Polizei griff im vergangenen Jahr 47 Mal bei häuslicher Gewalt ein

Es ist wohl kein Zufall, dass die Kreispolizei einen Tag vor dem Internationalen Frauentag am 8. März die aktuellen Zahlen zur häuslichen Gewalt für 2012 präsentiert hat. 47 Mal mussten die Beamten im vergangenen Jahr einschreiten, weil in der Regel Frauen von ihren Männern misshandelt wurden. In zehn Fällen war die Lage so eskaliert, dass sie ein Hausverbot gegenüber dem Gewalttäter aussprachen.

Bergkamen liegt mit diesen Zahlen im Kreisdurchschnitt. Gegenüber dem Vorjahr mit 57 Polizeieinsätzen in Bergkamen wegen häuslicher Gewalt gibt es sogar einen Rückgang. Über ihr tatsächliches Ausmaß sagt die Statistik allerdings wenig aus. Davon gehen jedenfalls die Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Unna aus. Viele betroffene Frauen wollen ihren schlagenden Männer nicht gleich mit den Mitteln der Strafverfolgungsbehörden begegnen und suchen deshalb Rat und Hilfe bei den Gleichstellungsstellen in den Rathäusern oder beim Frauenforum in Unna.

Vor allem Migrantinnen kennen noch nicht einmal diese Beratungsmöglichkeiten. Dies soll durch eine Aufklärungskampagne in diesem Jahr geändert werden. Unter anderem gibt es im Herbst eine Wanderausstellung zum Thema, die in allen Kommunen des Kreises gezeigt wird.

Jede Menge Informationen dazu werden auch während des Bergkamener Matinees zum Internationalen Frauentag am Sonntag, 10. März, ab 11 Uhr im Treffpunkt geboten. Unter anderem werden an die Besucherinnen und Besucher Popcorn-Tüten verteilt mit dem Aufdruck „Gewalt kommt nicht in die Tüte“. 10.000 Stück davon stellte die Firma Busemann in Overberge für die Aktionen im Kreis Unna zur Verfügung.