SV der Realschule Oberaden verkauft Waffeln für die UN-Flüchtlingshilfe
Auch den Schüler*innen der Realschule Oberaden war es ein wichtiges Anliegen, ein Zeichen für den Frieden zu setzen. Ein Woche lang verkaufte die SV Waffeln für den guten Zweck und sammelte zudem Spenden ein. Insgesamt sammelten die RSOler*innen 450€, die komplett an die UNO-Flüchtlingshilfe überwiesen werden. Als Abschluss der Aktion wurde ein großes Friedenszeichen auf dem Schulhof gebildet.
Auszubildende als Digitalisierungsexperten gesucht: Noch wenige Plätze im Projekt Digiscouts® frei
Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna mbH (WFG) und die Wirtschaftsförderung der Stadt Kamen bringen im April in Kooperation mit dem RKW Kompetenzzentrum das Digiscout®–Projekt an den Start. Im Rahmen des Projekts „Auszubildende als Digitalisierungsscouts –Digiscouts®“ sollen Digitalisierungspotentiale in Unternehmen von den Jugendlichen aufgedeckt werden. DasProjekt startet am 5. April 2022. Azubis können als „Digital Natives“ wahre Digitalisierungstreiber sein. Und das ist auch der Kern des Digiscout®–Projekts: Die Azubis spüren Digitalisierungsmöglichkeiten im Betrieb auf, entwickeln daraus konkrete Projektideen und setzen diese dann eigenverantwortlich um. Begleitet werden die Digiscouts® und die Betriebe durch das RKW Kompetenzzentrum. Die dortigen Experten coachen die Auszubildenden und stellen Tools sowie das entsprechende Knowhow zur Verfügung. Zudem finden bis zur großen Abschlussveranstaltung im September mehrere Austauschtreffen der beteilig- ten Azubi–Teams aus dem Kreis Unna online statt. Denn auch der unternehmensübergreifende Austausch zwischen den Digiscouts® soll nicht zu kurz kommen. Unternehmen aus dem Kreis Unna, die sich mit ihren Auszubildenden an dem Projekt beteiligen möchten, können sich bis zum 25. März über www.digiscouts.deanmelden. Dort finden sich auch weitere Informationen sowie die Anmeldemöglichkeit. Juliane Golz und Ansgar Burchard, Ansprechpartner bei der WFG für dieses Projekt, freuen sich über Anfragen interessierter Unternehmen. Unternehmen aus der Stadt Kamen wenden sich an Elmar Wendland von der Wirtschaftsförderung der Stadt Kamen. Das Projekt Digiscouts® findet im Rahmen des Projektes Wissen schafft Erfolg statt. Dieses wird aus Mitteln der Europäischen Union und des Lan- des Nordrhein–Westfalen gefördert. Kontaktdaten: Juliane Golz Tel.: 02303 27–1390 Fax: 02303 27–1490 E–Mail: j.golz@wfg–kreis–unna.de
Ansgar Burchard Tel.: 02303 27–1290 Fax: 02303 27–1490 E–Mail: a.burchard@wfg–kreis–unna.de Stadt Kamen Wirtschaftsförderung Elmar Wendland Tel.: 02307 9120615 E–Mail: elmar.wendland@stadt–kamen.de
Neue Corona-Infektionen innerhalb des Teams: Stadtbibliothek bleibt weiterhin geschlossen
Die Stadtbibliothek bleibt wegen weiterer Corona-Infektionen innerhalb des Teams aus Sicherheitsgründen weiterhin geschlossen. Es ist geplant, dass sie ab kommenden Dienstag, 22.03. eventuell mit eingeschränkten Zeiten, wieder öffnet. Die Besucherinnen und Besucher werden gebeten, die Veröffentlichungen auf Facebook und auf der städtischen Homepage sowie in der lokalen Presse zu verfolgen.
Telefonisch erreichbar ist die Stadtbibliothek am Mittwoch 16.03. und Donnerstag 17.03. zwischen 10 und 16 Uhr und am Freitag 18.03. zwischen 10 und 14 Uhr unter der Telefonnummer 02307/983500.
Die Leihfrist der entliehenen Medien wird weiterhin verlängert. Für den Zeitraum der Schließung werden keine Mahngebühren anfallen. Weiterhin kann das Online-Angebot der Stadtbibliothek unter http://bibliothek.bergkamen.de genutzt werden.
VHS Bergkamen: Noch freie Kursplätze
Die Bergkamener Volkshochschule hat noch freie Kursplätze, für die noch Anmeldungen möglich sind.
Fit im Büro mit Outlook
Outlook bietet neben der E-Mail-Funktionalität auch die Möglichkeit, Adressaten in Form von Kontakten zu verwalten, sowie Termine in einem Kalender zu organisieren und diese Informationen mit anderen Personen zu teilen. Als Groupware wird es besonders häufig in Unternehmen eingesetzt.
In diesem Kurs werden den Teilnehmenden u.a. die Funktionsweisen erklärt. Sie lernen, wie Sie E-Mails mit Anhängen versenden, empfangen, weiterleiten, einen Kalender erstellen und darin Ihre Termine verwalten, eine Adressatenbank und Verteiler aufbauen und pflegen, Aufgaben planen, kontrollieren und weiterleiten sowie Notizen erstellen und bearbeiten. Sie sollten, auch wenn Sie Einsteiger sind, über die grundsätzlichen Funktionsweisen von Programmen und Computern Grundkenntnisse besitzen, Dateien und Ordner sollten Ihnen ein Begriff sein. Während des Kurses können Sie auch Problemstellungen aus Ihrem „Büroalltag“ mitbringen, wobei die Kursleitung versuchen wird, diese mit Ihnen zu lösen. Der Kurs beginnt am 22.03.2022 und findet dreimal dienstags in der Zeit von 18.30 bis 21.00 Uhr im VHS Gebäude „Treffpunkt“ statt. Die Kurskosten betragen 22,50 Euro.
Mehr Ordnung auf dem PC
Wer seinen PC richtig aufräumen möchte, findet in dem Kurs „Mehr Ordnung auf dem PC und Datensicherheit“ die richtige Unterstützung. Neben den Bordmitteln von Windows zum Aufspüren von Mülldateien und Deinstallieren von Programmen gibt es kostenlose Zusatzprogramme, die bei diesen Aufgaben unterstützen können. Die Dozentin Dagmar Lehmkuhl geht u.a. auf die Themen Datenschutz- und Sicherheitseinstellungen, Wartungsprogramme, Putztools sowie Backup und Datensicherung ein. Den eigenen Laptop, auch mit externer Festplatte zur Einrichtung einer Datensicherung, können die Teilnehmenden mitbringen. Der Kurs findet einmal am Samstag, den 02.04.2022, von 10.00 bis 16.00 Uhr im VHS-Gebäude „Treffpunkt“ statt und kostet 20,00 Euro.
Mobbing und Konflikte stoppen
Eine praktische Hilfe, um Mobbing und Konflikte zu stoppen, bringt der Wirtschaftspsychologe Marcel Frers in die Volkshochschule mit. In seinem Vortrag geht er auf umsetzbare Verhaltensweisen in Schule, Beruf und partnerschaftlichen Beziehungen ein, um Konfliktsituationen zu deeskalieren. An diesem Abend geht es um konkrete Beispiele wie Beleidigungen, Vorwürfe, Rassismus, Cybermobbing und Diskriminierung. Es ist ausdrücklich mit eingeplant, Fragen der Teilnehmenden aufzugreifen. Der Vortrag „Mobbing und Konflikte – eine praktische Hilfe“ findet am 07.04.2022 in der Zeit von 19.00 bis 20.30 Uhr im VHS-Gebäude „Treffpunkt“ statt. Der Vortrag kostet 5,00 €.
Eine vorherige Anmeldung ist für alle Kurse zwingend erforderlich. Das VHS-Team ist während der Öffnungszeiten montags bis freitags von 8.30 – 12.00 Uhr und montags und donnerstags von 14.00 – 16:00 Uhr im Volkshochschulgebäude „Treffpunkt“, Lessingstr. 2, 59192 Bergkamen, zu erreichen. Eine Kursanmeldung per Telefon ist unter den Rufnummern 02307/284 952 und 284 954 möglich. Online können Interessierte sich jederzeit über http://vhs.bergkamen.de anmelden.
Volkshochschule Bergkamen sucht Dozentinnen und Dozenten
Die Volkshochschule Bergkamen sucht dringend Dozentinnen und Dozenten, die Interesse an einer Honorartätigkeit in der Erwachsenenbildung haben.
Es geht um unterschiedliche Fachbereiche, in denen personelle Unterstützung notwendig ist. Insbesondere werden Lehrkräfte für die Durchführung von Deutschkursen gesucht. Es geht nicht nur um Integrationskurse, es geht auch um Deutschkurse für unterschiedliche Zielgruppen, wie beispielsweise Geflüchtete aus der Ukraine.
Sie sollten Germanistik studiert haben, um Deutschunterricht durchführen zu können. Um in Integrationskursen unterrichten zu können, sollten Sie über eine entsprechende Zusatzqualifizierung verfügen.
Darüber hinaus sollten Sie dafür aufgeschlossen sein, mit Menschen unterschiedlichster Herkunft zu arbeiten und über multikulturelle Kompetenzen verfügen.
Ein weiterer wichtiger Weiterbildungsschwerpunkt der VHS Bergkamen ist der nachträgliche Erwerb von Schulabschlüssen der Sekundarstufe I. Seit über 30 Jahren bietet die VHS Personen, die die 10- jährige Schulpflicht absolviert haben und mindestens 16 Jahre alt sind, dieses Angebot, wobei nach oben keine Altersgrenzen gesetzt sind. Immer wieder nehmen auch berufstätige Erwachsene an diesen Lehrgängen teil, die einen höheren Schulabschluss erlangen wollen, um ihre beruflichen Perspektiven zu verbessern. Ein Thema, dass in diesem Kontext immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist die Medienkompetenz. So nimmt die VHS Bergkamen mit Beginn des nächsten Schuljahres am 15. August 2022 das Unterrichtsfach Informatik in den Stundenplan auf.
Dafür sucht die VHS eine geeignete Lehrkraft, die Freude daran hat, junge und ältere Menschen fit zu machen für den digitalen gesellschaftlichen Wandel und die vielleicht auch im Programmbereich EDV und berufliche Bildung ein entsprechendes Angebot anbieten möchte.
Zunehmend an Bedeutung in Zeiten der Klimakrise gewinnt auch das Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) erhält weltweit und auch in Deutschland eine zunehmende Bedeutung und soll, wie der „Nationale Aktionsplan BNE“ vorsieht, künftig von der frühkindlichen Bildung bis zur Weiterbildung in allen Bildungsbereichen verankert werden. Es geht darum, das Ökosystem als Lebensgrundlage zu schützen und zu erhalten sowie ein nachhaltiges und verträgliches Wirtschaften zu ermöglichen. Wer sich berufen fühlt, anderen Menschen zu zeigen, wie man z. B. seinen persönlichen CO2 Fußabdruck verringert oder andere gute Ansätze hat, um zum Thema Naturschutz beizutragen, sollte sich unbedingt mit dem VHS-Team der VHS Bergkamen in Verbindung setzen.
Unter der Überschrift „VHS macht gesünder“ bietet die VHS im Programmbereich Gesundheit bereits zahlreiche Bildungsangebote an. Die zentralen Aufgaben der Gesundheitsbildung an Volkshochschulen liegen in der Stärkung gesundheitlicher Ressourcen, gesundheitsförderlicher Lebensweisen und Lebensverhältnisse. In der Gesundheitsbildung setzt die VHS methodisch auf eine Kombination aus Wissensvermittlung und praktischen Kompetenzen.
Möglichst vielen Menschen aller Bevölkerungsgruppen wird der Zugang zur Gesundheitsbildung an Volkshochschulen unter anderem durch sozialverträgliche Kursgebühren ermöglicht, um gesundheitliche Chancengerechtigkeit für alle Menschen zu fördern.
Einen Schwerpunkt im Programmangebot bilden Bewegungs-, Entspannungs-und Ernährungskurse sowie Seminare zur psychischen Gesundheit, in denen die Teilnehmenden gesundheitsfördernde Methoden kennenlernen und üben können. Neben Präsenzveranstaltungen gibt es in diesem, wie in den anderen Programmbereichen, auch Online- und Hybridangebote.
Melden Sie sich, wenn Ihr Interesse an einer Tätigkeit bei der VHS Bergkamen geweckt wurde, bei der VHS Leitung, Frau Sabine Ostrowski, entweder telefonisch 02308/284955 oder per E-Mail vhs@bergkamen.de.
„Fake oder War doch nur Spaß“: Gesamtschüler sahen Theaterstück zum Thema Cyber-Mobing
Die Willy-Brandt-Gesamtschule Bergkamen machte am 24.02.2022 im Studiotheater die Bühne frei für das Theaterprojekt „Fake oder War doch nur Spaß“ des Theater-Ensembles Radix
. Obwohl Mobbing kein neues Phänomen ist, nimmt es mit dem Fortschritt der Digitalisierung neue Dimensionen an, sodass vor allem Cyber-Mobbing einen sensiblen Umgang mit der digitalen Medienwelt fordert.
Im Rahmen des Theaterprojekts „Fake oder War doch nur Spaß“ wurden Themen wie Mobbing, insbesondere Cyber-Mobbing, sowie die persönlichen und rechtlichen Folgen von Beleidigungen, Bedrohungen und sexueller Belästigung über das Internet und Handy dargestellt. Gleichzeitig warf das Stück einen Blick auf die Erlebnis- und Medienkultur der Heranwachsenden im Zusammenhang mit sozialen Netzwerken und den „Neuen Medien“.
Das in Zusammenarbeit mit erfahrenen Lehrkräften und SozialpädagogInnen konzipierte Stück dient der Gewaltprävention, um Heranwachsende für die vorgenannten Themenbereiche zu sensibilisieren und so ein respektvolles Miteinander zu erörtern, zu fördern und zu stärken. Darauf zielt auch die Willy-Brandt-Gesamtschule in Bergkamen
Neuer Verhütungskoffer für den Biologie-Unterricht am Gymnasium
Die Sexualerziehung und Sexualpädagogik ist ein wichtiger Bestandteil des Biologieunterrichts der Unter- und Mittelstufe am Städtischen Gymnasium Bergkamen. Innerhalb dieses Inhaltsfeldes legt die Fachschaft Biologie einen besonderen Schwerpunkt auf die Unterrichtssequenz zu den Verhütungsmitteln. In den vergangenen Jahren treten, begünstigt durch aktuelle wissenschaftliche Entwicklungen und Forschung, parallel zur Antibabypille und dem Kondom, verschiedene weitere Verhütungsmittel in den Vordergrund.
Um Schülerinnen und Schüler gerade in diesem wichtigen Bereich bestmöglich informieren zu können und mit Ihnen praxisorientiert die Vor- und Nacheile der unterschiedlichen Verhütungsmittel zu diskutieren, unterstützte der Förderverein des Städtischen Gymnasium Bergkamen die Fachschaft Biologie dankenswerterweise bei der Anschaffung eines Verhütungskoffers.
Mit High-Tech und Glück auf den Spuren der Römer
Das Römische Reich vor 2.000 Jahren hat viele sichtbare Spuren im heutigen Westfalen hinterlassen. Der Chefarchäologe des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Prof. Dr. Michael M. Rind, hat eine spezielle Abteilung für provinzialrömische Archäologie. Hier sind Archäolog:innen seit Jahrzehnten ausschließlich auf der Suche nach Spuren aus der Römerzeit. Spektakuläre Neufunde werden ab dem 25. März (bis 30.10.) im LWL-Römermuseum in Haltern am See zu sehen sein. Im Rahmen der Archäologischen Landesausstellung NRW „Roms fließende Grenzen“ gibt es für Besucher:innen „Rom in Westfalen 2.0“ zu erleben.
Herr Rind, warum sind die Römer überhaupt nach Westfalen gekommen?
Rind: Kaiser Augustus, der erste römische Kaiser und Erbe von Julius Caesar, wollte das römische Imperium erweitern. Den Rhein sah er nicht als naturgegebene Grenze des Reiches an. Durch die Überfälle germanischer Stämme auf römisches Territorium steckte bereits einiges an militärischem Konfliktpotential in diesem Raum. Das hat seine – ohnehin vorhandenen – Absichten zu einem großräumigen Eroberungskrieg nur bestärkt, nicht aber allein ausgelöst. Gebietserweiterung war Teil des römischen Selbstverständnisses frei nach der augusteischen Vorstellung „imperium sine fine“, zu deutsch „Imperium ohne Grenzen“. Nur eine natürliche Grenze wurde als solche akzeptiert.
Wie prägt der Aufenthalt der Römer das Leben der Westfalen bis heute?
Vor 2.000 Jahren stießen in Westfalen zwei Welten oder besser Kulturen aufeinander, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: ein hochentwickeltes römisches Weltreich und das Siedlungsgebiet germanischer Stämme. In diesem Spannungsfeld bewegen sich nunmehr Generationen von Archäolog:innen, Historiker:innen, Laienforscher:innen, Künstler:innen und Politiker:innen. Denn die Römer sind nicht nur Eroberer, sondern auch Kulturträger: Erschließung, Wasserversorgung, Organisation, Recht, Schrift, Hygiene – in vielem waren sie Vorreiter. Die ersten Straßen zum Beispiel bauten die Römer.
Welche Bedeutung hat die Ernennung des Niedergermanischen Limes zum UNESCO-Weltkulturerbe für Westfalen?
Die Anerkennung des Niedergermanischen Limes als römische Grenzanlage im Rheinland ist nicht nur für Deutschland, sondern sogar für Europa bedeutend. Dieses archäologische Erbe zu schützen und zu erforschen, heißt auch, unser kulturelles Erbe zu bewahren und besser kennenzulernen.
Erst die Tatsache, dass die Invasion Roms in Westfalen so schiefging, hat den Rhein zur Grenze des Imperium Romanum gemacht. Damit wird dem Standort Haltern am See und der Landesausstellung „Rom in Westfalen 2.0“, die ab 25. März im LWL-Römermuseum zu erleben ist, eine besondere Stellung zuteil. Sie bildet den Prolog zum übergeordneten Thema und die historische Voraussetzung für die Aufnahme des Niedergermanischen Limes in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten im vergangenen Jahr. Natürlich strahlt der Glanz dieser international bedeutenden Anerkennung auch auf die westfälischen Römerfundorte ab. Die Hinterlassenschaften der Römer und die wissenschaftlichen Ergebnisse der LWL-Archäologie sind insbesondere im LWL-Römermuseum in Haltern am See mit unterschiedlichen Schwerpunkten präsentiert.
Was haben die Römer in Westfalen-Lippe hinterlassen? Was kann man daraus schließen?
Im Allgemeinen stellt man sich das Leben der Römer im wahrsten Sinne des Wortes „uniform“ vor. Standardisierte Uniformen, schablonenhaft angelegte Militärlager, wie auf dem Reißbrett entworfene Gebäudegrundrisse, alles sauber, eintönig, austauschbar. Aber gerade die Römerlager in Westfalen zeigen, dass dies in der frühen Zeit der Besatzung nicht der Fall war. Die Lager sind im Hinblick auf Grundriss und Innenbauten alles andere als gleichförmig. Die Römer verstanden es, sich den militärischen Herausforderungen schnell und flexibel anzupassen, und so bringt auch jede neue archäologische Entdeckung bei uns in Haltern eine weitere Überraschung ans Licht.
Außergewöhnliche Funde wie ein Legionärsdolch zeigen die Römer einmal mehr als gut ausgerüstet, perfekt organisiert – man beachte die Versorgung aus dem gesamten Mittelmeerraum. Sie waren aber durchaus auch für Ablenkung oder sogar Luxus zu haben. Spielsteine, Würfel, eine wunderbare „Terra Sigillata“, römisches Tafelgeschirr, Knochenschnitzereien und Austernschalen – alles Funde aus Haltern – belegen das.
Wie hat man sich das Leben im Militärlager Haltern vorzustellen?
Man muss sich das Leben in Haltern und den anderen westfälischen Römerlagern wie auf einer Insel vorstellen, auf der sich die Römer, soweit es ging, heimisch einrichteten. Die Versorgung war gut und lief fast ausschließlich über Importe aus dem römischen Imperium. In der Heimat wurde alles bestellt, was vor Ort nicht hergestellt werden konnte: Lebensmittel – die Römer verzichteten ungern auf Gewohntes -, hochwertige Keramik, Glas, Totenbetten. Im LWL-Römermuseum ist sogar eine Schreibtafel mit Inschrift zu sehen, darauf: die Adresse eines Weinhändlers aus Gallien, quasi ein Lieferschein.
Im Alltag erledigten die Soldaten routinemäßig ihren täglichen Dienst. Dazu gehörten Wache schieben, Exerzieren, Verwaltungsaufgaben, Nachrichtendienst und Transporte. Einige waren als Handwerker freigestellt, arbeiteten als Zimmerer, Tischler, Schuster oder Schmied. Vom Eisennagel bis zur Zimmertür wurde vieles im Lager in Eigenregie hergestellt.
Welche römischen Bodendenkmäler haben wir in Westfalen-Lippe?
An insgesamt neun verschiedenen Orten konnten wir inzwischen sicher Römerlager nachweisen. Von Dorsten-Holsterhausen (Kreis Recklinghausen) ganz im Westen bis Porta Westfalica-Barkhausen (Kreis Minden-Lübbecke) ganz im Nordosten. Die Befunde reichen vom Wachturm auf der Sparrenberger Egge in Bielefeld bis zum Doppellegionslager in Bergkamen-Oberaden im Kreis Unna. Mit seinen 56 Hektar ist dieses sogar das größte Römerlager nördlich der Alpen.
Und ein Ende der Ausgrabungen ist noch lange nicht in Sicht. Die Entdeckungen unserer Archäolog:innen gerade in den vergangenen Jahren haben gezeigt, dass auch nach Jahrzehnten archäologischer Forschung mit immer wieder neuen Erkenntnissen zu rechnen ist. Viele Entdeckungen sind Zufallsbefunde. Zur Archäologie gehört sicherlich immer auch ein Quentchen Glück, aber natürlich profitieren auch wir vom technischen Fortschritt. Immer neue Herangehensweisen – insbesondere sogenannte nichtinvasive Prospektionsmethoden wie Airborne Laserscanning, Magnetometer- und Radarmessungen liefern uns völlig neue Einblicke. Es bleibt spannend – nicht nur in Haltern am See.
Zur Person
Prof. Dr. Michael M. Rind ist seit 2009 Direktor der LWL-Archäologie für Westfalen und damit der Landesarchäologe in Westfalen. Zu seinem Bereich gehört neben der archäologischen Denkmalpflege im östlichen Teil von NRW die Verantwortung für die drei archäologischen Museen des LWL in Herne, Haltern am See und Paderborn.
Seit 2015 ist er Vorsitzender des Verbandes der Landesarchäologen, seit September 2013 gehört er dem Vorstand des Deutschen Verbandes für Archäologie (DVA) an. Seit 2017 ist er Ordentliches Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts.
Hintergrund-Informationen
Sonderausstellung in Haltern „Rom in Westfalen 2.0“
Mit der Sonderausstellung „Rom in Westfalen 2.0“ erhält das LWL-Römermuseum in Haltern am See ein Update. Vom 25. März 2022 bis zum 30. Oktober 2022 ist sie als Teil der Archäologischen Landesausstellung „Roms fließende Grenzen“ zu sehen. Die Sonderausstellung zeigt den Prolog zur Entstehung des Niedergermanischen Limes. Die Besucher:innen begeben sich auf einen Feldzug der Römer und schlüpfen dazu in verschiedene Rollen, wie die eines Pioniers. Aktuelle Funde, wie ein Legionärsdolch mit Gürtel und zwei Römerhelme, werden erstmals ausgestellt.
Auf der Römerbaustelle Aliso entsteht ein neues „römisches“ Wachhaus. Hier gibt es für die Besucher:innen antike Bautechniken als „Work-in-Process“ zu entdecken. Ab Mitte des Jahres erleben sie die letzten Stunden des römischen Militärlagers im deutschlandweit ersten „Römer-Escape-Room“.
Archäologisches Landesausstellung NRW „Roms fließende Grenzen“
„Roms fließende Grenzen“ ist ein Gemeinschaftsprojekt des NRW-Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, der Landschaftsverbände Westfalen-Lippe (LWL) und Rheinland (LVR), dem Landesverband Lippe und der Stadt Köln. Die „Archäologische Landesausstellung Nordrhein-Westfalen“ präsentiert seit September 2021 bis Oktober 2022 neue Forschungsergebnisse zum Leben am und mit dem Niedergermanischen Limes. Unter dem Titel „Roms fließende Grenzen“ machen sechs Museen an den fünf Ausstellungsstandorten Detmold, Xanten, Bonn, Haltern am See und Köln mit spektakulären Neufunden, Modellen und Aktionen den Alltag in der Provinz Niedergermanien und den angrenzenden Gebieten lebendig. Wissenswertes rund um die Römerzeit in NRW bietet die Website: http://www.roemer.nrw. Die Ausstellung „Rom in Westfalen 2.0“ im LWL-Römermuseum in Haltern am See wird gefördert von der LWL-Kulturstiftung.
Wegen Umbauarbeiten zur Archäologischen Landesausstellung NRW „Rom in Westfalen 2.0.“ ist das LWL-Römermuseum bis zum 24. März 2022 geschlossen.
Geschichte, Religion und Recht des Islams: Online Vortrag beim Bildungswerk Multi Kulti
Was sind die Glaubensgrundsätze im Islam, wie lebte der Prophet Muhammad, und was ist der Unterschied zwischen Sunniten und Schiiten? Diese und weitere Fragen erörtert die Islamwissenschaftlerin Yonca Süs am 10. März ab 17 Uhr im Rahmen eines Online Vortrags beim Bildungswerk Multi Kulti.
Die Referentin geht auf die Entstehungs- und Gründungsgeschichte des Islams sowie auf die Prophetie und Biografie des Propheten Muhammad ein. Zudem werden die verschiedenen Glaubensströmungen und Glaubenspraktiken detailliert erklärt. Auch auf das spezielle Islamische Recht wird eingegangen.
Wer die Vielfältigkeit dieser Religion und des muslimischen Lebens in Deutschland näher kennenlernen möchte, kann sich online, telefonisch oder per E-Mail für diese Veranstaltung anmelden:
Einen Überblick über alle Kurse sowie weitere Informationen zur Anmeldung sind im Internet unter www.multikulti-forum.de/kurse hinterlegt.
Lesepaten für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter gesucht
Die Stadtbibliothek und das Büro für Integrationsmanagement der Stadt Bergkamen suchen ehrenamtliche Vorlesepaten für ein- oder auch mehrsprachige Leseaktionen für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter. Die Vorlesepaten sollen regelmäßig in der Stadtbibliothek und nach Möglichkeit auch in anderen Einrichtungen (z.B. Kindergärten, Schulen) vorlesen.
Hintergrund:
Immer seltener wird Kindern zu Hause vorgelesen. Dabei ist gerade das Vorlesen schon bei den Kleinsten ein wichtiges Instrument für die Vermittlung von Sprache und der Freude am Lesen. Dies betrifft Kinder egal welcher sprachlichen Herkunft. So macht die Stiftung Lesen deutlich: „Vorlesen und Erzählen schaffen Kindern unschätzbare Zugänge zur Welt der Sprache und des Lesens. Dabei wird durch das gemeinsame Eintauchen in Geschichten den Kindern Freude und Interesse an Sprache und Texten vermittelt, ihre Empathie gefördert und ihre Fantasie geweckt. Einen großen Einfluss hat das Vorlesen auch auf die Sprachentwicklung der Kinder. Neben dem Erlernen neuer sprachlicher Strukturen erweitern Kinder ihren Sprachschatz, ihr Alltagswissen und erkennen unaufhörlich neue Zusammenhänge.“
Die beiden Aktionspartner versuchen möglichst viele ehrenamtlich tätige VorleserInnen für die Aktion zu gewinnen. Alle Interessierten werden zu einem gemeinsamen Kennenlernen eingeladen. Bei diesem Termin sollen die Ideen für die Vorleseaktionen und die Aktionspartner vorgestellt werden. Anschließend werden zu einem weiteren Termin alle Vorlesepaten in einer Schulung fit fürs Vorlesen gemacht.
Gezielt sollen auch mehrsprachige Vorleseaktionen stattfinden. Deshalb gilt der Aufruf gerade auch an interessierte Vorlesepaten beispielsweise mit einer anderen Muttersprache, die sie gerne an Kinder weitergeben möchten.
Im Rahmen der „Internationalen Woche gegen Rassismus“ wird es bereits eine Veranstaltung für dieses mehrsprachigen Vorleseprojekts geben. Damit möchten die Aktionspartner auch ein Zeichen setzen, dass Bergkamen keinen Platz für Rassismus hat und die Mehrsprachigkeit fördern, die auch Vielfalt darstellt.
Interessierte melden sich bitte bis zum 15.03. per Mail an den Leiter der Stadtbibliothek Bergkamen, Jörg Feierabend (j.feierabend@bergkamen.de)
Englisch und Französisch lernen beim Bildungswerk Multi Kulti an der Präsidentenstraße
In seinen Räumlichkeiten in der Präsidentenstraße 44 bietet das Bildungswerk Multi Kulti ab März zwei Französisch-Kurse an. Hinzu kommt ein online-Kurs „English Restart“.
Parlez-vous français? Bisher nicht? Mit diesem Kurs können interessierte Bergkamener:innen erste Kenntnisse in dieser wohlklingenden Sprache erlernen. Die Französisch-Fremdsprachenkorrespondentin Carina Klein blickt auf eine langjährige pädagogische Erfahrung als Nachhilfelehrerin zurück und freut sich auf den Kurs für Anfänger:innen, der ab dem 10. März immer donnerstags zwischen 17:15 Uhr und 18:45 Uhr stattfindet. Wer bereits erste Französisch Grundkenntnisse hat, kann am gleichen Tag den späteren Kurs ab 19 Uhr besuchen. B
Englisch haben die meisten von uns irgendwann mal gelernt. Oft ist es jedoch schon einige Jahre oder gar Jahrzehnte her, sodass ein Auffrischungskurs hilfreich sein kann. Mit „English Restart“ werden Teilnehmende ab dem 10. März elf Wochen lang online in die Lage versetzt, Dialoge auf Englisch zu führen, Song Texte zu verstehen und sich für Ihren nächsten Urlaub in Hotels und Restaurants gut zurecht zu finden.
Einen Überblick über alle Kurse des Bildungswerks Multi Kulti sowie weitere Informationen zur Anmeldung sind im Internet unter www.multikulti-forum.de/kurse hinterlegt.