VHS hilft bei Abiturvorbereitung in den Fächern Englisch und Französisch
Die zentralen Abiturprüfungen stehen vor der Tür. Schülerinnen und Schüler, die das Gefühl haben, noch etwas für die Unterrichtsfächer Englisch und Französisch tun zu müssen, können ein ganz neues Angebot der Volkshochschule Bergkamen nutzen.
„Erstmalig bieten wir gezielte Abiturvorbereitungskurse an“, erläutert VHS-Leiterin Sabine Ostrowski. „Gerade in den Sprachen kann an der Verbesserung des Schreibstils und an der Beseitigung von Schwächen in der Textanalyse und Textinterpretation gearbeitet werden.“
Fachlehrerinnen und Fachlehrer der Sekundarstufe II leiten diese Kurse, in denen auf die individuellen Bedürfnisse der Teilnehmenden eingegangen wird und Schwächen gezielt aufgearbeitet werden.
Der Abiturvorbereitungskurs für das Unterrichtsfach Englisch (Kursnummer U6502) läuft ebenso wie der Abiturvorbereitungskurs für das Unterrichtsfach Französisch (Kursnummer U6503) über drei Samstage jeweils von 10:00 – 13:00 Uhr. Start ist am 23.02.2013. Weiter geht es dann am 02.03.2013 und 16.03.2013. Eine Anmeldung per Telefon ist unter der Rufnummer 02307 / 284 953 oder 284 954 möglich. Online können Interessierte sich jederzeit über www.bergkamen.info oder www.bergkamen.de anmelden.
Radfahrer geben Bergkamen die Note „befriedigend“
Radeln auf der Seseketrasse
Die Bergkamener Radler sind mit ihrer Stadt zufrieden, sehen aber auch einige Schwachstellen. Das ist ein Ergebnis des fünften ADFC-Fahrradklimatests, an dem sich Bergkamen erstmals beteiligt hat. 120 Radlerinnen und Radler hatten sich im vergangenen Jahr die Mühe gemacht, einen umfangreichen Fragebogen zur Fahrradtauglichkeit ihrer Heimatstadt zu beantworten.
Nach der Auswertung steht fest, dass Bergkamen auf der Zufriedenheitsskala bundesweit auf den 29. Platz unter 252 Kommunen gekommen ist, weit vor Lünen, Unna oder Schwerte. Nur Selm wurde besser bewertet. Kamen nahm am Fahrradklimatest nicht teil.
Beim ADFC-Fahrradklimatest bewerten die aktiven Radler die Radfahrbedingungen in ihren Kommunen. Bundesweit beantworteten 79.000 Viel- und Gelegenheitsfahrer, davon 14.000 aus NRW und 120 aus Bergkamen, die 28 Interviewfragen. Insgesamt konnten 332 Städte bewertet werden, davon 84 aus NRW und 6 Städte des Kreises Unna.
Bergkamen musste sich in der stärksten Kategorie, bei den Städten unter 100.000 Einwohner behaupten. Hier setzten die aktiven Radfahrer Bocholt bundesweit an die Spitze. Sie bewerteten das Fahrradklima in ihrer Stadt mit 2,16, was auch gleichzeitig die beste Note des gesamten Tests ist. Insgesamt wurden 252 kleinere Städte gewertet. Bergkamen erzielte mit der Note 3,24 einen achtbaren 29. Rang. Beim NRW-Ranking sogar den 16. Platz und im Kreis Unna das zweitbeste Ergebnis.
„Bergkamen hat das erste Mal am Fahrradklimatest teilgenommen und gleich ein respektables Ergebnis erzielt“, freut sich der ADFC Landesvorsitzende Thomas Semmelmann. Wir werden uns die einzelnen Ergebnisse genau anschauen und an den schwächeren Bereichen arbeiten, um beim nächsten Test unter die TOP 10 zu kommen“, so Bürgermeister Roland Schäfer.
Die Schwachstellen
Mit den baulichen Maßnahmen (Note 2,72) und dem Fahrrad- und Verkehrsklima (Note 2,87) sind die Bergkamener mehr zufrieden als mit dem Stellenwert des Fahrrades, der Sicherheit und dem Komfort. Etwas negativer wurden die Ampelschaltungen gesehen, die nicht gut auf Radfahrer abgestimmt sind. Auch haben sie das Gefühl, dass die Radwege im Winter eher selten vom Schnee geräumt werden. Ebenso sind in ihren Augen die Führungen in Baustellenbereichen nicht gut gelöst. Hingegen sind das Stadtzentrum und andere Ziele gut erreichbar, ohne großartig Umwege fahren zu müssen. Zufrieden ist man auch mit der Beschilderung und offensichtlich macht es auch Spaß, in Bergkamen mit dem Fahrrad zu fahren.
Insgesamt sehen die Alltags- und Gelegenheitsfahrer in fast jeder Stadt noch Handlungsbedarf.
Naturfotografie rund um den Beversee
Enten am Beversee
Rund um den Beversee bieten sich am Wegesrand viele reizvolle Motive, die nur darauf warten abgelichtet zu werden. Die Volkshochschule Bergkamen bietet aus diesem Grund gezielt einen Wochenend-Workshop „Naturfotografie – Rund um den Beversee“ am Freitag, 22. Februar, 19 bis 21.15 Uhr, und Samstag, 23. Februar, von 9.00 bis 14.30 Uhr an. Dieser Workshop beinhaltet einen theoretischen und einen praktischen Teil.
Der Theorieteil findet Freitagabend im Volkshochschulgebäude „Treffpunkt“ statt. Hier werden die technischen Voraussetzungen für eine gelungene Aufnahme besprochen. Am Samstagmorgen treffen die Teilnehmenden sich am Besucherparkplatz „Beversee“ an der Werner Straße zum praktischen Teil. „Wir werden dann für circa drei Stunden eine Exkursion durch das Naturschutzgebiet Beversee machen“, erläutert Kursleiter Bernd Falkenberg. „Dabei üben wir das vorher theoretisch Besprochene direkt am Motiv. Anschließend treffen wir uns wieder in den Räumen der VHS, sprechen dort die frisch erstellten Aufnahmen durch und ich zeige im Einzelfall Optimierungspotenziale auf.“
Der Workshop richtet sich an Einsteigerinnen und Einsteiger in die digitale Spiegelreflexfotografie, die über das Basiswissen zur Bedienung ihrer Kamera verfügen. Die Teilnehmenden werden gebeten, die Bedienungsanleitung ihrer Kamera zu dem Workshop mitzubringen.
Anmeldungen für den Wochenend-Kurs Nr. 5303, für den eine Teilnahmegebühr in Höhe von 23,00 € zu entrichten ist, nimmt das VHS-Team persönlich während der Öffnungszeiten montags bis freitags von 08.30 – 12.00 Uhr und montags, dienstags und donnerstags von 14.00 – 16:00 Uhr im Volkshochschulgebäude „Treffpunkt“, Lessingstr. 2, 59192 Bergkamen, entgegen. Eine Anmeldung per Telefon ist unter der Rufnummer 02307 / 284 953 oder 284 954 möglich. Online können Interessierte sich jederzeit über www.bergkamen.info oder www.bergkamen.de anmelden.
Lastwagen auf der Autobahn A2 umgekippt
Am Dienstagmorgen kippte gegen 8 Uhrauf der A 2 in Fahrtrichtung Hannover im Bereich der Anschlussstelle Kamen/ Bergkamen ein Sattelzug aus Tschechien im Grünstreifen auf die Seite. Wegen dieses Unfalls musste die Anschlussstelle Kamen/Bergkamen und ein Teil der Richtungsfahrbahn bis in die Nachmittagsstunden gesperrt werden.
Der 32-jährige Fahrer konnte sich nach dem Unfall leicht verletzt aus dem Führerhaus befreien und wurde vorsorglich in ein Krankenhaus gefahren. An dem Sattelzug war Dieselkraftstoff ausgelaufen, der durch die Feuerwehr abgebunden wurden.
Für die Dauer der Bergungsmaßnahmen, aufrichten und abschleppen des Sattelzuges und abtragen des verunreinigten Erdreiches, musste der rechte Fahrstreifen der A 2 und auch die Anschlussstelle Kamen Bergkamen bis in die Nachmittagsstunden gesperrt werden. Es kam zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.
Standortsuche für Dinopark wird mühselig
Dino im deutschen Wald
Am Rosendienstag verbrennen die Bergkamener Karnevalsvereine traditionsgemäß ihren Bacchus. Im Ratstrakt beginnt kurz vorher eine ganz andere Beerdigung in drei Akten: Politik und Verwaltung verabschieden sich vom vermeintlichen touristischen Zukunftsprojekt „Dinopark/Evolutionspark im Romberger Wald“.
Den Auftakt macht am Rosendienstag der Ausschuss für Umwelt, Bauen und Verkehr. Am Tag nach Aschermittwoch beschäftigen sich dann der Haupt- und Finanzausschuss mit diesem Thema. Bürokratisch besiegelt wird das Aus für den Dinopark dadurch, dass in dem Entwurf für den Flächennutzungsplan die vorgesehene Fläche wieder als Fläche für die Land- und Forstwirtschaft ausgewiesen und der entsprechende Bebauungsplan zurückgezogen wird.
Bereits in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 5. Februar ist die Verwaltung beauftragt worden, nach Alternativstandorten zu suchen. Hier würde auch der Geschäftsführer der Dinopark NRW GmbH, Peter Montero Küpper, mitmachen, wie er inzwischen öffentlich erklärte. Ist die Suche in Bergkamen erfolglos, will er im restlichen Land NRW nach einem geeigneten Standort suchen.
Fraglich ist, ob sich in Bergkamen etwas Passendes finden lässt. Ein geeigneter Standort wäre zum Beispiel der Wald östlich des Kraftwerks Heil. Der hätte noch den Charme, dass er sich in unmittelbarer Nähe zur Marina Rünthe befindet. Doch hier hat der Eigentümer, der Kraftwerksbetreiber, bereits abgewunken. So etwas als direkten Nachbarn wolle er nicht.
Fraglich ist, ob es überhaupt möglich sein wird, einen Dinopark in einem Wald zu realisieren. Anfang Januar hatte das Umweltministerium der Stadt Bergkamen in einem Schreiben erklärte, dass eine in diesem Fall unumgängliche Umzäunung aus waldrechtlichen Gründen nicht hinnehmbar sei. Deshalb wird sich die Suche auf Nicht-Wald konzentrieren müssen. Infrage käme hier eigentlich nur Weide- oder Ackerland. Das steht aber größtenteils unter Landschaftsschutz. Hinzukommt, dass die Bergkamener Bauern kaum bereit sein werden, landwirtschaftliche Flächen zu opfern.
Blieben eigentlich nur noch die Bergehalden. Dort gehört ein Dinopark nach Auffassung des NABU auch hin, weil dort nichts mehr ökologische kaputtzumachen sei. Der NABU hatte zusammen mit dem BUND im Oktober vergangenen Jahres Landesumweltminister Johannes Remmel (Bündnis 90/Die Grünen) eingeschaltet, nachdem ihre Kritik an den Dinopark-Plänen im Romberger Wald weitestgehend ungehört verhallte.
Allerdings gibt es auch hier wieder ein Problem: Nach dem Landesforstgesetz ist auch der größte Teil der Bergehalden ein Wald.
Wenn am Rosendienst die Bergkamener Karnevalisten ihren Bacchus verbrennen, dann haben sie die Gewissheit, dass ihr Schutzpatron pünktlich zum Start der nächsten fünften Jahreszeit am 11. 11. wieder auferstehen wird. Ob es für einen künftigen Dinopark in Bergkamen zumindest einen Hoffnungsschimmer gibt, ist mehr als ungewiss.
Hardcore und Metal mit fünf Bands im Yellowstone
Smoking Bugs aus Bergkamen
Hardcore und Metal sind zwei Musikrichtungen die sich in den letzten Jahren stetig einander näher gekommen sind. Am Freitag, 15. Februar, treten fünf Bands im JZ Yellowstone auf, die sich beider Stile bedienen und sie gekonnt miteinander vermengen.
Erstmalig als Headliner fungieren dabei A Heritage of Vergil (Deathmetal/ Hardcore – Lünen/ Werne/ Selm), eine der beliebtesten Bands aus der Region. Hier wird eine gute Mischung aus Deathcore, Post/Oldschool Hardcore, Metalcore, Melodic Death Metal und Screamo geboten. Szenegrößen wie „A Day To Remember“ oder „All Shall Perish“ sind die Inspirationen für einen Soundtrack mit viel Wert auf zweistimmige Gitarrenriffs, Breakdowns und ruhigen, melodiösen Teilen. Bis auf ein paar Ausnahmen sind die Texte der Band sozialkritisch und handeln von sozialer Ungerechtigkeit, Rassismus, Ignoranz und ähnlichen Themen. Deswegen entschied man sich auch zunächst für den Namen „Societys Finest“. Mittlerweile gab es ein paar Besetzungswechsel und auch der Bandname hat sich verändert.
Als besondere Gäste kommen zwei Bands aus den nördlichen Niederlanden ins Jugendzentrum. None Shall Pass (Melodic Metal HC) und 13 Steps (Hardcore) sind gemeinsam auf Tour und machen dabei Halt in Oberaden.
Als lokale Unterstützung an diesem Abend stellen die Smoking Bugs aus Bergkamen neue Lieder und ein neues Band-Line-Up vor. Verstärkt wird die Formation nun um eine Sängerin und einen Keyboarder. Eine ihrer letzten Shows bestreiten And Liberty Fades aus Werne. Hier liegen die Grundelemente der Musik im Metalbereich, wobei auch ein Keyboard Aspekte aus Electro und Trance einfließen lässt.
Einlass ist um 19 Uhr, Beginn: 20 Uhr, der Eintritt beträgt 5 €.
Stammzellen für Dwayne kommen aus Arizona
Dwayne Fabris
Sorgenvoll blicken viele Bergkamener auf das Wettergeschehen in den USA. Der Blizzard „Nemo“ und seine Folgen haben sie aufschrecken lassen. „Wird die Stammzellenspende für den sechsjährigen Dwayne Fabris ungefährdet und pünktlich in der Uni-Klinik Münster eintreffen?“, lautet ihre bange Frage. Die Spende soll am kommenden Mittwoch erfolgen.
Mutter Jennifer Fabris beruhigt die über 6000 Mitglieder der Facebook-Gruppe „Gemeinsam für Dwayne“, denn sie weiß inzwischen, dass der noch unbekannte Spender nicht an der Ostküste der USA wohnt, wo „Nemo“ gewütet hat, sondern weit weg im Westen Bundesstaat „Arizona“.
Dort befindet sich der Unbekannte längst in der Vorbereitungsphase auf die Stammzellenspende. Fünf Tage vor der Entnahme der Stammzellenspende werden ihm Hormone injiziert, die das Wachstum seiner Stammstellen fördern und beschleunigen sollen. Die eigentliche Spende ist im Vergleich zur Knochenmarkstransplantation relativ unspektakulär. Sein Blutkreislauf wird wie bei einer Dialyse an eine Maschine angeschlossen, die sein Blut drei bis fünf Stunden durchläuft. In einer Zentrifuge werden die Stammzellen gesammelt, nach der Entnahme noch ein Mal gründlich untersucht und zusammen mit dem Blut auf die lange Reise nach Deutschland geschickt.
Die Kosten für die Stammzellenentnahme trägt übrigens die Krankenkasse. Dem Spender bleibt die Gewissheit, dass er kerngesund ist. Es gibt wohl kaum so aufwendige medizinische Gesundheitstests wie vor einer Stammzellenspende.
Dwayne erhält in der Uni-Klinik Münster aller Voraussicht nach am Mittwoch die neuen Stammzellen, die ihm in seinem Kampf gegen die Leukämie unterstützen sollen. Das funktioniert so ähnlich wie eine Bluttransfusion. Der wesentliche Unterschied ist der, dass das Blut aus den USA mit Stammzellen angereichert, die zu ihm fast zu 100 Prozent passen. Etwa zwei bis vier Wochen wird es dauern, weiß die Deutsche Knochenmark-Spenderdatei (DKMS), bis es sich abzeichnet, dass die neuen Stammzellen bei Dwayne die erhoffte positive Wirkung zeigen. „Nach ca. zwei bis vier Wochen gibt der Anstieg der weißen Blutkörperchen beim Patienten erste Anhaltspunkte, ob die neuen Stammzellen ihre Aufgabe erfüllen und gesunde Blutzellen bilden“, so die DKMS.
Noch länger, nämlich mindestens zwei Jahre, dauert es, bis Dwayne und seine Eltern wissen, wer der Stammzellenspender ist. „Die deutschen Richtlinien sehen vor, dass sich Spender und Patient erst zwei Jahre nach der Spende persönlich kennenlernen dürfen“, so die DKMS. Sie habe aus Datenschutzgründen keinen direkten Kontakt zu den Spendern, sondern sei hier auf die Kooperationsbereitschaft der Entnahmekliniken angewiesen, wenn Spender und Empfänger in diesen ersten zwei Jahren anonyme Briefe austauschen wollen.
Neue Windräder in Bergkamen müssen den Bürgern nützen
Die Bergkamener Stromkunden der Gemeinschaftsstadtwerke müssen auf ihren Konten ab sofort mehr Geld für die regelmäßigen Zahlungen an das kommunale Energieversorgungsunternehmen bereithalten. Ursache ist nicht nur die Umstellung von der bisher 12-monatigen Zahlweise auf 11 Monate. Ans Portemonnaie geht auch die Anhebung des Strompreises um rund 12 Prozent zum 1. Januar. Die GSW begründen dies vor allem mit den finanziellen Folgen des „Erneuerbare Energiegesetzes“ (EEG).
Trianel Kraftwerk Lünen
Das EEG lässt bei den meisten Betreibern von Wind- oder Solaranlagen die Kasse sprudeln. Die gesetzlich verordnete Vergütung liegt höher als bei den Betreibern konventioneller Kraftwerke. Kein Wunder, dass bei garantierten Einnahmen und Gewinnen, dass auch in Bergkamen die Begehrlichkeiten, Windräder zu installieren, gewachsen sind. 16 mögliche Flächen gibt es, die dafür infrage kommen, nach einer ersten Analyse der Stadtverwaltung. Auch die Bergehalde Großes Holz ist ins Visier der Investoren geraten. Der „Öko-Multi“ Prokon möchte dort einen Windpark mit fünf Anlagen und einer Gesamtnennleistung von 15 MW errichten.
Wenn hier die sogenannten Marktgesetze funktionieren würden, dürften eigentlich keine neuen Windräder mehr gebaut werden, auch in Bergkamen nicht. Denn inzwischen gibt es wegen des Ausbaus der erneuerbaren Energien in Deutschland ein Überangebot an Strom. Resultat ist, dass frei handelbarer Strom billiger geworden ist. Die böse Folge für die Stromverbraucher ist, dass die Differenz der Preis von konventionellen und Öko-Strom größer geworden ist. Hierfür muss der Stromkunde, auch bei der GSW, mit seinem Geldbeutel herhalten.
„Die Erosion der Strompreise durch den ungezügelten Ausbau der Erneuerbaren macht jegliche Investition in die Energiewende zu einem ökonomischen Blindflug“, sagt Sven Becker, Sprecher der Geschäftsführung des Stadtwerke-Netzwerks Trianel. An diesem Netzwerk sind die GSW beteiligt, direkt sogar am Trianel Kohlekraftwerk in Lünen und am Trianel Windpark Borkum. Für beide Projekte hat Becker herbe Verluste in den nächsten Jahren angekündigt. Die Zeche dafür zahlen die Verbraucher und die Kommunen.
Mit dem Trianel Kohlekraftwerk Lünen wird, so die aktuelle Planung, im 3. Quartal 2013 laut Betreiber das effizienteste Kohlekraftwerk Deutschlands mit einem Wirkungsgrad von knapp 46 Prozent ans Netz gehen. „Das Kraftwerk wird schon im ersten Betriebsjahr mit 7.000 Volllast-Betriebsstunden ein wichtiger Baustein der Versorgungssicherheit sein und dennoch Verluste einfahren“, erklärt Becker. An dem Kraftwerk sind neben Trianel 29 Stadtwerke und regionale Energieversorger wie die GSW beteiligt.
Für Ende des Jahres ist die kommerzielle Inbetriebnahme des Trianel Windparks Borkum mit 40 Anlagen und einer Leistung von 200 Megawatt geplant. Auch hieran sind die GSW beteiligt. Bereits seit September 2011 laufen die Bauarbeiten für den ersten kommunalen Offshorewindpark in der Nordsee, 45 km vor der Küste Borkums. Ursprünglich war der Fertigstellungstermin für Ende 2012 angedacht. Aufgrund der Verzögerungen beim Netzanschluss durch den zuständigen Netzbetreiber musste jedoch der Errichtungszeitplan mehrfach verschoben werden. Für die Stadtwerke und Trianel ist dabei ein finanzieller Mehraufwand im hohen zweistelligen Millionenbereich entstanden.
Konsequenz aus dieser Entwicklung kann eigentlich nur sein, dass möglichst viele der neuen Windräder im Stadtgebiet von den GSW betrieben werden, damit die Kosten der unbestreitbar notwendigen Energiewende für die Verbraucher nicht zu hoch ausfallen. Zur Erinnerung: Die Gewinne der GSW fließen den beteiligten Kommunen zu und kommen so den Bürgern in Bergkamen, Kamen und Bönen zugute.
Das müsste eigentlich dem Regionalverband Ruhr, dem Eigentümer der Bergehalden als möglicher Standort eines Windparks mit insgesamt fünf Windrädern verständlich werden. Auf den Halden, so sie denn dort errichtet werden, können wegen der guten Windverhältnisse auf Bergkamener Stadtgebiet am wirtschaftlichsten betrieben werden.
Gibt es bald wieder einen Rosenmontagszug durch Bergkamen?
Ausgerechnet Bergkamens zweitkleinster Stadtteil, Overberge, könnte sich mit dem Haus Schmülling zum Zentrum des karnevalistischen Frohsinns in der Nordbergstadt entwickeln. Das ist jedenfalls das erklärte Ziel von Marco Niedenführ, wie er vor wenigen Wochen bei einem Treffen mit dem Stadtjugendring erklärte: Marco Niedenführ ist Vorsitzender des Karnevalvereins „Fidelen Narrenschar“. Und im vergangenen Jahr hat er als Wirt die Overberger Traditionsgaststätte Haus Schmülling übernommen.
Die Kreuzkröte, ein Stolperstein für die Wasserstadt?
Die Waldschnepfe, die Fledermausart „Braunes Langohr“ und andere seltene Tiere und Pflanzen haben das Projekt „Dinopark“ zu Fall gebracht. Das Landesumweltministerium hat den Romberger Wald praktisch für unantastbar erklärt. Beim wesentlich wichtigeren Bergkamener Zukunftsprojekt, der „Wasserstadt Aden“, haben bisher zumindest in der öffentlichen Diskussion Naturschutzfragen überhaupt keine Rolle gespielt. Könnte sich das rächen?
Keine Bange! Der Naturschutzbund Deutschland (NABU), vorneweg ihr Kreisvorsitzender Bernd Margenburg, hat zwar auf der Brache der ehemaligen Zeche Haus Aden manches Schützenswertes wie die seltene Kreuzkröte und den Flussregenpfeifer ausgemacht, doch scheitern lassen möchte der Öko-Verband die Wasserstadt nicht.
„Wir sind doch keine Verhinderer“, betont Margenburg. Er möchte nur, dass bei aller Euphorie über die Chancen Bergkamens durch die Realisierung des Projekts frühzeitig die Belange von Natur und Umwelt berücksichtigt werden. Das mag er zurzeit nicht erkennen und sieht deshalb die Gefahr, dass Versäumtes nachgeholt werden muss. Der Zeitplan für den Bau der Wasserstadt könne deshalb erheblich ins Trudeln geraten.
Er fordert deshalb die Planer der Wasserstadt zum Dialog auf. Kreuzkröte, Flussregenpfeifer & Co. könnten umgesiedelt werden. Der NABU hat sich sogar ungefragt auf die Suche nach einer Ersatzheimat gemacht – und ist fündig geworden.
Hierbei handelt es sich auch um ehemaliges Bergbaugelände in Bergkamen. Dass sich die Haus Aden-Brache im Verlauf von über zehn Jahren zu einem Rückzugsgebiet für seltene Tiere entwickelt hat, ist kein Wunder. Der Flussregenpfeifer braucht zum Beispiel für sein Brutgeschäft Schotterflächen. Eine andere Bedingung ist, dass Menschen ihn nicht dabei stören.
„Betreten verboten“ heißt es noch auf Haus Aden. Hinzu kommt, dass die Brache eher wie eine Mondlandschaft wirkt und sie deshalb für Spaziergänger und Erholungssuchende wenig einladend wirkt. Das soll sich auch nach Meinung des NABU mit der Wasserstadt ändern.
Der Naturschutzbund bietet seine Hilfe an, weil die Stadt Bergkamen seit Jahren auf ein Umweltamt verzichtet. Es wurde damals mit dem Planungsamt zusammengelegt. Bernd Margenburg glaubt, dass deshalb die Belange von Natur und Umwelt bei den städtischen Planungen nicht entschieden genug berücksichtigt und vertreten würden, weil es eigene Umweltexperten, die sich auch im komplizierten Umweltrecht auskennen, in der Verwaltung nicht gebe. Das habe die Diskussion über den Dinopark und letztlich dessen Scheitern sehr deutlich gemacht.