Neuer Verein: Die Weddinghofer rücken enger zusammen
Vielen Vereinen geht es nicht gut. Die Diagnose lautet in der Regel: Nachwuchsmangel und Überalterung. Zumindest das, was das Vereinsleben immer ausgemacht hat, das Zusammengehörigkeitsgefühl und das soziale Engagement soll in Weddinghofen erhalten und gefördert werden. Dafür wurde am Donnerstag ein neuer Verein gegründet. Er heißt „Wir in Weddinghofen“.
Über 20 Mitglieder hat er schon. Jede Weddinghofenerin und jeder Weddinghofer kann mitmachen. Ein deutliches Signal sind die moderaten Mitgliedsbeiträge. Einzelpersonen zahlen pro Jahr 12 Euro, Familien, Lebenspartnerschaften und Firmen sind mit 20 Euro dabei.
Christian Weischede erster Vorsitzender
Initiator und treibende Kraft ist Apotheker Christian Weischede. „Seit drei Jahren beschäftige ich mich mit dieser Idee“, erklärte er in der Gründungsversammlung im Restaurant Olympia. Er nannte das Ergebnis „sein Baby“, aus dem, so hofft er, bald „eine gestandene Frau oder ein gestandener Mann“ werden soll.
Klar war allen „Geburtshelfern“: Wer sich so engagiert, den soll man nicht bremsen und weiter in der Verantwortung halten. Christian Weischede wurde ebenso einstimmig zum ersten Vorsitzenden des Vereins wie der übrige geschäftsführende Vorstand, stellvertretender Vorsitzender Matthias Dresemann, Kassier Mattias Matiak, stellvertretende Kassiererin Brigitte Matiak, Schriftführerin Ramona Romahn und stellvertretender Schriftführer Jens Schmülling. Ergänzt wird der Vorstand durch Beisitzer.
An der Satzung wird noch gearbeitet
Die Personalfragen ließen sich schnell klären. Etwas anders sieht es bei der Vereinssatzung aus. Hier hat das Gesetz die Latte sehr hoch gehängt. Ein eingetragener Verein braucht die Zustimmung des Amtsgerichts. Noch schärfer sind die Bedingungen des Finanzamts für die Anerkennung als „gemeinnützig“. Gleich bei der ersten Lesung am Donnerstag wurden einige Stolpersteine entdeckt. Jetzt sollen Fachleute noch einmal Hand an den Satzungsentwurf legen.
Angelaufen sind auch die ersten Vorbereitungen für das Johannisfeuer, um das herum sich am 29. Juni auf dem Festplatz an der Berliner Straße möglichst viele Weddinghofer versammeln sollen und das zu einer regelmäßigen Veranstaltung werden soll. „Die anderen Stadtteile haben ihre Weihnachtsmärkte, wir haben eigentlich nichts“, begründete Beisitzer Wolfgang Kerak den Plan, die vor einigen Jahren eingeschlafene Tradition wieder aufleben zu lassen. Bis zu 2000 Besucher hatte einmal das Osterfeuer auf Gut Vermelde.
Johannisfeuer erste große Aktion
Die Erlöse aus diesem Fest und von hoffentlich noch vielen anderen Aktivitäten sollen sozialen Zwecken zugutekommen. Das Johannisfeuer 2013 wird helfen, die Arbeit der Weddinghofer Kindergärten zu stärken.
Was sich da in Weddinghofen tut, wird durchaus wohlwollend von außen beobachtet. Mit Blick auf die Vereinsgründung am Donnerstag erklärte der Ortsvorsteher von Bergkamen-Mitte, Franz Herdring, in einer Veranstaltung im Treffpunkt, dass er befürchte, dass es in 10 bis 15 Jahre so gut wie keine traditionellen Vereine mehr geben werde.
Das nächste Vorbereitungstreffen ist am 11. März um19.30 Uhr in der Gaststätte Goeckenhof. Weddinghofener mit guten Ideen und die mithelfen wollen, sind herzlich willkommen.