Weite Wege, weite Herzen: Visitation der Martin-Luther-Kirchengemeinde in Bergkamen
Visitation, so heißt in der evangelischen Kirche der Besuch einer Gemeinde durch den Kirchenkreis. Ziel des Besuches sind eine Bestandsaufnahme und die Unterstützung in den Entscheidungen, die aktuell vor Ort dran sind. In der letzten Oktoberwoche war Visitation in der Martin-Luther-Kirchengemeinde Bergkamen.
Der Wandel der Gemeindearbeit, Diakonie als Schwerpunkt in der Gemeinde, ein Blick auf die Gebäude, auf Kooperationen und das Ehrenamt, dies waren die Themen für das Besuchsteam aus dem Kreissynodalvorstand, dem Leitungsgremium des Evangelischen Kirchenkreises Unna. Gespräche mit den Mitarbeitenden, haupt- und ehrenamtlichen, standen im Mittelpunkt. „Wir sind gespannt auf den klaren Blick von außen, auf Anregungen für die Gemeindearbeit und die gemeinsame Lust, eine Kirche der Zukunft, die im Sozialraum denkt, zu gestalten.“ so Pfarrer Alexander Jasczyk.
Die Gemeinde hat in der Vergangenheit enorme Veränderungen erlebt: der Wegfall von Pfarrstellen und Gemeindehäusern haben den Alltag der nördlichsten Gemeinde im Kirchenkreis, die sich von Oberaden bis Rünthe erstreckt, nachhaltig verändert. „Inmitten all dieser Herausforderungen haben wir eine beeindruckende Gemeindearbeit erlebt. Trotz großer räumlicher Entfernungen und schwieriger Gebäudesituation engagieren sich so viele Menschen mit weitem Herzen, gerade in diakonischen Aufgaben oder der Jugendarbeit.“ zieht Superintendent Dr. Karsten Schneider ein erstes Resümee. Eine etwas umfangreichere Rückmeldung gibt Schneider der Gemeinde im Gottesdienst am kommenden Sonntag, 29. November, um 10.30 Uhr in der Martin-Luther-Kirche in Oberaden. Ausführlicher wird das Presbyterium, das Leitungsgremium der Gemeinde, in den nächsten Wochen über die Erkenntnisse der Visitation informiert.
Letztmals fand eine Visitation im Jahr 2009 in der Martin-Luther-Gemeinde statt. Zwei Wochen dauerte damals die Visitation. An die damaligen Erkenntnisse anzuknüpfen, ist kaum möglich. Daher fand erstmals jetzt auch in einer Bergkamener Gemeinde der Besuch als Ein-Tages-Visitation statt. Vor zwei Jahren hat der Ev. Kirchenkreis Unna dieses Format eingeführt. „Es ermöglicht uns, konzentriert und punktuell die Gemeinde zu besuchen und zu beraten. Besonders wichtig ist: die Abstände zwischen den Visitationen werden viel kürzer, die Ergebnisse bleiben umsetzbar und wir sind kontinuierlich im Austausch.“, so beschreibt Superintendent Dr. Karsten Schneider die Erfahrungen nach den ersten Visitationen in dieser Form.