Bei depressiven Störungen lieber ein Mal zu viel zu den Fachleuten

Mehr als fünfzig Interessierte waren am vergangenen Montag in die Freiherr-vom-Stein Realschule in Bergkamen gekommen, um die Vortragsveranstaltung von Ludger Kaiser, Psychiater und Kinder- und Jugendpsychiater, zu verfolgen. Ein weiteres Mal hat der Verein der Freunde und Förderer der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern der Städte Bergkamen und Kamen ein aktuelles Thema informativ für Fachleute und Laien angeboten.

Regen Zulauf hatte die Infoveranstaltung zu depressiven Störungen bei Kindern und Jugendlichen.
Regen Zulauf hatte die Infoveranstaltung zu depressiven Störungen bei Kindern und Jugendlichen.

Ludger Kaiser referierte ausführlich über die Symptome und deren Auswirkungen sowie die Umgehensweisen und Behandlungsmöglichkeiten bei depressiven Störungen im Kindes- und Jugendalter. Viele Besucherinnen und Besucher konnten ihre Fragen loswerden und bekamen ausführliche Antworten.

Eindringlich betonte Herr Kaiser, dass Eltern im Zweifelsfall ihre Kinder lieber ein Mal zu viel als ein Mal zu wenig Fachleuten vorstellen sollen. Nicht nur die Kinder- und Jugendpsychiater/-psychiatrien, sondern auch die Beratungsstelle nannte der Arzt als kompetente Anlaufstellen für Eltern oder auch die betroffenen Jugendliche selbst.

Natürlich seien im Jugendalter Verstimmungen auch einmal an der Tagesordnung, wenn sie aber zu wirklichen Beeinträchtigungen führen, solle man sich nicht scheuen, auch über eine depressive Störung nachzudenken. So zeigen sich diese bei Kindern und Jugendlichen häufig nicht nur in einer melancholischen Grundstimmung, sondern sie verbergen sich unter Umständen auch hinter körperlichen Beschwerden, ausgeprägter Unruhe oder sogar hinter aggressiven Verhaltensweisen.

Ludger Kaiser ist es gelungen, ein schwieriges Thema interessant aufzubereiten, die vielen konkreten Fragen, auch zwischendurch, belebten die Veranstaltung zusätzlich.  Der Vorsitzende des Vereins, Bernd Lefarth, zeigte ich sehr zufrieden mit der Resonanz auf diese Veranstaltung. „Wenn es uns gelungen ist, Menschen für diese Thematik zu sensibilisieren und gut zu informieren, hat sich der Abend doch wirklich gelohnt“, meinte er am Ende. Dass dieses dem Verein gelungen ist, bekräftigte der kräftige Applaus und die großzügigen Spenden für den Förderverein, der Zuschauer.




Stadtjugendring bietet zwei Ferienfreizeiten in Gersfeld an

In den Sommerferien 2015 bietet der Stadtjugendring Bergkamen e. V. wieder zwei Ferienfreizeiten an: eine für Kinder und eine für Jugendliche.

Ziel ist jeweils die Jugendherberge in Gersfeld. In unmittelbarer Nähe der gemütlichen Jugendherberge, die neben leckerem Essen und urigen Zimmern auch nette Mitarbeiter zu bieten hat, findet sich in der osthessischen Stadt alles für einen gelungenen Urlaub. Sportplatz und Schwimmbad sind gleich nebenan, der Ortskern ist nur fünf Minuten entfernt und auf dem Gelände der Herberge ist mehr als genug Platz.

Auf dem Programm stehen unter anderem Ausflüge in die Erlebnisbäder „Sinnflut“  und „Triamare“. Natürlich darf auch ein Besuch der Wasserkuppe mit Sommerrodelbahn nicht fehlen. Dazu kommen dann noch Geocaching, Lagerfeuer, Stockbrot, Kinoabende, eine Freizeitdisco sowie weitere Ausflüge in die Umgebung. Auch einen Ausflug in den Kletterwald auf der Wasserkuppe steht auf dem Programm. Bei der Jugendfreizeit wird es zusätzlich auch eine Kanutour über die Fulda geben. Selbstverständlich bleibt auch genug Zeit, um einfach mal zu entspannen.

Die Kinderfreizeit für Kinder im Alter von 9 – 12 Jahren findet statt  vom 18. – 29. Juli 2015  statt. Insgesamt stehen 20 Plätze zur Verfügung. Die Jugendfreizeit (13 – 15 Jahre) findet direkt im Anschluss vom 29. Juli. – 09. August 2015 statt. Auch hier liegt die maximale Teilnehmerzahl bei 20 Personen. Beide Freizeiten werden von je fünf Betreuern begleitet.

Der Fahrtpreis ist für beide Freizeiten sozial gestaffelt und liegt je nach Familienerwerbseinkommen zwischen 80 € und 270 €. Nähere Informationen hierzu gibt es im Kinder- und Jugendbüro. Der Stadtjugendring weist darauf hin, dass die Altersgrenzen für die Freizeiten grundsätzlich eingehalten werden, ein 11-jähriger also zum Beispiel nicht für die Jugendfreizeit angemeldet werden kann.

Anmeldungen nimmt ab sofort die Geschäftsstelle des Stadtjugendrings im Kinder- und Jugendbüro (Rathaus, Zimmer 208) entgegen. Telefonisch gibt es dort Informationen unter 02307/965-381. Da die Nachfrage sehr groß sein wird, rät der Stadtjugendring sich möglichst schnell anzumelden.




Frohe Weihnachten, kleiner Eisbär im studio theater

Die Kindertheatersaison 2014/15 des Jugendamtes wird am Montag, 8. Dezember, um 15 Uhr im studio theater mit der Aufführung „Frohe Weihnachten, kleiner Eisbär“ vom Wittener Kinder- und Jugendtheater fortgesetzt. EisbärUnd darum geht es: Hoch im Norden, am Polarkreis vergnügen sich Lars, der kleine Eisbär und Freund Robbi, die Robbe mit Eiskugelweitkullern, als zwei Eskimos mit einem Schlitten voller Tannenbäume eine Rast einlegen. Lars und Robbi belauschen die Menschen in sicherer Entfernung bis sie wieder verschwunden sind und finden einen Tannenbaum, der vom Schlitten gefallen ist. Das Abenteuer beginnt, als die Beiden beschließen, herauszufinden, was es mit dem Tannenbaum auf sich hat und was eigentlich Weihnachten ist. Nanuk, der kleine Schlittenhund, der in der Menschenstadt lebt, soll ihnen helfen. Bei aller Neugier scheinen die Beiden ganz zu vergessen, wie gefährlich es für sie in der Menschenstadt ist. Eine spannende, abwechslungsreiche Geschichte für die ganze Familie, mit Kostümen und Bühnenbild wie aus dem Bilderbuch und Liedern, die ins Ohr gehen.   Beginn ist um 15.00 Uhr, die Aufführung dauert etwa eine Stunde. Eintrittskarten zum Preis von 3 € (Gruppen ab 10 Personen: 2,50 €) sind ab sofort im Kinder- und Jugendbüro (Rathaus, Zimmer 208) erhältlich. Weitere Informationen gibt es dort unter 02307/965381.   Die Theaterreihe des Jugendamtes für Kinder ab 3 Jahren bietet in der laufenden Saison außerdem noch folgende Stücke an:

  • „Gränsel & Hetel“ (Theater Kreuz & Quer) am 28.01.2015
  • „Räuber Hotzenplotz“ (Trotz-Alledem-Theater) am 25.02.2015

Die Eintrittskarten sind sechs Wochen vor der jeweiligen Aufführung im Vorverkauf erhältlich.




Gebrauchtes Spielzeug und Kinderkleidung: Basar in der Ökologiestation

Kinder gehören bekanntlich zu den am schnellsten wachsenden Lebewesen überhaupt! Kaum wurde ein Hemd oder eine Hose gekauft, ist der oder die liebe Kleine schon wieder herausgewachsen. Und auch das Interesse an Spielzeug hält nur in seltenen Fällen über mehr als eine Saison an. Was wäre also näher liegend, als einen Markt mit kaum gebrauchten und getragenen Dingen zu organisieren? Das tut -natürlich auch im Sinne praktizierten Umweltschutzes durch längere Nutzung- die Ökologiestation in Bergkamen-Heil. Am Sonntag den 16. November haben dort Eltern von 11.00 bis 14.00 Uhr die Chance, genau das zu finden, was sie schon immer gesucht haben, egal ob Kinderkleidung oder Spielzeug. Nur wenig gebraucht, aber trotzdem deutlich preiswerter als beim Neuerwerb. Weitere Informationen unter 0 23 89 – 98 09 12.




Eltern-Infoabend für den Ernstfall – auch Wiederbelebung von Säuglingen

1,7 Millionen Kinder werden pro Jahr in Deutschland bei Unfällen verletzt, 281 kommen so zu Tode – erschreckende Zahlen präsentierte Dr. Dieter Metzner, ärztlicher Leiter des Hellmig-Krankenhauses beim Informationsabend in den Räumen der Familienbande. Dort bekamen Eltern ganz praktisch gezeigt, wie erste Hilfe geleistet werden kann bei Notfällen mit Kleinkindern oder Säuglingen.

Praktische Anleitungen für Erste Hilfe an Kleinkindern zeigten Dr. Dieter Metzner und Dr. Christos Erifopoulos (Bild) vom Hellmig-Krankenhaus bei der Familienbande
Praktische Anleitungen für Erste Hilfe an Kleinkindern zeigten Dr. Dieter Metzner und Dr. Christos Erifopoulos (Bild) vom Hellmig-Krankenhaus bei der Familienbande.

Dr. Christos Erifopoulos, Notarzt und Oberarzt für Anästhesie und Intensivmedizin am Hellmig-Krankenhaus hatte dazu zwei spezielle Puppen mitgebracht, an denen Eltern Wiederbelebung üben konnten.  Er stellte vor allem klar: „Untätigkeit ist immer falsch. Mit Herzdruckmassage aber können gerade Kinder die Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes in vielen Fällen ohne bleibende Schäden überleben.“

Dr. Metzner und Dr. Erifopoulos schilderten ganz konkrete Fälle aus dem Krankenhausalltag und gaben Antwort auf individuelle Fragen. Eltern wüssten meist genau einzuschätzen, wann es ihrem Kind so schlecht geht, dass der Weg ins Krankenhaus oder der Anruf beim Notarzt unverzichtbar ist, schilderten sie. Im Zweifelsfall sei es immer richtig, abklären zu lassen, ob nicht doch eine Gehirnerschütterung oder eine tiefere Verletzung vorliegt.

„Auch wenn wir keine Kinderklinik sind, können Sie natürlich immer zur Ersthilfe zu uns ins Hellmig-Krankenhaus kommen. Wenn dann für einen besonderen medizinischen Eingriff, für den wir nicht ausgerüstet sind, der Weitertransport in ein Spezialkrankenhaus nötig ist, dann kümmern wir uns darum“, stellte er klar.

Ob Vergiftung, Verbrennung, Verätzung oder ein Sturz, die Palette möglicher Unfälle sei groß, schilderten die beiden Mediziner. Kinder zu Bewegung anzuleiten aber sei ein besserer Schutz, als jedes Risiko einer Verletzung ausschließen zu wollen. Wichtig sei aber, gefährliche Stoffe unerreichbar zu machen und Kinder altersgerecht über Gefahren aufzuklären.

Die erschienen Eltern übten mit viel Engagement vor allem Wiederbelebungstechniken unter fachlicher Unterstützung. Natürlich wolle man den Ernstfall nicht erleben, doch so geschult fühle man sich besser gerüstet, falls der doch eintrete, so das Fazit.

Dieses Kooperationsangebot von Familienbande Kamen und Krankenhaus soll im Frühjahr wiederholt werden.




Bescherung für Tiere im Winterwald

Weihnachten steht vor der Tür! Geheimnisvolle Stimmung und das gespannte Warten auf Geschenke machen diese Zeit so besonders. Am Samstag, 6. Dezember, können Kinder ab 7 Jahre mal die Tiere im Winterwald beschenken. Sie stellen in der Zeit von 10.00 – 14.00 Uhr essbare Kleinigkeiten für die Tiere her, machen sich mit Keksen und Weihnachtsduft dann auf den Weg in den Wald und feiern mit den Waldbewohnern Bescherung.

Mitzubringen sind: wetterfeste Kleidung und festes Schuhwerk. Durchgeführt wird diese Aktion von der Wildnispädagogin Sandra Bille und der Naturerlebnispädagogin Heike Barth.

Die Kosten für diese Veranstaltung betragen 25 Euro. Maximal können 20 Kinder an der Bescherung im Winterwald teilnehmen. Anmeldungen ab sofort bei Dorothee Weber-Köhling (02389-980913) oder umweltzentrum_westfalen@t-online.de




Lichterfest des städtischen Familienzentrums „Tausendfüßler“

Am Montag, 10. November, findet ab 17:30 Uhr auf dem Gelände des städtischen Familienzentrums „Tausendfüßler“ das diesjährige Lichterfest zu St. Martin statt.

Kinder können mit ihren Angehörigen und Freunden in einem stimmungsvollen Rahmen ihre selbstgebastelten Laternen einsetzen, Martinslieder singen und sich die Martinsgeschichte ansehen.




Aus Jeki wird JeKits: Bergkamener Musiklehrer bangen um ihre Arbeitsplätze

Das Kulturhauptstadt-Programm „Jedem Kind ein Instrument“ (Jeki) wird hoch gelobt. Alle Bergkamener Grundschulen beteiligen sich daran und geben so ihren Schülern die Möglichkeit, ein Instrument zu lernen. Doch jetzt fürchten  Lehrerinnen und Lehrer der Musikschule, die im Vormittagsbereich in den Grundschulen eingesetzt werden um ihre Arbeitsplätze.

Das Jeki-Stadtorchester Bergkamen spielt am 25. Mai im Konzerthaus Dortmund.
Das Jeki-Stadtorchester ist noch ein kulturelles Aushängeschild für Bergkamen.

Aktuell hat die Landesregierung am Mittwoch einige gravierende Veränderungen verkündet, die ab dem Schuljahr 2015/16 in Kraft treten sollen. Dann soll das Projekt, das bisher aufs Ruhrgebiet beschränkt war, aufs ganze Land ausgeweitet werden. Hinzu kommt, dass neben dem Instrumentalunterrichtrich auch Singen und Tanzen  Bestandteile des Programms sind. Folglich gibt es eine auch eine Namensänderung in „JeKits – Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen“.

Was sich aber nicht ändert, ist der Zuschuss des Landes in Höhe von rund 10 Mio. Euro für dieses Projekt. Das heißt auf der anderen Seite, dass der Anteil der Kommune an den Personalkosten steigen wird. Bis Ende Januar hätten die Kommunen Zeit, ob sie sich auch an „JeKits“ beteiligen wollen, erklärte Kulturdezernent Holger Lachmann am Mittwoch gegenüber dem Kulturausschuss. Gleichzeitig kritisierte er, dass das Land bisher die Städte und Gemeinden noch nicht offiziell informiert hat. Er selbst liegt bisher nur die Pressemitteilung aus Düsseldorf zu diesem Thema vor.

An der Sitzung des Kulturausschusses nahmen auch einige Lehrerinnen und Lehrer aus dem Bergkamener Jeki-Projekt teil. Beruhigend war das nicht, was sie hörten. Neben der Tatsache, dass sich künftig mehr Kommunen den Zuschusstopf teilen werden, also jede Kommune weniger Mittel erhält, beunruhigt sie auch, dass sich die Grundschulen künftig für eines der drei Angebote, Instrumentalunterricht, Tanzen oder Singen, entscheiden müssen. Zudem könnten hier auch die Eltern ein entscheidendes Wort mitreden, denn für den Instrumentalunterricht ihrer Kinder sollen sie im 2. Jahr 23 Euro zahlen, fürs Tanzen 17 Euro und fürs Singen 12. Schließlich wird die Zahl der Kinder, die an den musischen Zusatzangeboten teilnehmen geringer. Hauptgrund ist die Begrenzung des Angebots auf  nur noch zwei Jahre. Beim Start von Jeki waren es noch vier gewesen. Geblieben ist allerdings, dass das erste Jahr weiterhin für die Eltern Entgeltfrei bleibt.

Weitere Infos zu Jeki/JeKits zu gibt es hier.




10.000 Liter Wasser ergießen sich in Stadtbibliothek und Volksbankfiliale

Wegen eines erheblichen Wasserschadens wird die Stadtbibliothek in den nächsten Tagen nur eingeschränkt geöffnet. Besonders betroffen ist die Kinderabteilung mit Büchern, Spielen, CDs und Comics, die wahrscheinlich nicht mehr brauchbar sind.

Entdeckt wurde der Schaden am Mittwochmorgen. Für die Schadensaufnahme und auch für die ersten Reparaturmaßnahmen blieb die Bücherei dann Nachmittags geschlossen.

Die Ursache war schnell klar. Ein verstopftes Waschbecken und ein Wasserhahn im Bereich der Jugendkunstschule im 1. Obergeschoss, der über Nacht geöffnet war, waren die Übeltäter. Rund 10.000 Liter Wasser seien geflossen, berichtete Kulturdezernent Holger Lachmann ganz aktuell den Mitgliedern des Kulturausschusses in ihrer ersten Sitzung nach der Kommunalwahl. Von dort floss das Nass nach unten in die Stadtbibliothek und letztlich in den Küchenbereich der Volksbank, der sich darunter befindet. Die Küche muss möglicherweise vollständig erneuert werden.




Zweisprachigkeit als Chance – Interesse am Rucksack-Programm wächst weiter

Viele Kinder wachsen zweisprachig auf: Sie sprechen innerhalb der Familie eine andere Sprache als außerhalb. Die Sprachbildungsprogramme „Rucksack KiTa“ und „Rucksack Schule“ fördern diese Sprachfähigkeiten – mit wachsendem Interesse bei Eltern und Einrichtungen, wie ein Blick in die Statistik zeigt.

Das Programm „Rucksack KiTa“ wird bei Eltern und Einrichtungen gut angenommen. Foto: Dennis Treu – Kreis Unna
Das Programm „Rucksack KiTa“ wird bei Eltern und Einrichtungen gut angenommen. Foto: Dennis Treu – Kreis Unna

Allein in den vergangenen drei Jahren haben 736 Mütter und Kinder an „Rucksack KiTa“ teilgenommen, bei „Rucksack Schule“ sind die Teilnehmerzahlen von 224 im Jahr 2010 auf  444 im Jahr 2013 angestiegen. In Bergkamen sind die Kitas Villa Kunterbunt und St. Elisabeth Bergkamen-Mitte und die Gerhart-Hauptmann-Schule an dem Programm beteiligt.

Sprachliche Bildung beginnt in der Familie und wird ergänzt und fortgeführt in Kindergärten und Schulen. Wer mehrsprachig aufwächst, kann dieses Potenzial im späteren Leben häufig gewinnbringend in Freizeit und Beruf einsetzen.

Das hat das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Unna (KI) bereits 2002 erkannt und mit „Rucksack für Kindertagesstätten (KiTas)“ ein Sprachförder- und Elternbildungsprogramm aufgelegt, das inzwischen fester Bestandteil der Sprachförderung ist. Seit 2007 haben auch Grundschulen ihr eigenes „Rucksack“-Programm.

Zusammenarbeit mit Eltern ist wichtig

Die Leiterin des Kommunalen Integrationszentrum an der Schulestraße in Weddinghofen, Marina Raupach
Die Leiterin des Kommunalen Integrationszentrum an der Schulestraße in Weddinghofen, Marina Raupach

Wichtiger Baustein für den Erfolg ist die Zusammenarbeit mit den Eltern. „Wir beziehen sie als Experten für die Erziehung ihrer Kinder und das Erlernen der Herkunftssprache ein“, erläutert KI-Leiterin Marina Raupach. „Mit dieser Erziehungspartnerschaft überwinden wir Hemmschwellen.“ Auf diese Weise gelinge es häufig, die Rucksack-Eltern auch über die Sprachförderung hinaus in die Elternarbeit an den Schulen und Kindergärten einzubinden.

2013 wurde das Programm „Rucksack KiTa“ in 13 Kindertagesstätten aus fünf Kommunen im Kreisgebiet  mit insgesamt 229 Kindern und Müttern in türkischen, russischen und sprachheterogenen Gruppen umgesetzt. Mit „Rucksack Schule“ erreichte das KI im vergangenen Jahr 444 Kinder und Mütter in neun Grundschulen aus sechs Städten und Gemeinden im Kreis – das waren 25 Klassen mit Schülern aus türkisch- und russischstämmigen Familien.

Inzwischen gibt es bereits fünf Grundschulen im Kreis, in denen das Rucksack-Programm in allen vier Jahrgängen etabliert ist. „Im Idealfall erreichen wir die Familien mit unserer Kinder-Elternbildung also über nahezu fünf Jahre“, erläutert Anne Nikbin, Stellvertretende Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums: „Zunächst neun Monate lang in der KiTa und anschließend in der Schule.“
Tabelle: Eine Übersicht über die Gruppen und Teilnehmerzahlen 2013 in den einzelnen Kommunen ist der Pressemeldung beigefügt.

Hintergrund:
Die Rucksack-Programme unterstützen Familien mit Migrationshintergrund darin, sowohl die Herkunftssprache als auch die deutsche Sprache von der Aussprache bis zur Grammatik richtig zu lernen.

Bei „Rucksack KiTa“ sind Eltern und Erzieher/innen Partner für die sprachliche Entwicklung der Kinder. In einer Müttergruppe erfahren die Eltern von der qualifizierten Elternbegleiterin, wie sie die Sprachbildung ihrer Kinder zu Hause unterstützen können. Parallel dazu findet in der Kindertageseinrichtung die Deutschförderung statt. Nebenbei tauschen sich die Mütter über Erziehungsthemen aus. Das Kommunale Integrationszentrum Kreis Unna (KI) bereitet die zweisprachigen Elternbegleiterinnen auf ihre Aufgabe vor, qualifiziert sie regelmäßig und steht ihnen und den Einrichtungen fachlich zur Seite.

Den Klassenunterricht mit der Muttersprache zu verzahnen – das ist das Ziel von „Rucksack Schule“. Als Partner in der Förderung der Kinder treten die Eltern auf: Sie treffen sich wöchentlich für zwei Stunden und lernen mit Unterstützung einer qualifizierten zweisprachigen Elternbegleiterin die Unterrichtsinhalte der Kinder kennen.  Auf diese Weise können die Eltern ihre Kinder zu Hause in der Muttersprache fördern – und zwar mit den Inhalten des schulischen Unterrichts. Ein Team aus Lehrkräften, Elternbegleiterin und Kommunalem Integrationszentrum koordiniert und begleitet den Prozess.




Eltern-Kind-Turnen bei der Kita Tausendfüßler

Am Donnerstag, 6. November, startet eine siebenwöchige Eltern-, Kind-, Turngruppe in der Turnhalle der Albert-Schweitzer-Schule. Zu der Gruppe sind Kinder im Alter von zwei bis drei Jahren mit ihren Eltern eingeladen. Der Kurs findet jeweils von 14 Uhr bis 15 Uhr statt.

Im Vordergrund des Eltern-Kind-Turnens sollen der Spaß an der Bewegung und dem gemeinsamen Ausprobieren stehen. Neue Spielmöglichkeiten, die es zu Hause und im Kindergartenalltag so nicht gibt, wie z. B. ein Schwungtuch oder verschiedene Großgeräte, sollen kennengelernt werden – immer mit dem Wissen, dass Kinder ihre Eltern stärkend und unterstützend in der Nähe haben.

Eltern haben hier die Möglichkeit, das ein oder andere neue Bewegungsspiel und Bewegungslied kennenzulernen und sich untereinander auszutauschen. Viele Eltern werden überrascht sein, wie mutig und sicher sich Ihr Kind im Laufe der Zeit  über die Bewegungsbaustellen bewegen wird.

Bei Interesse wird um Anmeldung unter der Rufnummer 02307 80141 gebeten.