Vorsicht Fußgänger: Die Stadt hat jetzt auch ein Elektro-Auto

Nach zwei Tretrollern und zwei E-Bikes hat die Stadtverwaltung mit dem Smart Fortwo electric drive das erste umweltfreundlich Auto angeschafft. Bürgermeister Roland Schäfer und Amtsleiter Zentrale Dienste Thomas Hartl präsentierten den Gebrauchtwagen. Neu, das sind sich beide einig, hätten sie ihn nicht angeschafft. E-Autos seien noch viel zu teuer, erklären sie. Die Wirtschaftlichkeitsbeurteilung fällt auch beim ADAC oder bei Auto Bild vernichtend aus.

Bürgermeister Roland Schäfer und Thomas Hartl stellen den neuen gebrauchten E-Smart der Stadtverwaltung vor.
Bürgermeister Roland Schäfer und Thomas Hartl stellen den neuen gebrauchten E-Smart der Stadtverwaltung vor.

Gekostet hat der neue Gebrauchte 10.000 Euro. Das sei ein Schnäppchen, wie der Bürgermeister meint. Hinzu kommt die Monatsmiete für die Batterie von 65 Euro. In Fahrt gebracht hat der Kleinwagen einen Stromverbrauch, der etwa 1,5 Liter Diesel entspricht. Für Fahrten innerhalb des Kreises Unna sei die Reichweite mit einer Stromladung von 145 Kilometern ausreichend, meint Thomas Hartl.

Die Ladestation in der Garage mit der Mahnung, vor dem Start das Kabel aus der Steckdose am Auto zu ziehen.
Die Ladestation in der Garage mit der Mahnung, vor dem Start das Kabel aus der Steckdose am Auto zu ziehen.

Immer innerstädtischen Verkehr könnte der leise 75 PS starke Flitzer zu einer Gefahrenquelle für Fußgänger werden. „Viele schauen nicht nach rechts und links, wenn sie die Straße überqueren wollen, sondern verlassen sich auf ihr Gehör“, sagte Roland Schäfer. Doch da kommt nicht viel. Im Auto vernehmen der Fahrer und der Beifahrer allenfalls die Rollgeräusche der Reifen und das Gebläse der Klimaanlage.

Strom erhält das städtische E-Auto aus einer ganz normalen Steckdose. Doch das dauert mindestens sieben Stunden. Wenn der Smart Fortwo electric drive in der Garage steht, muss er also die Nacht produktiv nutzen.




GSW und Stadtwerke Unna gründen gemeinsame IT-Firma

Die Gemeinschaftsstadtwerke Kamen-Bönen-Bergkamen und die Stadtwerke Unna wollen noch enger zusammenarbeiten. Am Freitag präsentierten ihre beiden Geschäftsführer Jochen Baudrexl und Jürgen Schäpermeier die gemeinsame „Provion Stadtwerke IT GmbH“. Langfristig erhoffen sie sich Einsparungen im sechsstelligen Euro-Bereich und eine Stärkung ihrer Marktpositionen.

Präsentierten die neue IT-Firma "Provion" (v.l.): Bernd Kerkhoff (Leiter IT Stadtwerke Unna), Jochen Baudrexl, Jürgen Schäpermeier und Bernhard Sarbeck (Leiter IT GSW).
Präsentierten die neue IT-Firma „Provion“ (v.l.): Bernd Kerkhoff (Leiter IT Stadtwerke Unna), Jochen Baudrexl, Jürgen Schäpermeier und Bernhard Sarbeck (Leiter IT GSW).

Einsparungen im Personalbereich werde es nicht geben, betonten die beiden Geschäftsführer. Die oft beschworenen Synergieeffekte sollen vielmehr bei der Beschaffung und Pflege von Software sowie beim Kauf von Hardware erzielt werden.

Beide kommunalen Unternehmen arbeiten mit fast den gleichen Computerprogrammen. Tut man sich hier zusammen, verringern sich die Kosten umgerechnet auf die Kundenzahl. Noch mehr Einsparungen sehen Baudrexl und Schäpermeier beim Kauf der Elektronik. Bisher betrieb beispielsweise jedes der beiden Unternehmen zwei sehr kostspielige Server. Der jeweils zweite Server wird zur Daten- und Betriebssicherheit benötig. Unter dem Dach der „Provion“ wird es künftig nur noch zwei Server für beide Stadtwerke geben.

Inzwischen sind GSW und SWU sowohl über ein Glasfaserkabel als auch über eine Richtfunkstrecke miteinander verbunden. Letztere dient ebenfalls der der Betriebssicherheit, falls irgendwo irgendwann einmal auf der 14 Kilometer langen Strecke zwischen den beiden Unternehmenssitzen ein Bagger bei Erdarbeit die Lichtwellenleitung kappen sollte.

Baudrexl und Schäpermeier betonen, dass ihnen nicht nur die Betriebssicherheit, sondern auch die Sicherheit der Daten ihrer Kunden wichtig sei. Um beides auch in Zukunft zu gewährleisten, seien hohe Investitionen in Soft- und Hardware notwendig. Die neue Gesellschaft helfe dabei, die Kosten hierfür erträglich zu gestalten.




Photovoltaikanlage von den GSW pachten – Strom auch für den Eigenbedarf

Zwischen 1.300 und 1.900 Sonnenstunden werden durchschnittlich in Deutschland gezählt. Die GSW bieten ihren Kunden mit dem GSW EnergieDach die Möglichkeit, die Kraft der Sonne zu nutzen, um sich selbst mit Strom zu versorgen.

„Mittels der Photovoltaik-Anlage mit oder ohne Speicher können unsere Kunden ihren eigenen Strom produzieren und dauerhaft ihre Energiezukäufe senken“, so der Energieberater der GSW, Jörg Böttcher. Die GSW errichten dazu eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach ihrer Kunden und kümmern sich um dessen Betriebsführung und Instandhaltung. „Die Kunden tragen keine Investitionskosten und profitieren von dem Rundum-Sorglos-Paket“, weiß der Energieberater. „Der Kunde zahlt dafür lediglich ein monatliches Pachtentgelt an die GSW.“

Der vom Kunden nicht selbst genutzte Solarstrom wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist und dem Kunden nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz vergütet. Die lokale Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien wird gesteigert und ein Beitrag für eine nachhaltige Energieversorgung geleistet.

„Ob sich ein Dach für die Installation einer PV-Anlage eignet und welche Anlage die Richtige ist, können unsere Kunden einfach auf unserer Webseite über den GSW EnergieDach-Rechner erfahren“, erläutert Böttcher.

Zu dem Rechner gelangt man direkt über die Startseite des GSW-Internetauftritts unter www.gsw-kamen.de oder direkt über den Link www.gsw-kamen.de/service/energieberatung/energiedach.




AfA-Stadtverband: Bergkamener Biomassekraftwerk bis 2025 sicher am Netz

Ein hochmodernes Biomassekraftwerk präsentierte der Kraftwerksleiter Frank Abel am vergangenen Mittwoch der SPD Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen an der Ernst-Schering-Straße. „Was für eine leistungsstarke Anlage mit 20 MW mitten in Bergkamen steht, wird einem richtig bewusst, wenn sie vor Augen hat“, merkte der Vorsitzende Jens Schmülling während des Rundgangs an.

Der AfA-Stadtverband besichtigte das Bergkamener Biomassekraftwerk.
Der AfA-Stadtverband besichtigte das Bergkamener Biomassekraftwerk.

Betrieben von 19 hochqualifizierten Mitarbeitern werden täglich 420t Biomasse in dem RWE Kraftwerk in Energie umgewandelt und über das Netz GSW an bis zu 5.000 Haushalte eingespeist. Bis 2025 ist der Betrieb der Anlage durch die EEG Umlage in Bergkamen sicher am Netz. „Danach müsse man sehen, wie sich der Energiemarkt weiter entwickle“, so Frank Abel, Leiter des Kraftwerks. „Bei einem weiteren Strompreisverfall und gleichzeitiger Abschmelzung der EEG Förderung lässt sich ein solches Kraftwerk irgendwann nicht mehr wirtschaftlich betreiben“, so Frank Abel weiter. Hier ist die Politik gefordert, diese Botschaft nahmen die Lokalpolitiker am Ende einer interessanten Besichtigung mit nach Hause.




Oberverwaltungsgericht Münster bestätigt Genehmigung fürs Trianel Kraftwerk Lünen

Der 8. Senat des Oberverwaltungsgerichtes Münster hat, am 16. Juni 2016, nach intensiver Prüfung die Rechtmäßigkeit des durch die Bezirksregierung Arnsberg erteilten immissionsschutzrechtlichen Vorbescheides und weiterer Genehmigungen zum Bau und Betrieb des Kohlekraftwerks der Trianel Kohlekraftwerk Lünen GmbH (TKL) bestätigt.

Die Bezirksregierung Arnsberg hatte am 20.11.2013 der Firma Trianel einen neuen Vorbescheid nach den Vorgaben des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (§ 9 BImSchG) zur Errichtung und zum Betrieb des Steinkohlekraftwerks in Lünen erteilt.

Der neue Vorbescheid schließt laut Bezirksregierung Arnsberg diejenige Regelungslücke, die durch die gerichtliche Aufhebung des ersten Vorbescheids vom 06.05.2008 im Rahmen des gestuften Genehmigungsverfahrens entstanden ist.

Auf diese Weise wurde durch die nachträgliche Ersetzung des gerichtlich aufgehobenen ersten Vorbescheids die Grundlage für die bereits erteilten Teilgenehmigungen wiederhergestellt und die Betriebsgenehmigung erteilt.

Mit dem Vorbescheid wurde das Vorliegen der bauplanungsrechtlichen, immissionsschutzrechtlichen und naturschutzrechtlichen Genehmigungsvoraussetzungen für den Bau- und den Betrieb des Kohlekraftwerks festgestellt.




GSW liefern ihren Kunden jetzt „grüne“ Fernwärme

Wer in Bergkamen mit Fernwärme von den GSW versorgt wird, hält inzwischen Wohnungen und Häuser äußerst umweltfreundlich warm. Gleiches gilt fürs warme Wasser. Denn die Energie stammt nicht mehr vom Kohlekraftwerk in Heil, sondern vom Biomasse-Heizkraftwerk auf dem ehemaligen Monopolgelände. Bürgermeister Roland Schäfer, RWE Energiedienstleistungen Geschäftsführer Erik Mantz und GSW-Geschäftsführer Robert Stams öffneten am Mittwoch symbolisch für diese nachhaltige Energieversorgung den Schieber im Bergkamener Biomasse-Heizkraftwerk.

Symbolische Inbetriebnahme der Fernwärmeversogung durch das Biomasse-Heikraftwerk Bergkamen.
Symbolische Inbetriebnahme der Fernwärmeversogung durch das Biomasse-Heikraftwerk Bergkamen.

Mantz und Stams sprachen von einer „grünen Fernwärme“, mit der jetzt die Bergkamener GSW-Kunden versorgt werden. „Für die Kunden ändert sich darüber hinaus nichts“. Betonte Robert Stams. Die Versorgungssicherheit sei gewährleistet und die Preise blieben stabil.

Mögliche Fernwärmekunden: Gesundheitshaus und Waldrandsiedlung

Biomasse-Heizkraftwerk Bergkamen
Biomasse-Heizkraftwerk Bergkamen

Rund 5000 Menschen in Bergkamen-Mitte und Weddinghofen werden zurzeit mit dieser „grünen Fernwärme“ versorgt. Stams kündigte an, dass die GSW ihren Kundenkreis vergrößern wolle. Konkret nannte er das Pued-Gesundheitshaus nebst Kita, Tagespflege und barrierefreien Wohnungen, die mit „grüner Versorgt“ werden könnten.

Ebenfalls auf dem Gelände der ehemaligen Schachtanlage Grimberg 3/4 soll in direkter Nachbarschaft die Waldrandsiedlung entstehen. Auch hier sei eine Fernwärmeversorgung möglich, erklärte er. Da die Energieeffizienz von Fernwärme sehr hoch sei, brauchten die nicht die inzwischen verschärften Standards für die Wärmedämmung o.ä. von Neubauten erfüllt werden. Bauen werde so preisgünstiger. Natürlich muss in die Häuser auch keine aufwändige Heizungsanlage eingebaut werden. Und auch der Schornsteinfeger muss nicht zum Fegen kommen.

Rund eine Million Euro haben die GSW in die „grüne Fernwärme“ für neue Leitungen und für die Optimierung ihres gasbetriebenen Stützheizkraftwerks an der Erich-Ollenhauer-Straße investiert. Dieses Stützheizkraftwerk wird wie in den Kohlekraftwerkszeiten benötigt, wenn das Biomasse-Heizkraftwerk ausfällt oder dort eine Revision notwendig wird




Mehr Fördergelder für „Erneuerbare“ und Energieeffizienz

Die neue progres.nrw-Förderperiode ist Anfang Februar 2016 gestartet. Mit den Fördergeldern des Landes Nordrhein-Westfalen werden Zuschüsse u.a. für Solarkollektoren, Biomasseanlagen, Lüftungsanlagen, Fernwärmeanschlüsse sowie für Wohngebäude im Passivhausstandard unterstützt. „Durch die forcierte Förderung der Nutzung unerschöpflicher Energiequellen und der rationellen Energieverwendung wird mit dem Programm gleichzeitig ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet“, so die Bezirksregierung Arnsberg.

Förderanträge können bis Ende November 2016 wie bisher bei der landesweit zuständigen Abteilung Bergbau und Energie in NRW der Bezirksregierung Arnsberg mit Dienstsitz in Dortmund gestellt werden. Die genauen Programminhalte sowie aktuelle Vordrucke finden Antragsteller auf der Internetseite der Bezirksregierung als Download (www.bra.nrw.de/641452). Fragen zur Antragstellung beantwortet „NRW direkt“ (Telefon 0211 837-1001, E-Mail: nrwdirekt@nrw.de).

Bilanz für 2015

Im Jahr 2015 hat die Bezirksregierung Arnsberg mit dem Programm progres.nrw im Bereich Markteinführung insgesamt 14 Millionen Euro an Landesfördergeldern den Bürgerinnen und Bürgern sowie kleinen- und mittelständigen Unternehmen in NRW zur Verfügung gestellt.

Die landesweit zuständige Behörde bewilligte fast 6000 Einzelmaßnahmen und damit deutlich mehr als im Jahr 2014 (mit 4700 geförderten Maßnahmen). Ein Schwerpunkt waren in 2015 Solar- und Lüftungsanlagen. Aber auch Holzpelletanlagen und Fernwärmeanschlüsse wurden vermehrt nachgefragt. Trotz sinkender Energiepreise besteht weiterhin großes Interesse an der Nutzung erneuerbarer Energien.

Das Förderprogramm des Landes für regenerative Energien und Energieeffizienz gibt es bereits seit fast 30 Jahren. Rund 80.000 Einzelmaßnahmen wurden in NRW bisher unterstützt – mit rund 350 Millionen Euro Fördermitteln. Davon profitiert auch das Handwerk, denn durch die Förderung wurden Aufträge mit einem Gesamtvolumen von mehr als 1,5 Milliarden Euro initiiert.




Vollsperrung der Berliner Straße – Arbeiten an Stromleitungen

Montag führen die GSW – Gemeinschaftsstadtwerke Kamen-Bönen-Bergkamen – bis zum Ende des Monats in der Berliner Straße dringend notwendige Arbeiten an der Stromversorgung durch.

Aufgrund der Lage der Versorgungsleitungen müssen die Arbeiten direkt innerhalb der Fahrbahn erfolgen. Dazu wird ein Teilstück der Berliner Straße komplett für den Kfz-Verkehr gesperrt. Die Vollsperrung erstreckt sich von der Einmündung Buchfinkenstraße bis zum südlichen Ende des ehemaligen Schulgeländes. Der gesamte restliche Bereich der Berliner Straße bleibt weiterhin von der Straße Goekenheide aus voll befahrbar. Die Gehwege bleiben während der Bauarbeiten frei.

Für Anwohner, die direkt von der Sperrung betroffen sind, bleibt die Erreichbarkeit ihrer Grundstücke gewährleistet

Die GSW bzw. die Stadt Bergkamen bitten um Verständnis.

 




Bergkamens zweites Windrad liefert ab September Öko-Strom

Bergkamens zweite Windenergieanlage befindet sich auf einer landwirtschaftlich genutzten Fläche zwischen der Hansastraße in Overberge und der Autobahn A1 in Bau.

Bergkamens zweites Windrad soll beeits ab September Strom liefern.
Bergkamens zweites Windrad soll beeits ab September Strom liefern.

Das Windrad wird rund 150 Meter groß sein und soll bereits im September mit einer Leistung von 2,3 Megawatt Strom liefern. Über zwei Jahre hatte es gedauert, bis sie im Mai 2015 durch den Kreis Unna genehmigt wurde. Ursprünglich hatte der Eigentümer, ein Landwirt, bei seinem ersten Antrag eine Anlage geplant, die rund 180 Meter hoch sein sollte.




Stromausfall – In der Nacht geht für zwei Stunden das Licht aus

Normalweise schlafen die Bergkamener den Schlaf der Gerechten. Doch den zweistündigen Stromausfall in der Nacht zu Donnerstag haben doch erstaunlich viele mitbekommen. Anrufe bei der GSW seien unbeantwortet geblieben, beschwerten etliche Bürger auf Facebook. Stattdessen wurde die Rettungleitstelle zig Mal informiert.

Grund für den Stromausfall sei eine Störung in der Schwerpunktstation Rathenaustraße gegen 2.13 Uhr gewesen, heißt es in einer aktuellen Erklärung der GSW. Dies führte zu einer 10-kV-Versorgungsunterbrechung in großen Teilen von Bergkamen-Mitte und Bergkamen-Overberge.

„Ein Großteil der Stationen wurde um 3:47 Uhr wieder zugeschaltet. Die komplette Versorgung war um 04:13 Uhr wieder hergestellt“, so die GSW weiter. Derzeit werde mit Hochdruck an der Fehlersuche gearbeitet.




Aktionskreis feiert Geburtstag und wünscht Windräder auf den Bergehalden

Der Aktionskreis Wohnen und Leben Bergkamen wollte es am Wochenende nicht damit bewenden lassen, sein 10-jähriges Bestehen auf der Ökologiestation ausgiebig zu feiern. Am Sonntag ging es deshalb um die Frage: Wie kann die „Energiewende“ auch in ehemaligen Bergbaustandorten des Kreises Unna – mit besonderem Blick natürlich auf Bergkamen – angegangen und gestaltet werden.

Kunstaktion des Aktionskreises für Windräder auf den Bergehalden.
Kunstaktion des Aktionskreises für Windräder auf den Bergehalden.

Zu der von dem Aktionskreismitglied Jochen Nadolski-Voigt moderierten Diskussion waren eingeladen worden: Martin Tönnes als stellv. Direktor des RVR (zuständig für Planung), Jochen Baudrexl als Geschäftsführer der GSW, Dr. Michael Dannebom als Wirtschaftsförderer des Kreises Unna, Kerstin Ciesla als Mitglied des Vorstandes des NRW-Landesverbandes des BUND sowie als Ersatz für Franziskus Kampik (Bürgerenergie) der Vorsitzende des Aktionskreises Karlheinz Röcher.

Podiumsdiskussion zum Thema "regenerative Energien".
Podiumsdiskussion zum Thema „regenerative Energien“.

Gekommen waren außerdem rund 35 interessierte Bürger. In seinem Impulsreferat ging Martin Tönnes auf die einzelnen Arbeitsgebiete des RVR mit dem Schwerpunkt „Umsetzung der Energiewende“ ein. In der anschließenden Diskussion zielte die Moderation vor allem darauf ab, durch gezielte Fragen an die einzelnen Diskutanten konkrete Aussagen zu ersten oder weiteren Schritten bei der Bewältigung dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe zu entlocken.

Dass hier Handlungsbedarf im Kreis Unna besteht, ist zweifelsfrei: Bei der Erzeugung von Strom aus regenerativen Energien bringt es der Krs. Unna mal gerade auf 10%, während der Bundesdurchschnitt bereits bei über 25% liegt. Auch dass sich bereits als „Energiewende-Stadt“ bezeichnende Bergkamen liegt nach Überzeugung von Karlheinz Röcher „bei strenger Betrachtung“ (Anteil des EEG-Stroms ist von 64% in 2011 auf aktuell 51% gesunken wegen des Rückgangs der Stromerzeugung aus Grubengas) bei lediglich 3,8% (595 Photovoltaik-Anlagen im Stadtgebiet, ein Windrad, eine Biogas-Anlage).

Die Diskussion entwickelte sich am spannensten bei der konkreten Forderung des Aktionskreises,  die Bergehalde „Großes Holz“ zu einem Standort für erneuerbare Energien weiterzuentwickeln. Dass die Dinge hier nicht voran kommen, ließ sich nicht an den Diskutanten festmachen: RVR, GSW, BUND und Aktionskreis  würden die Projektierung von zwei bis drei modernen Windrädern auf der Halde im nordöstlichen Bereich befürworten. Das Modell könnte sein: Die GSW als Betreiber mit einer Beteiligung der Bürger, z.B. über die Genossenschaft „Die Energiegesellschafter eG“ mit Sitz in Kamen.

Entscheidend sei jedoch, so Röcher, ob die Stadt Bergkamen sich da einreiht und eine Änderung des Flächennutzungsplans für die Halde betreiben wolle. Im Zuhörerkreis vermissten die Veranstalter Vertreter der SPD-Mehrheitsfraktion im Stadtrat und der Verwaltung. Sie seien ebenso eingeladen worden, hieß es.

Nach einer kleinen Stärkung machte sich dann noch mal ein Wandergruppe auf den Weg von der Ökostation auf die Halde „Großes Holz“, um „im Gedenken an Hermann Scheer (SPD-Politiker, MdB und Umweltaktivist)“ der Forderung des Aktionskreises durch die Kunst-Aktion „Wir pflanzen Windräder und lassen Ballons in den Himmel steigen“ Nachdruck zu verleihen. Mit Sonne und Wind meinte es auch der „Wettergott“ gut mit den Protagonisten und bürgerschaftliches Engagement kann durchaus auch Freude bereiten.