SPD macht Michael Makiolla einstimmig zum Landratskandidaten – herbe Kritik gegen Arbeitsplatzabbau bei AB Elektronik
Eins hat Amtsinhaber Michael Makiolla (SPD) seinem Konkurrenten aufseiten der CDU voraus: Die 134 Delegierten des SPD-Kreisverbandes machten in am Samstagmorgen in der Kamener Stadthalle einstimmig zu ihrem Landratskandidaten.
Dass nicht alle Sozialdemokraten so ganz mit ihrem Führungspersonal in der Kreispolitik einverstanden sind, zeigte sich bei der Wahl von Brigitte Cziehso für den Platz 1 auf der Reserveliste. Die aktuelle und wohl auch künftige SPD-Fraktionsvorsitzende erhielt sechs Gegenstimmen bei zwei Enthaltungen, obwohl sie wie auch Landrat Makiolla die gleiche Politik zu verantworten haben.
Bereits der immer wieder aufbrausende Beifall während seiner Kandidatenrede zeigte, dass Michael Makiolla auf eine breite Zustimmung in der Kreispartei stößt. Die Verbesserungen der Kreisfinanzen, neue bildungspolitisch Wirtschaftsförderung auf die Ansiedlung innovativer kleiner und mittlerer Betriebe zur Verbesserung der Arbeitsmarktlage lauten seine Schwerpunkte.
SPD: reine Profitgier der Aktionäre
Beim Punkt Arbeitsplätze gibt es allerdings jetzt einen herben Rückschlag: Die englische Konzernmutter „TT electronics plc.“ hatte am 9. Januar die Produktionsverlagerung ihrer Tochter AB Elektronik GmbH in Werne angekündigt. Betroffen davon sind über 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Motiv sei die reine Profitgier der Aktionäre heißt es in einer am Samstag von den Delegierten verabschiedeten Resolution.
„Diese Betrieb schreibt schwarze Zahlen“, betonte Makiolla. Der Landrat versprach den Beschäftigten alles zur Sicherung ihrer Arbeitsplätze zu tun. Die SPD pocht hier auf den erst im vergangenen Jahr vom Unternehmen unterzeichneten Standortsicherungsvertrag, der bis zum 31. Dezember 2015 gilt.
Gewählt wurden am Samstag auch die SPD-Direktkandidaten für die Kreistagswahl am 25. Mai. Aus Bergkamen sind es Martin Blom, Angelika Chur, Jens Schmülling und Martina Eickhoff; aus Kamen Uwe Zühlke, Christine Hupe, Renate Jung und Martin Wiggermann sowie aus Unna Heinz Steffen, Hartmut Ganzke, Manuela Werbinsky, Ingrid Kroll und Dirk Kolar.