Refluxerkrankung – was ist das und was kann man dagegen tun?

Vortrag von Chefarzt Dr. Kai Wiemer in der „Pulsschlag-Reihe“

Sodbrennen, Magendruck, Reizhusten, saures Aufstoßen: All das kann Anzeichen einer Refluxerkrankung sein, von der inzwischen mehr als 20 Prozent aller Menschen betroffen sind – Tendenz steigend. Wie man diese Erkrankung diagnostiziert, welche unterschiedlichen Auslöser es gibt und welche Therapie geeignet ist, darum ging es bei der jüngsten Ausgabe der Vortragsreihe „Pulsschlag“, die das Hellmig-Krankenhaus Kamen wieder in Kooperation mit der Volkshochschule Kamen-Bönen angeboten hatte.

Dr. Kai Wiemer, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie an der Kamener Klinik, erklärte den Teilnehmern zunächst, woran sie eine Refluxerkrankung erkennen können und wann sie einen Arzt aufsuchen müssen. „Wer nur hin und wieder an Sodbrennen leidet, kann zunächst versuchen, sich selbst zu helfen“, so der Experte. Er empfiehlt, darauf zu achten, ob die Beschwerden bestimmte Auslöser haben.

Oftmals helfe es schon, auf Kaffee oder Alkohol, fette Speisen, Nikotin, kohlensäurehaltige Getränke oder scharfe Gewürze zu verzichten. „Man sollte abends nicht zu spät essen und das Kopfteil am Bett ein wenig höher stellen“, lauten weitere Empfehlungen. Wenn das alles nicht hilft, oder die Speiseröhre bereits entzündet ist, dann müssen Medikamente zum Einsatz kommen.

Und falls auch die keinen Erfolg bringen, sollte man eine Magenspiegelung in Betracht ziehen. Dabei kann der Arzt erkennen, ob Entzündungen vorliegen, oder sich das Gewebe bereits verändert hat. Je nach Ergebnis kann sich eine gezieltere Tablettentherapie anschließen. Manchmal muss aber auch operiert werden – vor allem wenn der Reflux durch einen Zwerchfellbruch ausgelöst wurde oder der Übergang zwischen Magen und Speiseröhre aus anderen Gründen nicht mehr richtig schließt.




Refluxerkrankung: Mehr als nur „Sodbrennen“: Vortrag von Chefarzt Dr. Kai Wiemer in der Pulsschlagreihe

Dr. Kai Wiemer, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie am Hellmig-Krankenhaus Kamen.

Der fette Sonntagsbraten und dazu ein Gläschen Wein – wer kennt nicht die Beschwerden danach: Es drückt im Magen, brennt in der Brustbeingegend, mitunter bis in den Rachen hinauf. Oft kommt etwas Säure mit hoch – vor allem, wenn der Gürtel zu eng sitzt oder man sich bückt.

„Wer regelmäßig mit Sodbrennen oder unklarem Reizhusten zu tun hat, sollte einen Arzt aufsuchen, denn dies können Hinweise auf eine Refluxerkrankung sein“, so Dr. Kai Wiemer, der im Rahmen der VHS-Vortragsreihe „Pulsschlag“ am kommenden Mittwoch über das Thema informiert. Der Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie am Hellmig-Krankenhaus Kamen erklärt dann, wie man Symptome richtig einordnet und stellt die Möglichkeiten der modernen Diagnostik und Behandlung vor. Er weiß: Wenn eine Refluxerkrankung nicht angemessen behandelt wird, können sich in der Speiseröhre Geschwüre und Vernarbungen bilden. Das Gewebe verändert sich entzündlich und entwickelt Merkmale einer Krebsvorstufe. Die Krebsgefahr ist somit deutlich erhöht.

Der Vortrag beginnt am Mittwoch, 6. März, um 18 Uhr im Hellmigium, dem Vortagsraum des Hellmig-Krankenhauses Kamen. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich.




Die Brennnessel – eine verkannte Pflanze: Vortrag in der Ökologiestation

Die Brennnessel wird im allgemeinen mehr gefürchtet, gar gehasst, als geliebt. Aber warum? Sie kann für zahlreiche Zwecke genutzt werden, sei es als Lebensmittel, zur Bakterienreduzierung, als Heilkraut oder in gärtnerischer Verwendung.

Am Dienstag, 12. März, beleuchtet die Kräuterexpertin Claudia Backenecker in der Ökologiestation in Bergkamen-Heil die liebenswerte Seite dieses „brennenden“ Gewächses und nennt Gründe, diese Pflanze im Garten stehen zu lassen. Geschmacksproben und Rezepte runden den zweistündigen Abend ab, der um 19.00 Uhr beginnt und 5,00 Euro je Teilnehmer kostet, zusätzlich 2,00 Euro Lebensmittelumlage.

Eine Anmeldung ist unter 0 23 89 – 98 09 11 (auch Anrufbeantworter) beim Umweltzentrum Westfalen möglich.




Experte erinnert an Rauchmelderpflicht: Ein Piep kann Leben retten

Er ist unscheinbar, dennoch sorgt er für mehr Sicherheit: der Rauchmelder. Foto: Max Rolke – Kreis Unna

In ganz Deutschland sind Rauchmelder vorgeschrieben. Doch in vielen Wohnungen fehlen die wichtigen Warnanlagen – oft sind die Batterien leer, wurden vergessen oder abmontiert, weil sie genervt haben. Ein Fehler, der schlimme Folgen haben kann, warnen Experten mit Blick auf die Statistik.

„Jeder Brandtote ist einer zu viel“, sagt Jens Bongers von der Brandschutzdienststelle. „Vor allem, wenn ein Rauchmelder das Unglück vielleicht verhindert hätte.“ Im Jahr 2018 sind im Kreis Unna drei Menschen bei einem Brand ums Leben gekommen. Und im noch jungen Jahr 2019 hat es auch bereits einen Brandtoten in Schwerte geben.

Schutz im Ernstfall
Kein Einzelfall, wie ein Blick auf die Statistik zeigt: Bis Anfang Februar sind auch in Arnsberg und Dortmund Menschen einem Feuer zum Opfer gefallen. „Vielleicht hätte Schlimmeres verhindert werden können“, sagt Bongers. „Deshalb werden wir nicht müde, für die kleinen weißen Lebensretter zu werben.“

Denn: Vor Rauchentwicklung warnt nur ein Rauchmelder rechtzeitig und kann so das Leben retten. Tödlich ist bei einem Brand in der Regel nämlich nicht das Feuer, sondern der Brandrauch. Bereits eine Lungenfüllung mit Brandrauch kann bleibende Schäden verursachen.

Der richtige Rauchmelder
Jens Bongers vom vorbeugenden Brandschutz weiß nicht nur um die Bedeutung der Rauchmelder, sondern kennt auch die breite Angebotspalette: „Der Warnmelder sollte ein sogenanntes VdS-Zeichen vom Verband der Schadenversicherer – auch erkennbar am „Q“ – tragen. Das bestätigt, dass er geprüft wurde und zuverlässig funktioniert.“ Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.rauchmelder-lebensretter.de. PK | PKU




Ayurveda – Aufbruch in neue Erfahrungen in der Ökologiestation

Unter dem Motto „Aufbruch in eine neue Erfahrung“ findet am Samstag, 9. März, in der Ökologiestation in Bergkamen-Heil ein Intensivseminar für „Einsteiger“ in Ayurveda statt. Sabine Geisler bietet theoretische und praktische Einheiten mit dem Schwerpunkt Ernährung.

Eingeführt wird in die altindischen Weisheiten und das natürliche Heilsystem für Gesundheit und Balance von Körper und Seele, beginnend mit dem ayurvedischen Grundprinzip, den Tages-, Jahres- und Lebenszeitrhythmen. Nach Bestimmung der Konstitutionen stehen deren unterschiedliche Typen mit ausführlichen Lebensstil- und Ernährungsempfehlungen an. Anschließend informiert die Referentin über Gunas (Eigenschaften) von Gewürzen und Lebensmitteln sowie ungesunde Nahrungsmittelkombinationen. Beim gemeinsamem Kochen und Genießen eines Abendessens werden vielfältige Gewürze und deren Wirkungen erläutert.

Das Seminar dauert von 11.00 bis 17.00 Uhr und kostet 62,- € einschließlich Seminarunterlagen und Rezepten. Eine Lebensmittelumlage von 7,- € je Teilnehmer, einschließlich Gewürzmischungen und Ghee zum Mitnehmen, wird zusätzlich erhoben. Informationen zur Dozentin, die als praktische Ayurveda Therapeutin und Krankenschwester in der Naturheilkunde ausgebildet ist, finden sich unter www.naturheilkunde-geisler.de.

Eine Anmeldung ist bis zum 1. März unter 0 23 89 – 98 09 11 (auch Anrufbeantworter) beim Umweltzentrum Westfalen möglich.




Grippe im Kreis Unna: Hochsaison für Influenza-Viren

Die Grippe hat Saison: Besonders in den ersten Monaten des Jahres bis April werden der Gesundheitsbehörde erfahrungsgemäß viele Grippe-Fälle gemeldet. Aktuelle Zahlen aus dem Kreis Unna zeigen aber: Bisher verläuft die Grippewelle moderat. In Bergkamen waren es in vergangenen Jahr 115 registrierte Grippefälle, in der aktuellen Saison sind es bisher nur 25.

Amtsarzt Dr. Roland Staudt gibt Tipps zum Schutz, damit das auch so bleibt.
Die Influenza-Saison beginnt mit Jahresende und reicht bis in den April des folgenden Jahres. Im letzten Jahr gab es dabei außergewöhnlich viele Fälle zu vermelden, insgesamt waren es 1.124. In diesem Jahr sind es bis Mitte Februar 285. Dennoch kein Grund zur Entspannung, sagt Amtsarzt Dr. Roland Staudt: „In der letzten Saison waren Ende Februar und Anfang März die höchsten Zahlen an Neuerkrankten zu verzeichnen – und Saisonende erst im April.“

Risiko einer Ansteckung reduzieren
Deshalb sind Schutz und Vorbeugung weiter wichtig: Besonders im Blick hat der Amtsarzt Menschen, deren Immunsystem aufgrund des Alters oder einer chronischen Erkrankung geschwächt ist. Auch Menschen, die beruflich häufigen Kontakt mit anderen Menschen haben, rät der Amtsarzt zur Vorsicht.

„In manchen Krankenhäusern werden zum Beispiel Schutzmasken angeboten. Sie sind dort Teil eines Maßnahmenplanes, der auf den guten Erfahrungen in der letzten Influenza-Saison beruht. Die Maßnahmen dienen gleichermaßen dem Schutz von Patienten, Besuchern und Personal und sind ausdrücklich zu begrüßen“, so Dr. Staudt.

Schutz im Alltag
Während es für Ärzte im Arbeitsalltag ein geringes Problem darstellt, eine Maske zu tragen, müssen sich die meisten Arbeitnehmer hingegen anders schützen. „Es lohnt sich, regelmäßig die Hände mit Seife zu waschen“, sagt Dr. Staudt. „Wer die Möglichkeit zur Desinfektion hat, sollte diese nutzen.“

Größere Menschenansammlungen zu meiden und auf häufiges Händeschütteln zu verzichten, sind zwei weitere Tipps. Auch ein Spaziergang an der frischen Luft kann helfen, das Immunsystem zu stärken, so der Amtsarzt. Und wer bereits hustet oder niest sollte statt der Hand die Ellenbeuge vor das Gesicht halten, um Erreger nicht weiter zu verbreiten.

Die richtige Adresse für die individuelle Beratung und Impfung ist der Hausarzt. Informationen rund um die Grippe & Co finden sich im Internet beim Robert Koch-Institut unter www.rki.de. PK | PKU




Afrikanische Schweinepest: Veterinärbehörde bereitet sich weiter vor

Bei einer Tierseuchenübung spielte die Veterinärbehörde ein erdachtes Szenario zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest durch. Foto: Max Rolke

Wachsamkeit, Vorbeugung und enger Informationsaustausch: Auf diesen Dreiklang setzt die für den Kreis Unna und die Stadt Hamm zuständige Kreis-Veterinärbehörde in Sachen Afrikanischer Schweinepest. Sie lud deshalb erneut zu einer Tierseuchenübung ein.

ASP, so die Abkürzung der für Wildscheine tödlichen, für den Menschen aber ungefährlichen Tierseuche, ist in Osteuropa und inzwischen auch in Belgien nachgewiesen. Ob oder wann die Tierseuche Deutschland erreicht, ist ungewiss. Sicher ist, dass sich die Kreis-Veterinärbehörde – wie andere im Land auch – auf den „Fall des Falles“ vorbereitet und dafür den engen Austausch mit Landwirten, Jägern, Ordnungsbehörden usw. pflegt.

Veterinärbehörde spielt erdachtes Szenario durch
Bei dem Treffen am Dienstag wurde ein erdachtes Szenario durchgespielt: Es wurde Kartenmaterial vorgestellt, die notwendigen Allgemeinverfügungen mitsamt möglicher Einschränkungen für Landwirtschaft erläutert und nochmals die wichtige Funktion aller Beteiligten wie etwa der örtlichen Ordnungsämter oder Jäger betont.

Jäger müssen Proben von geschossenen Tieren einsenden
So sind die Jäger, die Wildschweine geschossen haben, aufgefordert, Proben einzusenden und amtlich untersuchen zu lassen. „Die bisher untersuchten Proben waren bislang alle negativ“, sagt Josef Merfels, Leiter des Fachbereichs Gesundheit und Verbraucherschutz.

Zum Schutz vor einer Einschleppung ist neben Vorbeugung ein funktionierendes Frühwarnsystem wichtig, das auf frühzeitiges Erkennen und schnelle Labordiagnose setzt. Die gefährliche Tierseuche befällt Hausschweine und Wildschweine, ist für Menschen aber ungefährlich.

Einen Impfstoff gegen die tödliche Tierseuche gibt es nicht. Umso wichtiger ist es, dass die Landwirte in ihren Betrieben auf größte Sauberkeit und Hygiene achten, um eine Einschleppung in ihren Bestand zu verhindern.

Tipps für Bürger
Die Kreisveterinäre haben auch einen Verhaltenstipp für Bürger: Das widerstandsfähige Virus überlebt monatelang in gepökelten und geräucherten Waren wie Salami. „Jeder, der Lebensmittel mit Schweinefleisch achtlos in die Landschaft wirft, kann den Weg der tödlichen Tierseuche zu den heimischen Wildschweinen ebnen“, macht Dr. Anja Dirksen, Sachgebietsleiterin Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung, klar. PK | PKU




Praxisworkshop Gua Sha in der Ökologiestation

Gua Sha ist eine volksheilkundliche Methode aus der östlichen naturheilkundlichen Medizin. In der Traditionellen Chinesischen Medizin ist diese Schabetechnik auf der Haut als Erstmaßnahme bei vielen Krankheiten verbreitet.

Behandelt werden z.B. Kopfschmerzen und Migräne, Schmerzen und Steifheit der Muskeln, Bronchitis und Asthma. Die Anwendung erfordert keine komplexe medizinische Diagnose und ist einfach zu handhaben. Übersetzt bedeutet Gua Sha etwa „den Schmerzdrachen jagen“.

Sabine Geisler, Krankenschwester in der Naturheilkunde und Ayurvedatherapeutin, stellt am Donnerstag, 7. Februar, in der Ökologiestation in Bergkamen-Heil Gua Sha vor. Nach einer Einführung wird die Partnermethode aneinander geübt, es sollten also immer zwei vertraute Personen gemeinsam teilnehmen. Ein kleines Kissen und zwei Handtücher sind mitzubringen.

Die Anmeldung für die etwa zweistündige Veranstaltung, die um 19.30 Uhr beginnt und 15,00 € je Teilnehmer kostet, ist bis zum 31. Januar unter 0 23 89 – 98 09 11 (auch Anrufbeantworter) beim Umweltzentrum Westfalen möglich. Informationen zur Dozentin findet man unter www.naturheilkunde-geisler.de




Vortrag von Oberarzt Jörg Schmidt und Mareike Frank: Verdacht auf Demenz – was nun?

Mareike Frank vom Demenz Café im Hellmig-Krankenhaus und der medizinische Demenzexperte im Klinikum Westfalen, Dr. Jörg Schmidt, informierten die Teilnehmer im vollbesetzten Saal der Familienbande.

Wenn eine Demenzerkrankung auftritt, bedeuten dies für die Betroffenen und ihre Angehörigen ein hohes Maß an Belastung. Dann ist eine bestmögliche medizinische, pflegerische und psychosoziale Betreuung wichtig. Wie die aussehen kann, wie man eine Demenzerkrankung sicher diagnostizieren und auch behandeln kann, das erklärten zwei Experten aus dem Klinikum Westfalen jetzt auf einem Infoabend bei der Familienbande Kamen.

Dr. med. Jörg Schmidt, Leitender Oberarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie und Experte in diesem Bereich, übernahm den medizinischen Part. Anschließend stellte Mareike Frank das neue Demenz Café im Hellmig-Krankenhaus und die speziellen Angebote für Angehörige vor Ort vor. Betroffenen Angehörigen steht sie als Ansprechpartnerin immer montags unter Tel. 02307 149-747 zur Verfügung.




BergAUF fordert von der RAG: Alle durch PCB belastete Kumpel entschädigen

Eine jetzt veröffentlichte Studie der RWTH Aachen zur PCB-Belastung von Bergleuten brachte ein für das Bergkamener Personenwahlbündnis BergAUF nicht unerwartetes Ergebnis: Rund die Hälfte der 200 untersuchten Bergleute hatten erhöhte PCB-Werte im Blut. „Grund zur Besorgnis, denn die Bergleute wissen nur zu gut, dass viel der Kumpels und sogar deren Familienangehörigen, die mit PCB in Berührung kamen, bereits gestorben sind“, erklärte am Dienstag BergAUF.

Denn PCB gehöre zum „dreckigen Dutzend“ der giftigsten Stoffe, die die Menschheit kennt.
Trotzdem behauptet der RAG-Vorstandsvorsitzende Peter Schrimpf: „Die Ergebnisse zeigen, dass keine akute Gesundheitsgefährdung für die untersuchten Bergleute vorliegt“. Diese Auffassung vertrat aber auch Professor Thomas Kraus, der Leiter des Instituts für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Uniklinik der RWTH Aachen (IASU), der die von der RAG beauftragte Untersuchung geleitet hat.

In diesen Aussagen sieht BergAUF eine „völlige Verharmlosung“ der Gefahr durch PCB, die z.B. auf www.bauschadstoffe.ch so beschrieben werde: „Für den Menschen besteht durch PCB in der Regel keine akute, unmittelbare Vergiftungsgefahr. Jedoch konnten fatale Langzeitauswirkungen schon bei geringen Mengen festgestellt werden. PCB führt zu Leber-, Milz- und Nierenschäden, beeinträchtigt den Sexualhormonhaushalt und es besteht der Verdacht auf krebserregendes Potenzial. Ebenfalls typische Auswirkungen sind Haarausfall, Schädigung des Immunsystems und die sogenannte Chlorakne…“

BergAUF: „Weil uns diese Gefahren durch PCB bekannt sind, legten wir auf der Sitzung des Bergkamener Stadtrats am 11.10.2018 eine Resolution vor, die vor dem Anstieg des PCB-haltigen Grubenwassers warnt und die RAG auffordert, die qualifizierte Wasserhaltung wie bisher beizubehalten. Denn mit dem Ansteigen des warmen Grubenwassers wird auch das wasserunlösliche PCB, das an Feststoff-Teilchen anhaftet, mit nach oben gewirbelt. Die PCB-Belastung im Grubenwasser würde als weiter steigen. Außerdem sollte die RAG in die Pflicht genommen werden, die PCB-Reinigungsanlage auch zu bauen, die sie in ihrer Zeitschrift „Steinkohle“ zugesagt hatten.“

Doch alle anderen Ratsfraktionen, sogar die GRÜNEN, hätten diese Resolution und damit eine schärfere Gangart gegenüber der RAG ohne inhaltliche Begründung abgelehnt.

PCB sei seit 1989 in Deutschland vollständig verboten, auch laut EU-Verordnung Nr. 850/2004 seien Herstellung, Inverkehrbringen und Verwendung von PCB komplett verboten. BergAUF: „Das gilt auch für die RAG: PCB darf also nicht stillschweigend weiterhin mit dem Grubenwasser über die Flüsse in die Weltmeere eingeleitet werden! Wir fordern die RAG auf, alle mit PCB belasteten Kumpel umgehend zu entschädigen. Alle Mitbürger sind auch im Interesse nachfolgender Generationen angehalten, sich gemeinsam für diese Forderungen stark zu machen.“




Schimmelpilz in Innenräumen: Vortrag in der Ökologiestation

Schimmelbefall ist seit jeher ein bekanntes und häufig auftretendes Problem in Innenräumen. Schimmelpilze können nicht nur das Gebäude beschädigen, sie stellen auch ein gesundheitliches Risiko für die Bewohner dar.

Laut einer repräsentativen Studie ist in 17 Prozent der deutschen Haushalte mindestens ein Raum von Schimmel befallen. Das ist fast jede fünfte Wohnung. Dennoch sind Betroffene oft ratlos, woher der Schimmel kommt, wie er vermieden werden kann und wie er dauerhaft beseitigt wird.
Voraussetzung für die Schimmelbildung ist Feuchtigkeit. Trifft hohe Luftfeuchtigkeit auf kalte Bauteile, kondensiert sie dort. Dabei spielen Wärmebrücken in der Gebäudehülle und das Heiz- und Lüftungsverhalten eine entscheidende Rolle.

Ulrich Opitz, Sachverständiger im Schimmelnetzwerk Münster und Referent der Energieagentur NRW im Vortragsdienst Schimmelpilzproblematik, gibt am Montag, 28. Januar, in der Ökologiestation in Bergkamen-Heil Mietern, Vermietern und Eigentümern grundlegende Informationen darüber, wie Schimmel entsteht, wie er vermieden werden kann und wie er effektiv und dauerhaft bekämpft werden sollte.

Der zweistündige Vortrag beginnt um 19.00 Uhr und kostet 5,00 Euro je Teilnehmer. Eine Anmeldung ist unter 0 23 89-98 09 11 (auch Anrufbeantworter) beim Umweltzentrum Westfalen möglich.