Stunde der Gartenvögel: Naturschützer im Kreis Unna sorgen sich um die Rauchschwalbe

Der Grünspecht zählt zu den Gewinnern, auch er findet den Siedlungen durch die älter werdenden Bäume immer bessere Bedingungen vor.

Mehr als 58.000 Menschen haben an der diesjährigen „Stunde der Gartenvögel“ teilgenommen und über 1,2 Millionen Vögel gemeldet. Auch im Kreis Unna und in Holzwickede wurden die Gefiederten gezählt. Jetzt liegen die Ergebnisse von Deutschlands größter Citizen-Science-Aktion vor, die bereits zum 20. Mal organisiert wurde. Auf Platz eins der bundesweit am häufigsten gesichteten Vögel landete – wie fast immer – der Haussperling, gefolgt von Amsel, Kohlmeise und Star.
„Das Ergebnis der Zählung im Kreis Unna spiegelt die bundesweiten Ergebnisse nicht ganz, den bei uns wurde die Blaumeise auf den vierten Platz gesetzt, gefolgt von Elster, Rotkehlchen, Ringeltaube Mauersegler, Star und Dohle“, so Vogelbeobachter Thomas Griesohn-Pflieger aus Holzwickede.
Den Naturschützern im Kreis Unna machen die Rauchschwalben Sorgen. Von ihr wurden gut 70 Prozent weniger gezählt als im Vorjahr. „Die Art scheint unaufhörlich an Boden zu verlieren. Es gibt kaum noch offene Ställe, in denen sie brüten kann, der Schwund der Insekten kommt dazu. Auch wenn wir davon ausgehen, dass wegen des schlechten Wetters die Schwalben noch nicht alle bei uns angekommen waren, sind die Zahlen deprimierend!“, so Griesohn-Pflieger.
Einige andere Arten haben vom warmen Frühjahr profitiert wie der Zilpzalp, der früher zurückgekehrt ist und um 43 % Prozent häufiger gesichtet wurde als im Vorjahr. „Als Mittel- und Kurzstreckenzieher ist er, wie auch einige andere Arten, etwas früher im Jahr aus seinem Winterquartier zurück nach Deutschland gekommen.“
Ein Profiteur des milden Winters könnte der Zaunkönig sein. Er wurde um 46 Prozent häufiger gemeldet als im Vorjahr. Die Art sei anfällig für lange Kälteperioden, die es im vergangenen Winter nicht gegeben habe. Das könne laut NABU die Population in Deutschland gestärkt haben.
„Unsere Zählungen sind Momentaufnahmen. Erst die Kontinuität über Jahre gibt uns ein realistisches Bild von der Bestandsentwicklung der Arten“, so der NABU. Diese Trends haben die Ornithologen des NABU zum 20. Geburtstag der Vogelzählung für die 18 häufigsten Gartenvögel bundesweit zusammengestellt. So nahmen die Sichtungen bei Buntspecht, Eichelhäher und Ringeltaube zu, während sie bei Grünfink, Amsel und Hausrotschwanz immer weiter abnahmen.
„Die Zahlen zeigen, dass typische Waldvögel wie Buntspecht, Eichelhäher und Ringeltaube in den vergangenen 20 Jahren den Siedlungsraum erobert haben, weil sie hier offenbar in Gärten und Parks ein gutes Nahrungsangebot und sichere Bedingungen vorfinden.“ Die starken Rückgänge bei den insektenfressenden und gebäudebrütenden Arten dürften eine Folge des Insektensterbens sowie von fehlenden Nistmöglichkeiten sein.
Im Kreis Unna wurden in 200 Gärten (2023: 171) 5474 (4338) Vögel gezählt. 272 Menschen haben ihre Beobachtungen gemeldet. Die nächste Vogelzählung findet mit der „Stunde der Wintervögel“ vom 10. bis 12. Januar 2025 statt.



Wildkräuter-Spaziergang an der Ökologiestation

Wild wachsende Kräuter begegnen uns überall. Doch oft wissen wir nichts mehr über deren Kräfte und Wirkungsweisen. Für unsere Großmütter war es noch selbstverständlich, sich in der Wald- und Wiesenapotheke zu bedienen, und Kochen ohne Kräuter war undenkbar. Auf einem Spaziergang an der Ökologiestation in Bergkamen-Heil am Dienstag, den 28. Mai, stellt die Wildkräuterexpertin Claudia Backenecker die oft unscheinbaren Helfer am Wegesrand vor.

Sie berichtet von ihrer Verwendung in der Küche, als Heilkräuter und erzählt mystische Geschichten, die sich um sie ranken. Der etwa zweistündige Spaziergang beginnt um 16.00 Uhr. Die Kosten betragen 5,00 € je Teilnehmenden, man sollte an angemessene Kleidung denken. Eine Anmeldung ist unter 0 23 89 – 98 09 11 beim Umweltzentrum Westfalen notwendig.




„Kein Wasser für alle – Eine UNICEF-Ausstellung zu Wasser und Klimawandel“ in der Ökologiestation

Neue Ausstellung im Raum der Kinderrechte. Ute Fessen und Oliver Wendenkampf eröffnen „Kein Wasser für alle – Eine UNICEF-Ausstellung zu Wasser und Klimawandel“.

Mit Beginn dieser Woche kann die UNICEF-Ausstellung „Kein Wasser für alle – Eine UNICEF-Ausstellung zu Wasser und Klimawandel“ im Raum der Kinderrechte auf der Ökostation besucht werden. Die Ausstellung bis zum 18. Juli zu sehen sein.

Wasser ist eine lebenswichtige Ressource, die für uns alle von entscheidender Bedeutung ist. Doch leider ist es auf unserem Planeten ungleich verteilt, was zu einer globalen Wasserkrise führt. Diese Krise hat besonders schwerwiegende Auswirkungen auf Kinder, wenn Wasser knapp ist, verschmutzt wird oder die nächste Wasserquelle unerreichbar ist. Die Ausstellung „Kein Wasser für alle“ zeigt eindrücklich die Folgen dieser Probleme und wie der Klimawandel diese Wasserkrise weiter verschärft. Von langen Trockenperioden bis hin zu verheerenden Überschwemmungen verdeutlicht die Ausstellung die drängende Notwendigkeit, Maßnahmen zum Schutz der Wasserversorgung zu ergreifen.

Wasser und sanitäre Einrichtungen sind entscheidend für das Wohlergehen von Kindern und ein Grundrecht eines jeden Kindes. UNICEF engagiert sich sowohl in akuten Krisensituationen wie Naturkatastrophen als auch langfristig dafür, sicherzustellen, dass jedes Kind Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen hat.

Die UNICEF-Ausstellung im Umweltzentrum Westfalen bietet Besuchern die Möglichkeit, sich über die Herausforderungen im Zusammenhang mit Wasser und Klimawandel zu informieren und darüber nachzudenken, wie sie dazu beitragen können, diese globalen Probleme anzugehen.

Wir laden Sie herzlich ein, die Ausstellung zu besuchen und sich über dieses wichtige Thema zu informieren.

Zeitweise kann der Zugang zur Ausstellung beschränkt sein. Bitte informieren Sie sich vor Ihrem Besuch beim Umweltzentrum Westfalen, 02389 980911.




Jetzt Vögel zählen: Stunde der Gartenvögel startet wieder!

Spatzen haben die meisten Innenstädte geräumt. Gärten in aufgelockerten Siedlungen sind meist noch besiedelt. Foto: Fotonatur/NABU

Am langen Wochenende vom 9. bis 12. Mai ruft der NABU auch im Kreis Unna wieder dazu auf, eine Stunde lang Vögel zu zählen und zu melden.

„Diese bundesweite Aktion findet bereits zum 20. Mal statt“, sagt NABU-Kreisvorsitzender Adrian Mork. „Der NABU verfügt daher über einen einzigartigen Datenbestand zu den Vogelarten im Siedlungsraum in ganz Deutschland. Das ist ein großer Schatz für den Naturschutz. Denn wir können anhand der festgestellten Bestandstrends Naturschutzmaßnahmen ausrichten und so die Arten gezielt schützen.“

Singendes Amsel-Männchen auf einer Fichte. Foto: NABU_F. Hecker

Alle können helfen, Daten zu sammeln, indem Vögel gezählt werden. „Wer mitmacht, beteiligt sich an einem der größten Citizen-Science-Projekten Deutschlands. Außerdem macht es als Bürgerwissenschaftlerin Spaß, Vögel in Gemeinschaft zu beobachten kennenzulernen und zu zählen. Zudem ist es auch noch gesund.“ Verschiedene Studien haben gezeigt, dass die Beschäftigung mit der Natur und auch Vögel beobachten sich positiv auf die psychische Gesundheit auswirken.

„Viele Arten haben in diesem Frühjahr zeitig mit dem Brüten angefangen. Wir könnten also bei der Stunde der Gartenvögel möglicherweise mehr Jungvögel sehen als in anderen Jahren“, vermuten die Fachleute von MNABU. Bei Haussperling, Ringeltaube und Amsel hat der erste Nachwuchs des Jahres bereits das Nest verlassen.

Und so funktioniert die Vogelzählung: Von einem ruhigen Platz im Garten, Park, auf dem Balkon oder vom Zimmerfenster aus wird von jeder Vogelart die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig beobachtet werden konnte. Die Beobachtungen können am besten online unter www.stundedergartenvoegel.de gemeldet werden, aber auch per Post oder Telefon – kostenlose Rufnummer am 11. Mai von 10 bis 18 Uhr: 0800-1157115. Gemeldet werden kann auch mit der kostenlosen NABU-Vogelwelt-App, erhältlich unter www.NABU.de/vogelwelt. Meldeschluss ist der 20. Mai.

Wer sich zuvor mit unseren Gartenvögeln beschäftigen möchte, findet viele Infos unter www.stundedergartenvoegel.de, darunter Portraits der 40 häufigsten Gartenvögel, Vergleichskarten der am häufigsten verwechselten Vogelarten, einen Vogeltrainer sowie den Vogel-Podcast des NABU „Reingezwitschert“. Auf der Seite sind ab dem ersten Zähltag auch Zwischenstände und erste Ergebnisse abrufbar und können mit vergangenen Jahren verglichen werden. Für Kinder bietet die NAJU die „Schulstunde der Gartenvögel“ vom 13. bis 17. Mai an. Weitere Infos unter www.NAJU.de/sdg.




NABU-Exkursion: Traditionelle Himmelfahrt-Familienwanderung im Naturschutzgebiet Mühlenbruch

Gewässer im Mühlenbruch. Foto: Biologische Station des Kreises Unna

Bei der Wanderung am Donnerstag, 9. Mai, ab 10:00 Uhr durch das Naturschutzgebiet Mühlenbruch werden die Naturschönheiten entlang des Weges angeschaut und von Udo Bennemann fachkundig erklärt. Die Teilnehmenden erfahren, welche Vogelstimme sich hinter welchem Vogel verbirgt und welche heimischen Pflanzen in diesem Gebiet zu sehen sind. Die Mitglieder des NABU Kamen/Bergkamen stehen nach der Wanderung bei Kaffee und Kuchen zu Fragen der ehrenamtlichen Naturschutzarbeit zur Verfügung. Treffpunkt ist Gut Velmede, Lünener Str., 59192 Bergkamen-Weddinghofen

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist für NABU-Mitglieder kostenlos, ansonsten 2,00 Euro pro Person.




NABU-Vortrag mit Klaus-Bernhard Kühnapfel: Naturbeobachtung am Ende der Welt

Der NABU lädt Interessierte herzlich zum Powerpoint-Vortrag von Klaus-Bernhard Kühnapfel in die Ökologiestation ein. Auf Grundlage zahlreicher Reisen in Finistère (Bretagne) werden Naturbeobachtungen an den Steilküsten, Stränden und großflächigen Heidelandschaften an der westlichen Atlantikküste Frankreichs vorgestellt.

Schwerpunkt des Vortrages wird die Region im Bereich der Halbinsel Crozon sein, wo große Flächen Bestandteil des Europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000 sind. Neben den zahlreichen Vogelarten der Küsten werden die wirbellosen Meeresbewohner in der Gezeitenzone wie z.B. Eisseesterne oder Seehasen vorgestellt. Außerdem gibt es ein reiches Insektenvorkommen in den Küstenheiden und Felslandschaften. Auch botanisch ist die Region sehr interessant. Bei dem Vortrag wird Ihnen die Schönheit der Landschaften und Arten anhand von Fotos präsentiert, die vor allem das Interesse an der wilden Atlantikküste wecken sollen.

Der Vortag findet am Montag, den 11. März 2024, um 19:30 Uhr statt. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist für NABU-Mitglieder kostenlos, ansonsten kostet der Vortrag 2 Euro pro Person.




Vogelgrippe bei Wildvögeln: Zwei Fälle im Kreis Unnanachgewiesen

Bei zwei Wildvögeln, einer Gans und einem Schwan, die am Holzwickeder Stausee Hengsen tot aufgefunden worden sind, ist im Rahmen des Wildvogelmonitorings die Vogelgrippe nachgewiesen worden. Die Ergebnisse sind am 6. Februar bei der Veterinärbehörde eingegangen. Besondere Maßnahmen sind nicht erforderlich – Geflügelhalter im Kreis sollen weiter vorsichtig sein.

„In Deutschland ist bisher ist kein Fall von aviärer Influenza bei Menschen bekannt geworden. Bisherige Erfahrungen mit Aviärer Influenza (H5N1) haben gezeigt, dass für die breite Bevölkerung nur ein sehr geringes Risiko besteht“, so Dr. Anja Dirksen, Leiterin Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung. „Mit den Geflügelhaltern im Kreis sind wir im Kontakt. Sie waren schon vor dem Fund verpflichtet, besonders auf Biosicherheit zu achten, damit keine Erreger in die Ställe gelangen.“ Eine Stallpflicht ist vorerst nicht ausgesprochen worden.

Wachsam bleiben
Außerdem bittet die Amtstierärztin Geflügelhalter, Ornithologen sowie alle Bürgerinnen und Bürger um Wachsamkeit. „Gehäufte Funde toter Wildvögel, insbesondere Wasser- und Greifvögel, sollten dem zuständigen Ordnungsamt unter Angabe des genauen Fundortes gemeldet werden“, so Dr. Dirksen. „Bürger sollten kranke oder verendete Vögel sowie Wildtiere generell nicht anfassen.“ Bislang ist der Kreis Unna aber von hohen Verlusten im Wildvogelbestand verschont geblieben.

Der Fachbereich Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung erinnert zudem daran, dass alle Geflügelhaltungen gemeldet werden müssen – und zwar unabhängig von der Anzahl der gehaltenen Tiere. Neben Schweinen, Rindern, Pferden, Ziegen und Schafen ist auch die Haltung von Geflügel beim zuständigen Veterinäramt und der Tierseuchenkasse der Landwirtschaftskammer NRW anzuzeigen. Konkret betrifft das Hühner, Puten, Enten, Gänse, aber auch Tauben und alles sonstige Geflügel.

Sollten Geflügelhaltungen bislang nicht bei der Tierseuchenkasse Nordrhein-Westfalen registriert worden sein, muss dies schnellstens nachgeholt werden – ab dem ersten Tier in der Haltung. Eine Neuanmeldung ist unter https://nw.agrodata.de/newreg-nw möglich.

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz hat auf seiner Internetseite nützliche Informationen zum Thema Geflügelpest zusammengestellt. Unter www.lanuv.nrw.de/verbraucherschutz/tiergesundheit/tierseuchenbekaempfung/tierseuchen/gefluegelpest sind auch zwei Merkblätter für Halterinnen und Halter zu finden. PK | PKU




Naturerlebnis-Rucksäcke für das Umweltzentrum Westfalen

Schon bald wartet am Umweltzentrum Westfalen ein neues attraktives Angebot auf die Besucher*innen: Naturerlebnis-Rucksäcke mit umweltpädagogischem Material, mit denen die Natur rund um das UWZ auf eigene Faust erkundet werden kann. Die Kickoff-Veranstaltung des UWZ zusammen mit NaturFreunden NRW war erfolgreich. Nun geht es in die konkrete Planung.

„NahTour – Erlebnisse vor Ort“ heißt das neue Projekt der NaturFreunde NRW. „Mit dem Projekt wollen wir den sanften Nahtourismus in NRW fördern und stärken“ erläutert Renate Pfeifer, Diplombiologin und zuständig für das Projekt bei den NaturFreunden NRW. „Dazu schaffen wir neue attraktive Angebote. Neben dem Umweltzentrum Westfalen haben wir 9 weitere Standorte ausgewählt, an denen unsere Rucksäcke ausgeliehen werden können.“ Wie genau die Rucksäcke aussehen und was sie beinhalten werden, wird mit jedem Standort individuell abgestimmt. Mit Sicherheit werden es Ferngläser, Becherlupen und Bestimmungshilfen sein. Damit will das Projekt einladen, die Natur im Umkreis des UWZ zu erleben, zu beobachten und zu erforschen. Es soll Begeisterung für die Natur, Naturschutz und den Nahtourismus geweckt werden. Außerdem ist eine Laienstudie geplant. Darin wird zum einen erforscht, wie die Besucher*innen des UWZ zu den Themen Nachhaltigkeit und sanfter Nah-Tourismus stehen. Zum anderen wird die Erforschung der Natur rund um die Häuser im Fokus stehen. Diese ökologischen Daten werden Mithilfe des Rucksacks erhoben.

Im September 2024 soll es dann so weit sein und die Rucksäcke zur Ausleihe zur Verfügung stehen. Bis dahin ist noch viel zu tun. Im nächsten Schritt wollen die NaturFreunde NRW zusammen mit den Mitarbeiter*innen des UWZ die Wanderroute planen und die Stationen für die Naturbeobachtungen festlegen. Oliver Wendenkampf, Geschäftsführer des UWZ freut sich: „Wir haben hier so viele interessante Biotope, deren Bedeutung wir den Besucher*innen näherbringen möchten. Der Rucksack passt prima zum UWZ und wird unser umweltpädagogisches Angebot bereichern.“

Das Projekt „NahTour – Erlebnisse vor Ort“ wird von der Stiftung Umwelt- und Entwicklung NRW gefördert. Das Projektbüro befindet sich in der Landesgeschäftsstelle der NaturFreunde NRW in Düsseldorf, Albertstr. 78.




AWO-Kita Sonnenblume in Rünthe als erste im Kreis Unna zum „Waldkönner“ zertifiziert

Der Dezemberregen Macht den „Waldkönnern“ der AWO-Kita Sonnenblume in Rünthe nichts aus.

Die Zertifizierung ist geschafft – und am Ende ging alles ganz schnell. Die Waldkönner-Kinder der Kita Sonnenblume in Bergkamen-Rünthe sind nun echte Experten, wenn es ums Thema Wald geht. Die zweijährige Ida wusste schon, dass es sehr matschig ist,
wenn es so, wie am Dienstag, regnet und das dann in ihrem Wald Pfützen sind, in die man springen kann.

Dick eingepackt und mit Matschsachen ausgestattet gingen am Dienstagnachmittag bei regnerischem Wetter Kinder, Eltern, Mitarbeiterinnen der Kita und auch besondere Gäste in den Wald am Schacht III. Das ist erst einmal in der Kita Sonnenblume
nichts Ungewöhnliches. Seit mehr als zehn Jahren gehört die Waldpädagogik als Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit in der Kita fest dazu. Nun aber stand am Dienstag die Zertifizierung an.

Nach zwei Jahren wurde die Kita nun offiziell als Kita „Waldkönner“ zertifiziert und das als erste Kita im gesamten Kreis Unna, wie Herr Kallendrusch von der Schutzgemeinschaft deutscher Wald (SDW) der die Auszeichnung überreichte, in seiner kleinen Ansprache stolz
verkündete und das Holzschild, was nun bald in der Kita hängen wird, überreichte. Für viele Kinder sei Naturerfahrung keine Selbstverständlichkeit mehr, so Kallendrusch. Inwieweit Naturerfahrungen für Kinder möglich seien, hänge insbesondere vom Elternhaus und den besuchenden Bildungseinrichtungen ab, so wie in Rünthe. Das dazu auch Aktionen zum Klimaschutz gehören ist ebenso ein Ziel der Kita, wie die Bildung zur nachhaltigen Entwicklung (BNE).

Dort spürt man, dass die Anforderungen an die Zertifizierung mit viel Herzblut gelebt werden. In der Waldpädagogik wird Natur den Kindern hier auf spielerische, kreative und forschenderkundende Weise bei den Waldprojekten und dem wöchentlichen Waldtag erlebbar und begreifbar. Die unmittelbare Naturerfahrung ermöglicht dabei ein Lernen mit allen Sinnen und schafft emotionale Zugänge. Das wissen auch die Eltern in der Kita. Sie haben Team und Kinder in den Wald begleitet und Aktionen unterstützt. „Wir müssen auch am Wochenende immer wieder mit unserer Tochter in den „Kita“-Wald um uns zeigen und erzählen zu lassen, was Neues entstanden ist und wo die meisten Schnecken wohnen. Dabei sammeln wir dann auch gleich den Müll auf“, so eine Mutter. Einen Müllbeutel dabei zu haben, gehöre für sie bei den Waldgängen schon lange dazu. „Genau so soll es sein“, sagt Einrichtungsleiterin Kornelia Finke. „Unsere Pädagogik bezieht sich nicht nur auf das Erleben mit den Kindern, sondern bezieht explizit auch die Mensch-Naturbeziehung der Eltern und Familien ein“, so Kornelia Finke weiter.

Bei der gemeinsamen Waldaktion zur Zertifizierung erhielten die Kinder für ihr Engagement von der Fachbereichsleitung Anja Wagner auch zwei Geschenke. Das Buch von Emil Eichhorn und dem wilden Müll, sowie ein Waldtier-Zuordnungsspiel. „Waldtiere dürfen keinen Müll essen“, sagt der kleine Nico, der interessiert das Buch anschaut. „Dann können sie krank werden“, so Nico weiter. Genau aus diesem Grund bedankten sich die Kinder und das Team auch bei ihren Waldfreunden, den Tieren. Es wurde in Ermangelung eines Nadelbaumes ein junger Baum festlich geschmückt. Heu und Stroh wurden daruntergelegt und der Baum mit selbstgemachten Vogelfutterkugeln und verschiedenen Nüssen geschmückt. „Das ist unser Weihnachtsgeschenk an unserem Lieblingsort“, bestätigte auch das Team der Kita, bevor alle zum gemütlichen Kakaotrinken und Plätzchen essen zurück in die Kita stapften. Dort wurde dann auch regenfrei die Zertifizierungsurkunde übergeben.




Tausende Kraniche über dem Kreis Unna!

Kranichzug über dem Ruhrgebiet. Manchmal verschachteln sich die Keile, die ein energiesparendes Fliegen ermöglichen. Foto: Thomas Griesohn-Pflieger/NABU

Passanten bleiben stehen und schauen nach oben. „Ach, das ist schön!”, hört man. Oder auch: “Das wurde ja Zeit, sind spät dran dieses Jahr!” Ziehende Kranichscharen lassen die Menschen nicht unbewegt.
Am Donnerstag wurden im Luftraum über dem Kreis Unna Tausende der großen Zugvögel  beobachtet, nachdem es in den letzten Wochen eher ruhig war und auf den Hauptrouten über Deutschland nur wenige Kraniche gesehen wurden. Bislang war das Kranichzuggeschehen in diesem Herbst bisher recht zurückhaltend. Aber jetzt drängen auch die Rastvögel aus den niedersächsischen Mooren auf die Weiterreise. In den Südwesten. Erste Kranichtrupps wurden auf der NRW-Route schon am vergangenen Wochenende meist zur Mittagszeit über dem östlichen Ruhrgebiet gemeldet.

“Vom Kreis Unna geht es dann weiter über das Bergische Land ins Rheinland.“ weiß Vogelkundler Thomas Griesohn-Pflieger vom NABU-Kreisverband.

Er konnte aber auch ein Verhalten beobachten, dass manche Menschen verblüffte: “Über Holzwickede aber auch südlich des Ruhrtals wurden große Trupps beobachtet, die mit viel Abstimmungsgeschrei umdrehten und sich in Richtung Norden oder Nord-Ost formierten.” Der Vogelexperte führt das auf die äußerst sensible Wetterfühligkeit der großen Zugvögel zurück. “Von Frankreich zieht ein Sturmtief nach Osten und kann Ausläufer bis in die Kölner Bucht haben. Kein gutes Reisewetter für Zugvögel! Die stehen dann lieber auf den Wiesen und Feldern des Münsterlandes und warten ab.”




Wildkräuterspaziergang auf der Ökostation

Erkennen Sie die Bärentatze, das Marienkräutlein oder den „Guck durch den Zaun“? Wissen Sie welche Kräuter bei Insektenstichen oder kleinen Verletzungen Abhilfe schaffen? Diesen und weiteren Fragen gehen wir bei dem Kräuterspaziergang mit Kräuterexpertin Claudia Backenecker am Montag, 9. Oktober, 16:00 – 18:30 Uhr, auf der Ökologiestation nach.

Lernen Sie, was die Natur zu bieten hat, wie Sie schnelle Selbsthilfe beim Spaziergang am Wegesrand finden, erkennen und anwenden können. Erweitern Sie Ihr Wissen zu heimischen Kräutern, deren Anwendung und Verwendung und erfahren Sie mehr über die Mythen der Vergangenheit.

Die Veranstaltung des Evangelisches Erwachsenenbildungswerk Westfalen und Lippe e.V. und dem Umweltzentrum Westfalen kostet 27,00 € je Teilnehmer, man sollte an angemessene Kleidung denken. Eine Anmeldung ist unter: https://events.ev-bildungsportal-unna.de/anmelden/1432/ notwendig.