Toller Auftakt des 15. Bergkamener Hafenfests in der Marina Rünthe

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Tausende drängeln sich auf dem Hafenplatz und feiern mit der Band  Burning Heart ein Riesenfest. Samstag und Sonntag geht es bei herrlichem Sommerwetter weiter.

Wer sich über das komplette Hafenfestprogramm informieren möchte, erfährt alle Einzelheiten hier. Die Erfahrungen vom Hafenfestauftakt sagen, dass es besser ist, für die Anfahrt die Pendelbusse oder die normalen Linienbusse der VKU zu nutzen. Die R 81 und die S 80 halten in der Nähe der Marina Rünthe. Letztmalig ist am Samstag auch die S 30 brauchbar. Diese Linie Ende am Sonntag mit dem Fahrbahnwechsel am Busbahnhof. Die Weiterfahrt erfolgt dann mit der S30.

Besser anreisen mit dem Bus, Fahrrad oder zu Fuß

Ein unbedingt taugliches Verkehrsmittel ist das Fahrrad. Die Marina Rünthe liegt unmittelbar an der Römer-Lippe-Route und anderer Fernradweg. Der Weg dorthin ist gut ausgeschildert. Schließlich wäre auch ein Spaziergang von der westlichen Stadtmitte und Weddinghofen oder gar von Oberaden aus eine gute Alternative. Ein Startpunkt wäre beispielsweise der kleine Haldeneingang hinter dem Reisebüro Warias bzw. den Forellenteichen mit dem Haus Masuren an der Erich-Ollenhauer-Straße. Einfach der Fahrradbeschilderung folgen.

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Impressionen vom Hafenfest-Freitag




Drittklässler erhalten Rätselbuch „Wir entdecken Westfalen“

Weddinghofen kennt Joline wie ihre Westentasche. Die 9-Jährige hatte diesen Stadtteil bereits zu Beginn dieses Schuljahres im Sachunterricht der Klasse 3b der Pfalzschule mit Klassenlehrerin Klaudia Kirchem erkundet.

Joline (9) mit Marketingleiter Michael Krause
Joline (9) mit Marketingleiter Michael Krause

Danach folgten die übrigen Bergkamener Stadtteile. Jetzt wollen sie sich den Kreis Unna und danach Nordrhein-Westfalen etwas genau ansehen. Da kommt das Buchgeschenk der Sparkasse gerade recht, das ihnen Marketingleiter Michael Krause und Marlies Heermann mitgebracht hat. „Wir entdecken Westfalen“ heißt dieses Rätsel-Buch, das in  diesen Tagen alle 90.000 Drittklässler in
Westfalen-Lippe erhalten.




BVB-Jacke aus einem Porsche 911 gestohlen

Unbekannte Täter schnitten am Donnerstag in der Zeit von 21 Uhr bis 23 Uhr das Plastikheckfenster eines Porsche 911 auf, der an der Werner Straße abgestellt war. Von der Ablage entwendeten sie eine BVB-Jacke und ein TV/DVD-Gerät. Hinweise bitte an die Polizei in Bergkamen unter der Rufnummer 02307/921 7320 oder 921 0.




Bergkamener Feuerwehr im Katastropheneinsatz an der Elbe

Die Teilnahme am Bergkamener Hafenfest ist für Rünthes Ortsvorsteher Klaus Kuhlmann seit Jahres eine Selbstverständlichkeit. Doch an diesem Wochenende wird daraus nichts. Der ehemalige Leiter der Löschgruppe Rünthe befindet sich seit Freitagmorgen zusammen mit acht weiteren Bergkamener Feuerwehrleuten im Katastropheneinsatz im niedersächsischen Landkreis Lüchow-Dannenberg.

Feuerwehr SymbolbildUnaufhaltsam schiebt sich die Flutwelle die Elbe abwärts. Nach bisherigen Prognosen wird sie am Montag den östlichsten Landkreis Niedersachsen erreichen. Dort sind inzwischen die Hochwasserprognosen leicht nach unten korrigiert worden. Doch der zu erwartende Pegelhöchststand von jetzt 8,15 Metern liegt immer noch einen halben Meter höher als das, was der Landkreis bisher erlebt hatte.

Die Menschen dort bereiten sich auf das Schlimmste vor. Mit einer Million Sandsäcke soll der Elbedeich um 30 Zentimeter auf einer Länge von 70 Kilometern erhöht werden. Rund 2500 Helfer sind dort im Einsatz, darunter viele Feuerwehrleute aus Niedersachsen, aber auch aus anderen Bundesländern.

Eigentlich wollte Klaus Kuhlmann am Donnerstagabend mit dem Motorschiff Santa Monika III eine Bootsfahrt unternehmen, zu der Bürgermeister Roland Schäfer die Vertreter zahlreicher Organisationen und Sponsoren, die erneut das inzwischen 15. Marina-Hafenfest unterstützen. Er hatte auch schon auf dem Sonnendeck Platz genommen. Doch bevor die Santa Monika Fahrt aufgenommen hatte, war er ohne großes Aufheben von Bord gegangen. Einige Minuten später erklärte der Bürgermeister den Grund für den plötzlichen Aufbruch: Er gehört zu den ersten neun Bergkamener Feuerwehrleuten, die sich wenig später in einem Einsatzfahrzeug auf den Weg in Richtung Osten gemacht haben.

Am Autobahndreieck A2/A44 wollten sie sich mit Feuerwehrleuten aus Kamen und anderen Städten des Kreises Unna sowie mit den Feuerwehren aus Hamm und dem Kreis Soest treffen, um dann gemeinsam zur Elbe zu fahren. Was sie dort erwartet und wie sie eingesetzt werden, wussten sie bis dahin nicht. Vermutlich werden sie Sandsäcke füllen oder versuchen, die Deiche zu stabilisieren. Wenn die Flutwelle am Montag heranrauscht, befinden sich diese neun Bergkamener Feuerwehrleute wieder auf dem Heimweg.

„Die Feuerwehrkameraden bleiben etwa drei Tage in Lüchow-Dannenberg und werden dann von einer frischen Gruppe abgelöst“, erklärt Stadtbrandmeister Dietmar Luft, der am liebsten selbst diesen ersten Bergkamener Trupp begleitet hätte, dies aber aus beruflichen Gründen nicht tun konnte. Aber auch hier in Bergkamen wird es für die Wehrführung jede Menge Arbeit geben. „Solche Einsätze sind nicht einfach zu organisieren“, betont Luft. Dazu gehören auch die Gespräche mit den Arbeitgebern über die Freistellung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Wichtig ist für ihn, dass „seine“ Feuerwehrleute wieder gesund zurückkommen. Einsätze bei Hochwasser seien gefährlich, erklärt Luft. Hinzu komme, dass bei einer Überflutung die Einsatzkräfte gegen das Wasser kaum noch etwas ausrichten und dann nur noch den betroffenen Menschen helfen könnten.




Von Zumba bis zum BMX-Contest: erster Jugendaktionstag des Streetworkteams

Erstmalig veranstaltet das Bergkamener Streetworkteam in Zusammenarbeit mit dem Streetwork Förderverein Bergkamen e.V. einen großen Jugendaktionstag. Unter dem Kürzel „JAK“ dreht sich am 22. Juni alles um das, was Teenies und Jugendliche interessieren könnte.

Plakat_JAK_RZ_01Rund um das Hafenstadion in Rünthe und im Jugendheim Spontan bieten sich von 12 bis 19 Uhr vielseitige Möglichkeiten, sich in unterschiedlichen Workshops und offenen Angeboten aus der aktuellen Jugendszene auszuprobieren.

So laden ein neun Meter hoher Kletterberg zur Besteigung und ein BMX-Contest zur Präsentation trickreicher Sprünge ein. In Workshops können Zumba und Streetdance, aber auch Parkour und Graffiti getestet werden. Weiterhin stehen Hockey- und Volleyballfelder sowie ein Streetball-Court den Besuchern zur Verfügung. Ein besonderes Highlight bildet  der menschliche Kicker. Hier spielen Teams von jeweils fünf Personen in den Rollen von Kickerfiguren miteinander bzw. gegeneinander Fußball. Gruppen und Vereine, die sich hier als Mannschaft beteiligen möchten, sind gerne aufgefordert sich schon im Vorfeld beim Streetworkteam anzumelden. Slacklining und Jonglagemöglichkeiten runden das sportliche Programm ab.

Im Tonstudio des Jugendheims kommen auch Freunde der Musik auf ihre Kosten – können sie doch hier unter fachmännischer Anleitung eigene Songs einüben und aufnehmen. Außerdem treten Nachwuchs-DJs in einem DJ-Battle auf der Bühne gegeneinander an und versuchen vor den Ohren und Augen des kritischen Publikums mit der coolsten Musik zu überzeugen.

An der Vorbereitung wirken Jugendliche mit

Natürlich ist auch für Verpflegung und Getränke gesorgt und auch für kleinere Geschwister findet sich bestimmt im Kinderbereich bei Bastelangeboten und Hüpfburg eine Beschäftigung.

Der Jugendaktionstag ist neu im Programm der Angebotspalette des Streetworkteams. An der Vorbereitung und Durchführung wirken auch Bergkamener Jugendliche mit. So wird der BMX-Contest auf der Strecke an der Wierlingstraße gemeinsam mit jungen „Bikern“ betreut. Bei entsprechendem Erfolg wird sich der Jugendaktionstag sicherlich als Veranstaltungshighlight etablieren.

Nähere Informationen finden sich auf www.streetwork-bergkamen.de sowie auf der Facebook-Seite des Streetworkteams unter facebook.com/StreetworkBergkamen. Hier sind auch Anmeldungen für die einzelnen Workshops und Aktionen möglich. Kurzentschlossene können sich aber natürlich auch noch direkt vor Ort melden. Die Teilnahme an sämtlichen Aktionen ist kostenlos. Telefonisch ist das Streetworkteam unter 02307/282740 zu erreichen.




Musikschule lädt zu einem besonderen Zupforchesterkonzert ein

Die Musikschule der Stadt Bergkamen lädt am Sonntag, 16. Juni, um 16 Uhr zu einem besonderen  Zupforchesterkonzert ein: Neben dem Zupforchester der Musikschule werden sich auch das Jugendzupforchester der Musikschule und das Bezirkszupforchester Dortmund präsentieren.

ZO BK aAuch als Orchestergemeinschaft werden die drei Ensembles zu hören sein. Das Konzert  wird knapp zwei Stunden dauern. Der Eintritt ist frei. Im Anschluss an das Konzert gibt es einen gemütlichen Ausklang mit kühlen Getränken und Grillgut.

Das Zupforchester der Musikschule Bergkamen entstand 1975, als dessen Gründer Lorenz Engelhardt seine Mandolinen-AGs mit der Gitarrenklasse der Musikschullehrerin Heide Potthoff zu einem Ensemble vereinigte. Durch kontinuierliche Weiterentwicklung konnte das Orchester in den Folgejahren zahlreiche Konzerte, Wettbewerbsteilnahmen und Konzertreisen, u.a. nach England, Italien, Frankreich, Ungarn, in die Schweiz und in die Türkei absolvieren. Zudem zeugen 3 CD-Produktionen von dem vielfältigen Repertoire, das von Barockmusik über original-romantische Kompositionen bis in die gemäßigte und zeitgenössische Moderne sowie in die Popularmusik reicht.

Als Musikschulensemble profitiert es von der fundierten Instrumentalausbildung seiner Mitglieder, von denen immer wieder einige in überregionalen Auswahlorchestern mitwirken und zahlreiche Preise beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ erreichen können. Seit dem Jahr 2000 liegt die Orchesterleitung bei Stefan Prophet.

Das Jugendzupforchester der Musikschule der Stadt Bergkamen kam in dieser Form und Besetzung anlässlich der Musikschulprojektwoche 2011 zusammen und probt und konzertiert seitdem kontinuierlich. Junge Musikerinnen und Musiker im Alter von ca. 9 bis 15 Jahren haben hier die Möglichkeit, das gemeinsame Musizieren zu erleben und Erfahrungen, die über den Instrumentalunterricht hinaus gehen, zu sammeln. Die musikalische Verantwortung liegt bei Ralf Beyersdorff und Stefan Prophet.

Das Bezirkszupforchester Dortmund wurde 1985 als überregionale Fördermaßnahme des Bunds Deutscher Zupfmusiker gegründet. Engagierten Laienmusikern aus den zahlreichen Zupforchestern der Region sollte die Möglichkeit gegeben werden, gemeinsam auf hohem Niveau zu musizieren und ein Repertoire von anspruchsvollen, nicht alltäglichen Werken der Zupfmusik zu studieren. Das Bezirkszupforchester wird traditionell von zwei Dirigenten geleitet. Gegenwärtig sind dies Reinhard Busch (Hattingen) und Stefan Prophet (Bergkamen). Die Solistin des aktuellen Programms ist Christiane  Büscher (Violine).

Bezirksorchester Dortmund
Bezirksorchester Dortmund




Realschule Oberaden kooperiert mit Fitness Gym

Im Rahmen des Gesundheitskurses der neunten Klassen ist die Realschule Oberaden jetzt eine Kooperation mit dem Fitness GYM Bergkamen.

Kooperation Fitness Gym 1Die Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, in einer praxisorientierten sechswöchigen Unterrichtsreihe die Geräte des Fitness Gym am Römerberg für ein gesundheitsorientiertes Training zu nutzen. Dabei können die Jugendlichen die zuvor erlernten theoretischen Kenntnisse über die Trainingslehre in die Tat umsetzen. Unter Anleitung von Lehrer André Holtmann sowie Physiotherapeut und Inhaber Sebastian Janusz erstellen die Schülerinnen und Schüler selbstständig individuelle Trainingspläne.

„Mit der Kooperation wird den Schülerinnen und Schülern der Realschule Oberaden neben der Profilklasse in der 5. Jahrgangsstufe, „Fitte Füchse“, den Gesundheitskursen in der 9. und 10. Jahrgangsstufe, nun eine weitere Möglichkeit gegeben, ihre Gesundheit weiter zu fördern“, so die Schulleitung.




Unfallflucht: Polizei fahndet nach dem Fahrer eines roten Passat-Kombis

Die Polizei fahndet nach dem Fahrer eines roten Passat-Kombis, der einen Verkehrsunfall auf der Landwehrstraße in Bergkamen-Mitte am Donnerstagmorgen verursacht und anschließend geflüchtet sein soll.

Nach Angabender Polizei bog am Donnerstag gegen 8 Uhr der rote Passat-Kombi von der Geschwister-Scholl-Straße nach links auf die Landwehrstraße ab. Dabei missachtete er die Vorfahrt eines 46-Jährigen aus Bergkamen, der mit seinem Lupo die Landwehrstraße in östliche Richtung befuhr. Der 46-Jährige konnte durch eine Notbremsung einen Zusammenstoß mit dem abbiegenden Passat verhindern.

Ein 45-Jähriger aus Bergkamen, der sich mit seinem Peugeot direkt hinter dem Lupo befand, bemerkte diese Notbremsung zu spät und fuhr auf den Lupo auf. Beim Zusammenstoß verletzte sich der Lupo-Fahrer und musste zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden. Beide Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Es entstand Sachschaden in Höhe von etwa 9000 Euro.

Der Fahrer des abbiegendes Passast flüchtete von der Unfallstelle. Laut Zeugenaussagen handelt es sich um einen älteren weinroten Passat Kombi mit Dachreling und weißen Zierstreifen. Hinweise, insbesondere zum Fahrer des flüchtigen Passat, nimmt die Polizei in Bergkamen unter der Rufnummer 02307/921 7320 oder 921 0 entgegen.




Vor 50 Jahren erschien Max von der Grüns „Irrlicht und Feuer“

Vor 50 Jahren veröffentlichte Max von der Grün seinen zweiten Roman „Irrlicht und Feuer“. Damit handelte sich der ehemalige Bergmann viel Ärger mit der IGBE ein und eine Klage wegen Geschäftsschädigung durch Westfalia in Lünen.

Max von der Grün in den 1950er an seinem Schreibtisch.
Max von der Grün in den 1950er an seinem Schreibtisch.

30 Jahre später hatte der Schriftsteller seinen Frieden mit der Bergarbeitergewerkschaft längst geschlossen. Er unterstützte 1993 solidarisch den Kampf der Bergkamener Bergleute um ihre Arbeitsplätze. Er hatte selbst viele Jahre unter Tage gearbeitet.

Nach der Kriegsgefangenschaft und einem gescheiterten Versuchen, in seinem erlernten Beruf als Schuhmacher Fuß zu fassen, legte er 1951 auf der Zeche Königsborn 2/5 in Heeren-Werve als Schlepper an. Er kam zusammen mit 200 Männern aus Bayreuth, die wie er der Arbeitslosigkeit entgehen wollten. Im Ruhrgebiet angekommen konnte er sich sogar aussuchen, auf welcher Zeche er arbeiten wollte. Seine Wahl fiel auf Königsborn, weil ihm der Name so gut gefiel.

1955 brachte ihn ein folgenschwerer Arbeitsunfall für drei Monate ins Krankenhaus. In der „Bettengruft“ (Heinrich Heine) fing er an zu schreiben. Zunächst waren es Kurzgeschichten und Gedichte, die neben seiner harten Arbeit entstanden. Später wagte er sich an seinen ersten Roman „Männer in zweifacher Nacht“ heran, in dem er seine persönlichen Erfahrungen unter Tage verarbeitete. Begleitet wurde er dabei vom Direktor der Dortmunder Bibliotheken, Fritz Hüser, der für ihn auch den Kontakt zum Paulus-Verlag in Recklinghausen knüpfte, wo der Roman 1962 erschien.

Mitgründer der „Gruppe 61“

Zusammen mit Fritz Hüser, dem Bildungssekretär der IG Bergbau und Energie, Walter Köpping, dem Schriftsteller Josef Reding und anderen gründete Max von der Grün die „Dortmunder Gruppe 61 für künstlerische Auseinandersetzung mit der industriellen Arbeitswelt“ („Gruppe 61″). 1963 erschien sein zweites Buch „Irrlicht und Feuer“. Es wurde der erste große Erfolg von Max von der Grün, sorgte aber auch für einen faustdicken Skandal.

In drastischen Worten schilderte er einen schweren Unfall unter Tage und übte heftige Kritik am Verhalten von Arbeitgeber und Funktionären der IGBE. Der Bergbauzulieferer Westfalia in Lünen strengte gegen den Autor eine einstweilige Verfügung an, den er in zwei Instanzen gewann. Er hatte einen von Westfalia hergestellten Kohlehobel in seinem Roman als lebensgefährdend dargestellt. Konkret ging es um den Satz „Seit der neue Kohlenhobel läuft, vier Wochen sind es jetzt, registrieren wir 23 Verletzte, davon sieben so schwer, dass sie für ihr ganzes Leben verstümmelt bleiben“, der in einem Vorabdruck in der Zeitschrift „Echo der Zeit“ zu lesen war. Diesen Satz hielt Westfalia für geschäftsschädigend.

IGBE schloss Max von der Grün aus

Mit den um ihre Arbeitsplätze kämpfenden Bergleute zeigte sich der Schriftsteller Max von der Grün stets solidarisch. Dieses Foto zeigt ihn beim Besuch der Mahnwache vor dem Bergwerk Monopol in Bergkamen 1993. (Foto: Ulrich Bonke)
Mit den um ihre Arbeitsplätze kämpfenden Bergleute zeigte sich der Schriftsteller Max von der Grün stets solidarisch. Dieses Foto zeigt ihn beim Besuch der Mahnwache vor dem Bergwerk Monopol in Bergkamen 1993. (Foto: Ulrich Bonke)

In den Augen der IGBE, die sich durch das Buch von der Grüns angegriffen sah, handelte es sich um eine „antigewerkschaftliches Buch“. Sie kündigte ihm 1964 die Mitgliedschaft wegen nicht bezahlter Mitgliedsbeiträge und lud ihn bis 1970 nicht mehr zu Kongressen, Lesungen etc. ein. Er durfte auch nicht mehr in IGBE-Zeitungen veröffentlichen.

Bereits bei Erscheinen seines ersten Buchs habe er vom Klöckner-Konzern das Angebot erhalten, ab sofort im Archiv des Unternehmens zu arbeiten. Dadurch habe sich der Autor unter Druck gesetzt gefühlt, erklärte sein Lektor, Dr. Heinz Zumfeld bei der Berufungsverhandlung vor dem Oberlandesgericht Hamm am 2. Dezember 1963. Er vermutete damals, dass hinter der Aktion von Westfalia der Unternehmensverband Ruhrbergbau in Essen stehen würde. Ein wichtiges Indiz dafür, dass der mächtige Verband das schriftstellerische Schaffen von der Grüns genau im Blick hatte, belegt, dass mit Erscheinen seines Erstlings „Männer in zweifacher Nacht“ Mitarbeiter des Verbands beim Verlag 30 Exemplare des Buches direkt beim Verlag in Recklinghausen abgeholt hätten.

Max von der Grün wusste offensichtlich genau, worüber er schrieb. Der Unfall 1955, der seine Pläne, Steiger zu werden, zunichte gemacht hatte, und bei dem er sechs Knochenbrüche erlitt, passierte an einer Abbaumaschine. Laut dem Urteil des Landgerichts Bochum in erster Instanz handelte es sich bei der von Westfalia beanstandeten Passage nicht um eine Tatsachenbehauptung, sondern um ein Werturteil über den Einfluss moderner Großrationalisierungsmaschinen auf die Arbeitsweise des Bergmannes.

Prozess entfachte das Interesse für Bergbau-Roman

Der Prozess fachte ein großes öffentliches Interesse für den Roman „Irrlicht und Feuer“ an. Der Verkaufserfolg machte Max von der Grün finanziell unabhängig. Er verließ den Bergbau, arbeitete als freier Schriftsteller und zog dann auch von Heeren-Werve nach Dortmund um. Nach seinen beiden Bergbau-Romanen schrieb er auch über allgemeine gesellschaftspolitische Themen wie die illegalen Machenschaften eines Unternehmens in „Stellenweise Glatteisen“ oder den aufkommenden Rechtsradikalismus in „Flächenbrand“.

Sein auch jüngeren Lesern bekanntestes Buch ist wohl der Jugendroman „Die Vorstadtkrokodile“, das die Integration eines behinderten Jungen in eine Jugendgruppe thematisiert. Diese Geschichte ist mit viel Humor gewürzt fürs Fernsehen verfilmt worden. Eine Neuverfilmung kam 2009 in die Kinos.

Solidarität mit den Bergleuten demonstrierte Max von der Grün im April 1993. Er besuchte die Mahnwache vor Monopol, erzählte aus seinem Leben und las aus seinen Büchern. Max von der Grün wurde am 25. Mai 1926 in Bayreuth geboren. Er starb am 7. April 2005 in Dortmund.




Deutsche Staatsangehörigkeit ist in Bergkamen die 1. Wahl

Die allermeisten jungen Bergkamener mit ausländischen Eltern entscheiden sich vor Erreichen des 23. Lebensjahrs für die deutsche Staatsbürgerschaft. Bis dahin müssen sie ihren meist türkischen Pass zurückgegeben haben.

Das geht aus der Antwort der Stadtverwaltung auf eine Anfrage der CDU-Fraktion zurück. In den vergangenen fünf Jahren standen im Kreisgebiet 64 junge Leute vor dieser Wahl. Der größte Teil wohnt in Bergkamen. „Bis auf eine Person, die in Bergkamen gemeldet ist, hatten sich alle anderen für die deutsche Staatsangehörigkeit entschieden. Zwei Optionspflichtige (Jahrgang 1991), von denen einer aus Bergkamen stammt, haben sich noch nicht entschieden“, so die Verwaltung.

Dass es dabei wichtig ist, die gesetzlichen Fristen einzuhalten, erfuhr jetzt eine junge Bergkamener mit allen Konsequenzen. Am 16. Februar dieses Jahres, es war ihr 23. Geburtstag, hatte die deutsche Staatsangehörigkeit verloren. Sie hatte sich in ihrer schriftlichen Erklärung zwar für die deutsche Staatsangehörigkeit entschieden, es jedoch trotz mehrfacher schriftlicher Erinnerungen durch den dafür zuständigen Kreis Unna versäumt, rechtzeitig den Nachweis über die Aufgabe der türkischen Staatsangehörigkeit vorzulegen. Sie stellte vielmehr laut Auskunft der türkischen Behörden erst einen Tag vor ihrem 23. Geburtstag den Antrag auf Entlassung aus ihrer türkischen Staatsangehörigkeit.

Im Melderegister der Stadt Bergkamen sind heute insgesamt 627 Personen eingetragen, die seit dem 1. Januar 2000 geboren wurden und die aufgrund des Geburtsortsprinzips die deutsche Staatsangehörigkeit erworben haben und somit der Optionspflicht ab 2018 unterliegen.

Weitere 60 Personen gehören zu dem Personenkreis, bei denen das Optionsverfahren entweder noch nicht abgeschlossen ist, da diese Personen das 23. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, oder bei denen das Optionsverfahren noch nicht begonnen hat, da diese Personen das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.




Sechstklässler auf den Spuren der alten Römer

Die Klassen 6b und 6c der Realschule Oberaden besuchten jetzt die Colonia Ulpia Traiana – besser bekannt als Xanten

RSONach einer interessanten Führung im 2008 eröffneten römischen Museum besuchten die beiden Klassen den APX (Archäologischen Park Xanten). Dort konnten sich die Schülerinnen und Schüler unter anderem über die „Wellnesskultur“ der alten Römer in einem Badehaus und die Freizeitgestaltung in einer original nachgebauten großen Arena informieren.
Zum Abschluss durchstreiften die RSO-ler den historischen Stadtkern von Xanten.