Sternekoch im Krankenhaus statt im Fernsehen
Leckere Gerüche und prominenter Besuch im Kamener Krankenhaus. Dort kochte am Mittwochabend kein geringerer als der Sterne- und TV-Koch Nelson Müller aus Essen.
In den Genuss seiner edlen Kochkünste kamen allerdings nicht die Patienten. ZDF-Starkoch Nelson Müller war vielmehr eingeladen worden, um die rund 70 Gäste zu bekochen, die der offiziellen Einweihung der Radiologie beiwohnten: Ärzte, medizinisches Personal, Verwaltungskräfte. Und die ließen sich Autogramme geben, fotografierten den TV-Koch mit ihren Smartphones und schnalzten vor allem entzückt mit der Zunge. „Leeeecker!“
Dabei hatte Nelson Müller gar nicht in die Sterne-Trickkiste gegriffen. Linguine (Nudeln) gab es , Omas Apfelkuchen, Schokobrownies, geschmortes Schaufelstück mit Steckbohnen und Currywurst.
Currywurst und Sternekoch? Passt das? „Aber ja“, Nelson Müller strahlt. Denn für eine richtig gute Currysauce ist nicht nur Tomatensauce notwendig. Müller zählt auf: Schalotten, frische Tomaten und frische Früchte… Dann stoppt eirund grinst. „Naja, das ganze Rezept will ich nicht verraten.“ Nur so viel: Die Wurst selbst ist natürlich ohne Phosphate, auch die Kräuter in den Nudeln sind frisch. „Wir sind schließlich in einem Krankenhaus. Da muss das Menü schon zum Thema Gesundheit passen“, sagt Müller, der selbst am liebsten Eintöpfe ist und dies zu seinem beruflichen Lebensmotto gemacht hat. In seinem Essener Sterne-Restaurant „Schote“ gibt es ebenfalls bodenständige Küche. „Nur neu interpretiert eben.“
In Kürze will der gebürtige Ghanaer, der von deutschen Eltern adoptiert wurde, ein zweites Restaurant in Essen eröffnen. Dennoch nimmt er sich die Zeit für Kochevents vor Ort. Wie im Kamener Krankenhaus, aber auch schon mal bei Porsche, in Kitzbühel, auf der AIDA oder in L.A.
Und so ein Kochevent will organisiert sein. Für das Abendessen, das an Stehtischen eingenommen wurde, reiste Müller schon morgens mit acht Mann im Krankenhaus an. Und die Gäste durften den Ausflug ins Showbusiness ausführlich (aus)kosten. Müller gab geduldig Interviews, beantwortete Fragen und erfüllte Fotowünsche, während er immer mal wieder zum Löffel griff, um eine Sauce zu kosten oder die Steckböhnchen liebevoll zu drapieren.
Von Claudia Behlau
Lesen Sie auch: