Neue Flüchtlingsberaterin im Haus Frieden
Abschied und Neuanfang in der Flüchtlingsberatung: Mit einer Andacht und einem anschließendem Empfang ist Joel Zombou, bisheriger Flüchtlingsberater und Ehrenamtskoordinator im Kirchenkreis Unna, offiziell verabschiedet worden. Der Arbeitsbereich wird nun von der Diakonie Ruhr-Hellweg verantwortet. Neue Beraterin ist Angelika Glamoc. Die gemeinsame Feier fand am vergangenen Freitag im „Haus Frieden“ in Bergkamen statt.
Diakonie-Vorstand Christian Korte begrüßte die Gäste aus Kirche, Politik und Gesellschaft. „Die Begleitung und Unterstützung von Flüchtlingen ist eine wichtige Zukunftsaufgabe, die uns noch lange beschäftigen wird. Deshalb möchten wir unser Angebot auch nach dem Ausscheiden von Joel Zombou nachhaltig stärken“, betonte er in einer Ansprache. Nach dem starken Flüchtlingszustrom 2015/16 habe der Kirchenkreis mit der raschen Einrichtung der Beratungsstelle sehr verantwortlich gehandelt. „Mit der Neubesetzung durch Angelika Glamoc und die Anbindung an ein großes und erfahrenes Team bleibt die Flüchtlingsberatung ein verlässliches Angebot im Kirchenkreis.“
Um den Mut zum Aufbruch ging es in der Andacht von Hans-Martin Böcker, Superintendent des Kirchenkreises Unna. Im Mittelpunkt stand der Bibelvers „Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein“ – damit fordert Gott Abraham auf, in ein fernes Land zu ziehen. Er sichert ihm Begleitung und Schutz durch seinen Segen zu und verspricht, dass Abraham seinerseits zu einem Segen für andere werden wird. Am Ende seiner Ausführungen segnete Böcker die beiden Berater und würdigte ihr Tun. Ihnen seien in der Flüchtlingsarbeit viele Menschen anvertraut, die es gelte, im christlichen Geist zu fördern und zu begleiten.
Pfarrer Volker Jeck, Synodalbeauftragter für Flüchtlingsarbeit, bedankte sich bei Joel Zombou, dessen Arbeit von Souveränität, Freundlichkeit und hoher kultureller Kompetenz geprägt gewesen sei. Auch bei Nachfolgerin Angelika Glamoc habe er bereits einen positiven Eindruck gewonnen, so Jeck. Der Einsatz für Flüchtlinge mache Freude, sei jedoch nicht einfach. Integration brauche zunehmend Professionalität, damit das Ehrenamt weiter bestehen könne. „Schön, dass der starke Partner Diakonie dabei ist.“
Pfarrerin Petra Buschmann-Simons, Vorsitzende des ehrenamtlichen Flüchtlingshelferkreises, hob unter anderem das unkomplizierte Miteinander von Haupt- und Ehrenamtlichen hervor. Als einen „Weg mit vielen Emotionen“ bezeichnete rückblickend Joel Zombou seine Arbeit. Er sei gern hier gewesen, habe tolle Menschen kennengelernt und viel Unterstützung erfahren.
Die Ehrenamtlichen seien sehr engagiert, freute sich Angelika Glamoc. „Ich hoffe, dass sich hier auch weiterhin viele Menschen zusammenfinden, um sich gemeinsam für Flüchtlinge einzusetzen.“ Die Kommunikations-wissenschaftlerin und Diplom-Lehrerin hat selbst einen Migrationshintergrund – sie stammt aus dem ehemaligen Jugoslawien und kam 1992 zum ersten Mal nach Deutschland. In der Folge engagierte sie sich auf vielerlei Weise ehrenamtlich für Flüchtlinge. Vor ihrer jetzigen Tätigkeit war sie hauptamtlich als Sozialbetreuerin in einer Flüchtlingsunterkunft des Diakonischen Werkes Dortmund-Lünen tätig. Angelika Glamoc ist wechselweise im „Haus Frieden“ in Bergkamen und im Bürgerzentrum Mühlenberg in Fröndenberg/Ruhr zu erreichen.