Annika will leben: Viele wollen helfen und können es auch

Das Schicksal der 28-jährigen Annika aus Bergkamen lässt kaum jemanden unberührt. Sie leidet an einem Non-Hodgkin-Lymphom und benötigt dringend eine Stammzellspende, um überleben zu können. Viele wollen ihr helfen. Das zeigt die Resonanz auf unsere Berichterstattung. Und viele können es auch. Das sagt Bettina Steinbauer, Aktionsleiterin der Spenderneugewinnung bei der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei, in einem Interview. Die Typisierungsaktion für Annika findet statt am Sonntag, den 8. März 2015 von 11:00 bis 17:00 Uhr in der Hellweg-Schule, Rünther Straße 80, in Bergkamen.

Annika aus Bergkamen hofft auf eine Stammzellenspende.
Annika aus Bergkamen hofft auf eine Stammzellenspende.

Frage: Wer kommt als Spender in Frage, wer nicht?
[Bettina Steinbauer] Grundsätzlich kommt jeder gesunde Mensch zwischen 17 und 55 Jahren, der mindestens 50 kg wiegt, als Spender in Frage. Ausschlussgründe sind unter anderem schwere Erkrankungen des Herzens oder der Lunge, Krebserkrankungen, Hepatitis B, C oder D oder auch chronische Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes. Für Detailfragen steht am Aktionstag ein DKMS- Betreuer vor Ort zur Verfügung.

 

 

Warum ist die Altergrenze auf 55 Jahre beschränkt?

Bettina Steinbauer von der DKMS
Bettina Steinbauer von der DKMS

All unsere Spender bleiben bis zur Vollendung des 61. Lebensjahres in der DKMS als potentieller Stammzellspender aktiv.

Frage: Wie läuft die Registrierung am Aktionstag ab?
[Bettina Steinbauer] Nach dem Ausfüllen einer Einverständniserklärung werden dem Spender fünf Milliliter Blut aus der Armvene entnommen. Das Blut wird anschließend in einem Labor typisiert. Für den Spender ist das am Aktionstag zunächst eine Sache von 5-10 Minuten und ein kleiner Pieks. Damit ist der erste Schritt getan, um einem Menschen das Leben retten zu können.

Frage: Wonach wird die Blutprobe untersucht?
[Bettina Steinbauer] Bei einer Typisierung werden die Gewebemerkmale des Blutes bestimmt. Die Blutgruppe spielt hier keine Rolle. Die Befunde werden anschließend anonymisiert an das Zentrale Knochenmarkspender Register (ZKRD) in Ulm weitergeleitet, wo sie für Patientenanfragen aus dem In- und Ausland zur Verfügung stehen. 

Frage: Die Aufnahme in die DKMS kostet 50 Euro. Wofür wird das Geld benötigt?
[Bettina Steinbauer] Die Bestimmung der Gewebemerkmale des Blutes ist eine sehr aufwendige Laboruntersuchung. Für die Neuaufnahme eines potenziellen Lebensspenders entstehen der DKMS Kosten in Höhe von 50,- Euro, die weder von den Krankenkassen übernommen noch staatlich bezuschusst werden, sondern allein durch Spendengelder finanziert werden müssen. Wir wissen natürlich, dass nicht jeder seine Typisierungskosten selbst tragen kann. Aber auch kleine Beträge helfen. Jeder Euro zählt!

Frage: Wann kommt man als Stammzellenspender in Frage?
[Bettina Steinbauer] Die Gewebemerkmale von Patient und Spender müssen nahezu hundertprozentig übereinstimmen, damit eine Transplantation erfolgreich durchgeführt werden kann. Anders als bei den verschiedenen Blutgruppen, ist die Übereinstimmung der Gewebemerkmale zweier Menschen allerdings äußerst selten. Deshalb ist es sehr wichtig, dass so viele Menschen wie möglich als potenzielle Stammzellspender registriert sind.  

Frage: Was geschieht mit den Blutproben, die abgegeben werden?
[Bettina Steinbauer] Alle Blutproben der Aktion werden sofort nach der Aktion ins Labor gebracht und untersucht!  Im Labor werden zehn Gewebemerkmale analysiert. Entscheidend für eine Stammzellspende ist die Übereinstimmung von mindestens acht Gewebemerkmalen zwischen Patient und Spender.

Frage: Gesetzt den Fall, die HLA-Merkmale eines Spenders stimmen mit denen eines Patienten überein. Was geschieht danach?
Die bloße Registrierung bei der DKMS beinhaltet zunächst nicht die bindende Verpflichtung zu einer tatsächlichen Stammzellspende. Denn oft kommt es erst nach Jahren zu einer Anfrage für eine Stammzellspende und in dieser Zeit können im Leben eines Spenders Umstände (z.B. Krankheiten) eingetreten sein, die eine Stammzellspende unmöglich machen. Natürlich sollte jeder zum Zeitpunkt der Typisierung grundsätzlich zu einer Spende bereit sein.

Frage: Was passiert bei einer Knochenmark- oder Stammzellentnahme?
[Bettina Steinbauer] Es gibt zwei verschiedene Entnahmeverfahren:

1. Seltener durchgeführt wird inzwischen die Knochenmarkentnahme, bei der dem Spender das Blut-Stammzellgemisch unter Vollnarkose direkt aus dem Beckenkamm (nicht Rückenmark!) entnommen wird. Es bildet sich übrigens nach zwei Wochen wieder vollständig nach.

2. Die wesentlich häufigere Methode (80%) ist die periphere Stammzellentnahme: Dem Spender wird über mehrere Tage ein Medikament verabreicht, welches die Produktion der Stammzellen im Knochenmark anregt und diese in die Blutbahn ausschwemmt. Nach dieser Vorbehandlung werden die Stammzellen über ein spezielles Verfahren aus dem Blut gesammelt

Frage: Muss sich der Spender auf einen längeren Krankenhausaufenthalt gefasst machen?
[Bettina Steinbauer] Bei der Knochenmarkentnahme aus dem Beckenkamm ist in der Regel ein Krankenhausaufenthalt von etwa drei Tagen erforderlich (1. Tag: Aufnahme, 2. Tag: Entnahme, 3.Tag: Entlassung). Der ganze Eingriff selbst dauert etwa eine Stunde.
Die periphere Entnahme der Stammzellen erfolgt ambulant in einer Entnahmeklinik und dauert in der Regel drei bis vier Stunden. Eventuell ist eine zweite Entnahme am Folgetag notwendig. Der Spender wird nicht stationär aufgenommen sondern übernachtet im Hotel.

Frage: Was sind die Anzeichen für einen Erfolg einer Stammzelltransplantation?
Frage: Welche Risiken gibt es bei der Stammzellentnahme?
[Bettina Steinbauer] Bei der Knochenmarkentnahme besteht gegebenenfalls für ein paar Tage ein lokaler Wundschmerz. Das Risiko beschränkt sich bei dieser Methode auf das übliche Narkoserisiko. 

Bei der peripheren Stammzellentnahme können während der Stimulation (Anregung) der Stammzellproduktion durch die körpereigene Substanz G-CSF Gliederschmerzen auftreten, die mit denen während einer Grippe vergleichbar sind. Diese können mit einem leichten Schmerzmittel sehr gut behandelt werden. Mit der Spende klingen die Schmerzen umgehend ab.

Frage: Welches Krankenhaus entnimmt dem Spender Stammzellen?
[Bettina Steinbauer] Die DKMS kooperiert bundesweit mit ausgesuchten und routinierten Entnahmezentren. Die gesamte Reiseabwicklung inklusive Unterkunft übernimmt die DKMS für ihre Spender. Dem Spender entstehen keine Kosten.

Frage: dürfen sich Patient und Spender kennenlernen?

[Bettina Steinbauer] Die deutschen Richtlinien sehen vor, dass sich Spender und Patient erst zwei Jahre nach der Spende persönlich kennen lernen dürfen. In der Zwischenzeit können Spender bereits anonym Kontakt zum Patienten aufnehmen: Über die DKMS können Briefe oder Geschenke ausgetauscht werden. Nach Ablauf der vorgesehenen Kontaktsperre können Spender und Patient sich auch direkt schreiben oder persönlich treffen – wiederum über die DKMS vermittelt, vorausgesetzt Sie und der Patient sind einverstanden. Unsere Erfahrung über die Jahre zeigt: Viele Spender und Patienten wollen einander kennen lernen. Die Begegnungen von Spendern und Patienten sind immer wieder sehr berührende Momente. Nicht selten entstehen tolle Freundschaften.

Kontakt zu Patienten im Ausland:
Bei Spenden ins oder aus dem Ausland gelten häufig andere Regelungen hinsichtlich Kontaktmöglichkeiten von Spender und Patient. Manche Länder sind freizügiger, andere lassen gar keinen Kontakt zu. Die DKMS hilft auch hier gerne dabei, Spender und Patient zusammenzubringen, sofern dies rechtlich erlaubt ist.




Neues Dialysezentrum am Hellmig-Krankenhaus eingeweiht

Mit dem neuen Dialysezentrum im Hellmig-Krankenhaus Kamen, das jetzt offiziell eingeweiht wurde, hat sich die Zahl der Dialyseplätze in der Stadt mehr als verdoppelt. Kürzere Wartezeiten, kurze Wege und hohe medizinische Kompetenz versprechen sich Betreiber und das Klinikum Westfalen von der neue Einrichtung.

Diavital-Geschäftsführer Georg Wirtz und Michael Kleinschmidt, Geschäftsführer des Klinikums Westfalen beim Gang durch die Räume des neuen Dialysezentrums.
Diavital-Geschäftsführer Georg Wirtz und Michael Kleinschmidt, Geschäftsführer des Klinikums Westfalen beim Gang durch die Räume des neuen Dialysezentrums.

Mit 49 Dialyseplätzen und einer Gesamtinvestition von rund 2 Millionen Euro zählt die Dialyse in Kamen ab sofort zu den landesweit modernsten und größten Dialyse-Zentren überhaupt.

„Das neue Dialysezentrum führt die Vielzahl von Investitionsprojekten am Hellmig-Krankenhaus seit der Fusion fort“, betonte der 1. Direktor der Knappschaft Bahn See, Dr. Georg Greve. Er erinnerte bei der Einweihung an vorangegangene Investitionsprojekte, wie die neue internistische Funktionsabteilung, die Kernsanierung der Stationen in der 3. Etage und die ebenfalls mit Kooperationspartnern realisierte neue Radiologie und neue Physiotherapie und Reha.

Symbolische Schlüsselübergabe für das neue Dialysezentrum im Hellmig-Krankenhaus mit (v.l.) Dr. Georg Greve (1. Direktor Knappschaft-Bahn-See), Michael Kleinschmidt (Geschäftsführer Klinikum Westfalen) sowie Georg Wirtz und Christiane Pätzold (Diavital).
Symbolische Schlüsselübergabe für das neue Dialysezentrum im Hellmig-Krankenhaus mit (v.l.) Dr. Georg Greve (1. Direktor Knappschaft-Bahn-See), Michael Kleinschmidt (Geschäftsführer Klinikum Westfalen) sowie Georg Wirtz und Christiane Pätzold (Diavital).

Das neue Kamener Dialysezentrum „Diavital“ ist hervorgegangen aus der bisherigen Dialysepraxis an der Westicker Straße und wird geleitet von Georg Wirtz und Christiane Pätzold. Sie arbeiteten schon bisher mit dem Krankenhaus zusammen. Künftig aber ist das Dialysezentrum direkt im Krankenhaus angesiedelt in aufwändig umgestalteten Räumlichkeiten mit einer Fläche von 1.100 Quadratmetern.

Der hohe bauliche Aufwand habe sich gelohnt, ist Michael Kleinschmidt überzeugt, Geschäftsführer im Klinikum Westfalen. Für Patienten bedeute dies Betreuung aus einem Guss an einem Standort bei stationärer wie ambulanter Therapie. Das neue Angebot sei ein weiterer Schritt im Bemühen um höchste Kompetenz am Kamener Krankenhausstandort.

Der Geschäftsführer des Dialysezentrums, Georg Wirtz, belegte den Bedarf an der neuen, nach modernstem Stand der Technik aber auch unter Wohlfühlaspekten eingerichteten Praxis mit eindrucksvollen Zahlen. 2,5 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Nierenerkrankungen, die mit Funktionsstörungen einhergehen. Er freue sich darüber, den Versorgungsaufwand für Betroffene in der Region zusammen mit dem Krankenhaus ausfüllen zu können.




Kreis legt Gesundheitsbericht vor – Soziale Lage beeinflusst Gesundheit

173 Seiten, 11 Kapitel, unterschiedlichste Grafiken und unzählige vom Kreis oder dem Land erhobene Daten geben erstmals in diesem Umfang und in dieser Tiefe Auskunft über ein hohes Gut: die Gesundheit der Menschen im Kreis.

Unter dem Titel „Gesundheitsprofil 2014“ verbirgt sich eine vom Gesetzgeber vorgesehene kommunale Gesundheitsberichterstattung. In den letzten Jahren konzentrierte sich der Fachbereich Gesundheit und Verbraucherschutz auf die Aufarbeitung von Schwerpunktthemen wie etwa Sucht und Prävention, Kindergesundheit, Gesundheit von Migranten oder der Situation von Menschen mit Behinderung.

Nun gibt es nach 2003 zum zweiten Mal – erstmals allerdings in dieser Qualität und Aussagekraft im Hinblick auf die künftige Gesundheitspolitik – wieder eine klassische Gesundheitsberichterstattung.

In dem im Fachausschuss vorgestellten Bericht wurden Kreisdaten und – wo kommunale Zahlen (noch) nicht vorliegen – Statistiken des Landes zu Demografie, zum Gesundheitszustand und -verhalten sowie zur Gesundheitsversorgung zusammengetragen. Auch den Themen „Gesund Aufwachsen“ und „Gesund Altern“ werden eigene Beiträge gewidmet. Weitere Kapitel beschäftigen sich mit dem Zusammenhang von sozialer Lage und Gesundheit sowie der Bedeutung von Umwelteinflüssen für die Gesundheit der Menschen im Kreisgebiet.

Deutlich macht das Zahlenmaterial den Zusammenhang zwischen guter Gesundheit und sozialer Situation bzw. dem sozialen Umfeld. So spielen das verfügbare Einkommen und das Bildungsniveau, aber auch weitere soziale Komponenten wie Arbeitslosigkeit, die berufliche Position, Sozialhilfebezug oder Herkunft und Sprache, für eine Reihe von Krankheiten und für die Lebenserwartung eine wichtige Rolle. Je geringer das Bildungsniveau bzw. das Einkommen – so das Fazit unterm Strich – desto größer die Wahrscheinlichkeit einer ganzen Reihe von Krankheiten.

Besondere Herausforderungen zeichnen sich für die Kommunen Bergkamen, Bönen und Lünen ab. Hier liegt das Pro-Kopf-Einkommen deutlich unter dem Kreisdurchschnitt und die durchschnittliche Arbeitslosigkeit fällt – zumindest in Lünen und Bergkamen – deutlich höher aus als im restlichen Kreisgebiet.

Entgegen eines zu erwartenden steigenden Bedarfes an gesundheitlichen Versorgungsleistungen wird sich der Umfang der hausärztlichen Versorgung aber nicht etwa erhöhen, sondern, durch erhebliche Reduzierung der Anzahl der Hausärzte, bereits bis zum Jahr 2019 signifikant verringern.

Ein komplett anderes Bild zeichnet sich bei einzelnen Erkrankungsarten ab. So sind die Sterbefälle aufgrund von Herz-Kreislauf -rkrankungen im Kreis seit 1998 um nahezu zwei Drittel gesunken. Neben einer stark verbesserten medizinischen Versorgung wird hierbei deutlich, dass die zahlreichen Maßnahmen im Rahmen der Herz-Kreislauf-Prävention greifen und nachhaltig Wirkung zeigen.

Besonders erfreulich ist auch die Tatsache, dass im Kreis immer mehr Eltern die letzte Vorsorgeuntersuchung ihrer Kinder vor Besuch der Kindertagesstätte wahrnehmen. Konnten hier im Jahre 2005 noch erhebliche regionale Unterschiede im Kreis Unna festgestellt werden, so liegen die Untersuchungsraten inzwischen in allen Kommunen des Kreises flächendeckend bei über 90 Prozent.

Der Gesundheitsbericht ist Basis für die weitere inhaltliche Ausrichtung des Kreises als öffentlicher Gesundheitsdienst und für die Politik als richtungsweisender Weichensteller. Dass etwas getan werden muss und was dies sein könnte, ist im letzten Kapitel – dem Ausblick – nachzulesen.

So wird z.B. die Durchführung einer Bevölkerungsbefragung angeregt, um von den Menschen Auskünfte über die persönliche Einschätzung ihrer Gesundheit und über ihre Bereitschaft, das Gesundheitsverhalten zu überprüfen, zu erhalten. Auf dieser Datenbasis könnten Projekte und Präventionsprogramme für die Gesundheit der Kreisbewohner wirksamer, nachhaltiger und letztlich erfolgversprechender umgesetzt werden.,

Für die Zukunft wird außerdem eine Gesundheitsberichterstattung orientiert an sozialräumlichen Kriterien, also der Beschaffenheit des Wohnumfeldes, für notwendig erachtet, um gesundheitsfördernde Interventionen und Prävention zielgerichtet dort anzubieten, wo soziale Auffälligkeiten und schwierige Lebenslagen offenkundig werden.




28-jährige Annika aus Bergkamen will leben – Typisierungsaktion in der Hellwegschule

Die 28-jährige Annika aus Bergkamen leidet am Non-Hodgkin-Lymphom, einer schweren Erkrankung des blutbildenden Systems. Nur eine Stammzelltransplantation kann ihr Leben retten. Um ihr und anderen Patienten zu helfen, veranstalten Annikas Familie und Freunde gemeinsam mit der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei gemeinnützige am Sonntag, 8. März, in der Hellwegschule in Rünthe eine Registrierungsaktion. Jeder kann helfen: Wer gesund und zwischen 17 und 55 Jahre alt ist, darf sich als Spender registrieren lassen und jeder kann Geld spenden, um die Typisierungen finanziell zu ermöglichen.

Annika aus Bergkamen.
Annika aus Bergkamen.

Ende Juli 2014 entdeckte Annika am Schlüsselbein einen kleinen Knoten. Ihr Hausarzt schickte sie zur Abklärung zu verschiedenen Fachärzten: „Normaler Lymphknoten“ lautete die Diagnose, „machen Sie sich keine Sorgen.“ Nach drei Wochen hatte sich der Knoten auf Golfballgröße ausgedehnt. Erst jetzt wurde die junge Frau stationär aufgenommen und der Knoten operativ entfernt. Man teilte ihr mit, dass damit alles ausgestanden sei und sie sich nur noch etwas schonen sollte. Doch schon nach kurzer Zeit bildete sich ein zweiter Knoten. Verständlicherweise beunruhigt, ließ sich Annika in die Lungenklinik in Hemer verlegen. Dort erhielt sie nach kurzer Zeit die niederschmetternde Diagnose: Lymphknotenkrebs!!!

Zurück in Dortmund wurde zügig mit der Chemo begonnen. Nach bereits drei Zyklen erhielt sie die positive Nachricht, dass keine Lymphknoten mehr erkennbar seien. Weihnachten war Annika wieder zu Hause und fühlte sich richtig gut. Im Januar 2015 fuhr sie zu einer speziellen Kontrolle nach Münster. Doch noch vor der Auswertung aller Untersuchungen hatte sich bereits wieder ein Lymphknoten am Schlüsselbein gebildet. Wieder wurde sie stationär aufgenommen, der Knoten abermals entfernt und mit einer weiteren Chemotherapie gestartet – die Annika diesmal jedoch nur mit schweren Nebenwirkungen überstand. Inzwischen steht fest: nur eine Stammzelltransplantation kann ihr Leben retten. Bislang wurde aber weltweit noch kein passender Spender für Annika gefunden.

Annika ist ein Familienmensch

 

Annika mit ihren Geschwistern
Annika mit ihren Geschwistern

Annika ist ein ausgesprochener Familienmensch. Sie liebt die regelmäßigen Spieleabende mit ihren Geschwistern Svenja, Nils und Yannick. Auch der Freundeskreis spielt für Annika eine große Rolle. Ihre herzliche, hilfsbereite und soziale Art wird überall geschätzt. In der jetzigen schwierigen Situation geben ihr die Freunde all das durch eine große Hilfewelle zurück.

Als großer und treuer BVB-Fan ist Annika Mitglied des BVB 09 und begleitet ihren Verein durch Höhen und Tiefen. Mit ihren Brüdern geht sie bei Wind und Wetter ins Fußballstadion. Ihr großes Idol ist Stefan Reuter, für ihn hat Annika als kleines Kind geschwärmt, das hat sich bis heute nicht geändert.

Wenn man Annika heute fragt, was sie sich wünscht, antwortet sie: „einen Menschen mit passenden Stammzellen, der bereit ist, mein Leben zu retten.“ Und wenn dieser Wunsch in Erfüllung ginge? „Einmal nach San Francisco fliegen, auf der Golden-Gate Brücke stehen und hinunterspucken. Das wäre großartig!“

Svenja, Annika Schwester, weicht nicht von ihrer Seite: „Als Annikas eineiiger Zwilling ist es für mich sehr schwer, die Situation zu bewältigen. Seit Geburt sind wir unzertrennlich. Auf Annika kann ich immer zählen. Ein Leben ohne sie kann und will ich mir nicht vorstellen. Ohne meine zweite Hälfte bin ich auch nur ein halber Mensch. Deshalb bitte ich im Namen meiner ganzen Familie: lasst euch typisieren. Für jeden von uns dauert die Teilnahme nur fünf Minuten – für meine Schwester aber die Chance auf ein zweites Leben.“

Die Aktion findet statt am: 

Sonntag, den 8. März 2015, von 11:00 bis 17:00 Uhr in der Hellwegschule, Rünther Straße 80, Bergkamen

Mitmachen kann grundsätzlich jeder gesunde Mensch zwischen 17 und 55 Jahren.Nach dem Ausfüllen einer Einverständniserklärung werden dem Spender fünf Milliliter Blut abgenommen, damit seine Gewebemerkmale bestimmt (typisiert) werden können.

Genauso wichtig ist auch die finanzielle Unterstützung der Aktion. Die Auswertung einer einzelnen Blutprobe im Labor kostet die DKMS 50 Euro. Als gemeinnützige Gesellschaft ist die DKMS bei der Spenderneugewinnung allein auf Geldspenden angewiesen. Um die geplante Aktion überhaupt durchführen zu können, benötigen wir Ihre finanzielle Hilfe! Jeder Euro zählt!

DKMS-Spendenkonto

Commerzbank Hamm

IBAN DE93 4104 0018 0508 0858 00

BIC COBADEFFXXX

Weitere Infos unter www.dkms.de.




Problemzonengymnastik für Bauch, Beine und Po beim TuS Weddinghofen

Der TuS Weddinghofen startet am Mittwoch, 4. März, mit einem neuen Angebot in den Frühling.
Von 16.30 Uhr bis 17.30 Uhr dreht sich in der Turnhalle I des Gymnasiums Bergkamen alles um die Problemzonen der Frauen. Spezielle Gymnastik für Bauch, Beine und Po stehen auf dem Stundenplan.
„Hier wird alles getan, damit die Bikinifigur bis zum Sommerurlaub perfekt ist. Mitmachen kann jeder“, so die Sprecherin des TuS Weddinghofen Yvonne Schneider.



Für Grundschüler gilt: 95 Prozent sind geimpft

Nach der NRW-weit letzten Masernepedemie 2007 in Duisburg startete der Kreis an den Schulen eine groß angelegte Impfkampagne. Mit Erfolg: „Die Impfmoral ist heute gut. Über 95 Prozent der angehenden Grundschüler sind geimpft.“

Das sagt Dr. Petra-Winzer-Milo. Sie ist Leiterin des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes beim Kreis, muss es also wissen. Das Konzept „Kreis Unna – besser geimpft!“ ist möglicherweise eine Begründung dafür, dass in diesem Jahr im Kreisgebiet kein Masernfall gemeldet wurde. Für die Vermutung sprechen auch die Zahlen der letzten Jahre. „Zwischen 2010 und 2014 wurden kreisweit nur 14 Fälle registriert“, betont Dr. Winzer-Milo nach einem Blick in die Statistik der Kollegen vom Gesundheitsschutz.

Für fast 97 Prozent der Kinder, die in den letzten Jahren eingeschult wurden, legten die Eltern zur Einschulungsuntersuchung ein Impfbuch vor. 2014 zeigten von den 3.450 untersuchten Einschulkindern mehr als 3.300 ihr Impfbuch. „Davon hatten gut 98 Prozent zumindest eine Impfung gegen Masern-Mumps-Röteln und 94 Prozent den kompletten Impfschutz gegen Masern, also zwei Impfungen“, nennt Dr. Winzer-Milo Zahlen.

Eine Grundimmunisierung gegen Tetanus hatten sogar 99 Prozent der Kinder. Nur 53 Kindern (1,6 Prozent) fehlte der Impfschutz gegen Masern.

Ähnlich gut sah es bei den Entlassuntersuchungen im Kreisgebiet aus. Zwar brachten nur 65 Prozent der Schüler und Schülerinnen ein Impfbuch zur Untersuchung mit. Aber auch hier wurde festgestellt, dass lediglich drei Prozent keinen Masernimpfschutz hatten.

„Vor Jahren waren die Zahlen deutlich schlechter. Beispielsweise hatten zur Einschulung 2008 nur 88 Prozent der untersuchten Kinder einen kompletten Masernimpfschutz“, erinnert sich Dr. Petra Winzer-Milo.

Gelegt wurde das Fundament für den heute guten Impfschutz bei der Kampagne 2007/2008 mit großem personellen Aufwand: Damals kontrollierte die Gesundheitsbehörde in Kooperation mit den niedergelassenen Kinderärzten mehr als 18.000 Impfbücher und führte 700 Impfungen gegen Masern-Mumps-Röteln durch.




Tipps für Erste-Hilfe am Kind stark gefragt

Was tun wenn sich das eigene Kind schwer verbrennt, einen gefährlichen Gegenstand verschluckt oder auf andere Weise zu Schaden kommt?  Dr. Dieter Metzner, ärztlicher Leiter des Hellmig-Krankenhauses und Dr. Christos Erifopoulos, dort als Notarzt und Oberarzt tätig, erläuterten beim Informationsabend in den Räumen der Familienbande, wie erste Hilfe geleistet werden kann bei Notfällen mit Kleinkindern oder Säuglingen.

Dr. Christois Erifopoulos, Notarzt am Hellmig-Krankenhaus, demonstrierte Notfallmaßnahmen an speziellen Puppen.
Dr. Christois Erifopoulos, Notarzt am Hellmig-Krankenhaus, demonstrierte Notfallmaßnahmen an speziellen Puppen.

Das Cafe der Familienbande war rappelvoll. Mehr als 40 junge Eltern und einige Großeltern nutzten die Lehrstunde für Fälle, die niemand je erleben möchte. Die Experten aus dem Hellmig-Krankenhaus hatten zwei spezielle Puppen mitgebracht, an denen Eltern Wiederbelebung von Kindern üben konnten. Dr. Erifopoulos stellte klar: „Untätigkeit ist immer falsch. Mit beherzter Hilfeleistung aber können gerade Kinder die Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes in vielen Fällen ohne Folgeschäden überstehen.“

Dr. Metzner und Dr. Erifopoulos schilderten Erlebnisse aus dem Krankenhausalltag und gaben Antwort auf individuelle Fragen. Im Zweifelsfall sei es immer richtig, von ärztlicher Seite abklären zu lassen, ob eine schwerwiegende Verletzung vorliegt. Im Ernstfall sei der Weg zum Arzt oder der Anruf unter der 112 immer richtig. „Auch wenn wir keine Kinderklinik sind, können Sie natürlich immer zur Ersthilfe zu uns ins Hellmig-Krankenhaus kommen. Wenn dann für einen besonderen medizinischen Eingriff, für den wir nicht ausgerüstet sind, der Weitertransport in ein Spezialkrankenhaus nötig ist, dann kümmern wir uns darum“, stellte Dr. Metzner klar.

Ob Vergiftung, Verbrennung, Verätzung oder ein Sturz, die Bandbreite möglicher Unfälle sei groß, schilderten die beiden Mediziner. Wichtig sei es, gefährliche Stoffe unerreichbar zu machen und Kinder altersgerecht über Gefahren aufzuklären.




Eltern aufgepasst: Viele Grundschüler können nicht gut sehen und lernen deshalb schlecht

Gutes Sehen ist eine Voraussetzung für erfolgreiches Lernen. Deshalb führt der Kinder- und Jugendgesundheitsdienst des Kreises seit 2011 kreisweit Sehtests an Grundschulen durch. Im Jahr 2014 haben die sozialmedizinischen Assistentinnen 1.975 Kinder auf ihr Sehvermögen hin untersucht.

Es gibt Kinder, die können und wollen gut lernen, doch die Schulleistungen geben trotzdem Grund zur Sorge. „Manchmal sind dann die Augen das Problem“, weiß Dr. Petra Winzer-Milo, die Leiterin des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes beim Kreis. Kinder mit einer Fehlsichtigkeit haben es in der Schule wesentlich schwerer: Da sie nicht gut sehen können, ermüden sie beim Lesen und Schreiben schnell.

Doch nicht nur das Lesen an der Tafel oder im Heft bereitet diesen Kindern Schwierigkeiten. Probleme treten beispielsweise auch im Schulsport auf. Hier kommt es gerade bei Ballsportarten auf den richtigen Durchblick an.

Von den 1.975 im vergangenen Jahr untersuchten Kindern erhielten 13 Prozent erstmals oder erneut eine Mitteilung zur augenärztlichen Untersuchung. In Vorjahren benötigten noch bis zu 20 Prozent der untersuchten Kinder eine augenärztliche Kontrolle. Bei dieser positiven Entwicklung macht sich wahrscheinlich schon das seit drei Jahren verbesserte Sehscreening zur Schuleingangsuntersuchung bemerkbar. Dr. Petra Winzer-Milo appelliert dennoch weiterhin: „Eltern sollten Warnsignale ernst nehmen.“ Wenn ein Kind häufig die Augen reibt oder blinzelt, kann dies ein Hinweis auf eine Sehschwäche sein. Ein Termin beim Augenarzt schafft hier schnell Klarheit.

Weitere Informationen gibt es im Fachbereich Gesundheit und Verbraucherschutz des Kreises bei Dr. Petra Winzer-Milo, Tel. 0 23 03 / 27-11 59, E-Mail petra.winzer-milo@kreis-unna.de.




Schröpfkopfmassage: Praxisseminar in der Ökologiestation

Die Schröpfkopfmassage ist eine Methode zur tiefen Bindegewebsmassage. Die Muskulatur wird stark durchblutet, Verspannungen im Schulter-, Nacken- und Rückenbereich werden gelöst. Schadstoffe werden über die Haut ausgeleitet, die Selbstheilungskräfte und der Stoffwechsel des Organismus werden angeregt.

Sabine Geisler, Krankenschwester in der integrativen Medizin und Naturheilkunde, stellt am Donnerstag den 26. Februar in der Ökologiestation in Bergkamen-Heil die Schröpfkopfmassage vor. Nach einer Einführung wird die Partnermethode aneinander geübt, es sollten also immer zwei vertraute Personen gemeinsam teilnehmen. Ein kleines Kissen und zwei Handtücher sind mitzubringen.

Die Anmeldung für die etwa zweistündige Veranstaltung, die um 20.00 Uhr beginnt und 15,00 € je Teilnehmer kostet, ist bis zum 19. Februar unter 02389-980911 oder 02389-98090 beim Umweltzentrum Westfalen möglich. Informationen zur Dozentin findet man unter www.ayurveda-geisler.de.




Plätze frei im neuen Step Aerobic-Kurs des TuS Weddinghofen

Am kommenden Donnerstag startet der neue Step-Aerobic Kurs in der Turnhalle der Pfalzschule. Für den Kurs um 20 Uhr sind noch Plätze frei.  Wer sich fit für den Frühling machen möchte, sollte einfach vorbeischauen.




Sportvereine fordern den Neubau von zwei Bädern in Bergkamen und Kamen

Die Diskussion um die Zukunft der GSW-Freizeiteinrichtungen in Kamen und Bergkamen nimmt erhebliche Fahrt auf. Inzwischen hat sich auch die Stadtsportgemeinschaft positioniert. Sie spricht sich für den Neubau von zwei Bädern für jedes der beiden Städte aus unter Verzicht auf die vorhandenen.

Das Hallenbad in Bergkamen.
Das Hallenbad in Bergkamen-Mitte.

Dieter Vogt, der Vorsitzende der Bergkamener Stadtsportgemeinschaft hatte sich in der Sitzung des Ausschusses für Schule, Sport und Weiterbildung zu Wort gemeldet und für diese Lösung geworben. Rund 27 Millionen Euro müssten die GSW in den nächsten Jahren in die Bäder investieren. Dafür bekäme man auch zwei neue. Der Neubau des Lünener Hallenbades habe rund 10 Millionen Euro gekostet und das in Werne werde mit 14,6 Millionen Euro zu Buche schlagen.

Entschieden sprach er sich gegen den Bau eines Zentralbades für  Kamen und Bergkamen. Offensichtlich hat es hier bereits Abstimmungsgespräche mit den Kamener Sportvereinen gegeben. Sie seien derselben Meinung, erklärte er im Ausschuss. Hauptgrund sei, dass dieses einzige Bad nicht genügend Trainingszeiten für diese Vereine ermöglichen würde. In Kamen gebe es immerhin neun Wassersportvereine und in  Bergkamen zwei.

In der Woche nur Schul- und Vereinssport

Wellenbad Weddinghofen
Wellenbad Weddinghofen

Weiteren Zündstoff wird vermutlich ein zweiter Vorschlag der Stadtsportgemeinschaft bringen. Dieses neue Bad soll von Montag bis Freitagmittag ausschließlich dem Schul- und Vereinssport vorbehalten sein. Für die Öffentlichkeit zugänglich wäre es dann nur am Freitagnachmittag und an den Wochenenden. Von Montag bis Freitagmittag könnte dann auch auf den Einsatz von Schwimmmeistern verzichtet werden. Die notwendige Aufsicht würden dann die Schwimmlehrer der Schulen und die Übungsleiter der Vereine übernehmen.

Entschieden forderte Vogt vom Ausschuss, sich gegen den Bau eines Zentralbades einzusetzen, insbesondere deshalb, weil die GSW eine „Machbarkeitsstudie zum Bau eines Zentralbades“ in Auftrag gegeben hätte. Sowohl Ausschussvorsitzender Rüdiger Weiß als auch Sportdezernentin Christine Busch verweigerten hier die Gefolgschaft. Zwar solle es eine Machbarkeitsstudie geben, nicht aber mit dem einzigen Ziel „Zentralbad“. Zurzeit sei die Politik in den beiden Städten dabei, Vorgaben für solch eine Studie zu erarbeiten. Es sei völlig verfrüht, sich auf eine Lösung festzulegen.

Eissporthalle in Weddinghofen erhalten

Eissporthalle Weddinghofen
Eissporthalle Weddinghofen

Nach Überzeugung des Stadtsportverbandes soll auch die Eissporthalle in Weddinghofen erhalten bleiben. Sie sei Heimat von drei Vereinen. Darunter auch die Bergkamener Eisbärinnen, die in der Fraueneishockey-Bundesliga spielten. Die Schließung der Halle am Häupenweg bedeute praktisch das Aus für diesen Verein, betonte Vogt.

Nach Angaben des Vorsitzenden des Stadtsportverbandes haben die von den Sport- und Freizeitstätten der GSW abhängigen Vereine 900 Mitglieder. Über 50  Prozent sind Kinder und Jugendliche. Sie werden von bis zu 100 Übungsleiterinnen und Übungsleitern betreut. Sie wenden pro Jahr durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit 11.000 bis 12.000 Stunden auf.