18-Jährige stirbt nach Unfall auf der Münsterstraße in Lünen

Eine 18-jährige Dortmunderin ist am Sonntag nach einem Verkehrsunfall auf der Münsterstraße in Lünen gestorben.

Zum Unfallzeitpunkt gegen 15.20 Uhr war ein 28-jähriger Mann aus Lünen auf der Münsterstraße in Fahrtrichtung Werne unterwegs. Aus bislang ungeklärter Ursache geriet er zwischen den Einmündungen zur Oststraße und zur Straße Im Hoerm auf die Fahrspur des Gegenverkehrs. Dort kollidierte sein Auto frontal mit dem eines 20-jährigen Dortmunders.

Bei dem Unfall wurden beide Fahrer sowie die beiden Mitinsassen des Dortmunders – ein 19-Jähriger aus Werne sowie die 18-jährige Dortmunderin – schwer verletzt. Der 20-Jährige und die 18-Jährige mussten von der Feuerwehr aus ihrem Auto befreit werden. Alle Verletzten wurden mit Rettungshubschraubern bzw. einem Rettungswagen in umliegende Krankenhäuser gebracht. Dort erlag die 18-Jährige ihren Verletzungen. Bei dem 20-Jährigen besteht Lebensgefahr.

Die Münsterstraße musste für die Dauer der Unfallaufnahme komplett gesperrt werden. Gegen 18.15 Uhr wurde sie wieder für den Verkehr freigegeben.




Kellerbrand am Zentrumsplatz – 120 Retter im Einsatz

Jede Menge Glück hatten am Sonntagabend die Bewohner des großen Mehrfamilienhauses am Zentrumsplatz. Kurz vor 19 Uhr war im Keller ein Brand ausgebrochen. Obwohl die Feuerwehr acht Trupps unter Atemschutz zur Bekämpfung des Feuers einsetzen musste und es entsprechend lange gedauert hatte, bis es unter Kontrolle war, wurde niemand verletzt.

Brand Zentrumsplatz (3)Das gilt auch für die vier Personen, darunter ein Kind, die unvernünftiger Weise, auf eigene Faust durch das Treppenhaus ins Freie flüchteten. Sie wurden sofort von Feuerwehrleuten zu einem Rettungswagen gebracht, der inzwischen eingetroffen war. Die Untersuchung ergab aber, dass ihnen nichts passiert war.

Brand Zentrumsplatz (13)Unvernünftig verhielten sich auch andere Bewohner, die sich aus den geöffneten Fenstern gelehnt hatten, um von oben die Rettungsarbeiten zu beobachten. Unvernünftig deshalb, weil direkt unter ihnen an einer Hausecke dicker Rauch aus dem Keller quoll. „Es gibt für die Feuerwehr nichts Schlimmeres als ein Kellerbrand“, erklärte Feuerwehrsprecher Ralf Bartsch. Wenn der Rauch durchs Treppenhaus zieht, ist eine Flucht auf normalem Weg kaum möglich.

Brand Zentrumsplatz (11)Ganz schlimm wird es, wenn dieser giftige Rauch in die Wohnungen zieht. Die Feuerwehr war auf diesen Fall vorbereitet. Die Rettung wäre dann über die Teleskopmastbühne der Löschgruppe Oberaden von außen erfolgt. Dies wurde dank der erfolgreichen Löscharbeiten im Keller nicht notwendig. Im Gebäude waren eine Reihe von Feuerwehrleuten unterwegs, um die Bewohner zu beruhigen. Das gilt insbesondere für die Bewohner einer Pflegeeinrichtung in dem Haus.

Als die Alarmierung um 18.54 Uhr ausgelöst wurden und auch die Sirenen heulten, musste die Kreisleitstelle vom schlimmsten Fall ausgehen. Da möglicherweise von bis zu 71 betroffenen Personen ausgegangen werden musste, erhielt die Bergkamener Feuerwehr Unterstützung von den Feuerwehren der Nachbarstädte. Es waren vier Notärzte und zehn Rettungswagen vor Ort. Alarmiert wurde auch das DRK, das sich am Rathaus in Bereitschaft hielt. Auf einem Platz bei Kaufland landete der Rettungshubschrauber. Zur Unterstützung hatte der Katastrophenschutz des Kreises Unna seinen mobile Fernmeldezug nach Bergkamen geschickt.

IBrand Zentrumsplatz (10)nsgesamt waren im Bereich des Zentrumsplatzes 120 Rettungskräfte im Einsatz gewesen. Damit der Einsatz reibungslos verlaufen konnte, hatte die Polizei die Töddinghauser Straße zwischen den Kreiseln an Friedenskirche und am Rathaus für den Durchgangsverkehr gesperrt.

Was letztlich den Kellerbrand ausgelöst hatte, ist noch unklar. Die Polizei konnte erst die Ermittlungen im Keller aufnehmen, nachdem die Hochleistungslüfter der Feuerwehr den Rauch nach draußen befördert hatten.




Gefahrgut-Unfall: Autobahnkreuz Dortmund-Nordwest bis Sonntagmorgen gesperrt

Zu einem Verkehrsunfall mit einem Gefahrguttransporter kam es am Samstagmorgen gegen 10:20 Uhr auf der A 2 im Bereich des Autobahnkreuzes Dortmund-Nordwest.

Ein 37-jähriger, polnischer Fahrzeugführer befuhr mit seiner Sattelzugmaschine die A 2 in Fahrrichtung Hannover. Aus noch ungeklärter Ursache verlor er die Kontrolle über das Fahrzeug, kam nach rechts ab, lenkte gegen und durchbrach im Anschluss die Mittelschutzplanke auf einer Länge von ca. 30 Metern. Die Zugmaschine kam auf der Richtungsfahrbahn Oberhausen zum Liegen, der Anhänger im Bereich der Mittelschutzplanke.

Beladen war das Fahrzeug mit ca. 25.000 Litern Isopropanol, eine Alkohollösung, die leicht entzündbar ist. Geringe Mengen des Stoffes liefen aus und konnten durch die Feuerwehr gebunden werden. Die Bergungsarbeiten dauern derzeit noch an.

Nach jetzigem Stand bleibt das Autobahnkreuz Dortmund-Nordwest bis in die frühen Morgenstunden komplett gesperrt, der Verkehr wird abgeleitet. Der Fahrer wurde bei dem Unfall leicht verletzt. Die Schadenshöhe kann nicht genau beziffert werden, liegt aber wohl deutlich im sechsstelligen Bereich.




Sommerparty zum Stadtjubiläum mit Nico & Vinz und „Just Pink!“

Eine heiter-flockige Sommerparty soll auf dem Stadtmarkt den ersten großen Tag des Bergkamener Jubiläumsfests am 4. Juni abschließen. Antenne Unna präsentiert hier als eine Art Geburtstagsgeschenk die Chart-Stürmer Nico & Vinz und die hochkarätige Coverband „Just Pink!“. Das große Geheimnis um den Top-Act lüfteten am Donnerstag im Rathaus der Chefredakteur von Antenne Unna Thorsten Wagner, der Marketingleiter des Lokalradios Thomas Grefenbrock sowie Thomas Hartl und Karsten Quabeck vom Stadtmarketing.

Nico & Vinz
Nico & Vinz

Just Pink!
Just Pink!

Nico & Vinz setzten sich vor gut zwei Jahren mit ihrem Super-Hit „Am I Wrong“ an die Spitze der britischen Hitparade. Dies gelang norwegischen Künstlern lediglich nur ein Mal 29 Jahre vorher: der Band „Aha“. In Deutschland kletterte dieser Song auf Platz. Seitdem gehören die Hits des Hiphop- und Afropop-Duos zu beständigen Repertoire von Antenne Unna, erklärt Thorsten Wagner.

Zum Aufwärmen betritt die Coverband „Just Pink!“ die Bühne auf dem Stadtmarkt. Rund zwei Stunden werden sie die Hits des US-amerikanischen Superstars Pink präsentieren. „Just Pink hat das komplette Pink-Repertoire drauf und zieht auf Stadtfesten auch schon mal zehntausend Leute in seinen Bann“, berichtet Thorsten Wagner.

Auf Bergkamen wartet an diesem ersten Juni-Wochenende ein Mammut-Programm. Hier sind nur einige Höhepunkte

Am Samstag, 4. Juni:

  • 12 bis 15 Uhr Helfer und Rettertag mit Feuerwehr, DRK, DLRG und THW auf dem Nordberg
  • 12 bis 16 Uhr Fest der Kulturen und Städtepartnerschaftsfest auf dem Platz der Partnerstädte
  • 12 bis 16 Tag der offenen Tür der Stadtverwaltung (40 Jahre Rathaus, das Bürgerbüro bleibt allerding geschlossen!) – auch in der Stadtbibliothek, Stadtmuseum, Jugendkunstschule (Pestalozzihaus) und VHS (Treffpunkt)
  • 16 Uhr Sternmarsch zum Stadtmarkt
  • 16.30 Uhr Festreden – es gratuliert unter anderen NRW-Innenminister Ralf Jäger
  • Ab 17.30 Uhr präsentiert Antenne Unna „Just Pink!“ und Nico & Vinz
  • 22.45 Uhr Feuerwerk

Am Sonntag, 5. Juni:

  • 10 Uhr Gottesdienst in der Friedenskirche zum Stadtjubiläum
  • 10 Uhr Oldtimer-Ausstellung auf dem Nordberg und Oldtimer-Rallye durch alle Stadtteile
  • 11 Uhr musikalische und sportliche Programm auf dem Stadtmarkt
  • 17 Uhr Volkslauf und Volksradfahren (Anmeldung für den Lauf und fürs Radfahren sind noch möglich: Mail: sportamt@bergkamen.de, Tel.: 02307/965460)
  • 18 Uhr Rebel Tell Band
  • 20 Uhr Ausklang

Präsentierten das Jubiläums-Festprogramm (l.): Thomas Hartl, Karsten Quabeck, Thomas Grefenbrock und Thorsten Wagner
Präsentierten das Jubiläums-Festprogramm (l.): Thomas Hartl, Karsten Quabeck, Thomas Grefenbrock und Thorsten Wagner




Der Mörder ist der Gärtner: 71-jähriger Tatverdächtiger festgenommen

Die Polizei hat am Mittwoch einen 71-jährigen Mann festgenommen. Er steht laut Staatsanwaltschaft im dringenden Tatverdacht, am 12. April eine 89-jährige Frau in Dortmund-Sölde getötet und anschließend ihr Haus in Brand gesteckt zu haben. In der Vergangenheit half der Mann aus Warstein der Senioren bei der Gartenarbeit.

Entdeckt wurde der Leichnam der Frau von Feuerwehrleuten während ihres Löscheinsatzes. Der Leichnam wies Stichverletzungen auf. Die durchgeführte Obduktion hat bestätigt, dass die Frau aufgrund massiver Gewalt verstorben ist. Das Haus der Frau wurde nach Tatbegehung unter Zuhilfenahme von Brandbeschleuniger in Brand gesetzt, dies hat die Begutachtung des Tatortes durch einen Brandsachverständigen ergeben.

Am Mittwoch nahm die Polizei den 71-jähriger Mann aus Warstein fest. „Die Spurenauswertungen am Tatort haben Hinweise hinsichtlich des Festgenommenen geliefert. Der Mann ist der Getöteten nach eigenen Angaben in der Vergangenheit im Garten zur Hand gegangen“, teilen Polizei und Staatsanwaltschaft mit.

Zur Tat hat der Tatverdächtige bislang keine Angaben gemacht. Der dringend Tatverdächtige wird am heutigen Tag dem zuständigen Haftrichter vorgeführt. Die Staatsanwaltschaft Dortmund hat einen Haftbefehl wegen Mordes und besonders schwerer Brandstiftung beim zuständigen Amtsgericht beantragt. Dieser Haftbefehl ist inzwischen erlassen worden.




78-Jährige weiterhin spurlos verschwunden

Die seit dem Montagmorgen gegen 8:00 Uhr aus Kamen-Methler vermisste 78-Jährige Helga Cassens bleibt weiterhin spurlos verschwunden. Insbesondere aufgrund der herrschenden Wetterlage von Temperaturen um den Gefrierpunkt, wurden die Suchmaßnahmen nach der an Alzheimer erkrankten und daher vermutlich desorientiert umherirrenden Vermissten in den Abendstunden intensiviert.

Mit Hilfe von Flächensuchhunden der Feuerwehr Iserlohn und aus verschiedenen Standorten des DRK, sowie Helfern der freiwilligen Feuerwehr der Löschgruppen Kamen-Methler, -Westick und -Wasserkurl wurde der Kurler Busch, als auch sämtliche Gärten und frei zugängliche Flächen innerhalb der Wohnbebauung in Kamen-Methler nach der vermissten abgesucht. Ferner wurde unter erneuter Hinzuziehung eines Polizeihubschraubers verschiedene Freiflächen in Kamen-Methler und aufgrund eines Zeugenhinweises eine Freifläche zwischen Kamen-Heeren und Bönen abgesucht. Die bis in die frühen Morgenstunden dauernden Suchmaßnahmen mussten schließlich ergebnislos abgebrochen werden.

Über weitere Suchmaßnahmen wird im Laufe des heutigen Tages entschieden.

Die Polizei Unna bedankt sich ausdrücklich für den engagierten Einsatz der freiwilligen Helfer und bittet die Bevölkerung darum, weiterhin Ausschau nach der Vermissten zu halten.

Beschrieben wird sie folgendermaßen: 175 – 180 cm, normale Statur, kurze, schwarze Haare, Brille, bekleidet mit dunkelroter Steppjacke, schwarze Hose, schwarze Schuhe, eventuell Gehstock. Es ist nicht auszuschließen, dass sich die Vermisste mit öffentlichen Verkehrsmitteln entfernt hat. Bei Antreffen der Frau bitte Nachricht an die Polizei Unna unter 02303 921 3535 oder 921 0.




Notfalldarstellung im Jugendrotkreuz: Das ganze Jahr Halloween

Das Jugendrotkreuz Bergkamen hatte an diesem Wochenende zu einem Grundlehrgang für Notfalldarsteller in den Räumlichkeiten des DRK am Stadion eingeladen. 14 Jugendrotkreuzler lernten dabei Grundkenntnisse und Fertigkeiten für eine wirklichkeitsnahe Darstellung von Unfallopfern. Sie übten dabei nicht nur das Verhalten von „Opfern“, sondern brachten sich mit Schminke wie im Theater unterschiedliche Verletzungen bei.

Realistische Notfalldarstellung auf dem Parkplatz am Bergkamener Hallenbad
Realistische Notfalldarstellung auf dem Parkplatz am Bergkamener Hallenbad

Am Ende des Lehrganges waren die Teilnehmer fit,  an Übungen, Ausbildungen und Wettbewerben im Bereich der Ersten-Hilfe, des Sanitätsdienstes oder öffentlichen Präsentationen teilzunehmen. Ein Ziel ist es, so Helfer, Sanitäter, Feuerwehrleute oder Ärzte auf den Ernstfall vorzubereiten. „Wer den Ernstfall übt, ist dem Stress im Einsatz besser gewachsen“, erklärt das JRK Bergkamen.

Sieht echt schlimm aus, ist, aber alles nur geschminkt.
Sieht echt schlimm aus, ist, aber alles nur geschminkt.

Ziel der Notfalldarstellung ist es, das Unfallgeschehen möglichst wirklichkeitsgetreu widerzuspiegeln und das Verhalten von verletzten und betroffenen Personen so realistisch wie möglich darzustellen. Unterstützt wird dieses durch eine passende Maske und Schminke, sowie Kostümen und Requisiten.
Die Notfalldarstellung in Bergkamen gibt es seit über 15 Jahren. In dieser Zeit ist sie weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Die Leitung der Notfalldarstellung in Bergkamen und im Kreis Unna liegt den Händen von Regina Klose.

Die Notfalldarsteller treffen sich immer am 2. Montag im Monat von 18.30 – 20. 30 Uhr in den Räumlichkeiten des Deutschen Roten Kreuzes, am Stadion 3 in Bergkamen.  Dabei kommen alle interessierten Jugendrotkreuzler aus dem ganzen Kreis Unna zusammen.  Mitmachen kann jeder ehrenamtlich und kostenlos ab 14 Jahren, der sich für Schauspielerei und Erste-Hilfe interessiert und Spaß am Schminken hat.  Die Übungen finden meist am Wochenende statt.




Schwerer Lkw-Unfall am Stauende – 25-jähriger Niederländer eingeklemmt

Ein schwerer Lkw-Unfall am Stauende auf der A2 im Bereich des Kamener Kreuzes sorgt in Fahrrichtung Oberhausen immer noch für starke Behinderungen. Hierbei wurde ein 25-jähriger Niederländer im Führerhaus eingeklemmt und schwer verletzt. „Die Ausfahrt A1 Kamener Kreuz auf die A2 (Münster Richtung Dortmund) ist gesperrt. Es bestehen leider weiterhin Verkehrsbehinderungen durch Sperrungen und Bergungsarbeiten bis voraussichtlich heute Abend 19:00 Uhr“, teilt die Polizei mit.

Um 11.52 Uhr fuhr laut Polizei ein 56-jähriger Lkw-Fahrer aus Obermaßfeld-Grimmenthal mit seinem Sattelzug auf dem rechten Fahrstreifen der A 2. Als er vor sich den sich aufstauenden Verkehr bemerkte, bremste er sein Fahrzeug langsam ab. Kurz vor dem Stillstand verspürte er einen heftigen Ruck – ein anderer Lkw war auf das Heck aufgefahren.

Der nachfolgende Fahrer, ein 25-jähriger Mann aus den Niederlanden, bemerkte offensichtlich das Stauende und den bremsenden Lkw vor sich nicht rechtzeitig. Als er selber bremste und noch versuchte nach rechts auszuweichen, war es schon zu spät. Nachdem er auf das Heck des Vordermannes aufgefahren war, schleuderte er nach rechts in die Schutzplanken. Durch die Wucht des Aufpralls wurde das Führerhaus des Sattelzuges stark deformiert und der 25-Jährige darin eingeklemmt.

Rettungskräfte der Feuerwehr mussten ihn mit schwerem Gerät aus der Fahrerkabine befreien. Anschließend wurde er zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus transportiert. Der 56-Jährige verletzte sich leicht. Allerdings wurde auch er in ein Krankenhaus eingeliefert. Beide Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden. Es entstand ein geschätzter Sachschaden von rund 100.000 Euro. Wegen auslaufender Kraftstoffe wurde auch die untere Wasserbehörde alarmiert.

Derzeit sind die Fahrstreifen der A 2 bis auf den rechten Fahrstreifen wieder frei. Die Ausfahrt A1 Kamener Kreuz auf die A2 (Münster Richtung Dortmund) ist gesperrt. Es bestehen leider weiterhin Verkehrsbehinderungen durch Sperrungen und Bergungsarbeiten bis voraussichtlich heute Abend 19:00 Uhr.




Dreist oder dumm – Betrüger versucht die Feuerlöscher-Masche zum zweiten Mal

Ein mutmaßlicher Betrüger hat sich am Montag als Brandschutzmitarbeiter in einem Supermarkt ausgegeben um angeblich Feuerlöscher zu überprüfen.

Die Masche ist dreist. Ein Mann ruft in einem Supermarkt in Dortmund-Wellinghofen an und gibt vor, von der Firma „Phönix-Brandschutz“ zu sein. Sein Auftrag sei es, die Feuerwehrlöscher in dem Markt zu überprüfen und zu warten. Als der falsche Brandschutzexperte kurze Zeit später in dem Lebensmittelgeschäft auftauchte, rochen die Mitarbeiter den Braten.

Vor drei Jahren hatte der Betrüger es dreisterweise bereits mit der gleichen Masche versucht. Die Feuerlöscher beklebte er damals mit gefälschten TÜV-Siegeln. Für die Prüfung verlangte er Barzahlung, die er auch bekam. Nicht jedoch am heutigen Tag.

Die Angestellten alarmierten die Polizei. Der Mann verließ daraufhin blitzschnell den Laden und fuhr in einem Renault-Twingo davon. Der kleine Pkw konnte kurze Zeit später im Nahbereich von den Beamten angehalten werden. Der Tatverdächtige befand sich mit zwei weiteren Personen im Wagen.

Konfrontiert mit den Vorwürfen verhedderte sich der 43-jährige Gelsenkirchener immer mehr in Widersprüchen bis er schließlich anfing die Polizisten zu beleidigen und zu bedrohen.

Ihn erwartet jetzt eine Anzeige wegen versuchtem Betrugs, Beleidigung und Bedrohung.




Nach Infoabend zur Rettungs-App ist klar: Viele wollen helfen

Der Ruf nach Unterstützung blieb nicht ungehört: Zahlreiche qualifizierte Ersthelfer wollen mit ihrem Engagement, ihrer Zeit und ihrem Know-how dazu beitragen, dass im Kreis Unna eine sogenannte Rettungs-App etabliert werden kann.

Zahlreiche Ersthelfer aus dem ganzen Kreis informierten sich über die Rettungs-App. Foto: C. Rauert – Kreis Unna
Zahlreiche Ersthelfer aus dem ganzen Kreis informierten sich über die Rettungs-App. Foto: C. Rauert – Kreis Unna

Rund um die Auftaktveranstaltung am Montagabend im Kreishaus ließen sich potentielle Lebensretter bereits registrieren. Bei der kick off-Veranstaltung gab es dann vor allem Informationen. Dr. Ralf Stroop, Leitender Notarzt im Kreis Gütersloh, „Vater“ der dort schon eingeführten Rettungs-App und im Verein Mobile Retter e.V. aktiv, schilderte, wie die Idee der Rettungs-App entstanden ist und wie die Alarmierung konkret funktioniert.

Stroop blieb aber nicht bei trockener Theorie, sondern spielte bei der Veranstaltung auch immer wieder eine (fingierte) Alarmierung von Ersthelfern über die Smartphone-App ein.

Die Idee der ersten Hilfe per Smartphone ist denkbar einfach. Es geht um schnelle Hilfe von nebenan. Fachlich kundige und für den App-Einsatz nochmal geschulte Freiwillige in der Nähe könnten – so sie denn über einen in der Rettungsleitstelle eingegangenen Notruf Bescheid wüssten – die ersten Minuten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes durch Erste Hilfe wie eine Herzdruckmassage überbrücken. Hintergrund ist die Erkenntnis, dass gerade bei einem Kreislaufstillstand jede Sekunde zählt.
Geeignet für den natürlich passwortgeschützten und ausdrücklich freiwilligen Rettungseinsatz per Smartphone-App sind Menschen, die eine berufliche Qualifikation mitbringen wie z.B. Krankenpflegekräfte, Feuerwehrleute, Arzthelfer, Rettungssanitäter, Rettungsschwimmer, Polizisten oder Ärzte – und Vertreter „aller Zünfte“ waren bei der Auftaktveranstaltung des Kreises dabei.

Um ein flächendeckendes Einsatznetz knüpfen zu können, sind nach Ansicht der Fachleute rund 100 qualifizierte Helfer nötig. Wird diese Marke erreicht, ist der erste konkrete Schritt zur erfolgreichen Etablierung der Rettungs-App gemacht. Eine Registrierung ist z.B. möglich unter www.mobile-retter.de.

Weitere Schritte sollen nun mit Unterstützung des Vereins Mobile Retter e.V. erfolgen. Dr. Stroop bot an, durch den Verein die Rahmenstruktur zu schaffen und dann durch weiteres „Rekrutieren sowie Trainieren und Qualifizieren“ die ehrenamtlichen Helfer fit für den „Fall der Fälle“ zu machen.

Ebenfalls vorbereitet wird beim Kreis die Erstellung einer Schnittstelle, über die die Smartphone-App an die Leitstellentechnik in der Rettungsleitstelle des Kreises angebunden wird.




Notfallseelsorger Willi Wohlfeil. Einer fuhr zu schnell

Pfarrer Willi Wohlfeil lebt in Bergkamen. Seit dem 1. September 2005 ist er der Koordinator der Notfallseelsorge und Feuerwehrseelsorger der Feuerwehren im Kreis Unna. Die Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger im Kreis Unna betreuen Angehörige nach dem Erhalt einer Todesnachricht, Polizeibeamte beim Überbringen von Todesnachrichten, Angehörige nach einer erfolglosen Wiederbelebung, Eltern bei Kindernotfällen und plötzlichem Kindstod, Angehörige und Leichtverletzte am Unfallort, Menschen bei Suizidversuch, Angehörige nach Suizid, Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten nach psychisch belastenden Einsätzen.

Willi Wohlfeil in Aktion  beim "Crash Kurs NRW" (Foto: Ute Hellmann, Pressestelle Kreispolizeibehörde Unna)
Willi Wohlfeil in Aktion beim „Crash Kurs NRW“ (Foto: Ute Hellmann, Pressestelle Kreispolizeibehörde Unna)

Willi Wohlfeil gehört seit einigen Jahren zu den Akteuren beim „Crash Kurs NRW“, einer Kampagne, bei der landesweit Polizei, Feuerwehr, Sanitäter, Ärzte, Notfallseelsorger und andere gemeinsam versuchen, die Zahl der Verkehrsunfälle mit Jungen Fahrern nachhaltig zu verringern.

Anlässlich des Blitzmarathons am 21. April 2016 hat Willi Wohlfeil als Notfallseelsorger folgenden Beitrag verfasst:

„Freitagabend gegen 23 Uhr in einer lauen Frühlingsnacht. Ein junger Mann, in guter Stimmung, cool drauf, fährt auf einer Landstraße. Seit drei Jahren hat er den Führerschein. Neben ihm sitzt seine hübsche Freundin, sie ist 16 Jahre alt. Sie kommen von einer Party bei Freunden. Die Musik dröhnt aus der Anlage. Er ist viel zu schnell unterwegs. In einer Kurve verliert er die Kontrolle über seinen Porsche. Ein Baum rast auf ihn zu, dann ist es dunkel, er weiß nichts mehr.

Die Feuerwehr alarmiert die Notfallseelsorge zur Einsatzstelle. Da ich Rufbereitschaft habe, ziehe ich mir die Einsatzweste über, nehme meinen Rucksack, der griffbereit steht und fahre los. Beim Eintreffen an der Einsatzstelle sehe ich das völlig verbeulte, inzwischen aufgeschnittene Auto und denke ein schöner Porsche war es mal, der Traum vieler junger Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen, jetzt nur noch ein Haufen Blech, Schrott.

Der Einsatzleiter informiert mich: Zwei Personen im Fahrzeug eingeklemmt, zu schnell gegen einen Baum gefahren. Die Beifahrerin 16 Jahre jung war sofort tot, der Fahrer ist im Rettungswagen unter Reanimationsbedingungen in die Unfallklinik nach Dortmund unterwegs. Ein junger Feuerwehrmann spielt mit dem Fahrer in einer Mannschaft Handball. Den haben wir zurückgenommen von der Unfallstelle und betreuen ihn durch einen erfahrenen Feuerwehrmann.

Eine Polizistin kommt auf mich zu. „Die Eltern müssen noch informiert werden“, sagt sie. Nun brauch ich weitere Notfallseelsorgende. So überlege ich: Wen kann ich in den Einsatz schicken? Wen kann ich mitten in der Nacht wecken? Wer kann schnell hier vor Ort sein? Ich rufe an und erreiche vier weitere Notfallseelsorgende, die bereit sind, in den Einsatz zu gehen.

Team 1 der Notfallseelsorge muss mit der Polizei gemeinsam der Familie der Beifahrerin mitteilen, dass sie bei einem Verkehrsunfall tödlich verletzt wurde und gestorben ist. Unter der Adresse treffen sie die Oma, den Bruder und die Eltern der Beifahrerin an. Als wir ihnen die schreckliche Nachricht sagen, bricht eine ganze Welt für sie zusammen. Nichts ist mehr so, wie noch vor ein paar Minuten, als die Mutter schon auf ihre Tochter gewartet hatte, weil sie ja nur bis Elf auf die Party durfte. „Was ist passiert? Warum? Ich wusste es, dass da was passiert, wenn sie mit ihm fährt. Hätte ich sie mal besser selbst abgeholt, aber sie wollte es ja nicht. Stimmt das auch, was sie mir sagen?“

Team 2 der Notfallseelsorge trifft auf die Mutter des Fahrers und ihren Lebensgefährten und die kleine Schwester. Der Vater lebt, wie wir erfahren, in einer benachbarten Stadt mit einer neuen Familie. Wir einigen uns darauf ihn später zu benachrichtigen. Die Mutter will sofort ins Krankenhaus. Wie kommt sie dorthin? Wer kümmert sich in der Zeit um die kleine Schwester? Hoffentlich kriegen ihn die Ärzte wieder hin, dass er gesund wird. Die Beifahrerin geht in die 10. Klasse einer Gesamtschule.

Am nächsten Tag ruft mich die Klassenlehrerin an, die ich von einer Fortbildung zufällig kenne. Sie hat es bei Facebook gelesen und fragt mich: „Wie soll ich mit den Freundinnen umgehen? Wie soll ich der Klasse sagen, dass sie nie mehr wieder kommt?“ Wir besprechen, dass ich sie am Montagmorgen in der Schule mit einem Team der Notfallseelsorge begleite und wir ihr helfen die Reaktionen der Mitschüler aufzufangen.

Einer fuhr zu schnell … und das sind die Folgen: 30 Feuerwehrleute, Notärzte, Rettungsassistenten und 10 Polizisten wurden zur Unfallstelle gerufen, mussten hinsehen und helfen wo es keine Hilfe mehr gab. Einige kannten den Fahrer vom Sehen, andere kannten nur den auffälligen Porsche. 29 Schüler und Schülerinnen und Lehrer mussten erfahren, dass eine Mitschülerin gestorben ist. Müssen mit diesem Tod leben und wissen nicht wie.

Acht Notfallseelsorgende ließen sich rufen, überbrachten schlimmste Nachrichten, waren da und versuchten zu unterstützen und auszuhalten, was Schreckliches passiert ist. Drei Familien, Großeltern und Eltern, Geschwister und Verwandte bekamen die Nachricht vom Tod, von der schweren Verletzung überbracht und erlebten, wie eine ganze Welt für sie zerbrach. Sie weinten und waren traurig. Sie waren wütend und hilflos, konnten es nicht glauben und wollten es nicht wahr haben. Sie suchten einen Schuldigen und machten sich selbst Vorwürfe. Freitagabend in einer schönen Frühlingsnacht, viele Menschen hätten gerne diesen Abend zu Hause bei ihren Liebsten verbracht. Wären vielleicht vor dem Fernseher eingeschlafen, hätten mit Freunden gefeiert, getanzt und der Musik gelauscht. Doch einer fuhr zu schnell …“

© Willi Wohlfeil April 2016

Weitere Informationen zur Notfallseelsorge im Kreis Unna erhalten Sie hier: http://notfallseelsorge-unna.ekvw.de/