Streiktag der Frauenberufe im Öffentlichen Dienst am Freitag, 7. März
Da die Tarifverhandlungen für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen am 18. Februar ohne Angebot blieben, hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Warnstreiks deutlich verstärkt. Aus diesem Grund ruft ver.di die Beschäftigten von Bund und Kommunen in Einrichtungen der Sozialen Arbeit und Erziehung sowie der Pflege und Gesundheit vor dem Hintergrund des Equal Pay Day (7. März) und des Frauentags (8. März) zu einem bundesweiten Streiktag am 7. März auf. Dieser Tag markiert symbolisch den Gender-Pay-Gap, der 2024 in Deutschland 16 Prozent betrug.
Aufgerufen sind die Betriebe und Dienststellen im Bereich Sozial- und Erziehungsdienst sowie im Bereich Gesundheit und Pflege im ver.di Bezirk Westfalen. Das sind u.a. FABIDO in Dortmund sowie die städtischen Beschäftigten im Bereich des Jugend- und Sozialamtes, die städtischen Kitas in Hamm, im Kreis Unna, im Kreis Soest und Hochsauerlandkreis. Vor allem in Dortmund wird mit massiven Einschränkungen in der Kinderbetreuung zu rechnen sein. „Wir rechnen mit mindestens 60 geschlossenen FABIDO Kitas in Dortmund.“, so David Staercke, Gewerkschaftssekretär mit Zuständigkeit für die Stadt Dortmund.
„Wir möchten nochmal das deutliche Signal senden, dass wir nicht die Eltern bestreiken.“, ergänzt Pamela Strutz, Bezirksgeschäftsführerin des ver.di Bezirks Westfalen. „Es ist auch im Sinne aller Eltern, dass in Kitas gute Arbeitsbedingungen existieren. Die Kolleg*innen arbeiten seit Jahren am Limit – und das in diesem sensiblen Bereich, wo wir unsere Kinder gut betreut sehen wollen. Gute Arbeitsbedingungen in Kitas bedeuten gute frühkindliche Bildung. Davon haben wir alle was – aber in erster Linie die Kinder, die eine unbeschwerte und entwicklungsfördernde Zeit in der Kita erleben, wenn das Personal unter besseren Bedingungen arbeiten kann.“
Gemeinsam mit dem Sozial- und Erziehungsdienst sind auch die Beschäftigten im Gesundheitswesen, in Kliniken und Altenpflege, erneut zum Streik aufgerufen. Dazu gehören das Klinikum Dortmund und die ServiceDo, die Städtischen Seniorenheime, die LWL-Kliniken, das Klinikum Westfalen mit den Standorten Dortmund, Lünen, Kamen, Dortmund Lütgendortmund sowie die KW-Service GmbH. Auch die LWL-Kliniken in Aplerbeck und die LWL-Gesundheitseinrichtungen in Lippstadt, Warstein und Marsberg sowie das städtische Krankenhaus in Brilon sind erneut aufgerufen.
„Die aktuellen Tarifforderungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen sind für die Kolleg*innen in den Care-Berufen ein wirksames Mittel zur Bekämpfung des Arbeitskräftemangels. In der Pflege, in Kitas und in der Sozialen Arbeit arbeiten mehrheitlich Frauen. Ihre Arbeitssituation ist geprägt von hoher Verantwortung für Menschen einerseits und emotionale Belastung andererseits, weil die aktuellen Bedingungen meist durch schlechte Personalausstattung gekennzeichnet sind.“, so Sabrina Kiwit, Gewerkschaftssekretärin im Bereich Gesundheitswesen. „Mit dem Streik am 7.3. wollen wir genau diese überwiegend weiblichen Beschäftigten sichtbar machen. Deswegen haben wir das Motto gewählt: „Die Welt steht still, wenn wir die Arbeit niederlegen.““
Die Beschäftigten im Gesundheitsbereich treffen sich ab 9 Uhr vor dem Klinikum Dortmund an der Beurhausstr.
Die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst treffen sich an der Steinwache/Nordausgang des Hauptbahnhofes Dortmund.
Ab 10 Uhr setzen sich die beiden Demonstrationszüge in Bewegung und treffen an der Olpe aufeinander, um von dort gemeinsam zum Friedensplatz zu ziehen.
Auf der abschließenden Kundgebung am Friedensplatz sprechen Beschäftigte aus den streikenden Betrieben sowie Andrea Becker, Landesfachbereichsleiterin im Bereich Öffentliche und private Dienstleistungen, Sozialversicherungen und Verkehr. Die Kundgebung wird um 12:30 beendet sein.