Sehen im Alter: Seniorenkonferenz setzt Schwerpunkt
Delegierte aus zehn kommunalen Seniorenbeiräten und 15 Seniorenorganisationen aus dem gesamten Kreis Unna trafen sich jetzt im Kreishaus Unna zur 58. Sitzung der Kreisseniorenkonferenz (KSK). Schwerpunkt war diesmal das Thema Sehen im Alter.
Vorstandsvorsitzender Hans-Jürgen Allendörfer begrüßte 21 Delegierte im Kreishaus. Als Experte war Walter Görlitz eingeladen, über das Thema Sehen im Alter vorzutragen. Der Vorsitzende des Blinden- und Sehbehindertenvereins e.V. Kreis Unna gab außerdem einen Einblick in die Arbeit der Selbsthilfe in diesem Bereich.
Der Blinden- und Sehbehindertenverein (BSV) ist seit drei Jahren Mitglied in der KSK. Entscheidend für diesen Beitritt war die Erkenntnis, dass bereits heute die überwiegende Anzahl der BSV-Mitglieder 60 Jahre und älter sind. Zu den Ursachen für Seheinschränkungen und Sehverlust im Alter, erläuterte Walter Görlitz, gehörten altersbedingte Sehbehinderungen sowie Augenerkrankungen und deren Folgen. Die Wissenschaft gehe von mehr als 7 Millionen Betroffenen in Deutschland aus und rechne mit rund 10.000 Neuerblindungen pro Jahr.
Nach Angaben des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) leben derzeit über 840 Blindengeldberechtigte und mehr als 300 Sehbehindertengeldberechtigte im Kreis Unna – viele davon in Pflegeeinrichtungen. Görlitz berichtete von einer Studie der Universität Würzburg, der zufolge Alten- und Pflegeheimbewohner augenärztlich schlecht versorgt seien und mahnte: „Ärzte und Psychologen wissen, dass sich Depressionen oder ein Sich-Zurückziehen nicht selten auch auf die Auswirkungen von Augenerkrankungen zurückführen lassen.“ Dabei sei es oft leicht, Abhilfe zu schaffen: „Mit den richtigen Hilfsmitteln, wie einer Brille, einer Leselupe oder einfach nur einer besseren Ausleuchtung des Raumes, konnten 57 Prozent der in der Studie befragten Bewohner mit einer Sehschwäche wieder deutlich besser lesen.“
Die KSK zeigte sich von den Darstellungen so beeindruckt, dass noch auf der Sitzung eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen wurde. Mitstreiter waren schnell gefunden. „Die Versammelten sind sich einig darin, dem Thema Sehbehinderung im Kreis Unna mehr Aufmerksamkeit zu geben“, fasste KSK-Geschäftsführerin Anna Musinszki zusammen. Erste Ideen und Vorschläge, wie man Menschen mit Sehverlust noch besser unterstützen kann, ihren Alltag zu meistern und wie sich vermeidbare Sehverluste durch rechtzeitiges Handeln verhindern lassen, wurden noch während der KSK ausgetauscht und der Arbeitsgruppe mit auf ihren Weg gegeben.
Der Kreisseniorenkonferenz steht beim Kreis Unna eine Geschäftsstelle zur Seite. Als Ansprechpartnerin ist Anna Musinszki unter Tel. 0 23 03 / 27-23 61 oder per E-Mail an anna.musinszki@kreis-unna.de erreichbar. Weitere Informationen zur Kreisseniorenkonferenz finden sich unter www.kreis-unna.de (Suchwort: Kreisseniorenkonferenz).