Stadtmarkt blüht mit 8. Blumenbörse auf
Riesengroße Pflanzenampeln, kleine Blütenwunder, Spargel frisch vom Feld und duftende Kräuter: Der Stadtmarkt verwandelte sich am Sonntag zum 8. Mal in ein Blumenmeer. Mancher, der über der Blumenbörse sein Gemüse- oder Blumenbeet bestücken wollte, konnte dabei die Hilfe des Trios Gartenzwerge gut gebrauchen. Die bezipfelten Gesellen trugen die Einkäufe und gaben anschauliche Gartentipps direkt vor Ort.
Die Blumenbörse ist längst mehr als nur eine lohnende Quelle für Pflanzen- und Blütenfans. Sie ist fast ein kleines Stadtfest. Rundherum war es am Sonntag schwer, noch Parkplätze zu ergattern. Kein Wunder, lud der Stadtmarkt doch zum längeren Verweilen an. Es dauerte eben seine Zeit, bis man nach dem Blumenkauf das Angebot an Käse, Spargel, Kuchen, Chutneys, Eis und anderen Leckereien durchprobiert hatte. Auf der Bühne wechselten sich die Darbietungen vom TuS Weddinghofen über die Schreberjugend und die Big Band der Musikschule bis zur Gruppe Juicy Jones ab.
Mitten drin warteten historische Tomatensorten auf Käufer. Die gibt es in den letzten Jahren immer häufiger, weiß Theo Brüggemann aus Werne. Nachdem die optisch perfekte aber etwas stereotype Holland-Tomate ihren Siegeszug beendet hat, besinnen sich nicht nur die Hobbygärtner wieder auf das, was schon fast aus den Gewächshäusern verschwunden war. „Grüne Zebra“, „Philona“, „Mirabell“ oder „Schlesische Himbeere“ heißen die Sorten, die ganz unkonventionell daher kommen – und einen ganz eigenen Geschmack haben. Auf den kommt es vielen wieder an: „Hierher kommen viele Kunden gezielt und fragen nach bestimmten Sorten“, sagt Theo Brüggemann.
Blütenmeer in Teamarbeit zaubern
Ihre Stammkundschaft haben auch Silvia und Jörg Höfener. Die beiden sind von Anfang an bei der Blumenbörse dabei und gehören längst zum Inventar. Daheim in Waltrop haben sie eine eigene Werkstatt, in der sie in Teamarbeit Kränze, Hängegestecke und Pflanzschalen entwerfen. Daraus ist längst ein eigenes Gewerbe geworden. Allerdings: Das Ehepaar ist nur auf Märkten und Festen unterwegs – seit zwölf Jahren. Bis Weihnachten dauert das Nomadenleben im Zeichen von Blüten und Natur. Nebenbei bildet Silvia Höfener noch hauptberuflich angehende Floristen in einem Ausbildungszentrum aus.
Zwischen Ständen mit Holzlöffeln, Produkten vom mobilen Hofladen oder dem Glücksrad am Stand der Arbeiterwohlfahrt durfte auch diesmal der Berufsverband der Kleingärtner nicht fehlen. Hier war vor allem eine gute Nase und Geschmack gefragt, denn in einem kleinen Kräuterkarten konnte jeder den Geheimnissen von Schnittlauch, Thymian und eher seltenen Gewächsen wie dem bei Magen-, Appetit- und Hustenproblemen bewährten Ysop auf den Grund gehen. Daneben gab es Vogelhäuschen, schokoladigen Duft der Schoko-Minze und Tipps für die Kräuterspirale zum Mitnehmen.
Die Kinder eröffneten auf ihre ganz eigene Weise die Freiluft-Saison. Die Jugendkunstschule hatte eine riesige Stoffbahn ausgerollt, die mit Farbe und Pinsel in ein großes Blütenmeer verwandelt wurde. Auf den Bungee-Trampolinen ging es im wahrsten Sinne hoch hinaus. Und auf „Nicoles Kinderparty“ war vor direkt neben der Hüpfburg vor allem das Kinderschminken heiß begehrt.
Wer noch Geld übrig hatte, konnte in den angrenzenden Geschäften am Nordberg einiges davon loswerden: Viele Geschäften hatten die Türen zum ersten verkaufsoffenen Sonntag geöffnet und ebenfalls Sonderaktionen vorbereitet.