Polizei erwischt täglich (!) bekiffte Autofahrer
Kreis Unna. „Kiffen ist für viele Menschen ganz normal geworden. Die Zahl der Autofahrer, die sich unter Drogeneinfluss ans Steuer setzen, ist mittlerweile höher als die Zahl der Personen, die unter Alkoholeinfluss fährt.“ Das sagt der neue Chef der Autobahnpolizeiwache Kamen, EPHK Manfred Blunk. „Es gibt keinen Tag, an dem wir nicht jemanden mit Drogen am Steuer erwischen“, sagt Blunk.
Er und seine Kollegen von der Autobahnpolizei sind für 260 Kilometer auf der A1 und A2 rund um das Kamener Kreuz sowie für Teile der B1 / A44 und für die B 236 zuständig. Und dort werden immer wieder Autofahrer erwischt, die Drogen konsumiert haben. Das findet die Polizei alles andere als spaßig und greift deshalb hart durch.
Drogen im Körper sind durch eine Speichel- oder Urinprobe sofort feststellbar; durch eine Blutprobe ohnehin.
Was viele „berauschte“ Autofahrer nicht wissen. Der Drogengenuss lässt sich noch Tage später feststellen. Blunk: „Wir können an Silvester nachweisen, wenn Weihnachten jemand gekifft hat.“
Der Führerschein ist dann weg. Gnadenlos. Und er kommt auch nicht so schnell wieder: Für die Wiedererlangung der Fleppe müssen Autofahrer, die unter Drogenverdacht stehen, monatelang ein einwandfreies Blutbild nachweisen. Immer wieder. „Auf eine eigene Kosten. Mit der Nachschulung kann das in die Tausende gehen“, sagt Blunk.
Von Claudia Behlau