Notenlesen – kein Buch mit sieben Siegeln mehr! Musikakademie Bergkamen lädt zum Einsteigerkurs ein

Bettina Pronobis: fotografiert von Wilhelm Lohmann

Wie ist ein Rhythmus notiert? Wie heißen die Noten im Violin- und Bassschlüssel? Diese Fragen scheinen viele musikinteressierte Erwachsene zu beschäftigen, denn die bisherigen Angebote „Notenlesen für Erwachsene“ sind seit Jahren Lieblingskurse der Musikakademie Bergkamen.

Aufgrund vielfacher Nachfrage hat die Kursleiterin Bettina Pronobis für 2018 sowohl Einsteigerkurse als auch spätere Vertiefungskurse geplant. Teilnehmer ohne Vorkenntnisse besuchen zunächst einen Einsteigerkurs. In vier Sitzungen jeweils freitags von 18.30 bis 19.30 Uhr werden Chorsänger, Wiedereinsteiger oder Selbstlerner im Instrumentalspiel mit den Geheimnissen der Notenschrift vertraut gemacht.

Die Kursleiterin Bettina Pronobis möchte mit diesem Angebot Hürden abbauen. „Ich habe schon oft den Satz gehört „Noten waren für mich immer ein Buch mit sieben Siegeln“ und finde es schade, wenn dieser Umstand Menschen daran hindert, aktiv zu musizieren! Dabei genügen schon einfache Grundlagen des Notenlesens, um beim Singen oder Instrumentalspiel besser und vor allem selbständiger zurecht zu kommen. Auch Eltern, die ihren Kindern helfen möchten, wenn diese gerade Noten lernen, können in meinem Workshop gute Grundkenntnisse erlangen.“

Die studierte Violinistin Bettina Pronobis ist selbst seit ihrer Jugend engagierte Chorsängerin und verfügt über langjährige Unterrichtserfahrung mit allen Altersstufen. Ihr Anliegen ist es nicht nur, die Systematik unseres Tonsystems zu vermitteln, sondern auch die neu erworbenen Fähigkeiten zu trainieren. Dabei wird die individuelle Zielsetzung der Teilnehmer berücksichtigt.

Die Kosten für den einzelnen Workshop betragen 20,00 €. Er beginnt am 07. September und geht bis zum 28. September 2018 (4 Lektionen von jeweils 60 Minuten). Veranstaltungsort ist das Pestalozzihaus in Bergkamen-Mitte. Anmeldungen nimmt die Musikschule Bergkamen bis zum 31. August telefonisch unter Nummer 02306/307730 entgegen.




Gefährliches Spiel: Neues Buch von Heinrich Peuckmann zum Thema Fußball

Heinrich Peuckmann

Hohe Wellen schlägt zur Zeit das neue Buch von Heinrich Peuckmann. „Gefährliches Spiel“ heißt es und enthält drei längere Erzählungen, die vom Fußball handeln. Der auch von Peuckmann geliebte Sport ist aber nur vordergründig das Thema der Geschichten, vielmehr geht es um Abgründe menschlichen Lebens.

Zwei der Erzählungen handeln nämlich vom Fußball in der Nazizeit und zeigen auf, wie sich berühmte deutsche Fußballer dort verhalten haben. Im Mittelpunkt steht die Geschichte über „Tull“ Harder, der der berühmteste Fußballer der Weimarer Republik war. Kapitän der Nationalmannschaft ist er gewesen, zweimal mit dem HSV Deutscher Meister, dann trat Harder in die SS ein, wurde ein Mittäter der Nazis und am Schluss sogar KZ-Kommandant. Und in dem KZ saß als Gefangener einer seiner Mannschaftskollegen vom HSV. Anlässlich eines Länderspiels 1953 haben sich die beiden im gerade eröffneten Volksparkstadion in Hamburg wiedergesehen. Peuckmann schildert ihr Gespräch und schiebt in Rückblicken ihren unterschiedlichen Lebenslauf ein. Eine ebenso bedrückende wie spannende Geschichte, von der man kaum glauben kann, dass sie sich wirklich ereignet hat.

Peuckmann hat kürzlich zu diesem Buch ein längeres Interview für eine Kultursendung des NDR gegeben und den Redakteur im Fußballmuseum in Dortmund getroffen. Dort gibt es einen eigenen Raum für das Verhalten der Fußballer in der Nazizeit. „Tull“ Harder wird dort als abschreckendes, mahnendes Beispiel dargestellt. Groß dargestellt wird aber auch der jüdische Fußballer Gottfried Fuchs, von dem Peuckmanns zweite Erzählung handelt. Fuchs hat einen einmaligen Torrekord aufgestellt, er schoss sage und schreibe 10 Tore in einem Länderspiel. Als Peuckmann seinem Freund Hans Tilkowski von diesem sagenhaften Rekord erzählte, fragte der ehemalige Nationaltorhüter, ob beim Gegner überhaupt ein Torwart im Tot gestanden hätte. In der Nazizeit wurde Fuchs wegen seines jüdischen Glaubens aus allen Statistiken gestrichen, aber ermorden konnten ihn die Nazis nicht, denn Fuchs ist mit seiner Familie im letzten Moment die abenteuerliche Flucht gelungen. Peuckmann schildert in seiner Erzählung das unglaubliche Länderspiel und die ebenso unglaubliche Flucht. Julius Hirsch, dem Mannschaftskollegen von Fuchs, ebenfalls jüdischen Glaubens, ist das nicht gelungen. Ihn haben die Nazis nach Auschwitz transportiert und dort vergast. Das letzte Lebenszeichen von Julius Hirsch stammt übrigens aus Dortmund. Dort hat Hirsch hat eine Karte aus dem fahrenden Zug geworfen, die seine Familie erreicht hat.

Fußball im Totalitarismus, so haben viele Fans ihren Lieblingssport noch nicht gesehen, weshalb Peuckmann immer wieder auf das Buch angesprochen wird, auch im Stadion des BVB, wenn er zu den Heimspielen geht. Selbst von Frauen, die sich ansonsten nicht für Fußball interessieren, bekommt er Reaktionen. Kein Wunder, meint Peuckmann, denn ergreifend sind die Geschichten, so dass auch bei ihnen großes Interesse herrscht.




Mitglieder der Künstlergruppe „Kunstwerkstatt sohle 1“ lassen sich bei der Arbeit über die Schulter schauen

Ortstermin der Vorbereitungsgruppe für das Plain Air. Foto: U. Nothnagel

In der gerade zu Ende gegangenen Ausstellung in der städt. Galerie „sohle 1“ zum Thema „Brücken“ konnte man sich anschauen, was den Künstlern dazu so eingefallen: Vom 3. bis 7. September lassen sich nun die Mitglieder der Bergkamener Künstlergruppe über die Schultern schauen.

Beim „sohle 1“-Mitglied Peter Wiesemann (Auf dem Klei 1, Bönen) finden sich elf Künstlerinnen und Künstler zusammen, die im Rahmen eines Plein Airs sich von der Natur der Umgebung inspirieren lassen wollen und von Malerei über plastisches Gestalten bis hin zur Land-Art etwas gestalten.

Eine Vorbereitungsgruppe hat sich schon einmal umgeschaut und einige organisatorische Überlegungen angestellt, zum Beispiel, was man bei Regen (Zelte) oder gar Sturm (darf es einfach nicht geben) machen kann …
Sicherlich lohnt sich das Schauen noch nicht gleich am ersten Tag, wenn die Künstler noch mit dem Einrichten ihres Arbeitsplatzes beschäftigt sind, aber schon am Dienstag wird man etwas zu sehen bekommen, zumal man die Künstler trotz des weitläufigen Geländes in ihren Verstecken sicherlich gut finden wird.

Teilnehmer sind:
Roos Cherek
Thea Erdmann
Silke Kieslich
Helmut Ladeck
Gitta Nothnagel
Erwin Piepenbrink
Jutta Schürmann
Peter Wiesemann (Gastgeber)
Dietrich Worbs
Und als Gäste:
Klaus Scholz
Thea Holzer




Museumsfest unter dem Motto „Schicht am Schacht“ am kommenden Wochenende

Am kommenden Wochenende wird am Stadtmuseum groß gefeiert! Das Motto des Museumsfest 2018 lautet „Schicht im Schacht“. Es bezieht sich auf das Ende des Steinkohlenbergbaus in Deutschland im Dezember dieses Jahres, wenn auch die letzte Zeche geschlossen wird.

Am Samstag, 18. August, ist von 11 bis 19 Uhr  ist Familientag – alle kleinen und großen BesucherInnen können auf dem Museumshof eine Menge über den Bergbau erfahren, Bergmannskleidung und Werkzeuge ausprobieren sowie in einem nachgebauten Schacht in voller Montur „reinkriechen“.

Am Sonntag, 19. August, wird um 10.30 Uhr mit einem den Ökumenischen Bergmanns-Gottesdienst der „Tag des Bergmanns“ eröffnet. Viele Knappenvereine, das Bergwerks-Orchester Bergwerk Ost sowie der Bergmannschor sind vor Ort. Das Ende ist gegen 18 Uhr  vorgesehen.




Puls und Peuckmann schreiben für „Ruhrgebietchen. Was deine Kinder an dir lieben und was nicht“

Der Begriff Heimat hat Konjunktur. In einer zusammengerückten Welt fragen sich immer mehr Menschen, wohin sie eigentlich gehören und was das ist, ihre Heimat. Mit der „Heimat Ruhrgebiet“ setzt sich das gerade erschienene Buch „Ruhrgebietchen. Was deine Kinder an dir lieben und was nicht“ auseinander. Der Bottroper Verlag Henselowski/Boschmann hat über 40 Kulturschaffende aufgefordert, zu schreiben, wieweit das Ruhrgebiet Heimat für sie ist und wie weit nicht.

Mitautoren sind die Kamener Schriftsteller Heinrich Peuckmann und Gerd Puls, die mit nachdenklichen, aber auch humorigen Texten ihren Beitrag zu diesem abwechslungsreichen Buch leisten.

Puls setzt mit seiner Kindheit und Jugend in den 50er und 60er Jahren in Heeren auseinander. Vieles an Armut und Begrenztheit, das heute vergessen ist, wird anschaulich erzählt und manch ein älterer Leser, egal, ob er in Heeren oder sonstwo im Ruhrgebiet lebt, wird sich in den Episoden wiedererkennen.

Peuckmann beginnt auch mit Kindheitserinnerungen, schildert dann aber auch Erfahrungen und Anekdoten aus der Gegenwart und wägt ab, was gut ist am Ruhrgebiet und was eben nicht. Gut findet Peuckmann zum Beispiel, dass man ironisch sein kann. Im Ruhrgebiet, meint er, könne man auch über sich selber lachen. Kritisch zu sehen dagegen die verbreitete Kulturferne.

Es sind spannende, in ihren Aussagen ganz unterschiedlich Texte, die der Band vereinigt. Und es ist viel künstlerische Prominenz aus dem Ruhrgebiet vereinigt.

Ruhrgebietchen. Was deine Kinder an dir lieben. Verlag Henselowski/Boschmann. 9.90 Euro




Plätze frei geworden bei der Sommerakademie auf der Ökologiestation

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Für Kurzentschlossene besteht die Möglichkeit ab Sonntag, 19. August, an der Sommerakademie auf der Ökologiestation teilzunehmen. Drei Plätze in den Bereichen Malerei, Aquarell und Holzbildhauerei sind krankheitsbedingt frei geworden.

Die Gemeinschaftsveranstaltung der VHS im Kreis Unna, der VHS Hamm, des Kulturreferates Bergkamen und des Umweltzentrum Westfalen in und um die Ökologiestation in Bergkamen-Heil bietet sieben Tage bis zum 25. August jeweils von 10.00 bis 17.00 Uhr die Gelegenheit, unter professioneller Anleitung konzentriert künstlerisch zu arbeiten. Die Kursgebühr von 205,- € beinhaltet ein Mittagessen.

Beratung für Interessierte und Anmeldung bei Michael Bub unter 0 23 89 – 98 09 11. Infos auch im Internet unter www.sommerakademie-kunstvorort.de .




Volksbühne 20 startet Vorverkauf für die Komödie „Süßer Senf und saure Gurken“

Szene aus „Süßer Senf und saure Gurken“. Foto: Volksbühne 20.

Die heiße Phase des Vorverkaufs für die Herbstaufführungen des Theatervereins „Volksbühne 20 Oberaden e.V.“ beginnt in Kürze. Zur Premiere gelangt die heitere und amüsante Komödie von Wilfried Reinehr mit dem Titel
„Süßer Senf und saure Gurken“.

Der Dreiakter bietet ein verrücktes Verwechslungsspiel zwischen Wahrheit und Lüge, auf das man schon sehr gespannt sein darf und der Humor wieder im Mittelpunkt steht.
Isolde hat ihrer weit entfernt lebenden Familie erzählt, sie habe den Inhaber einer Senffabrik geheiratet, lebe in einer Villa mit ihm zusammen mit Butler, Sekretärin, Köchin und Reinigungsfrau. In Wirklichkeit ist sie selbst die Putzfrau des Senffabrikanten und lebt mit einem erfolglosen Schauspieler zusammen. Wäre alles nicht so schlimm, wenn die Eltern von Isolde sich nicht unverhofft zu einem Besuch in der Tür stünden und wenn der angebliche Ehemann nicht schon anderweitig liiert wäre. Da heißt es schwindeln, dass sich die Balken biegen und die gesamte Belegschaft wird mit einbezogen.
Chaos und Heiterkeit sind vorprogrammiert.

Unter der Regie von Spielleiter Rainer Achsnich spielen:

Ludwig Löwe -Senffabrikant- Rainer Achsnich

Isolde Krawalski -Putzfrau- Julia Abraham

Ida Krawalski -Isoldes Mutter- Ulrike Mücke

Harry Krawalski -Isoldes Vater- Paul Schulz

Veronique Buffier -Geliebte von Ludwig- Claudia Achsnich

Egon Leuchtlein, genannt James -Butler- Wolfgang Scholz

Lilo Rosenkranz -Verlobte von James- Gundi Dahn

Solveig Salbe -Sekretärin- Joana Lokatis

Johanna Liebstöckel -Köchin- Silke Uhlenbrock

Mücke Muggbold -Schauspieler, Isoldes Verlobter- Jan Laschober

Souffleuse: Erika Höfer
Maskenbildnerin: Ulrike Mücke

Bühnenbild: Wilfried Schlüchter
Raimund Balve

Bühnentechnik: Klaus Lemmler
Michael Siedlarek

1. & 2. Pressewart: Winfried Mücke
Dieter Kress

Spieltermine:

Martin-Luther-Haus der ev. Friedenskirchengemeinde in Bergkamen-Weddinghofen, Goekenheide 5:
Sa. 08.09.2018 18:00 Uhr –Premiere-
So. 09.09.2018 16:30 Uhr
So. 16.09.2018 16:30 Uhr

Haus Düfelshöft in Südkamen, Dortmunder Allee 75
Sa. 22.09.2018 18:00 Uhr
So. 23.09.2018 17:00 Uhr

Einlass ist am Samstag jeweils 1,5 h und am Sonntag jeweils 2 h vor Beginn der Aufführungen.
Vor den Nachmittagsvorführungen am Sonntag werden Kaffee und Kuchen angeboten.

Kartenvorverkauf:
Karten für die Veranstaltungen im Martin-Luther-Haus können jeweils mittwochs ab dem 15. Aug. 2018, 18.00 bis 19.00 Uhr im Vereinsheim (neben der ehem. Gaststätte Westfalenkrug), Rotherbachstr. 154 in Bergkamen-Oberaden zum Preis von 9,- Euro im Vorverkauf erworben werden, sowie telefonisch bei Gunhild Dahn, Tel.-Nr: 02306 / 80683.
Zusätzlich am 29.08. und 05.09.2018 von 16:00 bis 17:00 Uhr im Martin-Luther-Haus in Bergkamen-Weddinghofen, Goekenheide 5.

Karten für die Veranstaltungen im Haus Düfelshöft können jeweils mittwochs ab dem 22. Aug. 2018, 18.00 bis 19.00 Uhr in der Gaststätte „Haus Düfelshöft“, Dortmunder Allee 75 in Südkamen, bei unserem Theaterfreund und –Akteur Paul Schulz, Tel.: 02307 / 79193 zum Preis von 9,- Euro im Vorverkauf erworben werden

Vorbestellte Karten können zu den Vorverkaufsterminen abgeholt werden!




Start neuer Gruppen „Musikalische Früherziehung“

Im September sind in Bergkamen wieder mehrere neue Kurse „Musikalische Früherziehung“ der Musikschule Bergkamen für Vorschulkinder geplant.

Bei genügend Nachfrage werden folgende Gruppen starten:

  • Dienstag, 4.9.18, 14 Uhr, Familienzentrum „Vorstadtstrolche“ in Bergkamen-Weddinghofen
  • Dienstag, 4.9.18, 15.30 Uhr, Familientreff im Pestalozzihaus in Bergkamen-Mitte
  • Mittwoch, 5.9.18, 14.45 Uhr, Familienzentrum „Sprösslinge“ in Bergkamen-Overberge

Das Unterrichtsangebot ist geeignet für Kinder ab 4 Jahren. Eingebunden in die kindliche Erlebnis- und Themenwelt werden die musikalischen Lerninhalte spielerisch vermittelt und mit allen Sinnen erfasst. Der Unterricht umfasst unter anderem den Umgang mit der Stimme, Bewegung und Tanz sowie das Musizieren mit elementaren Instrumenten. Neben der musikalischen Entwicklung tragen die vielseitigen Erfahrungen im Unterricht aber auch entscheidend zur Persönlichkeitsentwicklung der Kinder bei. Konzentration und Sozialverhalten sowie Sprachvermögen und Motorik sind Fähigkeiten, die beim Musizieren und Lernen in der Gruppe gefördert werden.

Es sind noch Plätze frei. Das Entgelt beträgt monatlich 20 €.

Für weitere Informationen zu Kursinhalten und Anmeldungen steht die Musikschule der Stadt Bergkamen unter der Telefonnummer 02306/307730 gerne zur Verfügung.




Stadtbesetzung III: Bauen, backen, kochen und feiern auf dem Kurt-Schumacher-Platz

Planungsskizze für die „Stadtbesetzung III“ auf dem Kurt-Schumacher-Platz.

Der Kurt-Schumacher-Platz wird vom 18. bis 23. September Schauplatz der dritten Auflage der Kunstaktion „Stadtbesetzung“. Am 22. September ist dort ein Fest geplant.

Nach einer Besichtigung verschiedener Orte in Bergkamen blieb dem Künstler Samuel Treindl vor allem der Kurt-Schumacher-Platz als möglicher Kunstort für die Stadtbesetzung III vor Augen. Der Kurt-Schumacher-Platz liegt in
einem dicht besiedelten Wohnumfeld in unmittelbarer Nähe des Zentrums Nordberg. Auf dem Platz ist eine Brunnenskulptur von Else Montag „Mutter mit Kind(ern)“ von 1953 aufgestellt.

Obwohl zentrumsnah gelegen, scheint der Platz verwunschen und fast vergessen. Vom nur wenige Gehminuten
entfernten Nordberg-Fußgängerzone aus, das von einem wechselnden Leerstand geprägt ist, soll der Kurt-Schumacher-Platz wieder in das Bewusstsein der Bergkamener Bevölkerung geholt werden. Auch die Qualität von Wohnen und Leben in dieser Zentrumsnähe soll mittels Kunst in das öffentliche Bewusstsein rücken.

Als Künstler konnten Samuel Treindl aus Münster in Kooperation mit David Rauer aus Osnabrück gewonnen werden. Sie haben unter anderem bei der „Produktionsskulptur“ im Rahmen EmscherKunst 2016 zusammen gearbeitet.

Projektbeschreibung von Samuel Treindl:
Stadtbesetzung III – Kurt Schumacher Platz

Über den Zeitraum fast einer Woche wird die Skulptur „Mutter mit Kind“ zur sozialen Skulptur. Die brunnenartige Rahmung des Denkmals wird um vier Funktions-Bereiche erweitert. Das Monument wird umbaut mit vier Stationen:
einer offenen Küche, einem Café mit Kuchen, einer Bar und einen Ofen, der als Grillstation genutzt wird. Hier sollen Schnibbelparties stattfinden, gemeinsam Essen zubereitet werden, es gibt eine Sitzecke und eine Kaffeestelle, an der Kaffee oder Tee ausgeschenkt und ein Stück Kuchen angeboten werden können.

Start des Projektes ist Dienstag der 18. September, dann beginnt die Platzbesetzung mit ersten Konstruktionen rund um das „Mutter mit Kind“ Denkmal. Am Mittwoch ist die Bergkamener Bevölkerung zur Eröffnung der ersten
Funktionskunststelle mit Kaffee und Tee und zu einem Stück Kuchen eingeladen.

Am Freitag, 21. September. gibt es eine Party mit der Einweihung der Bar und der Küche.

Am Samstag, den 22. September wird bei einem Fest der selbst gebauten „Ofen“ in Betrieb genommen. Jede Himmelsrichtung des Denkmals hat jetzt eine Funktion. Die „Mutter mit Kind“ Skulptur“ wird von Samuel Treindl und David Rauer mit allem umgarnt, was sie brauchen. Else Montag hat die Installation als Brunnen vorgesehen, daher bekommt sie auch eine kleine Wasserstelle. Die Skulptur wird in diesem Vorhaben lediglich provisorisch umbaut und nimmt keinen Schaden

Alle Veranstaltungen werden in der örtlichen Presse durch Zeitungsankündigungen, Plakate, Einladungen bekannt gegeben. Für die Umsetzung hoffen Samuel Treindl und David Rauer auf Zusammenarbeit mit lokalen Vereinen, die etwa das Eröffnungsfest mit einer Darbietung unterstützen oder etwa internationale Küche und gemeinsames Kochen anbieten könnte.

Die Künstler hoffen auf eine Zusammenarbeit mit z.B. einer Foodsharer Organisation oder den ansässigen Supermarktbetreibern die (über-) reifes Gemüse und Obst für gemeinsame Kochaktionen bereitstellen.

Alle Interessierten sind jederzeit eingeladen, mit den Künstlern in dieser Woche zu bauen und sich in diesem erweiterten „Mutter Kind Denkmal“ temporär zu verewigen. Die komplette Umsetzung ist als öffentliche und
partizipative Aktion angelegt, so dass jederzeit mit gebaut, sich eingemischt und mitgemacht werden soll. Am Ende steht ein soziales Monument, das aus sämtlichen Geschichten ein schönes Bild ergibt.

„Beide Künstler möchten über die Auseinandersetzung mit der Figurengruppe gemeinsame Aktivitäten anstoßen und gemeinsam diesen wunderbaren öffentlichen Ort inmitten eines Wohnviertels bespielen“, heißt es in der Mitteilung der  Stadt Bergkamen.

Umsetzung:
Als Arbeitsmaterial bringen die Künstler Bauholz, Lehm, Montagematerial wie
Schrauben, Verbinder, Planen sowie eine größere Menge eines neu
entwickelten Biokunststoffs mit dem Namen Polycaprolacton mit. Dieser
Kunststoff lässt sich bei 60° Grad in handwarmem Wasser formen und als
Verbindungsmaterial für unterschiedlichste Situationen nutzen.

Förderhinweis:
Veranstalter: Stadt Bergkamen in Kooperation mit dem Kultursekretariat NRW
Gütersloh




Wolfgang Fräger zum 95. – Galerie „sohle 1“ zeigt „Bekanntes und Unbekanntes“ des in Bergkamen geborenen Künstlers

Stellten am Donnerstag die beachtliche Wolfgang-Fräger-Ausstellung vor (v. l.): Marc Alexander Ulrich, Dr. Barbara Duka, Kulturreferentin Simone Schmidt-Apel und Thomas Hengstenberg

Alle, die den am 8. August 1923 in Bergkamen geborenen Künstler von europäischen Rang Wolfgang Fräger schätzen, sollten sich die Ausstellung anlässlich seines 95. Geburtstags, die am kommenden Sonntag, 12. August, um 11.30 Uhr in der städtischen Galerie sohle 1“ eröffnet wird, nicht entgehen lassen.

Leider ist der Grafiker, Maler und Bildhauer bereits im Alter von 60 Jahren gestorben. Doch bis dahin blühte seine Schaffenskraft. Vieles, was ab Sonntag bis zum 23. September in der Galerie „sohle 1“ zu sehen ist, wird zum ersten Mal öffentlich gezeigt, wie am Donnerstag seine Tochter Dr. Barbara Duka berichtete. Darunter befinden sich auch Holz- und Metallskulpturen sowie Skizzen, die Wolfgang Fräger zu Papier gebracht hatte.

Zu sehen ist auch ein kleiner Film, der den Künstler im Gespräch mit dem ehemaligen Bergkamener Kulturdezernenten Dieter Treeck zeigt. Dabei demonstriert Wolfgang Fräger dem Druck einer seiner bekannten Werke „Der Kirschdieb“.

In die Ausstellung wird der ehemalige Fachbereichsleiter Kultur beim Kreis Unna Thomas Hengstenberg einführen.
An diesen bedeutenden Künstler erinnert heute eine Wolfgang-Fräger-Straße. Bis vor einem Jahr gab es im Stadtmuseum einen Fräger-Saal, der für Veranstaltungen genutzt wurde, aber inzwischen im Zuge der zurzeit laufenden Umbauarbeiten aufgegeben wurde. Bergkamens aktueller Kulturdezernent Marc Alexander Ulrich versprach, dass Wolfgang Fräger nach Abschluss der Arbeiten im Stadtmuseum die Wertschätzung erhalten werde, die er verdiene.

Übrigens: Falls das hochsommerliche Wetter am Eröffnungstag der Ausstellung fortgesetzt wird, sollte niemand den Besuch der Galerie „sohle 1“ scheuen. Neuerdings sorgt zumindest in der 1. Etage eine Klimaanlage für angenehme Temperaturen. Das werden natürlich auch die Besucherinnen und Besucher der kleinen Kabarettreihe zu schätzen wissen.

Und noch ein Nachtrag:

Mit Kupferplatten und Radiernadel auf den Spuren von Wolfgang Fräger
Wolfgang Fräger war ein Maler, Grafiker und Bildhauer mit Wurzeln in Bergkamen. Durch seine starke regionale Prägung bezogen sich seine Arbeiten häufig auf den Bergbau und die Industrialisierung. In diesem Seminar soll es um das Thema Industrie und Bergbau gehen. In Bergkamen und Umgebung gibt es noch einige Relikte aus der Vergangenheit. Fotos, die man im Vorfeld machen könnte, Bildbände aus Büchereien oder Motive aus dem Internet können Vorlagen für die spätem Radierungen sein. Zunächst können erste Skizzen auf Papier angefertigt werden. Anschließend werden die Bildideen auf eine Kupferplatte gebracht. Die unterschiedlichen Techniken der Radierung geben viel Raum für das Experimentieren. Nach einer Einführung in den Tiefdruck können auch Ungeübte in die Welt der Radierung eintauchen. Ziel des Seminars ist, eine Folge abstrakter oder gegenständlicher Darstellungen aus Industrie und/oder Bergbau zu drucken. Bitte mitbringen: Alte Kleidung oder Schürze, Skizzenmaterial, Bildmaterial zum Thema

Materialkosten: 10,00 Euro zzgl. Kosten für Druckplatten

Termine: 12. – 14. Oktober 2018 16. – 18. November 2018

jeweils Fr 18.00 — 21.00 Uhr, Sa und So 11.00 — 17.00 Uhr

Kosten: 20 U.-Std., 40 Euro Leitung: Tania Mairitsch-Korte

Druckwerkstatt im Pestalozzihaus, Pestalozzistraße 6, Bergkamen-Mitte




Marina-Besucher tranken für einen guten Zweck – Veltins spendet für den Förderverein des Stadtmuseums

Spendenübergabe am Stadtmuseum (v.l.): Kai-Uwe Semrau, Karsten Quabeck, Axel Bierbrodt von der Fa. Veltins und Beante Tebbe.

Im Rahmen der „Sommerbelebung der Marina Rünthe“ haben  hatte das Stadtmarketing am vergangenen
Samstag die Veranstaltung „Old Times – Rock´n Roll meets H-Kennzeichen“ eingeladen. Dazu wurde passenderweise auch den „Getränke-Oldtimer“ der Firma Veltins begrüßt, ein alt gedienter Mercedes-Benz L319 aus den 1960er Jahren mit Grevensteiner Landbier in der Kühlung.

Schon um kurz nach 20.00 Uhr waren alle 26 Kisten leer – pro Flasche war € 1,00 für einen „guten Zweck“ zu entrichten. Der Gesamtbetrag in Höhe von € 520,00 wird dem Förderverein des Bergkamener Stadtmuseums zu Gute kommen. „Der Veranstaltungstitel „Old Times“ und das Stadtmuseum – dass passt gut zusammen!“ so Stadtmarketing-Leiter Karsten Quabeck.

Axel Bierbrodt von der Fa. Veltins übergab am Freitagmorgen den Scheck an die Geschäftsführerin des Museumsfördervereins Beate Tebbe. Der Vorstand freue sich sehr über diese Spende. Er werde in seiner Septembersitzung über die sinnvolle Verwendung des Geldes beraten, erklärte sie.

Axel Bierbrodt nutzte natürlich die Gelegenheit, sich das Bergkamener Stadtmuseum von innen anzusehen. Er ließ sich von Museumsmitarbeiter Kay-Uwe Semrau die zurzeit laufenden Umbauarbeiten erklären.