„Du bist ein Bergkamener wenn …“, du in dieser Facebook-Gruppe aktiv bist

Oliver Loschek möchte eine offene und ehrliche Diskussion. Vor allem möchte er auch etwas bewegen. Das sagt er nicht nur, sondern packt auch mit an. So gehört er zu der Gruppe von Aktiven, die in der Kamen Innenstadt die sogenannte „Give  Box“ aufgestellt hat.

Das neue Titelbild der Facebook-Gruppe "Du bist ein Bergkamener wenn..."
Das neue Titelbild der Facebook-Gruppe „Du bist ein Bergkamener wenn…“. Das Bild  hat Carsten Grunwald der Gruppe zur Verfügung gestellt.

Diese „Tauschbörse“, für Dinge, die noch gut in Schuss sind, aber nicht mehr gebraucht werden, entwickelte sich auch aus einer Diskussion von Mitgliedern der Facebook-Gruppe „Du bist ein Kamener wenn …“. Ihr gehört Oliver Loschek als Ex-Kamener an. Vor einiger Zeit hat er dazu die Facebook-Gruppe „Du bist ein Bergkamener wenn …“ ins Leben gerufen.

„Unsere Gruppe lehnt sich an die Gruppe „Du bist ein Kamener, wenn …“ an, mit der wir sehr stark kooperieren. Einige Mitglieder sind in beiden Gruppen aktiv. Diese Verbundenheit ist aber auch beiden Gruppen wichtig“, erklärt Loschek. Es gibt aber einen großen Unterschied. Während die Kamener Gruppe über 3800 Mitglieder zählt, müssen die Bergkamener mit zurzeit 420 auskommen.

Oliver Loschek hat inzwischen mit Michael Schlüchtermann und Denis Aschhoff überaus aktive Mitstreiter gefunden. Dieses Trio bildet das Administratoren-Team. Natürlich wollen die Drei, dass diese Gruppe wächst, und rühren deshalb die Werbetrommel. Unsicher ist aber, ob sich der Erfolg so schnell und auch in dem gewünschten Ausmaß einstellt. Das hat viel mit der Geschichte dieser beiden und schließlich auch mit einer zweiten Bergkamener Facebook-Gruppe zu tun.

Sie heißt „Du lebst schon lange in Bergkamen, wenn“ und entstand im Sommer vergangenen Jahres etwa zur gleichen wie die Kamener Gruppen. Deren Mitgliederzahl wuchs explosionsartig. Damals rollte eine Welle solcher Gruppenbildungen durch Deutschland. Deren Aktiven wurden als Nostalgiker belächelt. Andere hielten sie für ein Indiz dafür, dass die „Heimat“ bei den Menschen in dieser übertechnisierten Welt wieder ein Wert erhalten hat.

Natürlich wurden auch aktuelle Themen diskutiert. In der ersten Bergkamener Gruppe führt dies bald zu Zwistigkeiten. Die beiden Administratorinnen sahen sich gezwungen, nur noch historische Beiträge über Bergkamen zuzulassen. Sie gehen sogar so weit, dass nur diejenigen Beiträge veröffentlicht werden, die sie vorher „genehmigt“ haben.

Dies ging Oliver Loschek und seinen Mitstreitern zu weit. Er spricht von „Zensur“ und er sei aus der Gruppe „rausgeflogen und gesperrt worden.“ Betroffen seien davon auch andere gewesen. „Diese verteilen sich nun auf die Kamener und die Bergkamener Gruppe“, sagt er. Sie wollten sich mit „aktuellen und bewegenden Themen“ auseinandersetzen. Dies sei die Grundlage für Fortschritt.

Doch so ganz lässt auch diese Gruppe die Zügel nicht schleifen, Geschäftsleute und Firmen können sich zwar vorstellen, aber keine dauerhafte Werbung treiben. Auch Blogs wie der „Bergkamen-Infoblog“ bzw. die „Bergkamener Nachrichten“ dürfen Beiträge posten, wenn sie einen Bezug zu Bergkamen oder Kamen haben. Werden diese Regeln nicht beachtet, dann behält sich auch Oliver Loschek vor, diese Beiträge zu löschen.