aus dem Bergkamener Grubenunglück und den deutlichen Versäumnissen im „Dritten Reich“ und der anschließenden Besatzungszeit wurde die Entwicklungen im Sicherheitsbereich sowohl für die Grubenwehr als auch für den einzelnen Bergmann energisch vorangetrieben.




Probelauf zur Bundestagswahl an der Willy-Brandt-Gesamtschule

Foto: C. Blasey

Die Bundestagswahl rückt immer näher, und die Willy-Brandt-Gesamtschule möchte den Schülerinnen und Schülern des 10. Jahrgangs und der Oberstufe die Möglichkeit geben, aktiv Demokratie zu erleben, indem sie an einer Juniorwahl teilnehmen. Die Jahrgangstufe Q 2 hat am Mittwoch, 19.02.2025, mit der Stimmabgabe begonnen, am Freitag, 21.02.2025, sollen der 10., 11. und 12. Jahrgang folgen.

Zur Vorbereitung wurden von Schülerinnen und Schülern der Einführungsphase Erklärvideos produziert, ein Aufrufvideo wurde vom Leistungskurs Sozialwissenschaften des 13. Jahrgangs (Q2) gedreht.

Um den Wahlvorgang möglichst realitätsnah zu gestalten, werden die Lehrerarbeitsräume in den Abteilungen 8-10 und 11-13 zu Wahllokalen umgestaltet, in denen die Schülerinnen und Schüler wie bei einer echten Wahl ihre Stimme abgeben.




Hinweis und Erinnerung zur Ablesung: Meldung der Gartenwasserzähler bis zum 28. Februar 2025

Die Stadt Bergkamen erinnert alle Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer, die einen Gartenwasserzähler angemeldet haben, an die fristgerechte Ablesung und Mitteilung der Wasserschwundmengen. Die Abgabefrist endet am 28. Februar 2025 (Eingangsdatum). Später eingehende Meldungen können nicht mehr berücksichtigt werden.

Das entsprechende Formular steht auf der Internetseite der Stadt Bergkamen unter www.bergkamen.de (Bürgerservice/-portal → Formulare → Entsorgung) zum Download bereit. Zudem ist es erforderlich, ein Foto des Zählerstandes beizufügen.

Anerkannt werden ausschließlich Wasserschwundmengen, die zur Bewässerung des Gartens, der Vegetation oder zum Auffüllen der Verdunstungsmenge von Biotopen (Teichen) genutzt wurden. Der Nachweis dieser Mengen muss durch einen geeichten und korrekt funktionierenden Wasserzähler erfolgen, der auf eigene Kosten installiert wurde.

Der Wasserzähler muss gemäß den Vorgaben des Mess- und Eichrechts (MessEG, Mess- und EichVO) alle sechs Jahre erneut geeicht oder durch einen neuen Wasserzähler mit Konformitätserklärung des Herstellers ersetzt werden. Falls die Eichfrist überschritten wurde, kann die gemeldete Wasserschwundmenge nicht mehr berücksichtigt werden. Es wird keine individuelle Erinnerung zum Ablauf der Eichfrist versendet.

Die Stadt Bergkamen bittet alle betroffenen Bürgerinnen und Bürger um fristgerechte Übermittlung der Zählerstandsmitteilungen, um eine reibungslose Bearbeitung zu gewährleisten.




Gedenkveranstaltung zum dritten Jahrestag des Kriegsausbruchs in der Ukraine

Gedenkfeier vor einem Jahr am 24. Februar 2024.

Am 24.02.25 jährt sich zum 3.Mal der Tag des Kriegsausbruchs in der Ukraine. Aus diesem Anlass wird es von 15-17 Uhr eine Gedenkveranstaltung vor HausFRIEDEN auf dem Nordberg in Bergkamen geben. Geflüchtete aus der Ukraine bereiten dieses Gedenken vor. Geplant sind u.a. eine Rede des Bürgermeisters, Kerzen anzünden, Musik, ukrainische Speisen. Dazu werden aktuelle Bilder aus der Ukraine gezeigt.




Erste voll umfängliche Mobilstation im Kreis Unna am Bergkamener Busbahnhof eröffnet

Flexibilität und Komfort im öffentlichen Verkehr stehen im Mittelpunkt der neuen Mobilstation am Busbahnhof in Bergkamen. Ziel ist es, einen einfachen und bequemen Übergang zwischen verschiedenen Verkehrsträgern zu ermöglichen und diese Verknüpfung in das Stadtbild zu integrieren. Neben der nahtlosen Umsteigemöglichkeit bietet die Mobilstation auch barrierefreie Zugänge, überdachte Sitzgelegenheiten, eine gute Beleuchtung sowie verschiedene Lademöglichkeiten.

Am Busbahnhof Bergkamen wurden nun die verschiedenen Elemente der Mobilstation sichtbar gemacht: Dazu gehören die Fahrradabstellanlagen, die Fahrradservicestation, die E-Bike-Ladestation, die Bushaltestelle, der Kiosk, Toiletten, Taxistände, E-Lademöglichkeit für Pkw sowie Kurzzeitparkplätze, die als Kiss+Ride-Parkplätze gekennzeichnet sind. In Vorbereitung auf die künftige Elektro-Busflotte der VKU und die dazugehörige Infrastruktur wurden die Taxistände an die Nordseite des Busbahnhofs verlegt. Das neue Graffiti der Gebäude und Sitzecken – erstellt durch die Künstler der GROW UP GmbH – sorgt für ein harmonisches Gesamtbild und rundet die einheitliche Gestaltung ab.

Mit der Mobilstation in Bergkamen ist nun die erste vollständig umgesetzte Mobilstation im Kreis Unna eröffnet worden, die als Modell für die weiteren Standorte im Kreis dient.

Die Gestaltung orientiert sich dabei an dem landesweiten Gestaltungsleitfaden des „mobil.nrw-Looks“, der ein einheitliches Design in ganz NRW sicherstellt. Dadurch können sich Nutzende schnell und einfach innerhalb der Mobilstationen orientieren. Vereinheitlichte Wegweiser, Umgebungspläne und leicht verständliche Piktogramme verbessern die Sichtbarkeit des Angebots.

Das Projekt verfolgt das Ziel, den Umweltverbund – also den öffentlichen Verkehr, den Rad- und Fußverkehr – stärker zu vernetzen und als Alternative zum motorisierten Individualverkehr sichtbarer zu machen. Dies soll nicht nur die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel steigern, sondern auch den Pkw-Verkehr reduzieren und so einen bedeutenden Beitrag zur Klimaneutralität im Mobilitätssektor leisten.

Durch verschiedene Gutachten haben die Zweckverbände go.Rheinland, Verkehrsverbund Rhein-Ruhr und Nahverkehr Westfalen-Lippe potenzielle Standorte für Mobilstationen in NRW identifiziert. Der Kreis Unna hat in einem Feinkonzept diese Standorte konkretisiert und den Busbahnhof Bergkamen als besonders geeignet hervorgehoben. Als größter ÖPNV-Knotenpunkt in der Stadt bietet er bereits ein vielfältiges Mobilitätsangebot, was ihn zur idealen Basis für die neue Mobilstation macht. Gemeinsam mit dem Kreis, der VKU und dem Zukunftsnetz Mobilität NRW wurde die Ausweisung am Busbahnhof Bergkamen entwickelt. Mit dieser Maßnahme wird ein weiterer Schritt in Richtung einer zukunftsfähigen und klimafreundlichen Mobilität in Bergkamen gemacht.




Gedenkfeier zum 79. Jahrestag des großen Gubenunglücks auf der Zeche Grimberg 3/4

Denkmal für die 405 Opfer des Grubenunglücks auf Grimberg 3/4.

Die Mitglieder der IG BCE Ortsgruppe Weddinghofen gedenken am Donnerstag, den 20.02.2025 den 405 verstorbenen Kumpels, die am 20.02.1946 bei einer Schlagwetter- und anschließender Kohlenstaubexplosion auf der Zeche  Grimberg 3/4  ums Leben kamen.

Die teilnehmenden Kollegen treffen sich um 10.30 Uhr am Parkplatz des Friedhofs Am Südhang. Um 11.00 Uhr wird der SPD- Bundestagsabgeordnete Oliver Kaczmarek am Ehrenmal  die Rede zum Gedenken der tödlich verunglückten Kumpels halten.

Selbstverständlich sind auch alle Bürgerinnen und Bürger zu diesem Gedenken eingeladen.




Anträge für Briefwahl nur noch bis Freitag – Wahlaufruf des Bürgermeisters

Von den rund 35.000 Wahlberechtigten der Stadt Bergkamen haben zwischenzeitlich 7.500 Wählerinnen und Wähler die Möglichkeit der Briefwahl genutzt. Briefwahlanträge können nur noch bis zum kommenden Freitag, 15.00 Uhr angenommen werden. Zu diesem Zweck hat das Wahlamt ausnahmsweise an dem Freitag bis 15.00 Uhr geöffnet. Sollte also jemand noch an diesem Tage Briefwahl beantragen, so wird er gebeten, sich direkt bei der Stadtverwaltung zu melden.

Wichtig: Alle Wahlbriefe müssen am Wahltag bis spätestens um 18.00 Uhr im Rathaus eingegangen sein. Daher werden alle kurzfristigen Briefwähler gebeten, diese persönlich im Rathaus vorbeizubringen oder vorbeibringen zu lassen. Der Einwurf in den Briefkasten am Haupteingang ist hier ausreichend.

Bürgermeister Bernd Schäfer appelliert an alle Wahlberechtigten, von ihrem staatsbürgerlichen Recht, ihrem Wahlrecht, Gebrauch zu machen und damit zu einer überzeugenden Wahlbeteiligung aktiv beizutragen. Am Wahlabend wird es wieder ein öffentliches Wahlstudio geben. Auch besteht wieder die Möglichkeit, über das Internet die bei der Stadtverwaltung eingehenden Ergebnisse live mitzuverfolgen. Unter www.bergkamen.de werden die aus den Wahllokalen gemeldeten Ergebnisse sofort eingestellt.




Internationaler Frauentag im Kreis Unna: Gleichstellungsbeauftragte präsentieren Veranstaltungsflyer

Die Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Unna präsentieren einen gemeinsamen Flyer zum Internationalen Frauentag, in dem die vielfältige Auswahl an Veranstaltungen aufgezeigt wird.

Anlässlich des Weltfrauentages am Samstag, 8. März, finden rund um dieses Datum vielzählige und abwechslungsreiche kulturelle und informative Veranstaltungen statt. Die Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Unna präsentieren einen gemeinsamen Flyer, in dem sie die vielfältige Auswahl an Veranstaltungen zusammengestellt haben.

„Solch ein kompaktes Angebot im Kreis Unna ist nur möglich, weil wir uns als Kolleginnen in den Kommunen und dem Kreis zusammenschließen“, beschreibt Leonie Engelhardt, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Unna, die geleistete Arbeit.
Der bunte Flyer beinhaltet die alle Veranstaltung, die im Zeitraum vom 28. Februar bis 30. März im gesamten Kreisgebiet stattfinden.
Die Konferenz der Gleichstellungsbeauftragten präsentiert wieder spannende frauenpolitische Formate, wie den Kinofilm „We want Sex“, der am Mittwoch, 19. März im Kino in Werne ab 18 Uhr gezeigt wird. Beim Autohersteller Ford arbeiten 1968 fast ausschließlich Männer, weltweit über 40.000. Doch als die 187 Frauen, die in der Fabrik im englischen Dagenham für die Hälfte des Männerlohns Polster für die Autos herstellen, einen beherzten Streik beginnen, um für mehr Lohn zu protestieren, bringen sie die riesige Maschinerie zum
Stillstand – und schaffen es, dass Ford zwei Jahre später international zum Vorbild für Lohngleichheit wird.

In den einzelnen Kommunen finden sehr viele Formate mit den unterschiedlichsten Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner statt, die je nach Rahmenbedingungen vor Ort entstanden sind.

In Lünen zum Beispiel findet am Dienstag, 4. März, der Auftakt zum „Poli-Tisch für Frauen statt“. Der Poli-Tisch soll eine Art „Stammtisch“ für politisch interessierte Frauen werden, die sich in regelmäßigen Treffen über die aktuellen kommunalpolitischen Themen und die Arbeit in der Kommunalpolitik austauschen wollen.
In Schwerte präsentieren sich am Freitag, 7. März, Frauengruppen und Initiative in der Rohrmeisterei bevor es dort um 19.30 Uhr heißt: Bühne frei für Tina Teubner. Tina Teubner ist eine der Größen der deutschen Szene. Sie, begnadete Komikerin, überirdische Musikerin, Kernkompetenz auf dem Gebiet des autoritären Liebeslieds, hat die Erziehung ihres Mannes erfolgreich abgeschlossen. Die Grenzen zwischen „privat“ und „politisch“ sind nicht mehr aufrecht zu halten.
In Fröndenberg findet am Samstag, 8. März, eine Disco Night für Frauen statt: ein Abend nur für Frauen. Großartige Musik, coole Atmosphäre und beste Partylaune mit DJ JP Lekic ist garantiert.
In Kamen findet am Sonntag, 9. März, die „1. Ladies Lacht Kamen – zum Weltfrauentag statt.“ Das Ruhrpottkind Andrea Volk, scharfzüngig, pointiert und polarisierend, lädt sich großartige Gäste aus Hamburg, Bochum und Köln ein. Ihre „Ladies Lacht“ ist wie eine große verrückte Familie, in der die meisten Mitglieder weiblich sind, sich weiblich fühlen – oder eben irgendwie anders – und dann ist auch egal!

Herzlich eingeladen sind alle Frauen aus dem Kreis Unna sowie der Umgebung. Ein Blick in den aktuellen Flyer lohnt sich. Er ist an den Veranstaltungsorten zu finden, sowie digital unter www.kreis-unna.de/gleichstellung. PK | PKU




Der Arbeitsmarkt im Kreis Unna trotzt 2024 der gesamtwirtschaftlichen Krise

Landrat Mario Löhr. Fotos: Max Rolke – Kreis Unna

Die weitgehende Resilienz der Beschäftigungssituation gegen kurzfristige Krisen war prägend für die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Kreis Unna im Jahre 2024. Die mit dem Ukraine-Krieg verbundenen Preissteigerungen, Energiekosten, Lieferengpässe und die
Flüchtlingsaufnahmen haben aber auch hier ihre Spuren hinterlassen und sich im Kreis unmittelbar ausgewirkt. Insgesamt haben die konjunkturellen und sonstigen Rahmenbedingungen dafür gesorgt, dass sich der heimische Arbeitsmarkt leicht verschlechtert hat. Trotzdem ist er noch in robuster Verfassung und bisher gut durch die gesamtwirtschaftliche Krise gekommen.

Beschäftigung beginnt nach den Höchstständen von 2023 zu sinken Nach dem Beschäftigungshöchststand im September 2023 haben die genannten Einflussfaktoren für einen tendenziell leichten Rückgang im letzten Jahr gesorgt. Die Juni-Marke von 135.965 Arbeitskräften liegt aber erfreulicherweise nur 0,4 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Diese Entwicklung ist ungünstiger als in NRW gesamt (+0,6 Prozent). 58,3 Prozent dieser versicherungspflichtig Beschäftigten sind Fachkräfte. Das ist deutlich mehr als im NRW-Landesschnitt und sorgt für Stabilität. Elf Prozent sind Spezialisten und knapp zehn Prozent Experten. Ein Risiko stellt die Helferquote von 20,9 Prozent dar. Sie ist mehr als drei Prozentpunkte höher als im Durchschnitt NRWs.

Ag4enturchef Thomas Helm.

Agentur-Chef Thomas Helm unterstreicht: „Der entscheidende Schlüssel zum Erfolg ist und bleibt die Berufsausbildung, die acht von zehn Erwerbstätigen erfolgreich abgeschlossen haben. Nur jeder fünfte Beschäftigte ist ohne beruflichen Abschluss. Auch die
Kräftenachfrage ist hier eindeutig: Aktuell sind mehr als die Hälfte aller Arbeitsstellen für Fachkräfte auf dem Niveau der dualen Ausbildung gemeldet, für Helfer hingegen nur weniger als ein Viertel. Wer auch immer Ausbildung, Qualifizierung oder auch Weiterbildung sucht, dem können Jobcenter und Arbeitsagentur helfen. Das gilt insbesondere für Unternehmen, die Arbeitskräfte betrieblich qualifizieren möchten. Berufliche Aus- und Weiterbildung ist ein wichtiges Thema für den Arbeitsmarkt im Kreis Unna, da der Anteil ungelernter Arbeitskräfte höher ist als in NRW.“

Der Kreis ist von Einzel- und Großhandel geprägt, 15,8 Prozent aller sozialversicherungs-pflichtig Beschäftigten arbeiten dort. Es folgen die Metall- und Elektroindustrie (13,1 Prozent), die Logistik (9,3 Prozent), Heime und Sozialwesen (8,4 Prozent) und das Gesundheitswesen (7,9 Prozent). Weitere Schwerpunkte sind freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (6,3 Prozent), das Baugewerbe (5,6 Prozent) und die öffentliche Verwaltung (5,1 Prozent).

Im Laufe des vergangenen Jahres hat sich die Beschäftigung in den Branchen unterschiedlich entwickelt. Während sie in der Herstellung von überwiegend häuslich konsumierten Gütern (Verarbeitendes Gewerbe ohne Güter der Metall-, Elektro- und Chemieindustrie) (+8,6 Prozent), in der Metall- und Elektroindustrie (+1,7 Prozent), im Bergbau / Energiewirtschaft (+3,5 Prozent), Erziehung und Unterricht (+3,4 Prozent) und den sonstigen Dienstleistungen (+4,0 Prozent) deutlich anstieg, ist sie im Handel (-1,6 Prozent), bei der Arbeitnehmerüberlassung (-11,4 Prozent), bei der Herstellung von Vorleistungsgütern, insbesondere Chemie und Kunststoff (-15,7 Prozent), und in der Logistik (-4,6 Prozent) gesunken.

Arbeitslosigkeit steigt zum zweiten Mal in Folge leicht
2024 erreichte die Arbeitslosigkeit im Kreis Unna im Jahresdurchschnitt 15.874 Arbeitslose. Trotz der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung lag sie nur leicht über Vorjahresniveau. Die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt zeigen sich insbesondere in der Arbeitslosenversicherung, wo die Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt um 8,4 Prozent auf 4.642 gestiegen ist. In der Grundsicherung stieg sie im Vergleich nur um 1,0 Prozent und beträgt 11.232. Die Entwicklung ist in beiden Rechtskreisen günstiger als im Land. Im Durchschnitt waren 60,2 Prozent der Arbeitslosen ohne abgeschlossene Berufsausbildung und 63,9 Prozent auf der Suche nach einer
Helferstelle. Die strukturellen Ungleichheiten zwischen Angebot und Nachfrage traten wieder deutlich zutage. Die Diskrepanz ist nur durch berufliche Qualifizierung zu schließen.

Landrat Mario Löhr sieht in diesen Zahlen durchaus Chancen für eine stabile Entwicklung: „Angesichts der ineinander laufenden Krisen und den damit verbundenen Auswirkungen auf unsere Wirtschaft und den Arbeitsmarkt in der Region können wir auf eine – gegenüber
dem Landesdurchschnitt – vergleichsweise stabile Entwicklung blicken. Die Ausgangsposition für die die Herausforderungen, die in 2025 und 2026 auf uns zukommen, ist also nicht so schlecht. Auch deshalb, weil unter schwierigen Bedingungen die Zahl von erwerbsfähigen Langzeitbeziehenden abgebaut werden konnte. Auch das deutlich gegen den Landestrend. Die Zahlen geben aber vor allem einen klaren Hinweis: Ausbildung ist der beste Schutz vor Erwerbslosigkeit. Damit ist klar umrissen, dass wir unsere Anstrengungen weiter an der Qualifikation ausrichten müssen – da sehe ich uns in unserem Kurs bestätigt. Dass wir das so hinbekommen, hat viel mit den motivierten und engagierten Kolleginnen und Kollegen in der Agentur für Arbeit und im Jobcenter zu tun. Dafür bin ich sehr dankbar.“

Rückgang der Langzeitarbeitslosigkeit sogar gegen den Trend
Die Langzeitarbeitslosigkeit ging im Kreis Unna 2024 gegen den allgemeinen Trend leicht zurück (-0,3 Prozent). Aufgrund der strukturellen Unterschiede in den Kundenkreisen von Jobcenter und Arbeitsagentur war die Betroffenheit der Rechtskreise natürlich sehr unterschiedlich. 6.114 Langzeitarbeitslose gab es insgesamt im Durchschnitt des letzten Jahres. In der Arbeitslosenversicherung waren es 469 (-10,6 Prozent), in der Grundsicherung 5.644 (+0,6 Prozent). In der langjährigen Betrachtung war die Langzeitarbeitslosigkeit in 2024 als niedrig zu bewerten. In den letzten 15 Jahren wurde ihr Höchststand mit 9.028 im Jahre 2010 erreicht.

Jobcenter-Chef Uwe Ringelsiep.

Jobcenter Kreis Unna und Agentur für Arbeit Hamm gehen mit zielgruppenspezifischen Strategien zur Integration von Arbeitslosen und Besetzung von Arbeits- und Ausbildungsteilen in das Jahr 2025: Uwe Ringelsiep, Geschäftsführer des Jobcenters Kreis Unna, betont die Wichtigkeit einer gemeinsamen Strategie aller arbeitsmarktpolitischen Partner bei der Bekämpfung von (Langzeit-)Arbeitslosigkeit: „In enger Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit Hamm und mit Unterstützung regionaler Arbeitgeber schöpfen wir alle Möglichkeiten aus, um unsere Kundinnen und Kunden bestmöglich zu unterstützen und bei Bedarf zu qualifizieren, damit ihnen perspektivisch der Zugang zu einer langfristigen Beschäftigung gelingt. Junge Kundinnen und Kunden sowie geflüchtete Menschen stehen hierbei besonders im Fokus unserer Bemühungen, aber auch Lebensältere und Alleinerziehende. Schließlich zahlt sich jede einzelne gelungene Integration in Ausbildung und Arbeit langfristig für die regionale Wirtschaft aus und zeigt so ihre Wirkung gegen den Fachkräftemangel. Dieses Ziel werden wir auch 2025 weiterverfolgen.“

Thomas Helm führt zur Strategie der Agentur für Arbeit aus: „In der Erwartung moderat steigender Arbeitslosigkeit und einem Rückgang des Kräftebedarfs konzentrieren wir uns auf die im Bestand befindlichen Arbeitsstellen für Fachkräfte. Diese konnten bisher zum Teil
über längere Zeit nicht besetzt werden, weil Anforderungen der Stelle und die Profile der Arbeitsuchenden nicht zusammenpassten – wir nennen das Missmatch. Hier werden wir verstärkt die Personalentscheider in den Unternehmen vor Ort persönlich über die geänderten Bedingungen des Arbeitsmarktes und zum individuellen Stellenprofil beraten sowie Fördermöglichkeiten aufzeigen. Arbeitsuchende auf Fachkraftniveau werden wir schnell, möglichst noch vor Eintritt der Arbeitslosigkeit, in Arbeit vermitteln. Arbeitsuchende Kundinnen und Kunden sowie Beschäftigte in Unternehmen ohne abgeschlossene Ausbildung oder Fachkräfte mit Qualifizierungsbedarf werden wir verstärkt zu beruflichen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten beraten. So kann die Zeit der Beschäftigung oder die drohende Arbeitslosigkeit sinnvoll genutzt werden – in beidseitigem Interesse von Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Trotz knapper Kassen haben wir allein für die Förderung der beruflichen Qualifizierung von Arbeitsuchenden und Beschäftigten im Kreis Unna rund 17 Mio. Euro in den Haushalt eingestellt.“




Gute Nachrichten für den Kreis und Bergkamen: Bund und EU fördern “ChanGe”-Projekt mit 2,605 Mio. Euro

Oliver Kaczmarek

Mit einem Betrag von 2.605.695,92 Euro unterstützt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gemeinsam mit der Europäischen Union das kreisweite Projekt “ChanGe – Armutsbekämpfung und Chancengerechtigkeit” der Werkstatt im Kreis Unna. Hier ist auch Bergkamen beteiligt. Das sind 90 Prozent des Gesamtbetrags von 2.895.217,69 Euro. Der Bund übernimmt dabei 50 Prozent, die EU 40 Prozent und die Kommunen im Kreis Unna die restlichen 10 Prozent (289.521 Euro). “Ich freue mich sehr, dass dieses wichtige Projekt für mehr Chancengerechtigkeit gefördert wird”, erklärt der SPD-Bundestagsabgeordnete Oliver Kaczmarek. Das seit Januar 2024 bestehende Angebot, das bis Ende 2026 rund 600 Personen erreichen soll, biete Familien und Alleinerziehenden in Not unkomplizierte Unterstützung und Beratung.

An „ChanGe“, das im Rahmen des Programms „Akti(F)PlusAktiv für Familien und ihre Kinder“ über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) finanziert wird, sind alle Kommunen des Kreises, der Kreis Unna, das Jobcenter und verschiedene Träger der Beschäftigungsförderung beteiligt. Ziel des Projekts ist es, Menschen, die von sozialer Ausgrenzung und Armut bedroht sind oder Fragen zur beruflichen Qualifizierung und Beschäftigung haben, einfach und wirksam zu beraten. Das gilt insbesondere für Familien und Alleinerziehende. Die Beratung ist freiwillig und kostenfrei und erfolgt durch geschulte Sozialarbeiterinnen und -arbeiter. Dabei ist das Spektrum der Leistungen so vielfältig wie der Bedarf. Im Rahmen von „ChanGe“ unterstützen die beteiligten Städte bei der Suche nach einem Job, Herausforderungen in der Familie, Fragen zur Kinderbetreuung und bei gesundheitlichen Belastungen, beim Stellen von Anträgen oder bei Behördengängen.




Tarifrunde öffentlicher Dienst für Bund und Kommunen: Erste Streikmaßnahmen in Bergkamen und Kamen

Der ver.di Bezirk Westfalen kündigt im Rahmen der Tarifauseinandersetzung mit den Arbeitgebern von Bund und Kommunen für Freitag, 14.02.2025, erste Warnstreiks in Bergkamen und Kamen an. Zu dem ganztägigen Warnstreikaufgerufen sind Tarifbeschäftigte, Studierende und Praktikant:innen bei den Stadtverwaltungen Bergkamen und Kamen.

Mit den Streikmaßnahmen reagiert ver.di auf die erste Verhandlungsrunde, die am Freitag, 24.01.2025 in Potsdam ergebnislos vertagt wurde und setzt ein Zeichen für eine bessere Bezahlung und einen attraktiveren öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen.

Die zuständige Gewerkschaftssekretärin Nicole Czyzmowski erklärt: „Leider gibt es kein Angebot der Arbeitgeber. Seit Oktober 2024 hatten die Arbeit-geber Zeit, ihren Job zu machen und ein Angebot vorzubereiten. Geliefert haben sie leider nicht. Wir erwarten jetzt, zur zweiten Verhandlungsrunde, ein verhandelbares Angebot seitens der Arbeitgeber.“

ver.di fordert in der Tarifrunde von Bund und Kommunen 2025 ein Volumen von 8%, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die Ausbil-dungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert ver.di drei zusätzliche freie Tage, so-wie einen Tag on top nur für Gewerkschaftsmitglieder, um der hohen Ver-dichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen. Für mehr Zeit-souveränität und Flexibilität soll zudem ein „Meine-Zeit-Konto“ sorgen, über das Beschäftigter selbst verfügen können.

Die zweite Verhandlungsrunde findet am 17./18. Februar in Potsdam statt. Die dritte Runde ist vom 14.-16. März ebenfalls in Potsdam angesetzt.

Die Streikenden aus Kamen und Bergkamen treffen sich zu einer Kundgebung um 08:30 Uhr auf dem Platz der Partnerstädte vor dem Bergkamener Rathaus.