Vortrag „Die Freikorps in der frühen Weimarer Republik“ in der VHS Bergkamen

Die VHS Bergkamen bietet im Themenbereich Politische Bildung einen weiteren Vortrag über die deutsche Geschichte des letzten Jahrhunderts an. Am Dienstag. 10. März, referiert Wolfgang Hoffmann ab 19.00 Uhr über die sogenannten „Freikorps“.

Der Vortrag wird u. a. einen Überblick über die wichtigsten der 150 – 200 Freikorps geben, in denen sich 1919 ca. 400.000 Kämpfer befanden und die 1920 aufgelöst werden sollten, von denen aber einige in verschiedenen Formen weiter bestanden. In den meisten Freikorps herrschte ein rechtsnationalistischer, militaristisch-elitärer Geist, der bald auch Einfluss auf die entstehende Nazi-Bewegung haben sollte. Der neuen Republik, die sie verteidigen sollten, brachten ihre Mitglieder wenig Sympathie entgegen. Einige Einheiten wurden selbst zur Gefahr für die junge Demokratie, in dem sie sich z. B. an dem „Kapp-Putsch“ im Frühjahr 1920 beteiligten. Der Referent Wolfgang Hoffmann ist für seine kurzweiligen Vorträge, die mit Filmmaterial unterstützt werden, bekannt. Seine Vortragsveranstaltungen sind geprägt durch einen offenen Gedankenaustausch mit den Teilnehmenden.

Die Veranstaltung ist kostenfrei. Das VHS-Team bittet jedoch um vorherige Anmeldung während der Öffnungszeiten montags bis freitags von 8.30 – 12.00 Uhr und montags und donnerstags von 14.00 – 16:00 Uhr im Volkshochschulgebäude „Treffpunkt“, Lessingstr. 2, 59192 Bergkamen oder per Telefon unter den Rufnummern 02307/284 952 und 284 954.




Stellungnahmen zu „Knöllchen“ in Bergkamen jetzt auch online möglich

Die Stadt Bergkamen bietet ab sofort einen neuen Service und geht damit den nächsten Schritt in Richtung digitale Verwaltung.

Es besteht nunmehr die Möglichkeit, nach Erhalt des Anhörungsbogens anlässlich eines Parkverstoßes/“Knöllchens“ online Stellung zu nehmen, wenn man mit der Verwarnung nicht einverstanden ist oder einen anderen Fahrer/eine andere Fahrerin benennen möchte. Wie es geht, ist sicherlich dem Schreiben der Stadt zu entnehmen.

Mit der Anhörung werden Zugangsdaten sowie individualisierte Passworte mitgeteilt, die es ermöglichen, direkt auf den eigenen Fall zuzugreifen.

Die zu dem Parkverstoß gefertigten Fotos können eingesehen, Dokumente/Nachweise hochgeladen und das „Knöllchen“ – sollte eine eigene Banking-App vorhanden sein – sofort gezahlt werden.

Besonders profitieren von diesem Angebot können Firmen und Unternehmen, die über einen großen Fuhrpark verfügen und dementsprechend häufig in die Situation kommen, die Mieter der Fahrzeuge benennen zu wollen.




Mehr Empfänger von Elterngeld: Beratung und Unterstützung für Familien

Kinder sind ein großes Glück, da sind sich viele einig. Von Luft und Liebe allein kann ein Kind allerdings nicht leben. Kinderwagen, Windeln, Nahrung, Kindersicherungen im Haus: Gerade wenn der Klapperstroch zum aller ersten Mal reinschaut, können die notwendigen Anschaffungen ganz schön am Geldbeutel zerren. Unterstützung bietet vielen Erziehungsberechtigten dann das Elterngeld: Eine Leistung für Eltern von Kleinkindern bzw. Säuglingen, für die der Kreis Unna aufkommt.

Vor allem Eltern, die aufgrund der Kindesbetreuung zeitweise weniger oder gar nicht arbeiten können, erhalten durch das Elterngeld etwas finanzielle Entlastung. Im vergangenen Jahr nahmen 3.277 Frauen und 1.062 Männer die Leistung in Anspruch. Damit verzeichnet die Elterngeldstelle des Kreises nach wie vor eine große Nachfrage. Mit insgesamt 4.289 Empfängern ist die Zahl im Vergleich zum Vorjahr, in dem 4.210 Männer und Frauen Elterngeld bezogen, weiter gestiegen.

Beratungsnachmittag beliebt
Im vergangenen Jahr wurde ein Beratungsnachmittag eingeführt. Seit Juli 2019 werden jeden Mittwoch ab 12.30 Uhr Termine für werdende Eltern vergeben. Der Beratungstag wurde sehr gut angenommen, sodass die Elterngeldstelle immer mindestens zwei Monate vorher die Termine verplant. Hierdurch wurde auch die Fehlerquote bei der Antragstellung gesenkt. Aufgrund der guten Resonanz soll die Beratung ausgebaut werden. Zudem wird mit einem weiteren deutlichen Anstieg der Antragszahlen gerechnet.

Das Elterngeld, das bis zu 14 Monate nach der Geburt des Kindes gewährt wird, beträgt grundsätzlich zwischen 65 und 67 Prozent des durchschnittlichen Nettoeinkommens der letzten zwölf Monate vor der Geburt. Es werden mindestens 300 Euro und höchstens 1.800 Euro gewährt.

Weitere Infos rund zum Thema Elterngeld gibt es unter www.kreis-unna.de (Suchbegriff: Elterngeld). PK | PKU




FDP Bergkamen wählt Ortsvorstand neu und rüstet sich für die Kommunalwahl

Der neue Ortsvorstand der FDP Bergkamen.

Die FDP Bergkamen wählte am vergangenen Dienstag ihren  Ortsvorstand neu und rüstet sich für die anstehende Kommunalwahl.

Angelika Lohmann-Begander bleibt weiterhin Vorsitzende der Bergkamener Liberalen. Neu an ihrer Seite als Stellvertreter ist Sebastian Knuhr. Mit der Wahl des 24-Jährigen rüsten sich die Bergkamener Liberalen nicht nur für die in diesem Jahr anstehende Kommunalwahl sondern bereiten auch mittelfristig einen Generationenwechsel vor, indem die junge Generation mehr Verantwortung in der Partei übernehmen kann.

In ihrem Amt bestätigt wurden Marion Kuehn-Seepe als Schatzmeisterin und Michael Klostermann als Schriftführer.

Das Vorstandsteam wird komplettiert durch die drei Beisitzer Rainer Seepe, Volker Totzek uns Sascha Schleupner.




Schnelles Internet: Vier Bergkamener Grundschulen werden bis Ende 2021 ans Glasfasernetz angeschlossen

Mit großem Personalaufwand stellten die Städte Bergkamen und Kamen die Breitband-Ausbaupläne für ihre Grundschulen vor.

Die Förderbescheide sind da und jetzt sollen möglichst schnell alle Bergkamener Schulen Highspeed- Zugänge zum Internet bekommen. Die nächsten Planungsschritte erläuterten jetzt Bürgermeister Roland Schäfer und seine Kamener Amtskollegin Elke Kappen, die zuständigen Beigeordneten Christine Busch (Bergkamen) und Ingelore Peppmeier (Kamen), der Leiter des Eigenbetriebs BreitBand Bergkamen Marc Alexander Ulrich und der Geschäftsführer von Heli Net Dr. Thomas Vollert.

Demnach sollen in Bergkamen bis zum Ende des nächsten Jahres die Jahnschule (am neuen Standort), die Preinschule, die Schillerschule und die Overberge Grundschule einen Anschluss an das Glasfasernetz. Allein dies Kostet in Bergkamen rund 650.000 Euro. Den größten Teil dieser Kosten trägt das Land. 137.000 Euro kommen aus der Stadtkasse, wie Ulrich erklärte. Ähnliche Pläne liegen für Kamen vor.

Über schnelles Internet verfügen bereits die Freiherr-von-Ketteler-Schule in Rünthe und das Gymnasium. Die übrigen Schulen werden im Rahmen des Bundesprogramms zur Beseitigung der so genannten „Weißen Flecken“ angeschlossen. Hier wurde in der Pressekonferenz ein Zeitrahmen bis 2024. „Das beutet aber nicht, dass diese Schulen überhaupt keinen Internetzugang habe. Er ist nur langsamer“, sagte Christine Busch.

Weitere 2,5 Millionen Euro sind notwendig, die Schulen innen technisch aufzurüsten. Sie müssen unter anderem neu verkabelt und auch digitale Endgeräte (Tablets oder Laptops) angeschafft werden. Bevor aber das Land hier die Fördermittel über den „Digitalpakt Schule NRW“ Fördergelder fließen lässt, muss ein so genannte Medienentwicklungskonzept für die Bergkamener Schulen und VHS entwickelt werden. Zum Auftakt sind die Schulleitungen am 27. Februar zu einem Gespräch eingeladen. Unterstützt wird das Projekt durch das Büro Dr. Garbe, Lexis und Berlepsch, das von der Stadt damit bereits im Januar beauftragt wurde.

Übrigens: An eine umfassende Versorgung der Bergkamener Haushalte mit Höchstgeschwindigkeitsinternet ist wohl auf lange Sicht nicht zu denken. Allerdings reicht das, was zum Beispiel Heli Net oder die Telekom im Stadtgebiet anbietet (Download-Geschwindigkeiten bis zu 250 Megabit/s – ausgenommen in den „Weißen Flecken“) für den Hausgebrauch also für Netflix, Prime Video etc. völlig aus. Nicht aber für Schulen, wenn viele Schülerinnen und Schüler gleichzeitig auf Internet zugreifen wollen, bzw. müssen.




Naturschutz interreligiös betrachtet: Was Greta sagt, ist nicht neu

Die Natur ist ein unersetzbares Gut, das für die Nachwelt bewahrt werden muss. Das sieht nicht nur Greta Thunberg so – vor ihr haben das auch schon die Gelehrten des Judentums, Christentums und Islams gepredigt. Denn eine wesentliche Botschaft aller Religionen ist es, die Natur zu achten und zu bewahren. Darüber will das Interreligiöse Frauennetzwerk Bergkamen-Kamen reden.

„Wir brauchen ein verändertes Verständnis von Natur und Umwelt“, sagt Anne Nikbin, stellvertretende Leiterin des Kommunalen Integrationszentrum Kreis Unna (KI) und im Netzwerk aktiv. „Weil wir in einer Zeit dramatischen Wandels leben, haben wir uns das Thema ausgesucht, um die Botschaften der Religionen zum Thema Naturschutz zu diskutieren.“

Thema: Gott gab uns die Erde
Titel, den die Frauen aus Judentum, Christentum und Islam der Veranstaltung geben haben, ist „Gott gab uns die Erde. Schöpfung ist uns anvertraut“. Denn in den heiligen Schriften und gelebten Traditionen der Religionsgemeinschaften finden sich zahlreiche Hinweise auf einen schonenden Umgang mit der Natur.

Die erste Veranstaltung findet am Montag, 2. März in der Stadtbücherei Kamen statt. Los geht es um 16.30 Uhr. Über zwei Stunden soll dann das hochaktuelle Thema im Mittelpunkt des Treffens stehen. Interessierte Frauen sind dazu herzlich eingeladen. Eintritt ist frei. Und wer am 2. März keine Zeit hat – eine zweite Veranstaltung ist für den 27. Mai geplant. Ort und Zeit werden noch bekannt gegeben.

Fragen beantwortet Anne Nikbin unter Tel. 0 23 07 / 92 488 75. Mehr zum Kommunalen Integrationszentrum Kreis Unna (KI) mit Sitz in Bergkamen-Weddinghofen, Schulstraße 8,  ist unter www.kreis-unna.de/ki zu finden. PK | PKU




Kreis sucht Azubis: Ausbildung zum Vermesser

Ein Vermesser am Messgerät. Foto Fabiana Regino – Kreis Unna

Computer hochfahren, klicken, lesen und bewerben. So könnte der Weg von der Schule in die Ausbildung verlaufen – und in der Kreisverwaltung münden. Wer den Schulabschluss in der Tasche hat und sich die Arbeit in einer großen Verwaltung als Vermessungsoberinspektor vorstellen kann, sollte sich bewerben.

Vermesser sind im ganzen Kreisgebiet im Einsatz. Sie vermessen Grundstücke und Straßen, dokumentieren, bewerten und stellen die Ergebnisse auch grafisch dar. Projektarbeit gehört mit zum Aufgabenfeld des Kreisvermessungsoberinspektoranwärters. Und so sollte ein Bewerber verschiedenste Fähigkeiten mitbringen, um die 18 monatige Ausbildung absolvieren können.

Voraussetzung: Studium
Ein Studium der Fachrichtungen Vermessungswesen oder Geoinformatik muss sein – genauso wie freundlicher Umgangston, Teamfähigkeit und Können am Computer. Nach der Ausbildung winkt dann ein Verdienst in der Besoldungsgruppe A10 – das sind rund 2960 Euro. Und für eine Übernahme nach der Ausbildung stehen die Chancen gut – dann ist auch ein zukunftssicherer Arbeitsplatz inklusive.

Die Kreisverwaltung ist mit mehr als 1.400 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber der Region. Durch den demografischen Wandel verabschieden sich auch hier in den nächsten Jahren viele Mitarbeiter in den Ruhestand. Nachwuchs wird also gesucht und ist herzlich willkommen. Mehr Infos zur Bewerbung sind unter www.kreis-unna.de/ausbildung zu finden. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 31. März 2020. PK | PKU




Wer fährt mit? – Bürgerreise in die französische Partnerstadt Gennevilliers Ende Mai

In Bergkamen gibt es den Platz von Gennevilliers und in der französischen Partnerstadt die „Rue de Bergkamen“.

Nachdem 2019 die letzte Reihe der Partnerstadtsbesuche durch Bergkamener Bürgerinnen und Bürger mit einer Reise in das sachsen-anhaltinische Hettstedt abgeschlossen wurde, startet die Serie nunmehr erneut mit einer Bürgerfahrt in die französische Partnerstadt Gennevilliers.

Gennevilliers liegt ca. fünf Kilometer vom Herzen der Stadt Paris entfernt zwischen der „Bürostadt“ La Défense, den Champs-Elysées und den Flughäfen Roissy und Bourget. Die Stadt Genne-villiers mit ihrer guten Infrastruktur ist inzwischen zu einem Wirtschaftszentrum herangereift und hat ihr Gesicht im Laufe der letzten Jahre grundlegend verändert. Nicht nur bürgerfreundlichere Wohnkonzepte, sondern auch die Schaffung von zusätzlichen Grünflächen haben das Stadtbild sehr positiv gewandelt.

Die Reise dorthin soll in der Zeit vom 29. Mai bis 1. Juni 2020 stattfinden. Neben dem Kennenlernen der Partnerstadt Gennevilliers stehen auch Besuche der Metropole Paris mit ihren Sehenswürdigkeiten an.

Die Kosten für die Fahrt mit dem Bus (5-Sterne-Komfort-Reisebus), Übernachtung und Halbpension werden sich pro Person voraussichtlich auf ca. € 450,00 im Einzelzimmer und € 360,00 im Doppelzimmer belaufen.

Es wird darauf hingewiesen, dass insbesondere beim Besuch der Stadt Paris größere Entfernungen zu Fuß zurückgelegt werden müssen und deshalb eine gewisse Kondition unbedingt erforderlich ist.

Anmeldeschluss ist der 20. März 2020!

Interessierte Bürgerinnen und Bürger werden daher gebeten, sich rechtzeitig bei der Städtepartnerschaftsbeauftragten der Stadt Bergkamen, Frau Angelika Joormann-Luft, Tel.: 965-202, email: a.joormann-luft@bergkamen.de, anzumelden.




Aktionskreis fordert von der RAG-Stiftung den Bau eines „Bergbau-Denkmals“ in Bergkamen

Bürgerversammlung des Aktionskreises in der Mensa der Regenbogenschule.

Mit über 50 Bürger/innen aus Bergkamen u. Hamm war die vom Aktionskreis durchgeführte Bürgerversammlung gut besucht. In der Mensa der Regenbogenschule in Rünthe ging es um 2 Themenkomplexe: 1. Die RAG-Entschädigungszahlungen wg. Bergbau bedingter Erschütterungen in den Jahren 2008-2010 durch das Bergwerk Ost und 2. Bürgeranregungen des Aktionskreises in 2019 und Themen für den Kommunalwahlkampf der Parteien in 2020. Durch die Informationsveranstaltung führte der Vors. des Aktionskreises (Karlheinz Röcher).

Das Thema „RAG-Entschädigungszahlungen“ ist für den Aktionskreis abgehakt, weil die RAG keine Bereitschaft zeigt, das mit dem VBHG ausgehandelte Ergebnis für das Kriterium „Differenzierte Bewertung der Tag-/Nacht-Erschütterungsereignisse“ zu öffnen. Die Folge wäre nämlich, dass dann alleine in Bergkamen statt geschätzter 500 Betroffener im Bereich südlich der Landwehrstr. in Overberge mehr als 5.000 Bürger (Overberge, Rünthe, Mitte) einen Anspruch gehabt hätten. Die von der RAG in Netz gestellten Erschütterungswerte (alleine über 50 Seiten für die Jahre 2009-2010, 2008 ist nicht mehr im Netz) schaffen keine Nachvollziehbarkeit z.B. für die Frage „Warum wurde ich nicht nördlich der Landwehrstr entschädigt?“.

Der Aktionskreis fordert nun, dass die RAG-Stiftung für die langfristigen Folgen des Bergbaus (u.a. erhebliche Absenkung des Geländes) in Bergkamen bzw. an anderen Stellen im Ruhrgebiet ein Bergbau-Denkmal in Form einer Stele errichten lässt. Die Fläche dafür soll in Absprache mit der Stadt geschehen. Eine entsprechende Bürgeranregung ist bereits auf den Weg gebracht worden.

Im zweiten Teil des Abends ging es dann zunächst um die 4 Bürgeranregungen des Aktionskreises aus 2019. Gute Aussichten zeichnen sich in 2 Fällen ab: Der Wiederaufbau der Beversee-Aussichtsplattform wird wohl im April stattfinden – Der Grundstückskauf und die Entwicklung des Marktplatzes in Rünthe scheint eine realistische Möglichkeit zu werden, zumal die UKBS ihr Interesse bekundet hat. Der Anregung „Kosten für Gutachten u. externe Beratung öffentlich machen“ ist bislang nicht entsprochen worden, gleichwohl die Landesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit vom Aktionskreis schon seit April 2019 in die Angelegenheit involviert ist. Das Thema „IGA-2027“ will der Aktionskreis verbinden mit dem auch in Bergkamen beschlossenen „Klimanotstand“, indem er ein anderes Nutzungskonzept (Ausbau der Erneuerbaren Energien, Gründung einer Energiegenossenschaft) für die Halde „Großes Holz“ vorschlägt.

Beim Ausblick ins Wahljahr-2020 tauchen für den Aktionskreis bekannte Themen wieder auf, wie zum Beispiel die Verhinderung eines Gewerbegebietes Rünthe/Overberge auf landwirtschaftlicher Fläche. Der Aktionskreis macht auch in 2020 Angebote zum Mitmachen der Bürger. Am 29. März findet der erste Stadtteilspaziergang mit Start auf dem Rünther Marktplatz statt. Des Weiteren wirbt der Aktionskreis dafür, dass mit anderen Vereinsvertretern und dem Ortsvorsteher eine „Stadtteilkonferenz“ vorbereitet wird mit dem Ziel, einmal im Jahr mit möglichst vielen Bürgern vor allem die Rünther Themen zu besprechen. Das könnte dann zu einem nicht zu übersehenden Signal für Verwaltung und Politik werden.




Bergkamener SPD wählt Bernd Schäfer mit 90 Prozent der Stimmen zum Bürgermeisterkandidaten

Die Direktkandidatinnen und Kandidaten der Bergkamener SPD mit ihrem Bürgermeisterkandidaten Bernd Schäfer (r.).

Mit 90 Prozent der abgegebenen Stimmen hat die Bergkamener SPD am Montagabend im Treffpunkt Bernd Schäfer zu ihrem Bürgermeisterkandidaten für die Kommunalwahl am 13. September gekürt. Dieses Ergebnis wie auch das Resultat der Wahl der 22 Direktkandidaten für den neuen Stadtrat wertet Schäfer als ein starkes Signal in die Bürgerschaft. Für ihn hat der Kampf um die Gunst der Wählerstimmen ab sofort begonnen.

Solide städtische Finanzen, mehr Ausbildungs- und Arbeitsplätze in Bergkamen und bezahlbarer Wohnraum sollen wesentliche Ziele seiner Amtszeit sein. Zum Thema Klimaschutz erklärte er, dass er sich auf allen Ebenen für eine preisgünstigere Nutzung des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs einsetzen werde. Es könne nicht sein, dass eine Fahrkarte für die S30 nach Dortmund über 5 Euro kosten würde.

Stadtverbandsvorsitzender Andreé Rocholl (l.) gratuliert Bernd Schäfer zu seinem überzeugendem Wahlergebnis.

Auch mit Blick auf die Ereignisse in Thüringen sagte Bernd Schäfer: „Ich wünsche mir für Bergkamen eine vielfältige, tolerante Stadt mit einem hohen Maß an ehrenamtlichem Engagement – eine liebens- und lebenswerte Stadt, in der es sich lohnt zu leben, zu arbeiten und zu wohnen.“

In seiner Rede am Montag im Treffpunkt wurde mehr als deutlich, dass er nahtlos den aus seiner Sicht erfolgreichen Weg fortsetzen will, den der bisherige Amtsinhaber Bürgermeister Roland Schäfer eingeschlagen hat. Dazu gehören viele Projekte, die sich in der Entscheidungsphase befinden wie die Wasserstadt Aden, der Neubau des Kombibads am Häupenweg oder die geplanten weiteren Investitionen in die Kultur.

Bernd Schäfer wird am 13. September nicht mehr in einem Wahlkreis antreten. Er hat aber den Spitzenplatz auf der Reserveliste besetzt. Sicher ist deshalb, dass er in jedem Fall dem neuen Bergkamener Stadtrat angehören wird: als neu gewählter Bürgermeister oder als Stadtverordneter.

Neben dem bisherigen Schäfer-Wahlkreis treten am 13. September in drei weiteren Wahlkreisen neue Bewerberinnen und Bewerber an – unter anderem in Rünthe für Thomas Semmelmann, der bekanntlich in Bönen für die SPD als Bürgermeisterkandidat antritt.

SPD-Stadtverbandskonferenz am Montagabend im Treffpunkt.

Zu Kommunalwahl am 13. September kandidieren für den Stadtrat: Christoph Turk, Dennis Riller, Martina Eickhoff, Kay Schulte, André Rocholl, Christina Pattke, Sandra Hagen, Susanne Turk, Dieter Mittmann, Michael Jürgens, Kevin Derichs, Manuela Veit, Rüdiger Weiß, Rainer Bartkowiak, Uwe Reichelt, Monika Wernau, Hartmut Ramin, Eva Knöfel, Knut Bommer, Julian Deuse, Brigitte Matiak und Dirk Haverkamp.
Die Bergkamener Sozialdemokaten schlagen dem SPD-Unterbezirk als Kreistagskandidaten vor: Angelika Chur, Martina Eickhoff, Willi Null und Jans Schmülling.

Rede des SPD-Bürgermeisterkandidaten Bernd Schäfer am Montag im Treffpunkt:

„Liebe Genossinnen, liebe Genossen,
als der Stadtverbandsvorstand mich am 05.09.2019 als Bürgermeisterkandidat der SPD vorgeschlagen hat, habe ich mich sehr gefreut. Die Entscheidung, mich um die Nachfolge von Roland Schäfer zu bewerben, war bei mir schon länger vorhanden. Natürlich habe ich dies in Ruhe mit meiner Familie besprochen, denn eine solche Entscheidung hier in Bergkamen für die SPD als Spitzenkandidat für das Amt des Bürgermeisters anzutreten, die trifft man nicht einfach so aus dem Bauch heraus. Und heute, Genossinnen und Genossen, sage ich klar und
deutlich: Ja, ich traue mir das zu. Ja, ich will das. Und ja, mit Eurer Unterstützung werde ich das: Bürgermeister von Bergkamen.

Um dieses Amt zu bekleiden, muss man nach meiner festen Überzeugung zu 100 % Bergkamener sein, sich hier zu Hause fühlen, sich mit der Stadt und seinen Bürgerinnen und Bürgern identifizieren. Seit meiner Kindheit wohne ich in Bergkamen, zunächst in Oberaden, wo ich die Jahn- und später die Realschule besucht habe. Anschließend habe ich am Bergkamener Gymnasium 1985 mein Abitur gemacht und begann im selben Jahr meine Ausbildung bei der heimischen Sparkasse. Dort bin auch heute noch beschäftigt und leite den Teilmarkt Bergkamen. Nachdem ich meine Frau Petra kennenlernte, haben wir einige Jahre in Bergkamen-Mitte gewohnt. Mittlerweile sind wir seit 27 Jahren glücklich verheiratet, wohnen in Overberge und haben zwei erwachsene Kinder, Helena 24 Jahre und Moritz, 22 Jahre. Bergkamen ist unzweifelhaft meine Heimat.

Meine Eltern waren selbständig tätig. Sie haben den durch meinen Großvater gegründeten Betrieb einer Tischlerei nebst Bestattungsinstitut übernommen und weitergeführt. Diese Geschäftszweige werden mittlerweile durch meine beiden Brüder in jetzt dritter Generation betrieben. Groß zu werden im Familienunternehmen hat mich für mein weiteres Leben bis heute sehr geprägt: Selbstdisziplin, Teamgeist und Solidarität wurden mir sozusagen in die Wiege gelegt.

Früh habe ich erkannt, dass der Erfolg dieses Familienunternehmens im Wesentlichen den Beschäftigten zu verdanken ist. Gute Bezahlung, Respekt und Wertschätzung sowie das Zuhören, insbesondere auch bei privaten Problemen, haben zu einem guten Arbeitsklima beigetragen.

Mitglied in der SPD bin ich seit 04.1990 – politisch aktiv bin ich seit 2004, als ich das erste Mal in Overberge für die SPD als Kandidat aufgestellt wurde und meinen Wahlkreis – doch für viele etwas überraschend – gewann. Im Laufe der Jahre habe ich verschiedene Ausschüsse als Vorsitzender geleitet, war 6 Jahre Parteivorsitzender, 5 Jahre 2. stellvertretender Bürgermeister und führe die SPD-Fraktion seit der letzten Kommunalwahl 2014 als Fraktionsvorsitzender. Während dieser Zeit habe ich viele Menschen neu kennengelernt und bin sehr gut vernetzt. Dafür bin ich meiner Partei sehr dankbar, denn durch die SPD Bergkamen konnte ich diese Erfahrungen sammeln, diesen Weg zu beschreiten.

Genossinnen und Genossen, was könnt Ihr, was können die Bürgerinnen und Bürger von einem Bürgermeister Bernd Schäfer erwarten? Welche Ziele verfolge ich?

Ich komme, wie bereits erwähnt, aus dem Finanzbereich. Dies habe ich, wie man so schön sagt, von der Pieke auf gelernt und jetzt über 30 Jahre lang bei unserer heimischen Sparkasse praktiziert. Wichtig ist mir ein gut aufgestellter städtischer Haushalt, nachhaltiges Wirtschaften sowie der weitere Abbau unserer Kassenkredite. Dies ist auch eine Verpflichtung gegenüber unseren zukünftigen Generationen. Des Weiteren möchte ich nicht
noch einmal eine lange Phase der Haushaltssicherung erleben, die schmerzhafte Einschnitte für unsere Bürgerinnen und Bürger bedeutet. Natürlich ist mir auch bewusst, dass wir von äußeren Einflüssen abhängig sind. Aber zuerst gilt es, unsere Hausaufgaben zu machen.

Seit Gründung der Stadt Bergkamen tragen wir als SPD die politische Verantwortung für unsere Stadt. In dieser Zeit haben wir den Strukturwandel aktiv gestaltet. Unter schwierigsten finanziellen Rahmenbedingungen haben wir Bergkamen zu einer Stadt entwickelt, in der es sich lohnt zu leben, zu wohnen und zu arbeiten. In diesem Zusammenhang können wir als SPD im Zusammenspiel mit der Verwaltung unter unserem Bürgermeister Roland Schäfer auf eine sehr erfolgreiche Zeit zurückblicken. Viele Projekte sind realisiert bzw. begonnen
worden. Seit weit über 10 Jahren durfte ich dabei an entscheidender Position als Partei- und Fraktionsvorsitzender mitwirken. Ich konnte Erfahrungen sammeln und mich in die positive Entwicklung unserer Stadt einbringen. Diese Erfahrungen möchte ich nutzen, um Bergkamen als lebendige, lebens- und liebenswerte Stadt weiterzuentwickeln, in der die Menschen sich wohl fühlen. Gemeinsam mit Euch möchte ich diese Stadt und ihre Menschen in die Zukunft führen. In diesem Zusammenhang bin ich mir sicher, dass ich in der Verwaltung eine bewährte, sehr erfahrene und motivierte Mannschaft an meiner Seite habe. Die Arbeit im Rat- (Bürger) haus sollte den Zukunftsanforderungen an Digitalisierung, Barrierefreiheit und Diskretion hinreichend Rechnung tragen. Dies ist eine Voraussetzung, um einen modernen Dienstleistungsbetrieb für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt vorzuhalten.

Genossinnen und Genossen, die positive Entwicklung unserer Stadt sollten wir uns immer wieder sehr selbstbewusst vergegenwärtigen und in der Bürgerschaft deutlich machen.

  • Wie gesagt, wir als SPD und nicht die CDU oder sonst wer haben u.a. erreicht:
  • Wasserstadt Aden
  • Errichtung eines Familien- und Freizeitbades
  • Investitionen in Schulgebäude und den OGS-Ausbau
  • kostenfreie Nutzung aller Sportsstätten für Vereine
  • Fahrzeuge und Ausrüstung der Freiwilligen Feuerwehr
  • Ausbau von KITA-Plätzen in Mitte, Oberaden und jetzt auch Weddinghofen
  • Aufwertung des Rathausumfeldes mit dem Neubau der Sparkassenhauptstelle und dem
    Stadtfenster sowie dem Abriss des City-Wohnturms
  • Verkauf und Ansiedlung eines für das Wohnumfeld verträglichen Nutzung im Schacht
    III
  • Naherholungsgebiete mit hoher Aufenthaltsqualität wie Beversee, Lippeauen,
    Kanalband und Bergehalde Großes Holz
  • Umwandlung der Pestalozzischule in das Pestalozzihaus mit zahlreichen Angeboten
    für Familien mit Kindern und Jugendlichen Neugestaltung des Nahversorgungsquartiers An der Bummannsburg in Rünthe
  • Verbesserung eines bürgerorientierten, digitalen Serviceangebotes bei der
    Stadtverwaltung wie Planung einer Mängel-App, Übersicht über Veranstaltungsräume
    für Vereine und Private in Bergkamen
  • qualitativ hochwertiges kulturelles Angebot mit Stadtmuseum, Römerpark und
    zahlreichen Veranstaltungen und Ausstellungen im gesamten Stadtgebiet
  • Angebote Musik- und Jugendkunstschule
  • eigene Stadtbibliothek
  • Aufstellung eines kommunalen Klimaschutzkonzeptes
  • schrittweise, energetische Sanierung der öffentlichen Gebäude
  • Verbesserung von Alltags- und Themenradwegeverbindungen innerhalb Bergkamens

Dies sind nur einige von vielen Beispielen die ich hier nennen möchte.

Auch in den kommenden Jahren gibt es neben der Fortführung bereits begonnener Projekte weiterhin viel zu tun:
Ein wichtiges Thema ist für mich der bedarfsgerechte, bezahlbare Wohnraum für alle Generationen und in allen Lebenslagen. Dies betrifft vor allem alleinlebende Personen, ältere und bewegungseingeschränkte Menschen und Familien mit Kindern. Sich zuhause fühlen fängt bei den eigenen vier Wänden an und setzt sich im Wohnumfeld fort. Ausreichender, bedarfsgerechter und bezahlbarer Wohnraum für alle stärkt die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt und dafür brauchen wir eine engere Zusammenarbeit zwischen Politik, Verwaltung und den Akteuren auf dem Wohnungsmarkt. Die UKBS und die Wohnungsbaugenossenschaften nenne ich ganz bewusst an dieser Stelle, weil hier meines Erachtens noch viele Möglichkeiten zur Realisierung der genannten Ziele bestehen. Sie stellen den Menschen in den Mittelpunkt ihres Handelns und nicht primär die Rendite. In diesem Zusammenhang spielt auch ein sauberes, sicheres und nachts gut ausgeleuchtetes
Wohnumfeld eine wichtige Rolle. Unser Antrag zur Aufstellung eines Gesamtkonzeptes zur Verbesserung der Stadtreinigung und der Grünflächenpflege ist der erste Schritt in diese Richtung.

Wichtig ist es mir, den Strukturwandel insgesamt weiter voranzutreiben. Nach wie vor ist der Anteil der Arbeitslosen vor allem bei den Jüngeren in Bergkamen zu hoch. Gleichzeitig haben Betriebe und Unternehmen Nachwuchssorgen. Hier müssen vorhandene Strukturen zur Schaffung und Vermittlung von Ausbildungs- und Arbeitsangeboten in Bergkamen gefestigt und ausgebaut werden. Wirtschaftsförderung ist mehr als die bloße Bereitstellung von Gewerbeflächen. Es geht um Bestandspflege und Wertschätzung. Der Dialog mit den Unternehmen in Bergkamen ist ganz, ganz wichtig.

In diesem Zusammenhang bildet das Thema Bildung als Grundvoraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe eine zentrale Rolle. Bildung beginnt bereits im Kindesalter mit dem Besuch der Kita. Hier gilt es, insbesondere durch ein adäquates Angebot an Betreuungszeiten, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und eine gute Kinderbetreuung sicherzustellen. Dies gilt im Übrigen genauso für die Unternehmen bei der Bereitstellung von
Arbeitsplätzen. Über den Bereich der Ganztagsangebote sowie der räumlichen und auch digitalen Ausstattung der Schulen gilt es ein Lernumfeld zu schaffen, wo sich Kinder wohlfühlen und gerne lernen. Dies erhöht die Chance für ihren Bildungserfolg. Dazu gehört es auch, jedem Kind eine zweite und wenn nötig auch eine dritte Chance zu geben, um einen Abschluss zu erlangen. Der Beratung und Begleitung Jugendlicher in entscheidenden Lebenssituationen, wie beispielsweise dem Übergang zwischen Schule und Beruf muss mehr Priorität eingeräumt werden. Hier gilt es, gute Kontakte zu pflegen und Interessen von Schulabgängern und Wirtschaft zu erkennen, in beide Richtungen vermittelnd tätig zu werden und die verschiedenen Interessenlagen zusammenzubringen.

Ein weiteres wichtiges Thema ist der Klimawandel.

Ich habe es bereits in meiner Haushaltsrede gesagt: Die Dringlichkeit des Handelns angesichts der wissenschaftlich unterlegten Auswirkungen unserer Lebensweise sind unumstritten. Dennoch kritisiere ich eine häufig vielfach rein emotional geführte Debatte. Die USA, China und Indien produzieren mehr als 50 % des weltweiten CO2-Ausstosses, Deutschland gerade einmal 2 %. Daraus folgt erstens: alleine werden wir das Klima nicht retten und zweitens: selbstverständlich müssen wir als eine der modernsten und reichsten Industrienationen weltweit unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten – insbesondere da unser Pro-Kopf-Ausstoß
an CO2 über dem von China und Indien liegt. Nach meiner festen Überzeugung hilft hier neben einer zwingend notwendigen Innovation und Entwicklung nur ein Mix aus verschiedenen Maßnahmen, welche von der Bevölkerung akzeptiert und mitgetragen werden.

Eine Bevormundung der Bürgerinnen und Bürger durch das Aussprechen von Verboten auf kommunaler Ebene halte ich nicht für zielführend. Eine Bepreisung von CO2 beispielsweise ist so eine Maßnahme, wobei man über deren Höhe trefflich streiten kann. Wir in Bergkamen leisten ebenfalls unseren Beitrag: Die Aufstellung des Klimaschutzkonzeptes mit 27 Einzelmaßnahmen ist erfolgt und muss nun umgesetzt werden. Priorität hat für mich in diesem Zusammenhang das Thema Mobilität.

Wir müssen dem Fahrrad als Alltagsverkehrsmittel mehr Aufmerksamkeit schenken. Erste Schritte hierfür sind mit unserem Antrag zum DHH gemacht worden. Hier gilt es, Geld in die Hand zu nehmen, um die in den einzelnen Workshops unter Bürgerbeteiligung erarbeiteten Vorschläge zügig umzusetzen. Zur Mobilität gehört zweifelsfrei auch der ÖPNV. Gute Verbindungen, schnelle Taktungen und vor allem bezahlbare Preise sind hier die Zielmarke. Es kann nicht sein, dass eine einfache Fahrt mit dem S30 vom Busbahnhof Bergkamen nach Dortmund über 5,00 € pro Person kostet. Wichtig ist für mich in diesem Zusammenhang auch ein einheitliches und einfaches Tarifsystem bei den Nahverkehrsverbünden. Ich bin mir durchaus bewusst, dass dies eine Vision ist. Meiner Meinung nach muss es möglich sein, mit einem einheitlichen, subventionierten Tarif im Ruhrgebiet den ÖPNV zu nutzen. Dies muss preislich so interessant sein, dass Bus und Bahn zu einer echten Alternative werden. Ich werde mich hierfür über die VKU in den übergeordneten Gremien stark machen. Auch ein Bahnanschluss für Bergkamen steht auf meiner Agenda. Ich sage ehrlich dazu: Dies lässt sich erst mittel- bis langfristig realisieren.

Johannes Rau hat einmal gesagt. „Das Ehrenamt ist der Kitt unserer Gesellschaft“. Und da hat er zweifelsfrei recht. In Bergkamen gibt es ein breites ehrenamtliches Engagement auf ganz, ganz vielen unterschiedlichen Ebenen. Dies wird einmal jährlich von der Verwaltung durch die Ehrung von langjährig ehrenamtlich
aktiven Menschen in einem feierlichen Rahmen im Hause der Bayer AG zu Recht gewürdigt.Die Verwaltung muss nach meiner Meinung aber auch einen festen Ansprechpunkt für alle auftretenden Fragen und Hilfestellungen rund um das Thema Ehrenamt im Rathaus vorhalten. Gerade in einer zunehmend komplexeren Welt dürfen Menschen nicht dadurch abgeschreckt werden, dass sie das Zutrauen in eine Aufgabe verlieren oder keinen Ansprechpartner für verschiedene Fragestellungen haben. Ich bin der festen Überzeugung, dass ganz viele Menschen in Bergkamen nur einen Anstoß und etwas Unterstützung brauchen, um sich zu
engagieren.

Letztendlich liegt mir auch die Kultur am Herzen. Ich sage ehrlich: Das war nicht immer so. Aber heute begreife ich Kultur als einen wesentlichen weichen Standortfaktor. Bergkamen hat ein weit über die Stadtgrenzen hinaus anerkanntes, hochwertiges und für jedermann bezahlbares kulturelles Angebot. Dies wurde auch im Rahmen der langjährigen Haushaltssicherungkonzepte als freiwillige Leistung nicht in Frage gestellt. Für mich gibt es hier 3 zentrale Standorte. Das Stadtmuseum mit der Holz- Erde Mauer. Hier haben wir viel Geld in die Hand genommen, um diesen Standort jetzt zu modernisieren. Die Musikschule, welche ihren zentralen Standort auf dem Gelände der neu zu errichtenden Jahnschule an der Preinstraße erhält und letztendlich das Studiotheater in Bergkamen-Mitte. Wir haben als SPD-Fraktion den Antrag gestellt, dieses zu modernisieren. Eine entsprechende Machbarkeitsstudie ist meines Wissens erstellt worden. Jetzt gilt es auch hier in den
Bereichen Bestuhlung, Beleuchtung und Akustik zu investieren. Mit diesen 3 zentralen Standorten im Stadtgebiet sind wir dann sehr, sehr gut aufgestellt und setzen ganz bewusst ein Zeichen für unser Verständnis von Kulturstandorten.

Genossinnen und Genossen, als Bürgermeister bedarf es auch immer einer festen Haltung zu bestimmten Werten und Fragestellungen. Mir persönlich liegt im Moment insbesondere das Thema Freiheit und Demokratie am Herzen. In diesem Zusammenhang kritisiere ich eine Partei, die sich Alternative für Deutschland nennt und wiederhole an dieser Stelle meine Aussagen aus der Haushaltsrede im Dezember vergangenen Jahres. Ich bin weit davon entfernt, alle Mitglieder oder Wähler dieser Partei als rechtsextrem zu bezeichnen – mit Sicherheit nicht. Wer sich aber nicht eindeutig und unmissverständlich von dem Flügel um
Björn Höcke distanziert, wer als Mandatsträger eine Sprache verwendet, welche den Nährboden für Gewalt bereitet, der macht sich zumindest nach meiner festen Überzeugung mitschuldig. Beispiele hierfür gibt es zu Hauf. Insofern halte ich das Verhalten der FDP und der CDU in Thüringen bei der Wahl eines neuen Ministerpräsidenten für völlig inakzeptabel. Mut macht in diesem Zusammenhang der breite öffentliche Aufschrei gegenüber diesem Tabubruch.

Ich wünsche mir für Bergkamen eine vielfältige, tolerante Stadt mit einem hohen Maß an ehrenamtlichem Engagement – eine liebens- und lebenswerte Stadt, in der es sich lohnt zu leben, zu arbeiten und zu wohnen.

Genossinnen und Genossen, ihr habt nun einige meiner wesentlichen Ziele gehört. Sicherlich gibt es noch viel, viel mehr, aber das würde den heutigen Rahmen sprengen. Ich bitte euch heute um Eure Zustimmung, Euer Vertrauen und um Eure Unterstützung. Ich bin mir sicher, dass ich in der Verwaltung ein loyales, engagiertes und hoch motiviertes Team an meiner Seite habe, um unsere Zukunft gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern zu gestalten.




Großes Interesse: Über 130 Teilnehmer bei Klimakonferenz

Landrat Makiolla (vorne r. am Tisch) eröffnete die Klimakonferenz und nahm am Workshop „Mobilität“ teil. Foto: Max Rolke – Kreis Unna

Die Anmeldezahlen im Vorfeld hatten es erahnen lassen: Das Interesse am Thema Klimaschutz ist riesengroß. Über 130 Teilnehmer kamen am Samstag, 15. Februar zur vierten Klimakonferenz im Kreis Unna. Und sie brachten jede Menge gute Ideen mit.

Ausgewiesene Fachleute, Vertreter aus Politik, Vereinen und Verbänden und zahlreiche interessierte Bürgerinnen und Bürger trafen sich an ihrem eigentlich freien Tag: „Dass so viele Menschen die Konferenz besuchen, zeigt, dass die Entwicklung einer regionalen Strategie zur Bekämpfung des Klimawandels zu den wichtigsten Herausforderungen der Gegenwart gehört – auch hier im Kreis Unna“, unterstreicht Landrat Michael Makiolla.

Schwerpunkte festlegen
Ziel der Klimakonferenz war es, die künftigen Schwerpunkte für den Klimaschutz im Kreis Unna auszuloten. Ganz konkret ging es um erste Ideen für die langfristigen klimapolitischen Leitlinien des Kreises Unna. „Wir haben dabei vier Themenfelder besonders in den Blickpunkt gerückt“, erläutert Kreis-Umweltdezernent Ludwig Holzbeck. „Mobilität und Klimaschutz, zukunftsfähige Gebäude, einen klimagerechten Einkauf und die Wirtschaft.“

Alle Workshops waren gut besucht – und das Interesse an der Mitgestaltung groß. Dabei ging es etwa im Workshop Mobilität vor allem um praktische Lösungen, die Auswirkungen auf das Klima haben wie die Verbesserung des ÖPNV-Angebots, den Ausbau von Pendler-Radrouten oder Tempo 30 Zonen in den Innenstädten.

Bewährter Schulterschluss
Das Vorgehen, möglichst viele Akteure einzubinden, hat sich bewährt: Seit mehr als 20 Jahren gibt es einen Schulterschluss für mehr Klimaschutz im Kreis Unna. Entwickelt wurden in der Vergangenheit auf Basis der Lokalen Agenda vielfältige Initiativen wie zum Beispiel der Zukunftsdialog, eine Nachhaltigkeitsstrategie und die Aufstellung einer kreisweiten CO2-Bilanz.

Angestoßen durch das Ausrufen des Klimanotstandes werden diese Aktivitäten nun gebündelt. So bilden die Klimaschutz-Leitlinien das Fundament für ein Klimaschutzkonzept für den Kreis Unna. Dieses soll ab dem Sommer auch durch einen Klimaschutzmanager oder eine Klimaschutzmanagerin vorangetrieben werden. Dass die Stelle ausgeschrieben wird, ist schon jetzt beschlossene Sache.

Weitere Informationen unter www.kreis-unna.de/klimaschutz. PK | PKU