Windpark auf der Halde Großes Holz geht die Puste aus

Das war sicherlich eine faustdicke Überraschung für diejenigen, die bereits in Gedanken einen Windpark auf den Bergkamener Bergehalden haben wachsen sehen: Die Gewinnung von Ökostrom ist dort laut eines von der Stadt in Auftrag gegebenen Gutachtens nicht möglich.

Mehr als ein Windrad ist auf dem Galgenberg in Overberger nicht möglich.
Mehr als ein Windrad ist auf dem Galgenberg in Overberger nicht möglich.

Der Grund ist recht simpel: Nach dem Flächennutzungsplan der Stadt Bergkamen ist das Bergehaldengebiet als Wald und Bereich zur Erholung anzusehen, hat der Gutachter Gordon Brandenfels herausgefunden. Windkraftanlagen sind nach den einschlägigen Gesetzen des Landes NRW im Wald nicht gestattet, es sei denn auf den großen Flächen im Sauerland, die vom Jahrhundertsturm Kyrill gerodet worden sind.

Die Waldeigenschaften der Halden sind schon seit Längerem bekannt. Bereits kurz nach der Übernahme des größten Teils des „Großen Holzes“ hatte die Leiterin von RVR Ruhr Grün-Stützpunkts auf der Ökologiestation, Christiane Günther darauf gepocht, dass der Regionalverband Wald von der RAG übernommen habe. Rauchen sei deshalb im Sommer auf den Halden ebenso verboten wie die Zubereitung von Würstchen und Steaks über Holzkohle. Konsequenterweise war kurz danach der gemauerte Grill auf der Adener Höhe verschwunden.

Seltsam ist allerdings, dass diese Erkenntnis nicht bis in die andere Abteilung beim RVR in Essen vorgedrungen ist, die sich mit der Errichtung von Windkraftanlagen auf ihren Halden im Ruhrgebiet beschäftigt. Sie meint nämlich, dass das Große Holz sehr gut für die Errichtung eines Windparks geeignet sei. Dieses andere Gutachten hat folgerichtig den Ökostrom-Multi „Prokon“ dazu animiert, die Planungen für einen Windpark auf dem großen Holz mit fünf bis zu fast 200 Metern hohen Windrädern voranzutreiben.

Das Unternehmen zeigte sich übrigens überhaupt nicht amüsiert, als diese Pläne durch eine Vorlage für den öffentlichen Teil des Stadtentwicklungsausschusses im vergangenen Jahr bekannt wurden. Solch eine Geheimniskrämerei macht Sinn: Werden solche Vorhaben frühzeitig offengelegt, regt sich in der Regel schnell Widerstand – nicht nur bei denjenigen, die gegen Windräder wegen einer vermeintlichen „Verspargelung“ der Landschaft wettern.

Äußerst misstrauisch werden die Prokon-Pläne von den Gemeinschaftsstadtwerken beobachtet, die lieber vor Orts in die Windenergie investieren wollen. Andere bestehen darauf, dass auf der Halde ein Bürgerwindpark entstehen soll. Dazu gehört zum Beispiel neben den Grünen der Sprecher des Aktionskreises „Wohnen und Leben Bergkamen“ Karlheinz Röcher. Er will nicht glauben, dass der Wald auf der Halde die bürgerschaftliche Produktion von Ökostrom verhindern soll.

Vermutlich wird den Befürwortern eines Windparks auf dem „Großen Holz“ nicht anderes übrig bleiben, als Landesumweltminister Johannes Remmel zu einer Ortsbesichtigung nach Bergkamen einzuladen. Denn Alternativstandorte für einen Windpark bzw., für eine Windkraftkonzentrationszone gibt es hier eigentlich nicht. Laut Gordon Brandenfels kämen dafür, wenn alle schützenswerte Belange von Menschen und Natur in Betracht gezogen werden, nur drei infrage. Zwei sind seiner Meinung nach zu klein: eine Fläche im südlichen Oberaden an der Seseke und eine weitere an der Autobahn in Overberge südlich und nördlich der Bahnlinie.

Absolut geeignet ist für Brandenfels die Bayer-Erweiterungsfläche. Sie sei groß genug für einen Windpark. Störend wirken könnte allenfalls die Nähe zum Naturschutzgebiet Beversee. Hier weist Technischer Beigeordneter Dr. Hans-Joachim Peters darauf hin, dass es sich hier um eine Industriefläche handle, für die ein Bebauungsplan bestehe.

Völlig außer Acht bleibt in diesem Gutachten die Frage, ob Bayer diese Fläche überhaupt für einen Windpark hergeben würde.




Auf Rädern auf der Suche nach Standorten für Windräder

Die „Woche der Sonne“ konzentriert sich in Bergkamen auf dieses Wochenende. Organisiert vom„Aktionskreis Leben und Wohnen Bergkamen“, startet am Samstag, 27.April, 14 Uhr eine Fahrradtour ab Westfalenstraße 19 in Rünthe zu den möglichen Windenergiestandorten in Overberge und auf der Bergehalde Großes Holz. Diese Tour soll rund vier Stunden dauern.

Am Sonntag, 28. April, können sich Interessierte von 10 bis 17 Uhr  Uhr zwei energetisch optimierte Zechenhäuser, Westfalenstraße 19 und Beverstraße 29 in Rünthe, anschauen. Gezeigt wird, was alles in älteren Gebäuden noch möglich ist. Im Garten Beverstraße 29 lädt der Aktionskreis von 15 bis 16 Uhr zum Forum „Die Wende – Energie in Bürgerhand“ ein. Mit dabei sind neben Mitgliedern des Aktionskreis Vertreter der „Die Energiegesellschafter eG“ und Kommunalpolitiker der Stadt Bergkamen.




Windpark vor Borkum in der Nordsee steht jetzt auf einem festen Fundament

Der Windpark vor Borkum in der Nordsee, an dem die Gemeinschaftsstadtwerke Kamen Bergkamen Bönen über Trinal beteiligt sind, steht nun auf einem sicheren Fundment. De letzte von 40 sogenannten Triponds ist jetzt installiert worden.

Das Schwerlastschiff Stanislav Yudin transportiert den letzten der insgesamt 40 Tripods zum Baufeld.
Das Schwerlastschiff Stanislav Yudin transportiert den letzten der insgesamt 40 Tripods zum Baufeld.

Das Fundament für den Trianel Windpark Borkum ist nun vollständig errichtet. Rund zehn Monate nach Baubeginn hat das Schwerlastschiff Stanislav Yudin in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch den letzten der insgesamt 40 Tripods ins Baufeld transportiert und in rund 30 Meter Wassertiefe in der deutschen Bucht an der exakten Position N 54°0’56.61‘‘ O 6°29’19,30‘‘ verankert.

„Die Errichtungsarbeiten für den Windpark gehen nun zügig voran“, freuen sich die GSW-Geschäftsführer Jochen Baudrexl und Robert Stams über die logistische Leistung auf hoher See. Ende Februar wurden nach einer rund dreimonatigen Winterpause die Fundamentarbeiten für den Trianel Windpark Borkum wieder aufgenommen.

Der erste Abschnitt der Errichtungskampagne für die Tripods startete im Sommer 2012. Insgesamt 19 Fundamente wurden von Anfang Juni bis Mitte Oktober in der Nordsee, 45 Kilometer vor der Insel Borkum, aufgestellt. Aufgrund der wiederholten Verschiebung des Netzanschlusses durch TenneT wurden die Errichtungsarbeiten im Herbst vergangenen Jahres unterbrochen und auf Anfang 2013 verschoben.

Während der insgesamt rund siebenmonatigen Errichtungsphase haben die Schwerlastschiffe Stanislav Yudin und Oleg Strashnov die bis zu 900 Tonnen schweren und über 30 Meter hohen Tripods ins Baufeld transportiert. Die rund 36.000 Tonnen Stahl entsprechen dem 3,5-fachen des Gesamtgewichts des Eiffelturms.

Ausgangspunkt war die sogenannte ABC-Halbinsel der Firma BLG in Bremerhaven. Auf einer Fläche von 100.000 Quadratmetern werden dort Großkomponenten für Windparks umgeschlagen und zwischengelagert. „Ab Mai wird ab Eemshaven mit der Errichtung der Windkraftanlagen begonnen. Die Vorarbeiten dafür laufen bereits.“, so die GSW-Geschäftsführung.

In den kommenden Wochen beginnt die Endmontage der Rotorsterne für die AREVA M5000-Anlagen. Dabei werden die rund 56 Meter langen Rotorblätter an der Rotornabe mit jeweils 72 Bolzen montiert. Mit über 10.000 Quadratmetern nimmt der fertig montierte Rotorstern eine Fläche von etwa 1,5 Fußballfeldern ein.




GSW melden wichtigen Baufortschritt im Nordsee-Windpark vor Borkum

Gern würden die Gemeinschaftsstadtwerke Ökostrom mit Windkraftanlagen auf der Bergkamener Bergehalde „Großes Holz“ produzieren. Bis es soweit ist, kann es aber noch eine Weile dauern. In der Nordsee ist das kommunale Versorgungsunternehmen schon etwas weiter.Die GSW sind dort am Bau eines Windpark beteiligt.

Bau der Umspannplattform
Bau der Umspannplattform

So sind jetzt Installationsarbeiten für die parkinterne Umspannplattform für den Trianel Windpark Borkum erfolgreich abgeschlossen worden. Im Baufeld, 45 Kilometer vor der Borkumer Küste, hat das Schwerlastschiff Oleg Strashnov in einer 2-tägigen Mission die rund 2.400 Tonnen schwere Plattform auf die Unterkonstruktion (Jacket) gehoben. Anschließend wurden Umspannplattform und Jacket verschweißt.

Die Geschäftsführer der GSW freuen sich über den Baufortschritt. „Mit der Umspannplattform steht nun eine der wichtigsten Komponenten für den Windpark“, so Robert Stams. „Die Steckdose ist installiert, ab sofort wächst unser Windpark auf See Schritt für Schritt in die Höhe.“, ergänzt Jochen Baudrexl.

Gestartet war das rund 180 Meter lange Errichterschiff Oleg Strashnov des niederländischen Unternehmens Seaway Heavy Lifting (SHL) bereits am Donnerstagmorgen im niederländischen Eemshaven. Die Plattform wurde mit dem an Bord befindlichen 5.000-Tonnen-Kran auf rund 20 Meter über dem Meeresspiegel gehoben und anschließend mit der Unterkonstruktion verschweißt.

Die Umspannplattform in der Nordsee vor Borkum.
Die Umspannplattform in der Nordsee vor Borkum.

Auf zwei Decks beherbergt die haushohe Umspannplattform die Transformatoren zur Umspannung des in den Windkraftanlagen erzeugten Stroms sowie Anlagen für die Eigenstromversorgung. Mit zwei Großtransformatoren wird der in den Windkraftanlagen produzierte Strom von der 33-kV-Spannungsebene auf die zur Übertragung an Land benötigte Spannung von 155 kV umgewandelt.

Auf dem Festland machen die GSW bei der Energieerzeugung bereits beste Erfahrungen mit der Kraft der Natur und tragen aktiv zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei. So betreiben die GSW in Süddeutschland zwei sogenannte Onshore-Windparks. Dieses Windkraft-Engagement soll weiter ausgebaut werden. „Wünschenswerterweise auch in Kamen, Bönen und Bergkamen“, so Stams.




Neuer Schornsteinfeger für Weddinghofen und Mitte

Kreis Unna/Bergkamen. (PK) Im Stadtrand-Kehrbezirk Unna 13 gibt es eine Veränderung. Die Bezirksregierung Arnsberg hat den Bezirksschornsteinfegermeister Peter Geisler dort zum „neuen Mann“ bestellt. Das teilt der Fachbereich Öffentliche Sicherheit und Ordnung beim Kreis Unna mit.

Der Stadtrand-Kehrbezirk Unna 13 umfasst neben dem Ortsteil Lünen-Niederaden Teile der Stadt Lünen sowie den Stadtteil Bergkamen-Weddinghofen, Teile der Stadt Bergkamen und den Stadtteil Kamen-Methler.

Der Kehrbezirk wurde bisher von Ingolf Jacob verwaltet, der aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand versetzt worden ist.

Der 48-jährige Nachfolger Peter Geisler wohnt in Lünen und war zuletzt als bevollmächtigter Bezirksschornsteinfeger für die Stadtteile Lünen-Süd und Lünen-Horstmar zuständig.

Er ist unter 0 23 06 / 75 56 41 zu erreichen.




RWE und GSW bewerben sich um Stromkonzession

Der Stromriese RWE Deutschland und die heimischen Stadtwerke GSW haben sich um den Stromkonzessionsvertrag für die Stadt Bergkamen beworben.

Strom 019In der letzten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses hatte Kammerer Horst Mecklenbrauck darüber berichtet, dass die Stadt das Auslaufen des Stromkonzessionsvertrages zum 31.12.2014 öffentlich bekannt gegeben und um Abgabe von Interessenbekundungen zum Neuabschluss eines Stromkonzessionsvertrages für die nächsten 20 Jahre bis zum 28.03.2013 aufgefordert hat.

Die GSW-Gemeinschaftsstadtwerke Kamen-Bönen-Bergkamen und das RWE Deutschland AG haben fristgerecht entsprechende Bekundungen bei der Stadt Bergkamen und auch bei den Kommunen Kamen und Bönen abgegeben.

Den beiden Unternehmen werden jetzt die 1. Verfahrensbriefe und eine zu unterschreibende Vertraulichkeitsvereinbarung zugeleitet erhalten, die sie bis zum 16.4.2013 zurückzugeben haben.

Nach Vorlage der entsprechenden Erklärung sind die Unternehmen aufgefordert, bis zum 10.05.2013 ein indikatives Angebot für den Abschluss eines Konzessionsvertrages mit der Stadt einzureichen. Daran schließen sich Bewerbergespräche mit der verfahrensleitenden Stelle der Stadt in der 23. Kalenderwoche an. Nach Abschluss dieser Verhandlungsphase werden die Bewerber zur Abgabe eines verbindlichen Angebotes aufgefordert.

Beim Stromkonzessionsvertrag handelt es sich um das Stromnetz, nicht um die Stromlieferungen selbst. Diese Verträge müssen noch zu einem späteren Zeitpunkt verhandelt werden.

Erst jedoch war die Stadt Bergkamen gesetzlich verpflichtet, den knapp 20 Jahre alten Konzessionsvertrag europaweit auszuschreiben. Wie Horst Mecklenbrauck im Vorfeld in einem Interview mitgeteilt habe, sei die Stadt Bergkamen allerdings nicht verpflichtet, letztendlich auch den günstigsten Anbieter zu nehmen. Mecklenbrauck: „Es sind bestimmte Auswahlkriterien vorgegeben, die in einem transparenten Vergabeverfahren eingehalten werden müssen.“ Die Entscheidung für RWE oder die GSW wird im Herbst 2013 der Rat der Stadt fällen.




Aktionskreis will Windenergieprojekte in der Region vorantreiben

Zu einer spannenden Diskussion über das Thema „Öko-Energie in Bürgerhand entwickelte sich die Info-Veranstaltung des Aktionskreises „Wohnen und Leben“ am Mittwochabend in der Mensa der Hellweg-Hauptschule Rünthe.

GSW-Geschäftsführer Jochen Baudrexl
GSW-Geschäftsführer Jochen Baudrexl

Mit dabei waren neben über 40 interessierten Bürgerinnen und Bürger Franziskus Kampik aus Geseke, Lehrer & Windmüller, Prof.Dr. HansMartin aus Kassel, Aufsichtsratsvorsitzender der Bürger-Energie-Genossenschaft Wolfhagen eG, GSW-Geschäftsführer Jochen Baudrexl, Dr. Stephan Wilforth, „Die Energiegesellschafter eG“(Kamen) und Willy Baitinger BUND-NRW-AK“Energie“.

Jochen Baudrexl hat sehr deutlich formuliert, dass die GSW ihr Engagement bei den erneuerbaren
Energien deutlich ausbauen wolle. Die GSW stünden bereit,  im eigenen Versorgungsgebiet in Windenergieprojekte mit Bürgerbeteiligung zu investieren“.

Gespannt verfolgten die Besucher die Diskussion über den Ausbau der Öko-Energie in der Region.
Gespannt verfolgten die Besucher die Diskussion über den Ausbau der Öko-Energie in der Region.

„Der Aktionskreis wird diese „Einladung“ aufgreifen, um in den nächsten Monaten/Jahren – auch in Kooperationmit der Energiegenossenschaft „Die Energiegesellschafter eG“ und den Naturschutzverbänden – das Thema“ Windkraftprojekte in Bergkamen-Kamen-Bönen“ zur notwendigen Akzeptanzin der Bevölkerung und der Politik zu verhelfen“, betonte der Vorsitzende des Aktionskreises, Karlheinz Röcher.




Aktionskreis fordert Bürgerbeteiligung bei der Produktion von Öko-Strom

Mit seiner Informationsveranstaltung „Energiewende und Bürgerbeteiligung..“ am Mittwoch, 20. März, ab 19.30 Uhr in der Mensa der Hellwegschule Rünthe möchte der Aktionskreis „Wohnen und Leben Bergkamen“ die Bürgerinnen und Bürger der gesamten Region ansprechen und sie ermutigen, bei der Energiewende aktiv mitzumachen.

PLAKAT BÜRGERBETEILIGUNGAuf dem Posium werden informieren und diskutieren: Franziskus Kampik, Mit-Initiator von BürgerWindparks, Prof. Dr. Ing. Hans Martin, Aufsichtsratsvorsitzender der Bürger-Energie-Genossenschaft Wolfhagen eG. Jochen Baudrexl, GSW-Geschäftsführer, Willy Baitinger,  Vors. des Arbeitskreises „Energie“ beim BUNDNRW, Dr. Ing. Stephan Wilforth, Vorstandsvorsitzender „Die Energiegesellschafter eG“ (Kamen).

Die notwendigen Investitionen in Anlagen (z.B. Windräder, Solaranlagen, Kraft-Wärme-Kopplung) zur Erzeugung von Strom bzw. Wärme aus Erneuerbaren Energien (Sonne, Wind, Biomasse) ist bislang im Wesentlichen durch ganze viele (kleine) Beteiligungen von Bürgerinnen und Bürgern getragen worden. „Das muss auch so bleiben, damit der eingeschlagene Weg der „Energiewende“ seine Erfolgsgeschichte weiterschreiben kann“, so Karlheinz Röcher vom Aktionskreis „Wohnen und Leben Bergkamen“.

Auch im östlichen Ruhrgebiet bemühen sich die Städte und Kommunen verstärkt um das Planungsrecht zur Umsetzung solcher Projekte, zum Beispiel durch Schaffung von „Windvorrangzonen“. „Gerade bei Windenergieprojekten kommt es darauf an, letztlich vielen Bürgern die Möglichkeit zu geben, einen Teil ihres Ersparten in solche zukunftsweisende Projekte zu investieren. Eine breite Akzeptanz der Bürger ist notwendig und erhält damit auch eine Chance“, so Röcher weiter.

Die Veranstaltung wolle auch deutlich machen, dass der Nutzen und die mit der Errichtung und dem Betrieb solcher Anlagen zu erzielenden Überschüsse (Gewinne)  bzw. Abgaben (Steuern) im Wesentlichen in der Region bleiben müssten. „Es muss also eine Situation hergestellt werden, die die Wertschöpfung vor-Ort stattfinden lässt.“

Der „Kerngedanke“ der Energiewende verlange aber auch von allen, Energie einzusparen – Ressourcen und Umwelt damit zu schonen. „Es geht also am 20. März auch darum, dass wir gemeinsam die auf das Jahr 2050 projezierten Ziele („80% Energie aus Erneuerbaren“) – aktuell liegen wir erst bei 25% – jetzt mit großer Entschlossenheit weiter und schneller verfolgen. Unsere Kinder und Enkel würden es gut finden!“ betont der Aktionskreis.




GSW sehen sich durch Verbraucherzentrale bestätigt

Im Rahmen einer Studie über die jüngste Preiserhöhungswelle beim Strom hat die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen die mangelnde Transparenz für den Verbraucher kritisiert. „Die GSW Gemeinschaftsstadtwerke GmbH Kamen – Bönen – Bergkamen  (GSW) ragt dagegen unter den untersuchten Grundversorgern in puncto Transparenz und Preisgestaltung positiv hervor“, teilt jetzt das kommubale Versorgungsunter nehmen mit.

Für die Bewertung der Transparenz wurden anhand von vier Kriterien die Preisanpassungsschreiben der Versorgungsunternehmen überprüft. Die stichhaltige Begründung der Erhöhung, die Bezeichnung der Preiserhöhung als solche, die klare Nennung von Tarifnamen und der Hinweis auf das Sonderkündigungsrecht waren hier ausschlaggebend für eine gute Bewertung. „Auch im Bereich der Preisgestaltung fielen die GSW aufgrund des deutlich unter dem Landesdurchschnitt liegenden Basistarifs für einen Modellhaushalt positiv auf“, betont die GSW.

„Die Studie zeigt, dass ein sorgfältiger Vergleich von Vorteil ist“, so die GSW. „Besonders bei Angeboten, die an der Haustür unterbreitet werden. In unseren Kundencentern können sich Kunden daher jederzeit fair beraten lassen.“




Öko-Energie erhält kräftig Gegenwind

Der Zeitpunkt hätte nicht passender sein können. Den Bergkamenern flattert in diesen Tagen die Stromabrechnung ins Haus. Wer von einer dicken Nachforderung der GSW verschont geblieben ist, musste trotzdem tief durchatmen, weil die Abschläge, die 2013 fällig werden, wesentlich kräftiger ausfallen.

Als einen Grund nennen die GSW die Umstellung des Vorauszahlungsrhythmus. Richtig teuer wird es, nämlich um 12 Prozent, weil die EEG-Umlage von 3,592 auf 5,28 Cent pro verbrauchter Kilowattstunde Strom gestiegen ist. Da macht es sich gut, wenn Bundesumweltminister Peter Altmaier und Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler stolz in Berlin eine Art Strompreisbremse präsentieren. Bis Ende 2014 soll die EEG-Umlage festgeschrieben werden, danach darf sie höchstens um 2,5 Prozent steigen.

Für Anleger eine feine Sache

Philipp Rösler legte dann beim Wirtschaftsgespräch der Westfälischen Rundschau in dieser Woche in Dortmund noch einmal nach. Die Ökostromförderung geißelte als „Planwirtschaft“. – Wenn es denn eine wäre. Die Betreiber von Anlagen zur Erzeugung von Strom erhalten einen garantierten Abnahmepreis. So zahlt die Firma Prokon, die auf den Bergkamener Bergehalden einen Windpark errichten will, den Inhaber ihrer Genussscheine im vergangenen Jahr 8 Prozent zurück. Das ist für Anleger in Zeiten niedriger Zinsen eine feine Sache.

Der drastische Anstieg der EEG-Umlage wird unter anderem damit begründet, dass der Preis für Strom aus anderen Energiearten wegen eines Überangebots in den Keller gegangen ist. Mehr Strom als offensichtlich benötigt wird zurzeit wegen des raschen Ausbaus der Windenergie produziert. Zusätzlich könnte der Energiepreis wegen einer ganz anderen Entwicklung unter Druck geraten: In den USA ist ein regelrechter „Fracking-Boom“ ausgebrochen. Experten glauben, dass die USA bereits mit dieser zweifelhaften Methode in vier Jahren so mehr Erdöl als Saudi-Arabien und mehr Erdgas als Russland produzieren wird. Folge wäre hier ein Preisrutsch. Die GSW könnten so möglicherweise Strom aus dem hochmodernen Gas- und Dampf-Kraftwerk in Hamm zu wesentlich günstigeren Konditionen für ihre Kunden beziehen als bisher.

Fracking im Aufwind

Andere Experten befürchten nun, dass die deutsche Politik und hier insbesondere die rot-grün regierten Landesregierungen wie in NRW wegen der rosigen Wirtschaftsaussichten in den USA unter Druck geraten werden, ihre bisherige Haltung zum „Fracking“ zu lockern. Bei dieser Fördermethode wird unter Tage ein Wasser-Sand-Gemisch zusammen mit einem krebserregenden Chemikaliencocktail ins Öl führende Schiefer unter Tage injiziert. Dieser Cocktail könnte, so die Kritiker, ins Grundwasser gelangen.

Ein schmaler Streifen des nördlichen Bergkamener Stadtgebiets gehört zu einem Feld, in dem rein theoretisch Fracking möglich wäre.  Die Politik in Bergkamen lehnt allerdings  Fracking ab. Öffentliche Flächen werden für diese Technologie, bei der Erdgasvorkommen im Boden gewonnen werden sollen, nicht zur Verfügung gestellt, heißt es in einer Resolution des Stadtrats im Juli vergangenen Jahres. Und privaten Bergkamener Grundbesitzern wird empfohlen, dies ebenfalls nicht zu tun.




GSW wieder „Top-Lokalversorger“

Plakette des Energieverbaucherportals
Plakette des Energieverbaucherportals

GSW sind auch im Jahr 2013  nach Überzeugung des „Energieverbraucherportals“ „TOP-Lokalversorger“

Ausschlaggebend für die Auszeichnung der GSW als „TOP-Lokalversorger“ für Strom- und Erdgastarife war das Beurteilungsverfahren des Energieverbraucherportals, bei welchem unter anderem auch Umweltengagement, regionales Engagement und Servicequalität groß geschrieben werden.

„Diese Kriterien spiegeln sich auch in unseren Unternehmenszielen wieder“, erläutert der Geschäftsführer der GSW Jochen Baudrexl. „Wir möchten als Partner vor Ort Impulse setzen für eine lebenswerte Region. Auch der Schutz der Umwelt und unser Kundenservice sind wichtige Kriterien bei der Bewertung. Daher freut es uns umso mehr, dass unser gesamtes Unternehmensengagement mit der Auszeichnung „Top-Lokalversorger“ gewürdigt wird.“

Anhand festgelegter Kriterien sowie eines Punktebewertungsverfahrens, bewertet das Energieverbraucherportal die Tarife und Unternehmen – anders als viele andere Tarifrechner – nicht nur nach dem Preis. Dieser wird zu 80% (80 Punkte) bewertet und die restlichen 20% (20 Punkte) machen preisunabhängige Kriterien aus.