Pulsschlagreihe: Was ist Adipositas und wie kann man sie behandeln?

Übergewicht, Fettleibigkeit oder Adipositas nehmen in Deutschland wie in anderen Ländern stark zu. Folge können schwerwiegende Einschränkungen sein oder gravierende Folgeerkrankungen.

Dr. Andreas Ludwig, Chefarzt am Hellmig-Krankenhaus Kamen und Leitender Arzt am Adipositaszentrum Westfalen
Dr. Andreas Ludwig, Chefarzt am Hellmig-Krankenhaus Kamen und Leitender Arzt am Adipositaszentrum Westfalen

Doch es gibt heute flexible Therapiemöglichkeiten bis hin zu chirurgischen Eingriffen. Dr. Andreas Ludwig, Chefarzt am Hellmig-Krankenhaus Kamen und Leitender Arzt am Adipositaszentrum Westfalen erklärt am Mittwoch, 10. Dezember, im Rahmen der Pulsschlagreihe, wie man den Kampf gegen all zu viele Kilos gewinnen kann.  Der Vortrag beginnt um 18.30 Uhr im Hellmigium, dem Vortragsrum des Krankenhauses im Severinshaus (Zugang durchs Krankenhaus oder Nordenmauer 18).




Vorsorge und gesunde Lebensweise können Darmkrebs verhindern

Mehr als 73.000 Menschen erkranken in Deutschland Jahr für Jahr an Darmkrebs. Rund 26.000 sterben jährlich an den Folgen der Erkrankung. Mit drastischen Zahlen stimmte Bernd Weidmann die rund 50 Teilnehmer bei der Vortragsreihe Pulssschlag auf das Thema des Abends ein: „Müssen wir dem Darm mehr Aufmerksamkeit schenken?“.  „Wir müssen“, erklärte der der Leitende Oberarzt der Medizinschen Klinik I am Hellmig-Krankenhaus Kamen und betonte, dass man die Entstehung von Darmkrebs durch eine regelmäßige Vorsorge und eine gesunde Lebensweise nahezu komplett verhindern kann.

Bernd Weidmann, Oberarzt der Medizinschen Klinik I am Hellmig-Krankenhaus Kamen
Bernd Weidmann, Oberarzt der Medizinschen Klinik I am Hellmig-Krankenhaus Kamen

Eine Darmkrebserkrankung entwickelt sich in der Regel aus zunächst gutartigen Darmpolypen. Werden diese rechtzeitig erkannt, beobachtet und gegebenenfalls entfernt, kann sich erst gar kein Tumor bilden. Und selbst wenn sich bereits eine Darmkrebserkrankungen entwickelt hat, kann sie in einem frühen Stadium zu fast 100 Prozent geheilt werden. „Gründe genug, zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen“, meint der erfahrene Gastroenterologe Weidmann. Er weiß aber auch, dass nur wenige Menschen die kostenlosen Angebote nutzen.

Ab dem 55. Lebensjahr können gesetzlich Krankenversicherte eine Darmspiegelung in Anspruch nehmen, ab 50 Jahren bereits einen so genannten Okkultbluttest machen lassen, der „unsichtbares“ Blut im Stuhl nachweist und damit Hinweise auf eine bösartige Erkrankung gibt. Die Wenigsten aber nutzen dieses Angebote. Und selbst wer typische Beschwerden wie sichtbares Blut im Stuhl, Schmerzen, Gewichtsverlust, Blutarmut, langanhaltenden Durchfall oder Verstopfung hat, wartet durchschnittlich ein halbes Jahr, bis er einen Arzt aufsucht. Dann kann es allerdings oft schon zu spät sein. Denn wenn eine Darmkrebserkrankung erst einmal ein fortgeschrittenes Stadium erreicht hat, sinken die Heilungschancen.

Kein Wunder also, dass Bernd Weidmann seine Zuhörer in Hellmigium an diesem Abend in die Pflicht nahm: „Gehen Sie zur Vorsorge und achten Sie auf ihren Darm“, lautete sein Plädoyer, dem er interessante Tipps für den Alltag hinzufügte. „Wer gesund lebt, verringert sein Darmkrebsrisiko deutlich“, betonte der Experte und empfahl vor allem eine ballaststoffreiche Ernährung. Fünf Mal am Tag solle man je eine Portion Gemüse oder Obst essen, wenig Fett und rotes Fleisch zu sich nehmen und Alkohol meiden. Der Verzicht auf Nikotin, ausreichende Bewegung und die Reduzierung des Gewichts auf einen Normalwert seien ebenfalls wichtig. „Wer so lebt, der braucht keine Fastenkuren und auch keine künstlichen Vitamine oder Nährstoffe“, so Weidmann, der im Anschluss an seinen Vortrag noch viele Fragen der Zuhörer beantwortete.




Eltern-Infoabend für den Ernstfall – auch Wiederbelebung von Säuglingen

1,7 Millionen Kinder werden pro Jahr in Deutschland bei Unfällen verletzt, 281 kommen so zu Tode – erschreckende Zahlen präsentierte Dr. Dieter Metzner, ärztlicher Leiter des Hellmig-Krankenhauses beim Informationsabend in den Räumen der Familienbande. Dort bekamen Eltern ganz praktisch gezeigt, wie erste Hilfe geleistet werden kann bei Notfällen mit Kleinkindern oder Säuglingen.

Praktische Anleitungen für Erste Hilfe an Kleinkindern zeigten Dr. Dieter Metzner und Dr. Christos Erifopoulos (Bild) vom Hellmig-Krankenhaus bei der Familienbande
Praktische Anleitungen für Erste Hilfe an Kleinkindern zeigten Dr. Dieter Metzner und Dr. Christos Erifopoulos (Bild) vom Hellmig-Krankenhaus bei der Familienbande.

Dr. Christos Erifopoulos, Notarzt und Oberarzt für Anästhesie und Intensivmedizin am Hellmig-Krankenhaus hatte dazu zwei spezielle Puppen mitgebracht, an denen Eltern Wiederbelebung üben konnten.  Er stellte vor allem klar: „Untätigkeit ist immer falsch. Mit Herzdruckmassage aber können gerade Kinder die Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes in vielen Fällen ohne bleibende Schäden überleben.“

Dr. Metzner und Dr. Erifopoulos schilderten ganz konkrete Fälle aus dem Krankenhausalltag und gaben Antwort auf individuelle Fragen. Eltern wüssten meist genau einzuschätzen, wann es ihrem Kind so schlecht geht, dass der Weg ins Krankenhaus oder der Anruf beim Notarzt unverzichtbar ist, schilderten sie. Im Zweifelsfall sei es immer richtig, abklären zu lassen, ob nicht doch eine Gehirnerschütterung oder eine tiefere Verletzung vorliegt.

„Auch wenn wir keine Kinderklinik sind, können Sie natürlich immer zur Ersthilfe zu uns ins Hellmig-Krankenhaus kommen. Wenn dann für einen besonderen medizinischen Eingriff, für den wir nicht ausgerüstet sind, der Weitertransport in ein Spezialkrankenhaus nötig ist, dann kümmern wir uns darum“, stellte er klar.

Ob Vergiftung, Verbrennung, Verätzung oder ein Sturz, die Palette möglicher Unfälle sei groß, schilderten die beiden Mediziner. Kinder zu Bewegung anzuleiten aber sei ein besserer Schutz, als jedes Risiko einer Verletzung ausschließen zu wollen. Wichtig sei aber, gefährliche Stoffe unerreichbar zu machen und Kinder altersgerecht über Gefahren aufzuklären.

Die erschienen Eltern übten mit viel Engagement vor allem Wiederbelebungstechniken unter fachlicher Unterstützung. Natürlich wolle man den Ernstfall nicht erleben, doch so geschult fühle man sich besser gerüstet, falls der doch eintrete, so das Fazit.

Dieses Kooperationsangebot von Familienbande Kamen und Krankenhaus soll im Frühjahr wiederholt werden.




Krankenhaus-Fusion ist auf den Weg gebracht

Die Stiftung Volmarstein und die Klinikum Westfalen GmbH haben sich auf die wesentlichen Eckpunkte einer strategischen Partnerschaft verständigt. Vorbehaltlich der Zustimmung durch die Aufsichtsbehörden wird die Klinikum Westfalen GmbH, zu der auch das Hellmig-Krankenhaus Kamen gehört, zum 1.1.2015 mit dem Evangelischen Krankenhaus in Lütgendortmund fusionieren.

„Wir freuen uns, dass wir im Verbund  mit dem Evangelischen Krankenhaus in Lütgendortmund nun auch ein starkes Standbein im Dortmunder Westen haben,“ bewertet der Geschäftsführer der Klinikum Westfalen GmbH, Andreas Schlüter, die Ergebnisse der Verhandlungsgespräche. Das Evangelische Krankenhaus ergänze  mit seinen Leistungsangeboten und  den Schwerpunkten Psychiatrie und Geriatrie sehr gut das medizinische Leistungsspektrum des Verbundes Klinikum Westfalen.

Das Evangelische Krankenhaus Bethanien in Hörde bleibt in der Trägerschaft der Evangelischen Stiftung Volmarstein. Für den Standort wurde ein zukunftsfähiges medizinisches Konzept erarbeitet: „Die Experten der Orthopädischen Klinik Volmarstein werden in Hörde ihr gesamtes Spektrum der Orthopädie anbieten“, so Markus Bachmann, Kaufmännischer  Vorstand der Stiftung. Zum Neustart der Klinik im  Januar wird einerseits die Unfallchirurgie unter bewährter Leitung von Dr. Andreas Wels fortgeführt. Andererseits etablieren die Experten aus Volmarstein in Hörde die Allgemeine Orthopädie, Tumororthopädie und Revisionschirurgie, Wirbelsäulenchirurgie, Neuroorthopädie, Fuß- und Sprunggelenkchirurgie und Handchirurgie. Volmarsteiner Chefärzte und Oberärzte werden nicht nur bei Sprechstunden vor Ort sein, sondern auch in Dortmund operieren. Die Abteilung Anästhesie und Intensivmedizin bleibt unter Leitung von Dr. Antje Ahrens.

Die Leistungen der Inneren Medizin werden in Hörde ab 2015 in der jetzigen Form nicht mehr angeboten. „Wir haben viele Möglichkeiten geprüft und sind der festen Überzeugung, dass eine bettenführende Abteilung Innere Medizin in Hörde keine Zukunft hat. Wir werden die internistische Versorgung der Patientinnen und Patienten mit Kooperationspartnern sicherstellen“, erläuterte Markus Bachmann. Die Mitarbeitenden der Inneren, die an dem Standort Hörde nicht mehr arbeiten können, bekommen ein Arbeitsangebot im Klinikum Westfalen, in der Orthopädischen Klinik Volmarstein oder im Ev. Krankenhaus Hagen-Haspe.




Dr. Weidmann in der Pulsschlagreihe: Darm braucht mehr Aufmerksamkeit

Der Darm hat es aktuell zum Buchthema auf Bestsellerlisten geschafft. Auch in dem aktuellen Titel „Darm mit Charme“ aber wird er als unterschätztes Organ beschrieben. Für mehr Aufmerksamkeit gegenüber dem Darm auch zur Vorbeugung gegen das Risiko schwerer Erkrankungen will Dr. Bernd Weidmann, Leitender Oberarzt im Hellmig-Krankenhaus im Rahmen der Reihe Pulsschlag werben.

Am Mittwoch, 12. November, ab 18.30 Uhr referiert er im Hellmigium im Severinshaus direkt am Krankenhaus, Nordenmauer 18. Im Rahmen der Kooperationsveranstaltung von Klinikum Westfalen und VHS geht es um zeitgemäße Möglichkeiten der Diagnostik von Dickdarmkrebs und um Vorbeugungschancen. Spezielle Ernährungsfragen werden ein Thema sein, behandelt wird auch die Bedeutung der Darmflora für das Immunsystem.




Neue Babyschwimmkurse am Hellmig-Krankenhaus

Am Donnerstag, 13. November, beginnen ab 16 Uhr neue Babyschwimmkurse für Kinder, die von Mai bis August 2014 geboren sind. Die Kurse werden von der Elternschule im Hellmig-Krankenhaus Kamen organisiert und finden im Schwimmbad von Reha Kamen am Hellmig Krankenhaus statt.

Wenn Eltern mit ihren Babys schwimmen gehen, profitieren die Kleinen in ihrer ganzen Entwicklung davon. Babyschwimmen fördert das Selbstvertrauen und die Bindung an die Eltern, ist aber auch für die körperliche Reifung enorm nützlich. Weil zudem der Gleichgewichtssinn geschult wird, ist die Laufhaltung und die Bewegungskoordination später deutlich besser. Bei ganz kleinen Kindern steht Spaß und Planschen im Vordergrund. Das Babyschwimmen hat sich längst als Entwicklungsförderung etabliert.

Interessierte können sich bei Marianne Künstle in der Elternschule unter der Telefonnummer 0231-922 1252 oder per Email an elternschule@klinikum-westfalen.de anmelden. Der Kurs findet über 8 Termine mit je 30 Minuten statt, Die Teilnahme kostet 64 €.




Dr. Andreas Ludwig führt Fachklinik als neuer Chefarzt am Hellmig-Krankenhaus

Die ersten 100 Tage sind noch nicht ganz vorbei für Dr. Andreas Heinz Ludwig in seiner Funktion als neuer Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie im Hellmig-Krankenhaus Kamen. Für die von ihm geleitete Klinik aber hat er schon ein klares Konzept gefunden. Im Fokus stehen eine individuelle Patientenorientierung sowie ein interdisziplinäres und interprofessionelles Miteinander im Team.

Dr. Andreas Heinz Ludwig ist als neuer Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie im Hellmig-Krankenhaus Kamen
Dr. Andreas Heinz Ludwig ist als neuer Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie im Hellmig-Krankenhaus Kamen

Dr. Ludwig tritt als erfahrener Chirurg mit Leitungskompetenz im Krebszentrum und im Adipositaszentrum des Knappschaftskrankenhauses Dortmund in  Kamen an. Die bisherigen Stärken der Allgemein- und Viszeralchirurgischen Klinik im Hellmig-Krankenhaus will er pflegen. So wird es weiter auch die von seinem Vorgänger Dr. Burkhard Thiel begründeten thoraxchirurgischen Angebote in Kamen geben – in enger Kooperation mit der von Dr. Thiel inzwischen geleiteten Klinik für Thoraxchirurgie beim Dortmunder Verbundpartner.

Dr. Ludwig bringt auch die Kompetenz als Fachexperte Darm der Deutschen Krebsgesellschaft mit nach Kamen. Als Auditor prüft er die Einhaltung von Qualitätsansprüchen in Kliniken in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die medizinischen Standards in Deutschland, die sich auch in den Zertifizierungen des Hellmig-Krankenhauses ausdrücken, seien von Nachbarländern als Qualitätsziele übernommen worden. Für Eingriffe ob an Magen, Bauchspeicheldrüse, Leber, Gallenwegen oder Schilddrüse sei für Patienten im Hellmig-Krankenhaus hohe medizinische Qualität gesichert.

Verbund im Klinikum Westfalen von hoher Bedeutung

Dr. Andreas Ludwig bei einer minimalinvasiv ausgeführten Gallensteinoperation
Dr. Andreas Ludwig bei einer minimalinvasiv ausgeführten Gallensteinoperation

„Der Verbund im Klinikum Westfalen ist dafür von hoher Bedeutung“, so Andreas Schlüter, Geschäftsführer des Klinikums Westfalen und damit für die drei Häuser in Kamen, Dortmund und Lünen verantwortlich. „Das gemeinsame Krebszentrum  garantiert jedem Tumorpatienten die Begleitung durch ein hoch kompetentes, interdisziplinäres Team“, unterstreicht Dr. Ludwig die Vorteile der Zusammenarbeit. In Kooperation mit der onkologischen Fachklinik des Hellmig-Krankenhaus unter der Leitung von Chefarzt Dr. Peter Ritter stehe so in Kamen eine medizinische Versorgung auf höchstem Niveau Betroffenen zur Verfügung.

Einen neuen Schwerpunkt im Kamener Krankenhaus stellt die Adipositastherapie dar. Konservative Behandlungen und auch chirurgische Therapie werden hier angeboten. Nur in Sonderfällen wird der Eingriff selbst in speziell ausgestatteten Operationssälen in Dortmund durchgeführt.
Für den Patienten bedeuten modernste medizinische Standards und neueste operative Techniken sowie die Teilnahme an Qualitätssicherungsstudien neben hoher Sicherheit auch eine möglichst wenig belastende Therapie. Schmerzfreiheit und schnelle Wundheilung gehören dazu. Dr. Ludwig: „Ziel ist es auch, Einschränkungen von Lebensqualität weitgehend zu vermeiden oder zu minimieren und den Patienten zum Beispiel eine längere Nüchternheit zu ersparen.“

Medizinische Qualität aber beschränkt sich für ihn nicht nur auf den Operationssaal, sondern bezieht sich auf Diagnostik, voroperative Betreuung und intensive Nachsorge, betont Dr. Ludwig. Den Patienten stehen im Hellmig-Krankenhaus verschiedene Spezialsprechstunden zur Verfügung, jetzt auch für Adipositaserkrankungen. Ein wichtiges Anliegen ist Dr. Ludwig die enge Kooperation mit den niedergelassenen Ärzten, die die Patienten vor und nach dem Klinikaufenthalt betreuen, um eine umfassende Versorgung zu ermöglichen.




Hellmig-Krankenhaus führt elektronische Behandlungsinformation ein

Ein preisgekröntes System soll jetzt das Medikamentenchaos stoppen. Das Hellmig-Krankenhaus hat die elektronische Behandlungsinformation eingeführt.

Geschäftsführer Michael Kleinschmidt, Chefarzt Andreas H. Ludwig, die Leiterin der Aufnahme Sabine Strothotte und Krankenhausleiterin Anke Ronge freuen sich über den Start der neuen elektronischen Behandlungsinformation am Hellmig-Krankenhaus.
Geschäftsführer Michael Kleinschmidt, Chefarzt Andreas H. Ludwig, die Leiterin der Aufnahme Sabine Strothotte und Krankenhausleiterin Anke Ronge freuen sich über den Start der neuen elektronischen Behandlungsinformation am Hellmig-Krankenhaus.

Von unterschiedlichen Ärzten ohne Informationsaustausch einem Patienten verschriebene Medikamente können sich in der Wirkung abschwächen oder verstärken. Die mögliche Folge: Ungewollte Effekte können Patienten gefährden. Ein von der Knappschaft entwickeltes und mit einem bundesweiten Innovationspreis prämiertes System soll genau das am Hellmig-Krankenhaus ab sofort verhindern.

„Dass notwendige Informationen nicht immer und überall verfügbar sind, akzeptieren wir im Zeitalter von mobiler Kommunikation und Internet im privaten Bereich schon lange nicht mehr“, so Dr. Georg Greve, Erster Direktor der Knappschaft-Bahn-See. Bei der Aufnahme von Patienten im Krankenhaus aber werden bisher moderne Informationstechnologien zum Abgleich der Medikamenteneinnahme nicht genutzt. Die elektronische Behandlungsinformation, kurz eBI, soll das ändern.

Mit einem deutschlandweit bisher nicht zur Verfügung stehenden System hat die Knappschaft seit Juni 2013 damit begonnen, das versichertenbegleitende Informationsmanagement auf eine neue Qualitätsstufe zu stellen. Da viele stationär behandelte Versicherte häufig besonders schwere, zum Teil auch mehrere Erkrankungen haben, ergeben sich besondere Anforderungen an ihre Behandlung. „Eine gute Abstimmung und ein umfassender Wissenstransfer zwischen allen Beteiligten dienen dem Wohl des Patienten“, so Andreas Schlüter, Geschäftsführer des Klinikums Westfalen.  Krankenhäuser sind der ideale Ausgangspunkt für eine übergreifende Behandlungsabstimmung und verfügen meist schon über moderne Kommunikationstechnologie. Aus diesem Grund wurde eBI zunächst für die Unterstützung der stationären Behandlung entwickelt.

Ein Beispiel: Der Hausarzt verschreibt einen Betablocker, der Neurologe verschreibt ohne Kenntnis davon ein Beruhigungsmittel. Die Folge: Das Beruhigungsmittel verstärkt die Wirkung des Betablockers, der Puls wird niedriger, es kommt zu einer Minderversorgung des Gehirns mit Sauerstoff. Das kann zu Schwindel und mitunter auch zu Stürzen mit folgenschweren Auswirkungen führen.
Mit eBI können solche Probleme vermieden werden. „Stimmt der Patient bei der Aufnahme ins Krankenhaus zu, dann wird den behandelnden Ärzten in der Klinik Wissen über Vorerkrankungen sowie über die aktuelle und frühere Arzneimitteltherapie und über bis dahin betreuende Ärzte und Institutionen zur Verfügung gestellt“, erläutert Cornelia Müller-Wenzel, Projektleiterin im Klinikum Westfalen.

Wie wichtig dieses System ist zeigen ein paar Zahlen: Jeder stationär behandelte Versicherte der Knappschaft wird im Durchschnitt von sieben niedergelassenen Ärzten ambulant betreut und erhält Arzneiverordnungen mit rund neun Wirkstoffen pro Tag. eBI erstellt einen Medikationsplan mit den von allen Ärzten verordneten Arzneimitteln und liefert ebenso einen schnellen Überblick über die zugrunde liegenden Vorerkrankungen. Zusätzlich beinhaltet eBI eine Sicherheitsprüfung für die Arzneitherapie, einen Check auf potentiell vermeidbare Risiken, der dem Arzt als Hilfestellung zur Verfügung steht.
eBI überzeugte mit diesen Leistungen die Jury des jährlich in Berlin für das Gesundheitswesen vergebenen Zukunftspreises, der deshalb der Knappschaft und dem Klinikum Westfalen zugesprochen wurde. Aktuell haben sich bereits mehr als 85.000 Versicherte der Knappschaft für die Teilnahme an eBI entschieden.

Anke Ronge, Leiterin des Hellmig-Krankenhauses ist von dem neuen System überzeugt: „Wir bieten so unseren Patienten deutlich mehr Therapiesicherheit.“

Info zu den Vorteilen des eBI-Konzeptes

  • Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit für Versicherte der Knappschaft durch einen behandlerübergreifenden Medikationsplan.
  • Bessere Verfügbarkeit medikations- und behandlungsrelevanter Informationen über Versicherte zum Behandlungszeitpunkt.
  • Elektronische Arzneimitteltherapiesicherheitsprüfung zur Identifikation potentiell vermeidbarer Risiken der Arzneimitteltherapie.
  • Verringerung des Risikos durch Selbstmedikation bei vorausschauender Information der Versicherten über frei verkäufliche Arzneimittel mit erhöhtem Risiko aufgrund der verordneten Arzneitherapie.
  • Professionalisierung und Standardisierung der Kommunikationsbeziehung zwischen Arzt- und Versicherten.
  • Sektorübergreifende Steigerung der Versorgungsqualität und Versorgungssicherheit entlang der Behandlungskette für den Versicherten.
  • Unterstützung der Ärzteschaft bei anstehenden Therapieentscheidungen durch ein Expertensystem zur Arzneimitteltherapiesicherheit.
  • Erleichterung einer qualitativ hochwertigen, umfassenden Anamnese (vorausgefüllte Dokumente, Lesbarkeit, Vollständigkeit etc.) im Krankenhaus (Prozesseffizenz).
  • Verlässliche Identifikation der an der Behandlung beteiligten Ärzte und Institutionen z.B. für das Entlassmanagement.
  • Erhöhte Sicherheit bei der Therapie- und Behandlungsauswahl aufgrund historisch belegter Krankheitsverläufe gegenüber lückenhaft akuter Momentaufnahme des individuellen Gesundheitszustandes eines Versicherten zum Aufnahmezeitpunkt.



Eiswasser-Kampagne für ALS hat jetzt auch Kamen gepackt

Die Eiswasser-Kampagne, im Original ALS-Icebucketchallenge, rollt auch durch Kamen. Inzwischen hat die Initiative zur Unterstützung von Menschen mit ALS, einer Erkrankung des motorischen Nervensystems, nach Prominenten in und außerhalb Deutschlands Betriebe in der Stadt erfasst.

Zumindest schadet es nicht, denn sonst hätten sich die Mitarbeiter des Kamener Krankenhauses nicht das Eiswasser über die Köpfe geschüttet. Foto:Klinikum Westfalen
Zumindest schadet es nicht, denn sonst hätten sich die Mitarbeiter des Kamener Krankenhauses nicht das Eiswasser über die Köpfe geschüttet. Foto:Klinikum Westfalen

Die Belegschaft der Kamener Zahnklinik „All Dente“ duschte öffentlich eiskalt und nominierte dann die Mitarbeiter des Hellmig-Krankenhauses. Ein Teil der Mitarbeiter des Krankenhauses quer durch alle Abteilungen unterzog sich am Dienstag zum Dienstwechsel der obligatorischen Eiswasserdusche. Ihnen war die Umsetzung der Nominierung auch deshalb ein besonders Anliegen, weil ein Mitarbeiter des Krankenhauses vor Jahren selbst an der Krankheit starb.

Neben der Abkühlung gehört zu der Kampagne jeweils auch das Einsammeln von Spenden. Die Belegschaft des Hellmig-Krankenhauses nominierte nach dem Einsatz gleich drei weitere Kamener Adressaten: die Belegschaften von Haus Volkermann und Reha Kamen sowie die Mitarbeiter des Rathauses. Nun sind diese aufgefordert, zu reagieren.




Start ins Berufsleben am Hellmig-Krankenhaus

15 junge Menschen starteten am 1. August im Hellmig-Krankenhaus in neue berufliche Perspektiven.

Hellmig-AzubisZwei von ihnen, Kira Miumske und Stefanie Swoboda, begannen eine Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten. 13 junge Frauen und Männer absolvieren nun ein Jahrespraktikum am Kamener Krankenhaus um sich auf einen medizinischen Beruf vorzubereiten. Dazu gehören Michelle Jonietz, Franziska Schulze-Kissing, Fikret Celik,  Abeer Abu-Subeih, Merve Nur Akgül, Lena Schnittkus, Maximilian Fischer, Julia Adler, Mike Quellenberg. Erst in einigen Tagen treten ihr Jahrespraktikum  an (nicht im Bild) Mine Özdemir, Leonie Plachetka, Lara-Isabell Baumhoer und Emre Tercan.

Begrüßt wurden sie im Hellmig-Krankenhaus Kamen von Standortleiterin Anke Ronge, dem ärztlichen Leiter Dr. Dieter Metzner, Pflegedirektor Matthias Dieckerhoff, Bereichsleiterin Bettina Bauerlein und Verwaltungsleiter Holger Hintze. Anke Ronge riet den Berufstartern, offen und neugierig allem Neuen  gegenüber zu treten.




Akteure des Kamener Aktionstages ziehen positives Fazit

Ein rundum positives Fazit ziehen die beteiligten Akteure des ersten Aktionstages „Gesund in Kamen“. Es habe viele Besucher und viele gute Gespräche gegeben. Die Zeichen stehen deshalb gut für eine breite Beteiligung bei der geplanten Etablierung des Aktionstages als fester Einrichtung.

Bürgermeister Hermann Hupe zeigte sich bei der Eröffnung des Aktionstages auf der gesperrten Straße Nordenmauer beindruckt von der Zahl beteiligter Akteure aus dem Gesundheitswesen. Dies unterstreiche Umfang und Qualität des Gesundheitsnetzwerkes, das den Menschen aus Kamen und Umgebung zur Verfügung steht.

Geriatrie am Hellmig-Krankenhaus geplant

Anke Ronge, Leiterin des Hellmig-Krankenhauses, betonte ebenfalls die gute Kooperation zwischen Klinikum Westfalen und niedergelassenen Ärzten sowie weiteren Gesundheitspartnern. Michael Kleinschmidt, Geschäftsführer des Klinikums Westfalen kündigte an, dass das Hellmig-Krankenhaus die Angebote für die Menschen in der Region noch ausbauen möchte. Geplant ist die Einrichtung einer Geriatrie, bereits angelaufen sind Umbauarbeiten für die Etablierung einer Dialyse am Standort.

Krankenhaus, medizinische Partner, Akteure aus dem Severinshaus und Selbsthilfegruppen aus Stadt und Kreis hatten zusammen ein großes Angebot an Information, Beratung und Unterhaltung auf die Beine gestellt. Ob Severins-Apotheke, Sanitätsfachgeschäft, Pflegeberatung und Pflegedienst oder Logopädie Praxis – Sie alle freuten sich über viele Besucher, die interessiert nachfragten, sich massieren ließen, oder mal ausprobieten, wie sich körperliche Einschränkungen im Alter so anfühlen.

Auch Puppen und Teddys wurden verarztet

In der Puppen- und Teddyklinik im Krankenhaus wurden auch schwerste Fälle kuriert. Eine Puppe hatte Arm und Bein verloren und wurde kunstvoll mit Gips und Verbänden verarztet. Oft genügte allerdings auch ein Pflaster, um Kuscheltiere zu kurieren oder Puppen und ihre Mütter zufrieden zu stellen.
Auch das Vortragsprogramm im Hellmigium war gut besucht. Hier bestand die Möglichkeit, Informationen mitzunehmen aber auch Chefärzte der Klinik und Fachärzte aus den Praxen des Severinshauses direkt zu befragen.

Pech hatten die Organisatoren lediglich mit dem Wetter. Angebote im Außenbereich von Krankenhaus und Severinshaus waren deshalb weniger gut besucht, als die Stationen des Gesundheitsparcours im Inneren. Die Dandys spielten engagiert gegen die Feuchte an und warben zugleich für Organspenden. Bassist Dieter Kemmerling rief in einer Pause dazu auf, sich mit der Frage auseinander zu setzen, ob man nicht selbst Organspender sein will. Ihm selbst rettete eine gespendete Leber das Leben.

Gewinner des Rundflugs über Kamen

Renner waren beim Gesundheitstag aber die Möglichkeiten für einen kostenlosen Gesundheitscheck. Alle Stationen waren meist umlagert, bei Lungenprüfung und Herzultraschall mussten Wartelisten angelegt werden. Mancher Besucher nahm am Ende den Hinweis mit, festgestellte Auffälligkeiten mit seinem Art weiter abzuklären. Die Absolventen des Parcours konnten zudem einen Rundflug über Kamen gewinnen. Ausgelost unter allen Teilnehmern wurden am Ende Marlies Teske (Bergkamen), Monika Wesssing (Kamen) und Gabi Kleemann (Kamen). Prävention war ansonsten ein zentrales Thema des Tages. Getreu des Mottos „Gesund in Kamen“ unterstrichen alle Fachleute bei Vorträgen und Interviews, was man alles selbst tun kann, um in Kamen gesund zu sein und zu bleiben.