Schwimmbäder auf dem Prüfstand

Keine guten Nachrichten von der Bade-Front. Der Ist-Stand von sieben Bädern in Bergkamen, Kamen und Bönen ist wohl dauerhaft nicht zu halten.

Das Hallenbad in Bergkamen.
Das Hallenbad in Bergkamen.

„Sieben Bäder in einer Region mit 120.000 Einwohnern. Andere Regionen oder Städte mit der gleichen Einwohnerzahl haben deutlich weniger Einrichtungen“, sagte am Mittwoch Robert Stams, Geschäftsführer der Gemeinschaftsstadtwerke. Seine GSW betreiben allein in Kamen vier Bäder plus zwei in Bergkamen und ein noch recht neues Bad in Bönen. Hinzu kommt die Eissporthalle in Bergkamen. Und alleine die drei Einrichtungen in Bergkamen fahren jährlich 2 Mio. Euro Miese ein. Tendenz steigend.

„Wenn bei uns jemand eine nicht ermäßigte Eintrittskarte für 3,80 Euro kauft, müssten wir theoretisch jeweils 12,50 Euro oben drauf legen. Dann wären alle Kosten gedeckt“, sagte Robert Stams im Bergkamener Ausschuss für Schule, Sport und Weiterbildung. Und er sagte wörtlich: „Wir müssen Veränderungen vornehmen.“

Mehrere Aspekte bereiten den GSW Kopfzerbrechen:

– der demografische Wandel und damit die sinkenden Zahl der Badegäste,

– das veränderte Freizeitverhalten; so bleibt den Schülern wegen des Nachmittagsunterrichts kaum noch Zeit, etwa einem Schwimmverein beizutreten,

– steigende Energie- und Lohnkosten,

– die schlechte, teilweise 40 Jahre alte Gebäudesubstanz vieler Bäder.

„Nicht nur die Lebenserwartung der Technik endet irgendwann. Wir wissen nicht, wie lange die Betonkörper, die ständig hoher Luftfeuchtigkeit und Chlor ausgesetzt sind, noch durchhalten“, sagte Stams.

Die Politiker verstanden den Wink mit dem Zaunpfahl. Jens Schmülling (SPD) sprach aus, was die meisten dachten: „Müssen wir mit einer Schließung der Bergkamener Einrichtungen rechnen – etwa zu Gunsten eines neuen Bades wie in anderen Städten?“

Sportdezernent Horst Mecklenbrauck kam Robert Stams mit einer Antwort zuvor: „Das ist doch schon geschehen. Wir haben in Bergkamen bereits zahlreiche Lehrschwimmbecken und das Freibad Mitte geschlossen sowie die Kleinschwimmhalle in Oberaden. Ich sehe deshalb jetzt keine Notwendigkeit, in Bergkamen ein Bad zu ersetzen oder abzugeben. Aber wir müssen investieren.“ Und dann fügte er hinzu: „Aber das kann ich nicht für Kamen sagen.“

Steht also ein Kamener Bad auf dem Prüfstand? Dort wurde doch auch erst vor kurzem das kleine Freibad in Heeren geschlossen.

Dazu Robert Stams: „Wir müssen derzeit die Situation definieren und Schritte zu einer Veresserung einleiten. Das wird nicht heute und auch nicht morgen geschehen.“  Fest stehe nur, dass die Situation nicht so bleiben werde und auch nicht bleiben könne wie derzeit, sagte er.

Mit kleineren Maßnahmen wollen die GSW schon jetzt zumindest für eine Steigerung der Besucherzahlen (400.000 pro Jahr in allen Einrichtungen, davon etwa die Hälfte Schul- und Vereinssport)  sorgen. So soll Firmen ein betriebliches Gesundheitsmanagement (z.B. Schwimmen) angeboten werden, Aqua- und Schwimmkurse sollen durchgeführt und Wellnesstage eingerichtet werden. Am 14. Juli wird zudem die Deutsche Meisterschaft im Badewannenrennen viele Besucher nach Kamen locken; und in Bergkamen gibt es eine Woche später im Wellenbad eine Poolparty. Gleichzeitig wird nach weiteren Energiesparmöglichkeiten gesucht; und auch die Dienstpläne der 44 Mitarbeiter in den Freizeiteinrichtungen sollen optimiert werden.

Übrigens: Egal, zu welchem Schluss die GSW kommen werden: Die Schließung oder auch der Neubau einer Einrichtung ist immer nur mit der Zustimmung des jeweiligen Stadtrates möglich.

Claudia Behlau




Ein E-Bike für die Dienstfahrt

Nicht nur die Gemeinschaftsstadtwerke sind mit dem Radl da…

Timm Jonas (2.v.l.) übergab drei E-Bikes. Foto: GSW
Timm Jonas (2.v.l.) übergab drei E-Bikes. Foto: GSW

In dieser Woche haben die Gemeinschaftsstadtwerke GSW erneut E-Bikes an die Kommunen Kamen, Bönen und Bergkamen zur dienstlichen Nutzung leihweise übergeben.

Erfreut nahmen die Vertreter der Kommunen die E-Bikes der GSW entgegen. „Vor zwei Jahren haben die GSW uns bereits ein E-Bike zur Verfügung gestellt. Es wurde seitdem täglich genutzt“, so Heike Hartl von der Gemeinde Bönen.

Thomas Hartl von der Stadt Bergkamen, trotz Namensgleichheit nicht mit der Bönener Kollegin verwandt, fügt hinzu: „Unsere Mitarbeiter beim Bauhof setzen die Räder, wenn das Wetter es zulässt, bei ihren Dienstfahrten sehr oft ein.“

Nach der Übergabe der Räder durch den Pressesprecher der GSW, Timm Jonas, schwang sich der Radverkehrsbeauftragte der Stadt Kamen, Matthias Breuer, direkt auf das Rad und fuhr zu einem anschließenden Termin.

Die GSW freuen sich, dass die Räder bei den Mitarbeitern der Kommunen so einen guten Zulauf erfahren. Auch wenn der Beitrag zum lokalen Klimaschutz durch den Einsatz der Räder nicht sehr groß ist, sind sich die GSW ihrer Rolle bewusst: „Jedes eingesparte CO2-Molekül ist wertvoll. Bei den GSW setzen wir ebenfalls E-Bikes als Diensträder ein. Auch zwei E-Mobile werden täglich für Dienstfahrten genutzt. Darüber hinaus besteht ein großer Teil unseres Fuhrparks aus Erdgasfahrzeugen“, so Timm Jonas.




Aktion für Windpark auf der Bergehalde „Großes Holz“ leidet unter Wind und Regen

Das miese Wetter zog dem Aktionskreis „Leben und Wohnen“ bei ihrer Aktion für auf der Halde Großes Holz für die Errichtung eines Windparks zur Erzeugung von Ökostrom dort einen kräftigen Strich durch die Rechnung.Energiewende

Bei Wind und Regen blieben die erhofften Sonntagsausflügler aus. Nur die ganz Harten wagten sich auf die Bergehalden. Auch die Aktiven des Aktionskreises litten unter diesen Rahmenbedingungen. „Trotz einiger Regenschauer gelang es, zumindest für eine Stunde den geplanten Infostand aufzubauen und sich damit präsent zu zeigen“, erklärte der Sprecher des Aktionskreises Karlheinz Röcher.

Wa5rum es ihm ging, dokumentierte der Aktionskreis in einer ausführlichen Stellungnahme:

„Wir sehen beim jetzigen Stand der Debatte die Notwendigkeit, die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass mit dem Standort „Großes Holz“ eine ungewöhnlich gute Möglichkeit besteht, dass Bürger der Region mit ihrem finanziellen Engagement der Energiewende im östlichen Ruhrgebiet einen wichtigen Impuls geben können.

Welche Gründe sind das im Einzelnen?

  1. Die Lage ist exponiert und die vermutlich beste Windhöffigkeit in Bergkamen – wie auch das vorliegende Gutachten feststellt.
  2. Der Besitzer der Halde, der Regionalverband Ruhr (RVR), hat bereits im März 2012 erklärt, dass er sich dort die Errichtung von Windkraftanlagen vorstellen könnte und Bürgerbeteiligung ihm wichtig sei.
  3. Die Genossenschaft „Die Energiegesellschafter eG“ (Kamen) in Kooperation mit dem Aktionskreis Wohnen und Leben Bergkamen e. V. haben sich für ein solches Projekt mit Bürgerbeteiligung beim RVR im März 2013 beworben. Die GSW hat diesen Termin auf Einladung der Genossenschaft auch wahrgenommen  – verweist dabei natürlich darauf, dass ihr Gesellschafter, die Stadt Bergkamen, das Projekt  durch eine entsprechende Änderung im Flächennutzungsplan unterstützen müsste.
  4. Die Naturschutzverbände, BUND und NABU, haben signalisiert, dass sie nicht prinzipiell gegen eine solche Nutzung dort seien. Artenschutzgutachten etc. müssen natürlich durchgeführt werden.
  5. Bergkamener Bürger sowie die anderen im Rat vertretenen Parteien unterstützen dieses Projekt. „

 




Aktionskreis wirbt mit Radtour und Infostand für Windpark auf der Halde

Mit einem Infostand und einer Radtour möchte der Aktionskreis „Leben und Wohnen Bergkamen“ am kommenden Sonntag, 23. Juni, noch einmal für die Bergehalden als Standort für einen Bürgerwindpark werben.

Der Infostand befindet sich von 14 bis 16 Uhr vor dem „Baumplateau“. Die Radtour zur Halde Großes Holz startet um 13 Uhr in der Westfalenstraße 19 in Rünthe.

 Der Aktionskreis betrachtet die Halde wegen der dort herrschenden guten Windverhältnisse als den geeignetsten Standort für einen Bürgerwindpark. Darin sieht er sich durch das von der Stadt in Auftrag gegeben Gutachten bestätigt. Dabei kritisiert sein Sprecher Karlheinz Röcher die SPD-Fraktion, die nach seinem Befund nichts von solchen Plänen hält.

Röcher erklärt aber auch: „Gegen das Bayer-Gelände als möglichen Standort für Windenergie spricht überhaupt nichts. Durch die von der SPD ins Gespräch gebrachte Festlegung als einzige Konzentrationszone würde das Bayer-Gelände allerdings die Verhinderungs-Option für die anderen möglichen Standorte.“

Der Aktionskreis, BUND-Kreisgruppe Unna und „Die Energiegesellschafter eG“ (Kamen) sehen das jedenfalls anders: Gerade der Standort „Großes Holz“ sollte ihrer Meinung unverzüglich in ein offizielles Genehmigungsverfahren gebracht werden. „Der Besitzer der Halde, der Regionalverband Ruhr (RVR), will dies ja schon seit März 2012 möglich machen durch Verpachtung des Geländes für diesen Zweck. Die GSW und die Energiegenossenschaft „Die Energiegesellschafter eG“ haben im März 2013 diesbezüglich ihre Bewerbung beim RVR abgegeben. Die GSW mit der Einschränkung, dass die Stadt Bergkamen als Anteilseignerin dieses unterstützt“, so Röcher.

 




Windräder auf der Halde? Diskussion geht weiter

Bekommt Bergkamen neue Windräder? Und wo werden sie aufgestellt?  Tatsächlich auf der Halde – oder zumindest am Fuß der Halde? Oder ganz woanders? Die SPD-Fraktion ist sich nicht einig.

Mehr als ein Windrad ist auf dem Galgenberg in Overberger nicht möglich.
Mehr als ein Windrad ist auf dem Galgenberg in Overberger nicht möglich.

„Die Meinungen bei uns sind sehr konträr“, sagt  SPD-Fraktionschef Gerd Kampmeyer. Doch die SPD-Fraktion einigte sich jetzt auf einen Kompromiss. Und der folgt einem Gutachten und heißt Chemie-Gelände (ehemals Schering). Die Halde dagegen bleibt tabu. Zumindest zurzeit.

Ein von der Stadt Bergkamen beauftragter Gutachter meint, dass als Windkonzentrationsfläche die Randbereiche des Chemieparks optimal  seien. Das Problem: Das Gelände ist Privateigentum. Ohne die Genehmigung des Bayer-Konzerns kann dort niemand ein Windrad oder gar einen ganzen Windpark (mindestens drei Windräder) errichten.

Immerhin: Gespräche mit der Bayer AG wurden von der Stadtverwaltung mittlerweile aufgenommen.

Für Kampmeyer ist das große Interesse an solchen Windrädern nachvollziehbar. „So ein Windrad soll in 20 Jahren rund 3 Mio. Euro an Ertrag abwerfen.“

Auch die heimischen Stadtwerke GSW sind deshalb interessiert. Für Kampmeyer wäre ein GSW-Windrad in Bergkamen ein gutes Modell – eine Art moderner Bürgerbeteiligung. „Vom Gewinn würden alle GSW-Kunden auf ihrer Strom- oder Gasrechnung profitieren.“

Und wenn die Bayer AG ablehnt?

Erst wenn der Chemieriese die Idee ablehnt, will die SPD-Fraktion sich mit weiteren möglichen Stellflächen für Windräder beschäftigen.

Allerdings  sind darunter keine großen Flächen mehr für ganze Windparks. „Wir reden dann von Einzelfallentscheidungen“, sagt Kampmeyer, also von allein stehenden Windrädern. Etwa am Sesekeknie (Stadtgrenze Lünen) oder tatsächlich am Fuß der Halde.

Diese beiden Flächen sind aber – wie Bayer – in Privatbesitz. Und gerade bei der attraktiven Halde, dem beliebten Freizeitgebiet, wehren sich einige Genossen mit Händen und Füßen, während sich andere an dieser Stelle durchaus ein künstlerisch blau angestrahltes Windrad vorstellen könnten.

 




Windpark auf der Halde Großes Holz geht die Puste aus

Das war sicherlich eine faustdicke Überraschung für diejenigen, die bereits in Gedanken einen Windpark auf den Bergkamener Bergehalden haben wachsen sehen: Die Gewinnung von Ökostrom ist dort laut eines von der Stadt in Auftrag gegebenen Gutachtens nicht möglich.

Mehr als ein Windrad ist auf dem Galgenberg in Overberger nicht möglich.
Mehr als ein Windrad ist auf dem Galgenberg in Overberger nicht möglich.

Der Grund ist recht simpel: Nach dem Flächennutzungsplan der Stadt Bergkamen ist das Bergehaldengebiet als Wald und Bereich zur Erholung anzusehen, hat der Gutachter Gordon Brandenfels herausgefunden. Windkraftanlagen sind nach den einschlägigen Gesetzen des Landes NRW im Wald nicht gestattet, es sei denn auf den großen Flächen im Sauerland, die vom Jahrhundertsturm Kyrill gerodet worden sind.

Die Waldeigenschaften der Halden sind schon seit Längerem bekannt. Bereits kurz nach der Übernahme des größten Teils des „Großen Holzes“ hatte die Leiterin von RVR Ruhr Grün-Stützpunkts auf der Ökologiestation, Christiane Günther darauf gepocht, dass der Regionalverband Wald von der RAG übernommen habe. Rauchen sei deshalb im Sommer auf den Halden ebenso verboten wie die Zubereitung von Würstchen und Steaks über Holzkohle. Konsequenterweise war kurz danach der gemauerte Grill auf der Adener Höhe verschwunden.

Seltsam ist allerdings, dass diese Erkenntnis nicht bis in die andere Abteilung beim RVR in Essen vorgedrungen ist, die sich mit der Errichtung von Windkraftanlagen auf ihren Halden im Ruhrgebiet beschäftigt. Sie meint nämlich, dass das Große Holz sehr gut für die Errichtung eines Windparks geeignet sei. Dieses andere Gutachten hat folgerichtig den Ökostrom-Multi „Prokon“ dazu animiert, die Planungen für einen Windpark auf dem großen Holz mit fünf bis zu fast 200 Metern hohen Windrädern voranzutreiben.

Das Unternehmen zeigte sich übrigens überhaupt nicht amüsiert, als diese Pläne durch eine Vorlage für den öffentlichen Teil des Stadtentwicklungsausschusses im vergangenen Jahr bekannt wurden. Solch eine Geheimniskrämerei macht Sinn: Werden solche Vorhaben frühzeitig offengelegt, regt sich in der Regel schnell Widerstand – nicht nur bei denjenigen, die gegen Windräder wegen einer vermeintlichen „Verspargelung“ der Landschaft wettern.

Äußerst misstrauisch werden die Prokon-Pläne von den Gemeinschaftsstadtwerken beobachtet, die lieber vor Orts in die Windenergie investieren wollen. Andere bestehen darauf, dass auf der Halde ein Bürgerwindpark entstehen soll. Dazu gehört zum Beispiel neben den Grünen der Sprecher des Aktionskreises „Wohnen und Leben Bergkamen“ Karlheinz Röcher. Er will nicht glauben, dass der Wald auf der Halde die bürgerschaftliche Produktion von Ökostrom verhindern soll.

Vermutlich wird den Befürwortern eines Windparks auf dem „Großen Holz“ nicht anderes übrig bleiben, als Landesumweltminister Johannes Remmel zu einer Ortsbesichtigung nach Bergkamen einzuladen. Denn Alternativstandorte für einen Windpark bzw., für eine Windkraftkonzentrationszone gibt es hier eigentlich nicht. Laut Gordon Brandenfels kämen dafür, wenn alle schützenswerte Belange von Menschen und Natur in Betracht gezogen werden, nur drei infrage. Zwei sind seiner Meinung nach zu klein: eine Fläche im südlichen Oberaden an der Seseke und eine weitere an der Autobahn in Overberge südlich und nördlich der Bahnlinie.

Absolut geeignet ist für Brandenfels die Bayer-Erweiterungsfläche. Sie sei groß genug für einen Windpark. Störend wirken könnte allenfalls die Nähe zum Naturschutzgebiet Beversee. Hier weist Technischer Beigeordneter Dr. Hans-Joachim Peters darauf hin, dass es sich hier um eine Industriefläche handle, für die ein Bebauungsplan bestehe.

Völlig außer Acht bleibt in diesem Gutachten die Frage, ob Bayer diese Fläche überhaupt für einen Windpark hergeben würde.




Auf Rädern auf der Suche nach Standorten für Windräder

Die „Woche der Sonne“ konzentriert sich in Bergkamen auf dieses Wochenende. Organisiert vom„Aktionskreis Leben und Wohnen Bergkamen“, startet am Samstag, 27.April, 14 Uhr eine Fahrradtour ab Westfalenstraße 19 in Rünthe zu den möglichen Windenergiestandorten in Overberge und auf der Bergehalde Großes Holz. Diese Tour soll rund vier Stunden dauern.

Am Sonntag, 28. April, können sich Interessierte von 10 bis 17 Uhr  Uhr zwei energetisch optimierte Zechenhäuser, Westfalenstraße 19 und Beverstraße 29 in Rünthe, anschauen. Gezeigt wird, was alles in älteren Gebäuden noch möglich ist. Im Garten Beverstraße 29 lädt der Aktionskreis von 15 bis 16 Uhr zum Forum „Die Wende – Energie in Bürgerhand“ ein. Mit dabei sind neben Mitgliedern des Aktionskreis Vertreter der „Die Energiegesellschafter eG“ und Kommunalpolitiker der Stadt Bergkamen.




Windpark vor Borkum in der Nordsee steht jetzt auf einem festen Fundament

Der Windpark vor Borkum in der Nordsee, an dem die Gemeinschaftsstadtwerke Kamen Bergkamen Bönen über Trinal beteiligt sind, steht nun auf einem sicheren Fundment. De letzte von 40 sogenannten Triponds ist jetzt installiert worden.

Das Schwerlastschiff Stanislav Yudin transportiert den letzten der insgesamt 40 Tripods zum Baufeld.
Das Schwerlastschiff Stanislav Yudin transportiert den letzten der insgesamt 40 Tripods zum Baufeld.

Das Fundament für den Trianel Windpark Borkum ist nun vollständig errichtet. Rund zehn Monate nach Baubeginn hat das Schwerlastschiff Stanislav Yudin in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch den letzten der insgesamt 40 Tripods ins Baufeld transportiert und in rund 30 Meter Wassertiefe in der deutschen Bucht an der exakten Position N 54°0’56.61‘‘ O 6°29’19,30‘‘ verankert.

„Die Errichtungsarbeiten für den Windpark gehen nun zügig voran“, freuen sich die GSW-Geschäftsführer Jochen Baudrexl und Robert Stams über die logistische Leistung auf hoher See. Ende Februar wurden nach einer rund dreimonatigen Winterpause die Fundamentarbeiten für den Trianel Windpark Borkum wieder aufgenommen.

Der erste Abschnitt der Errichtungskampagne für die Tripods startete im Sommer 2012. Insgesamt 19 Fundamente wurden von Anfang Juni bis Mitte Oktober in der Nordsee, 45 Kilometer vor der Insel Borkum, aufgestellt. Aufgrund der wiederholten Verschiebung des Netzanschlusses durch TenneT wurden die Errichtungsarbeiten im Herbst vergangenen Jahres unterbrochen und auf Anfang 2013 verschoben.

Während der insgesamt rund siebenmonatigen Errichtungsphase haben die Schwerlastschiffe Stanislav Yudin und Oleg Strashnov die bis zu 900 Tonnen schweren und über 30 Meter hohen Tripods ins Baufeld transportiert. Die rund 36.000 Tonnen Stahl entsprechen dem 3,5-fachen des Gesamtgewichts des Eiffelturms.

Ausgangspunkt war die sogenannte ABC-Halbinsel der Firma BLG in Bremerhaven. Auf einer Fläche von 100.000 Quadratmetern werden dort Großkomponenten für Windparks umgeschlagen und zwischengelagert. „Ab Mai wird ab Eemshaven mit der Errichtung der Windkraftanlagen begonnen. Die Vorarbeiten dafür laufen bereits.“, so die GSW-Geschäftsführung.

In den kommenden Wochen beginnt die Endmontage der Rotorsterne für die AREVA M5000-Anlagen. Dabei werden die rund 56 Meter langen Rotorblätter an der Rotornabe mit jeweils 72 Bolzen montiert. Mit über 10.000 Quadratmetern nimmt der fertig montierte Rotorstern eine Fläche von etwa 1,5 Fußballfeldern ein.




GSW melden wichtigen Baufortschritt im Nordsee-Windpark vor Borkum

Gern würden die Gemeinschaftsstadtwerke Ökostrom mit Windkraftanlagen auf der Bergkamener Bergehalde „Großes Holz“ produzieren. Bis es soweit ist, kann es aber noch eine Weile dauern. In der Nordsee ist das kommunale Versorgungsunternehmen schon etwas weiter.Die GSW sind dort am Bau eines Windpark beteiligt.

Bau der Umspannplattform
Bau der Umspannplattform

So sind jetzt Installationsarbeiten für die parkinterne Umspannplattform für den Trianel Windpark Borkum erfolgreich abgeschlossen worden. Im Baufeld, 45 Kilometer vor der Borkumer Küste, hat das Schwerlastschiff Oleg Strashnov in einer 2-tägigen Mission die rund 2.400 Tonnen schwere Plattform auf die Unterkonstruktion (Jacket) gehoben. Anschließend wurden Umspannplattform und Jacket verschweißt.

Die Geschäftsführer der GSW freuen sich über den Baufortschritt. „Mit der Umspannplattform steht nun eine der wichtigsten Komponenten für den Windpark“, so Robert Stams. „Die Steckdose ist installiert, ab sofort wächst unser Windpark auf See Schritt für Schritt in die Höhe.“, ergänzt Jochen Baudrexl.

Gestartet war das rund 180 Meter lange Errichterschiff Oleg Strashnov des niederländischen Unternehmens Seaway Heavy Lifting (SHL) bereits am Donnerstagmorgen im niederländischen Eemshaven. Die Plattform wurde mit dem an Bord befindlichen 5.000-Tonnen-Kran auf rund 20 Meter über dem Meeresspiegel gehoben und anschließend mit der Unterkonstruktion verschweißt.

Die Umspannplattform in der Nordsee vor Borkum.
Die Umspannplattform in der Nordsee vor Borkum.

Auf zwei Decks beherbergt die haushohe Umspannplattform die Transformatoren zur Umspannung des in den Windkraftanlagen erzeugten Stroms sowie Anlagen für die Eigenstromversorgung. Mit zwei Großtransformatoren wird der in den Windkraftanlagen produzierte Strom von der 33-kV-Spannungsebene auf die zur Übertragung an Land benötigte Spannung von 155 kV umgewandelt.

Auf dem Festland machen die GSW bei der Energieerzeugung bereits beste Erfahrungen mit der Kraft der Natur und tragen aktiv zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei. So betreiben die GSW in Süddeutschland zwei sogenannte Onshore-Windparks. Dieses Windkraft-Engagement soll weiter ausgebaut werden. „Wünschenswerterweise auch in Kamen, Bönen und Bergkamen“, so Stams.




Neuer Schornsteinfeger für Weddinghofen und Mitte

Kreis Unna/Bergkamen. (PK) Im Stadtrand-Kehrbezirk Unna 13 gibt es eine Veränderung. Die Bezirksregierung Arnsberg hat den Bezirksschornsteinfegermeister Peter Geisler dort zum „neuen Mann“ bestellt. Das teilt der Fachbereich Öffentliche Sicherheit und Ordnung beim Kreis Unna mit.

Der Stadtrand-Kehrbezirk Unna 13 umfasst neben dem Ortsteil Lünen-Niederaden Teile der Stadt Lünen sowie den Stadtteil Bergkamen-Weddinghofen, Teile der Stadt Bergkamen und den Stadtteil Kamen-Methler.

Der Kehrbezirk wurde bisher von Ingolf Jacob verwaltet, der aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand versetzt worden ist.

Der 48-jährige Nachfolger Peter Geisler wohnt in Lünen und war zuletzt als bevollmächtigter Bezirksschornsteinfeger für die Stadtteile Lünen-Süd und Lünen-Horstmar zuständig.

Er ist unter 0 23 06 / 75 56 41 zu erreichen.




RWE und GSW bewerben sich um Stromkonzession

Der Stromriese RWE Deutschland und die heimischen Stadtwerke GSW haben sich um den Stromkonzessionsvertrag für die Stadt Bergkamen beworben.

Strom 019In der letzten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses hatte Kammerer Horst Mecklenbrauck darüber berichtet, dass die Stadt das Auslaufen des Stromkonzessionsvertrages zum 31.12.2014 öffentlich bekannt gegeben und um Abgabe von Interessenbekundungen zum Neuabschluss eines Stromkonzessionsvertrages für die nächsten 20 Jahre bis zum 28.03.2013 aufgefordert hat.

Die GSW-Gemeinschaftsstadtwerke Kamen-Bönen-Bergkamen und das RWE Deutschland AG haben fristgerecht entsprechende Bekundungen bei der Stadt Bergkamen und auch bei den Kommunen Kamen und Bönen abgegeben.

Den beiden Unternehmen werden jetzt die 1. Verfahrensbriefe und eine zu unterschreibende Vertraulichkeitsvereinbarung zugeleitet erhalten, die sie bis zum 16.4.2013 zurückzugeben haben.

Nach Vorlage der entsprechenden Erklärung sind die Unternehmen aufgefordert, bis zum 10.05.2013 ein indikatives Angebot für den Abschluss eines Konzessionsvertrages mit der Stadt einzureichen. Daran schließen sich Bewerbergespräche mit der verfahrensleitenden Stelle der Stadt in der 23. Kalenderwoche an. Nach Abschluss dieser Verhandlungsphase werden die Bewerber zur Abgabe eines verbindlichen Angebotes aufgefordert.

Beim Stromkonzessionsvertrag handelt es sich um das Stromnetz, nicht um die Stromlieferungen selbst. Diese Verträge müssen noch zu einem späteren Zeitpunkt verhandelt werden.

Erst jedoch war die Stadt Bergkamen gesetzlich verpflichtet, den knapp 20 Jahre alten Konzessionsvertrag europaweit auszuschreiben. Wie Horst Mecklenbrauck im Vorfeld in einem Interview mitgeteilt habe, sei die Stadt Bergkamen allerdings nicht verpflichtet, letztendlich auch den günstigsten Anbieter zu nehmen. Mecklenbrauck: „Es sind bestimmte Auswahlkriterien vorgegeben, die in einem transparenten Vergabeverfahren eingehalten werden müssen.“ Die Entscheidung für RWE oder die GSW wird im Herbst 2013 der Rat der Stadt fällen.