Herzlichen Glückwunsch: Lidda Grömmer feiert ihren 102. Geburtstag

Bei Grömmers in der Droste-Hülshoff-Straße in Weddinghofen herrscht am heutigen Mittwoch Festtagsstimmung: Lidda Grömmer kann ihren 102. Geburtstag im Kreise ihrer Familie feiern. Sie ist damit Bergkamens zweitälteste Einwohnerin. Bürgermeister Roland Schäfer ließ es sich am Nachmittag nicht nehmen, ihr zu ihrem Ehrentag im Namen aller Bergkamenerinnen und Bergkamener zu gratulieren.

Bürgermeister Roland Schäfer gratulierte am Mittwochnachmittag Lidda Grömmer zu ihrem 102. Geburtstag.

Geboren wurde sie am 10. Mai 1915 in Riesa in Sachsen, aufgewachsen ist sie allerdings in Berlin. Nach dem Krieg und den Notjahren fand ihr Mann Arbeit auf der Zeche Grillo 1 in Kamen. 1954 ergab sich dann die Möglichkeit, ein Haus in der damals in Bau befindlichen ECA-Siedlung an der heutigen Droste-Hülshoff-Straße zu beziehen.

In diesem Haus wohnt sie zusammen mit ihrem Enkel Andreas noch immer. Heute ist es natürlich etwas drubbeliger als üblich, denn die ganze Familie ist gekommen, um mit ihr zu feiern. Dazu gehören natürlich auch die beiden Urenkel Judith und David.

 




Handzahmes Frettchen aus Gehege entlaufen oder gestohlen

Seit Sonntag, 30. April, ist aus einem Gehege in Bergkamen ein Frettchen verschwunden. Da das Gehege danach auf Schwachstellen untersucht worden ist, aber nicht gefunden wurde, könnte das possierliche Tier vielleicht gestohlen worden.

Das Frettchen ist handzahm und nach Aussage der Besitzerin Katrin Annecke sehr lieb. Es kann einfach hochgenommen werden.

Katrin Anneke fragt nun: „Wer kann Angaben zum Verbleib machen oder hat sie gesehen?“ Kontakt kann über Facebook über Handy, 01735715166, aufgenommen werden.




100.000 Kubikmeter Bodenmaterial sind für den Adensee der Wasserstadt schon herangeschafft

Auf dem Gelände der künftigen Wasserstadt Aden ist einiges in Bewegung geraten. Bereits jetzt seien 100.000 Kubikmeter Bodenmaterial zur Modellierung des Adensees herangeschafft worden, erklärte am Donnerstagmorgen der Bergkamener 1. Beigeordnete Dr. Hans-Joachim Peters bei einem Ortstermin mit Vertretern der der RAG Montan Immobilien GmbH und der DSK, Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH, als Treuhänder der Stadt und Projektsteuerer.

Informierten über den Baufortschritt der Wasserstadt Aden (v. l.): Dr. Hans-Joachim Peters, Sebastian Wiese (Ingenieur im Planungsamt), Ulrike Heising (DSK), Thomas Middelmann und Dieter Wahlen (DSK).

„Wir sind damit absolut im Zeitplan“, betonte Peters. Das gilt auch für die aktuell laufende erste Baumaßnahme am Kanalufer. Dort werden auf einer Länge von 1,8 Kilometer die Spundwand auf der Kanalsüdseite auf 1,20 Meter über dem Wasserspiegel eingekürzt. Außerdem wird der Kanal auf eine Wassertiefe von 4 Metern ausgebaggert.

Auf vier Meter Tiefe wird auch das Wendebecken ausgebaggert.

Neben dem Förderturm unter der zentralen Wasserhaltung wird von den ehemaligen Bergwerksanlagen auch der Haus-Aden-Hafen, wenn auch in gestutzter Form, erhalten bleiben. Das Wasser- und Schifffahrtsamt will dort sogar zwei sogenannte Stromtankstellen einrichten. Über die erhalten die Berufskanalskipper Strom, wenn sie dort für eine längere Pause anlegen. Sie müssen dann nicht, den Diesel oder ein Stromgenerator laufen lassen, wenn sie zum Beispiel die Kaffeemaschine anwerfen wollen.

Ruheplätze bietet die Wasserstadt Aden auch den Freizeit-Skippern. Dafür müssen sie aber über das heutige Wendebecken in den Adensee fahren. Etwa 40 Liegeplätze soll dort der geplante Wasserrastplatz auf dem künstlichen See mit direkter Kanalanbindung bieten.

Fußgänger und Radler, die auf dem südlichen Kanalweg unterwegs sind, müssen auch künftig zwischen der Jahnstraßenbrücke und der Heiler Kirchwegbrücke einen Umweg in Kauf nehmen. Der führt allerdings als Entschädigung mitten durch die Wasserstadt. Zwar werden zwischen den beiden Brücken nicht nur die Spunde gekürzt, es wird auch für Ausflügler ein Weg angelegt, der direkt am Kanalufer entlangführt. Allerdings ist dieser Weg am Übergang vom heutigen Wendebecken zum Adensee unterbrochen. Eine Brücke oder etwas Ähnliches wird es dort nicht geben.

Vor Ort war auch ein Team der WDR-Lokalzeit Dortmund.

Bekanntlich gibt es schon jede Menge Anfragen von Leuten, die in der Wasserstadt ein Haus bauen wollen. Solch eine Wohnlage gibt es eben in Nordrhein-Westfalen nicht ein zweites Mal. Hinzu kommt, wie Dr. Peters nochmals bestätigte: Die Grundstückspreise sollen in Absprache mit dem Land nur zehn Prozent über den Preisen liegen, die in Oberaden für Bauland in guter Lage verlangt werden.

Und nicht nur Häuslebauer klopfen an, sondern auch gewerblich Interessierte, die in der Wasserstadt etwa ein Hotel bauen wollen, wie Thomas Middelmann von der RAG Montan-Immobilien bestätigte. Anfragen gebe es sogar aus Süddeutschland. Doch alle Bauwilligen müssen sich zunächst noch gedulden. Etwa drei Jahre wird es allein dauern, die rund eine Millionen Kubikmeter Bodenmaterial nach Haus Aden zu schaffen, die für die Schaffung des Adensees notwendig sind.

Weiter Infos zur Wasserstadt Aden gibt es zum Beispiel hier oder dort.

 




Bedarf ist da: UKBS baut neben der neuen Sparkasse Gebäude mit 29 Wohnungen und fünf Gewerbeeinheiten

. „Die kommunale Wohnungswirtschaft hat eine besondere Verantwortung. Sie muss eine führende Rolle speziell in herausfordernden Märkten, wie zum Beispiel dem Ruhrgebiet, übernehmen!“ Davon zeigte sich Geschäftsführer Matthias Fischer von der Unnaer Kreis-Bau- und Siedlungsgesellschaft (UKBS) nach einer Tagung der kommunalen Wohnungsunternehmen des Ruhrgebiets („WIR – Wohnen im Revier e.V.) überzeugt.

Um neues Wohnen im Revier ging es bei der Expertenrunde in Gelsenkirchen. Die UKBS als kommunales Wohnungsunternehmen des Kreises Unna war durch ihren Geschäftsführer Matthias Fischer (in der Bildmitte) vertreten. Foto: Frauke Schumann

Der steigende Wohnraumbedarf erfordere den Neubau von Wohnungen, die bezahlbar, generationsgerecht und energieeffizient seien, sagte Fischer. Die UKBS (Unnaer Kreis-Bau- und Siedlungsgesellschaft) hat in der Stadt Bergkamen derzeit 410 Wohnungseinheiten. Noch in diesem Jahr beginnt sie mit dem Bau weiterer Wohnungen in der Stadt. Gegenüber dem Rathaus sollen auf dem dortigen Gelände 29 neue Wohnungen und fünf Gewerbeeinheiten errichtet werden.

Bei der Fachtagung „WIR-FORUM“ in Gelsenkirchen erörterten die Vertreter aus Wohnungswirtschaft, Kommunen und Politik gemeinsam mit dem zuständigen Landes-Staatssekretär Michael von der Mühlen die aktuelle Entwicklung des Wohnraumbedarfs. Anhang wissenschaftlicher Untersuchungen wurde deutlich, dass auf die kommunalen Wohnungsunternehmen „vor Ort“ besondere Herausforderungen zukommen. Hier muss es vor allem um die Steigerung des Wohnungsneubaus und um die Verbesserung der Infrastruktur gehen, aber auch zum Beispiel um die Errichtung von Kinder-Tagesstätten und Flüchtlingsunterkünften.

Die vorgelegte Studie „Neues Wohnen im Revier“ machte deutlich, dass sich im Vergleich der Bauleistungen insgesamt in der Metropolregion Ruhr die Mitgliedsunternehmen im WIR-Verbund zu zentralen Akteuren im Wohnungsbau entwickelt haben. Sie nehmen bei der Bewältigung des Strukturwandels als Entlastung der Städte und Gemeinden bei der Erfüllung kommunaler Aufgaben als Gestaltungselement der kommunalen Stadt- und Sozialplanung eine wesentliche Rolle ein.

Die Expertenrunde machte auch auf brennende Probleme aufmerksam, die es zu bewältigen gelte. So fehle es schlichtweg an Bauland, vor allem zu bezahlbaren Konditionen. Zudem würden immer häufiger neue Anforderungen an die Neubauten gestellt. Einigkeit herrschte darüber, dass bei dieser Sachlage nur eine gute Zusammenarbeit zwischen dem Land, den Kommunen und Unternehmen dazu beitragen könne, den immer komplexer werdenden Herausforderungen gerecht zu werden.

UKBS-Geschäftsführer Matthias Fischer zieht nach diesem zweiten „WIR-Forum“ eine positive Bilanz. „Wir wollen mit dieser Veranstaltungsreihe Fachleute aus der Region ins Gespräch bringen“, sagte er. Und das sei absolut gelungen!

Immerhin verfügten die 14 in der Gruppe „WIR“ zusammengeschlossenen kommunalen Wohnungsunternehmen über rund 94.000 Wohnungen, darunter die UKBS mit 2.862 Wohnungen. „WIR“ repräsentiere damit eine der größten Anbietergruppen von professionell bewirtschafteten Wohnungen im Ruhrgebiet, stellte Fischer heraus.

 




Jubiläumswald wächst Samstag um weitere 16 Bäume

Am kommenden Samstag, 8. April, ab 11.00 Uhr, findet auf Einladung von Bürgermeister Roland Schäfer die Frühlingspflanzaktion im Bergkamener Jubiläumswald statt. „Ich freue mich, dass unser Jubiläumswald um weitere 16 Bäume wächst und wir somit einen Baumbestand von insgesamt 583 erreichen werden“, sagt Bürgermeister Roland Schäfer.

Alle Baumpaten haben bereits schriftlich eine Einladung erhalten. Natürlich sind auch alle „Altpflanzer“ zu dem Pflanzfest herzlich eingeladen.

Auf der Fläche zwischen Hauptfriedhof und Kuhbachtrasse können Interessierte an festgelegten Terminen im Frühjahr und Herbst einen Baum für ein besonderes Ereignis, wie z.B. Geburt, Hochzeit oder runde Geburtstage pflanzen. Zur Auswahl stehen heimische Gehölze wie Ahorn, Buche, Esche oder Linde. Zudem kann im Herbst auch eine Eiche gepflanzt werden Die Kosten belaufen sich auf 130,00 Euro.

Für erstklassige Live-Musik wird das Duo „Ann gets Rhythm“ sorgen und auch für das leibliche Wohl der Baumpaten nebst Gästen bzw. Familienangehörigen wird natürlich gesorgt – vor Ort können kleine Speisen und Getränke erworben werden.

Für diese Pflanzaktion können leider keine Bestellungen mehr angenommen werden. Interessierte für die nächste Pflanzaktion können sich bei Karsten Rockel, Tel. 02307/965-397, bei der Stadt Bergkamen über weitere Details informieren.




Bergkamen ist weiterhin „Fairtrade-Stadt“

Die Stadt Bergkamen erfüllt weiterhin die fünf Kriterien der Fairtrade-Towns Kampagne und trägt für weitere zwei Jahre den Titel Fairtrade-Stadt. Die Auszeichnung wurde erstmalig im Jahr 2015 durch TransFair e.V. verliehen. Seitdem baut die Kommune ihr Engagement stetig aus.

Fairtrade-Ehrenbotschafter Manfred Holz (dunkler Anzug) übergab vor zwei Jahren die Ernennungsurkunde an Bürgermeister Roland Schäfer. Mit auf dem Foto die Mitglieder des Fairtrade-Lenkungskreises.

Der Rat der Stadt Bergkamen hat in seiner Sitzung am 26.03.2013 beschlossen, sich um den Titel „Stadt des Fairen Handels“ zu bewerben. Die benötigten Unterlagen konnten im März 2015 eingereicht werden und wurden durch ein Prüfungsgremium überprüft und positiv beschieden.

Daraufhin erhielt die Stadt Bergkamen vor zwei Jahren  von dem gemeinnützigen Verein TransFair e.V. erstmalig die Auszeichnung für ihr Engagement zum fairen Handel. Die Erneuerung des Titels „Fairtrade-Stadt“ musste jetzt nach zwei Jahren erneuert werden. Nach einer intensiven Prüfung von Seiten der TransFair e. v. wurde mit E-Mail vom 30.03.2017 der Stadt Bergkamen die Titelerneuerung für weitere zwei Jahre bestätigt.

Unter anderem engagierte sich die Steuerungsgruppe in den letzten beiden Jahren an den Kampagnen: Fairtrade-Schools, Fairtrade Rosenaktion, Fairtrade-Aktionstag (Banana Fairday, Coffee Fairday…) und der Fairen Woche.

Die Stadt Bergkamen ist eine von über 450 Fairtrade-Towns in Deutschland.




Streit im Mietshaus ein Fall für die Justiz: Domina blieb der Gerichtsverhandlung fern

von Andreas Milk
In nüchternem Bürokratendeutsch ist die Anklage – wie üblich – abgefasst. Sie richtet sich gegen die 26-jährige Bergkamenerin Ivona K. (Name geändert). Die habe eine Nachbarin als – Zitat – „Stück Scheiße“ bezeichnet. Heute hätten sich die beiden Frauen vor dem Kamener Amtsgericht sehen sollen.

Die mutmaßliche Beleidigerin Ivona K. war zum Termin gekommen. Die mutmaßlich Beleidigte allerdings nicht. K. bestritt, die üblen Worte benutzt zu haben. Aber sie erzählte auch freimütig, dass es um die Nachbarschaft im Bergkamener Mietshaus nicht zum besten steht. Und das ist sehr, sehr zurückhaltend formuliert. Auch die Kinder werden wohl in den Streit der Großen mit hinein gezogen. K. jedenfalls schilderte, wie ihre Tochter vom Sohn der Nachbarin geschubst worden sei – woraufhin die Nachbarin das Mädchen der Lüge bezichtigt habe.

Zoff gab es außerdem um Wasser, das Ivona K. von ihrem Balkon im sechsten Stock kippte. Ein paar Tropfen seien wohl unten bei der Nachbarin gelandet. Die habe daraus ein Riesentheater gemacht – obwohl nichts Schlimmes passiert sei und das Wasser bei sommerlicher Hitze im August 2016 doch niemanden hätte stören dürfen.

Sonst noch was? Nur, dass die Nachbarin ihrer Ladung als Zeugin vor Gericht womöglich deshalb nicht gefolgt sei, weil sie in Hamburg als Domina arbeite – was sie übrigens selbst jedem erzähle. Die Frau – ob dominant oder nicht – muss nun 100 Euro Ordnungsgeld zahlen. Obendrein wird es einen neuen Termin geben, um zu klären, was dran ist an der Sache mit dem „Stück Scheiße“.

Weit einfacher hatte es die Justiz übrigens in einer anderen Strafsache gegen Ivona K.: ebenfalls eine Beleidigung, nur hatte K. sie praktischerweise für jedermann nachlesbar auf Facebook gepostet. Konsequenz war ein Strafbefehl nach Aktenlage – ohne aufwändigen Gerichtsprozess.




Wasserstadt Aden soll bis zur Internationalen Gartenbauausstellung 2027 fertiggestellt sein

Wer sich in der künftigen Wasserstadt Aden ein Haus bauen möchte, wird sich noch etwas gedulden müssen. Erst 2021 soll es auf dem Gelände des ehemaligen Bergwerks in Oberaden mit dem Hochbau losgehen. Fertiggestellt sein soll das Bergkamener Zukunftsprojekt im Jahr 2016 – pünktlich zur Internationalen Gartenbauausstellung, die im Ruhrgebiet ein Jahr später ihre Pforten öffnen wird. Hier ist die Wasserstadt Bestandteil einer von fünf zentralen „Zukunftsgärten“, der in Bergkamen und Lünen von der Marina Rünthe über die Bergehalde bis zum ehemaligen Gelände der Landesgartenschau in der Nachbarstadt reichen wird.

So könnte einmal der Aden-Boulvard aussehen.

Dies alles und noch viel mehr erfuhren die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses von Planerin Christiane Reumke, dem Projektentwickler Dieter Wahlen von der DSK, sowie von Thomas Middelmann und Michael Laßl von der RAG Montan Immobilien. Eine Botschaft gefiel den Parlamentariern besonders: Nach aktuellem Stand wird der Kostenrahmen eingehalten.

Im Augenblick wird entlang des Datteln-Hamm-Kanals von der Heiler Kirchwegbrücke bis zur Jahnstraße gearbeitet. Der ehemalige Haus-Aden-Hafen wird auf vier Meter vertieft und die Spundwände auf 1,50 Meter gestutzt – gerechnet vom Wasserspiegel des Kanals. Anschließend wird auf der gesamten Länge ein rund sechs Meter breiter Wirtschaftsweg angelegt. Etwa Ende des Jahres will die RAG Montan Immobilien das Ganze an das Wasser- und Schifffahrtsamt übergeben.

Deutlich sichtbar für alle ist das große Erdlager auf dem ehemaligen Haus-Aden-Parkplatz westlich des Bahnübergangs. Es soll noch weiter aufgefüllt werden, bis im nächsten Jahr die Modellierungsarbeiten für den Aden-See beginnen. Bekanntlich muss dafür das Geländeniveau um einige Meter angehoben werden. Hierfür sieht der Zeitplan drei Jahre vor. Schneller könnte es gehen, wenn mehr Kapazitäten für Lkw-Fahrten und auch für Bodenaushub zur Verfügung stünden. Dieses Bodenmaterial wird übrigens nur aus einem Umkreis von ca. 30 Kilometern herangeschafft.

Bemerkenswert war für Christiane Reumke, dass nach wie vor große überregionale Interesse an der Wasserstadt Aden. Das zeigen die Zugriffszahlen auf die Homepage www.wasserstadt-aden.de, das macht aber auch die jüngste Marktanalyse deutlich, deren Ergebnisse selbst die Macher verblüfft hat. Die Wasserstadt kann mit einem Alleinstellungsmerkmal richtig punkten: der direkte Zugang von Baugrundstücken zum Wasser. „Das gibt es in ganz Nordrhein-Westfalen nicht ein zweites Mal“, so die Planerin.

Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit soll das Interesse der Öffentlichkeit weiter hochgehalten werden. Die beiden bereits terminierten geführten Baustellenbesichtigungen in diesem Jahr sind bereits ausgebucht. Weitere für Gruppen von 20 bis 25 Personen könnten aber folgen. Geplant ist außerdem, auf der anderen Nordseite des Kanals eine Aussichtsplattform zu errichten. Von dort erhalten Interessierte einen Überblick über den Baufortschritt. Hinzu kommen Informationstafeln. Infos soll es aber auch – ganz modern – fürs Handy geben.




Die neue Weddinghofer Gemeindechronik von Martin Litzinger ist da

Rund ein halbes Jahrhundert, nachdem die erste Weddinghofer Gemeindechronik von Julius und Friedrich Schnickmann veröffentlicht wurde, hat jetzt Stadtarchivar Martin Litzinger die zweite folgen lassen. Sie ist 180 Seiten stark, reich bebildert und ab sofort im Bürgerbüro der Stadtverwaltung, im Stadtmuseum sowie in Weddinghofen in der Barbara-Apotheke und bei Schreibwaren Fröhlich an der Schulstraße zum Preis von 11,80 Euro zu haben.

Bürgermeister Roland Schäfer (l.) und der Autor Martin Litzinger präsentieren die neue Weddinghofer Gemeindechronik.

Bürgermeister Roland Schäfer, der das Vorwort verfasste, und Martin Litzinger stellten am Dienstagnachmittag diese neue Chronik vor. Sie solle keineswegs das Buch der älteren Ortschronisten Schnickmann ersetzen. Wer es hat, solle es sorgsam aufbewahren. Gleichwohl hat Litzinger einige Ereignisse und Zusammenhänge genauer beschrieben und auch neu bewertet.

„Über das Grubenunglück 1946 steht eigentlich wenig bei den Schnickmanns“, sagt Martin Litzinger. Das kann er sich nicht nur damit erklären, dass ihm jetzt viel mehr Quellen zur Verfügung stünden als ihnen. Er glaubt vielmehr an Absicht: Als diese erste Chronik erschien, war seit dem Grubenunglück wenig Zeit vergangen. „Sie wollten den Angehörigen nicht unnötig wehtun.“

Wesentlich umfassender ist auch seine Darstellung der Geschichte der Familie von Bodelschwingh. Sie hat immerhin zwei preußische Minister hervorgebracht und einen CDU-Bundestagsabgeordneten. Zudem spielte sie nicht nur im alten Weddinghofen, sondern auch in der Stadt Bergkamen politisch und in der ev. Kirchengemeinde eine wichtige Rolle.

Geklärt ist auch, woher der Name Velmede, dem Sitz der Bodelschwinghs, kommt. „Velmede bedeutet: wackeliger Untergrund. Das heißt nichts anderes, dass die Bodelschwinghs in unmittelbarer Nähe zur Seseke auf sumpfigen Gelände gebaut hatten.“

„Weddinghofen – Die „Kuckuck“-Gemeinde in alter und neuer Zeit“, so der vollständige Titel der neuen Chronik, ist der fünfte Band aus der Reihe „Aus der Geschichte Bergkamens und seiner Stadtteile“, die alle Martin Litzinger verfasst hat. Fest im Blick hat er schon den 6. Band: die Chronik der Gemeinde Heil und die Darstellung der Geschichte der Stadt Bergkamen von der Gründung 1966 bis fast heute.




Aktionskreis beklagt geringes Interesse der Politik an Bürgerwindrad & Co.

Am Mittwoch traf sich der Aktionskreis Wohnen und Leben Bergkamen zu seiner 11. Jahreshauptversammlung seit Bestehen des Vereins traditionell in der Mensa der ehemaligen Hellweg-Hauptschule in Rünthe – jetzt Regenbogenschule. Mit 20 Vereinsmitgliedern war die Versammlung auch ganz ordentlich besucht.

Info-Veranstaltung des Aktionskreises in der Mensa der Regenbogenschule.

An Neuwahlen standen an: Stellv. Vorsitzende und Schriftführerin. In beiden Fällen wurde die Wiederwahl der Amtsinhaber vorgeschlagen und so kam es auch dann: Bis auf die eigene Enthaltung wurden Ulrike Dahlmann als stellv. Vorsitzende und Elke Schönberger als Schriftführerin in ihren Ämtern von allen anderen Vereinsmitgliedern bestätigt. Der umfängliche, aber kurzweilige Jahresbericht des 1. Vors. Karlheinz Röcher umfasste die Vereinsschwerpunkte „Bergbau, Schlichtungsstelle und Gremienarbeit im Landesverband Bergbaubetroffener NRW“ sowie „Schutz der Umwelt – Klimaschutz und Energiewende in Bergkamen“.

Für den Vereinsvorsitzenden ist im ersten Bereich einiges erreicht worden, während der zweite Bereich in Bergkamen eher ein „Dornröschenschlaf“ hält. Die in den letzten Monaten mit Politik und Verwaltung in Bergkamen geführten Gespräche hätten da auch keinen Anlass für die Hoffnung, dass sich da bald wirklich was „drehen“ würde – sprich z.B. ein „Bürgerwindrad“ ernsthaft gewollt wäre, so Röcher.

Zu der sich anschließenden Veranstaltung kamen weitere 15 Personen. Röcher: „Von den persönlich eingeladenen Stadträten waren lediglich zwei CDU- bzw. zwei Grünen-Vertreter sowie zwei Rünther SPD-Ratsherr anwesend. An dem eingeladenen Referenten des Abends, Projektleiter Guido Wallraven von der Klimakommune Saerbeck, kann es jedenfalls nicht gelegen haben“, beklagte sich der Vorsitzende.

Wallraven vermittelte anschaulich und engagiert, wie in Saerbeck seit 2008 zahlreiche Projekte im Bereich der Erneuerbaren Energien mit Bürgerbeteiligung und Bildungsangeboten in den Schulen mit großem Erfolg umgesetzt worden sind. Röcher: „Der Aktionskreis fragt sich, warum so etwas nicht auch in Bergkamen als vorrangiges Ziel angepackt wird.“




Abrissbagger leistet am Haus Jockenhöfer in Rünthe ganze Arbeit

Es kann nur wenige dauern, dann ist das Haus Jockenhöfer an der Kreuzung Werner Straße/Westenhellweg in Rünthe nur noch Geschichte. Die ehemalige Traditionsgaststätte wird zurzeit abgerissen.

Dem Haus Jockenhöfer geht es jetzt an den Kragen. Foto: Sandra Gottschalk

Die Eigentümer des Grundstücks sitzen auf den englischen Jungferninseln. Vor Ort regelt die Geschäfte eine Architektin aus Berlin. Über viele Jahre gab es in der Politik und Verwaltung darüber Diskussionen, wie die Eigentümer des Hauses Jockenhöfer dazu gebracht werden können, sich dieser Schrottimmobilie anzunehmen. Das besorgte im September vergangenen Jahres ein Sturm, der nicht nur eine Reihe von Dachpfannen herunterholte, sondern auch die Schäden im Mauerwerk offenlegte. Vorsorglich wurde das Grundstück zum Bürgersteig abgesperrt.

Das Haus Jockenhöfer sah nicht nur hässlich aus, sondern stellte eine Gefahr für Menschen dar, wie eine danach folgende Untersuchung des Gebäudes ergab. Die Eigentümer wurden praktisch gezwungen, im Dezember bei der Stadt einen Abrissantrag zu stellen.

Wie das Grundstück nach dem Abriss genutzt werden soll, ist noch offen. Klar ist aber: Großflächiger Einzelhandel ist an dieser verkehrstechnisch sehr günstigen Stelle nicht möglich, die der Erste Beigeordnete Dr. Hans-Joachim Peters in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Bauen und Verkehr erklärte.

Das Haus Jockenhöfer hat eine ähnlich lange Leidensgeschichte wie der City-Wohnturm. Nachdem vor mehr als einem Vierteljahrhundert der Gaststättenbetrieb aufgegeben wurde, erwarb ein Bergkamener Investor das Gebäude. Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingswelle im Zuge der Balkankriege wurde es als Flüchtlingsunterkunft an die Stadt vermietet.

Diese Episode wurde durch einen Großbrand beendet, durch den mehrere Kinder starben und weitere Bewohner verletzt wurden. Befürchtungen, es könnte sich hier um einen fremdenfeindlichen Anschlag handeln, bewahrheiteten sich nicht. Die Ermittlungen der Polizei ergaben, dass Auslöser eine brennende Zigarette war, die ein Bewohner in einem Erdgeschosszimmer, vermutlich, weil er eingeschlafen war, in einen Papierkorb fallen ließ. Der Mann wurde später vom Landgericht Dortmund zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Zuletzt gab es in dem Gebäude in einem Seitentrakt ein Friseurgeschäft, das aber auch vor Jahren aufgegeben wurde.