Wenn jede Sekunde zählt: Mobile Retter schon 132 Mal im Einsatz

Die Hilfsbereitschaft ist beeindruckend groß, das macht der Blick in die Bilanz des ersten Einsatz-Quartals deutlich: Die Rettungs-App war im Oktober 2016 in Betrieb gegangen, bis Jahresende waren die ehrenamtlichen Mobilen Retter schon 132 Mal im Einsatz.

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Landrat Makiolla (Mitte) beim Start der Rettungs-App. Foto: Constanze Rauert – Kreis Unna

Insgesamt 353 kundige Ersthelfer wurden inzwischen geschult und in der Rettungsleitstelle des Kreises Unna als Mobile Retter registriert, 85 weitere haben ebenfalls ihr Interesse bekundet. „Im Notfall zählt jede Sekunde“, unterstreicht Landrat Michael Makiolla in einer Zwischenbilanz und spricht all denjenigen seinen Dank aus, die in Notlagen helfen und mitunter sogar Leben retten. „Im Kampf gegen die Zeit sind die Mobilen Retter eine wertvolle Ergänzung zum etablierten Rettungsdienst“, sagt der Landrat.

Die Ersthelfer werden bei lebensbedrohlichen Notfällen über ihre Mobiltelefone parallel zum regulären Rettungsdienst zu Notfallpatienten in ihrer Nähe gerufen, um schnelle lebensrettende Sofortmaßnahmen einzuleiten, bis der Rettungswagen vor Ort ist. Veranlasst, gesteuert und koordiniert werden die Einsätze durch die Disponenten in der Rettungsleitstelle des Kreises Unna.

Partner des Kreises bei der Einführung und Schulung der Ersthelfer ist der Verein „Mobile Retter e.V.“.
Der Verein führt Buch über alle Einsätze und hat die zusammengetragenen Zahlen, Daten und Fakten analysiert: So werden aktuell im Durchschnitt pro Tag 2,4 Mobile Retter-Alarmierungen ausgelöst, in über zwei Drittel der Alarmierungen findet sich auch ein Mobiler Retter, der den Einsatz übernimmt. Zum Zeitpunkt der Alarmierung sind die Ehrenamtlichen im Mittel 1.450 Meter bzw. 4 Minuten und 21 Sekunden vom Einsatzort entfernt.

An diesen überaus gelungenen Start 2016 wollen alle Beteiligten im neuen Jahr anknüpfen. Um die Einsätze auf möglichst viele Schultern zu verteilen, sind weitere Freiwillige herzlich willkommen. Sie können sich auf der Internetseite www.mobile-retter.de melden. Darauf weist übrigens seit dieser Woche auch ein optischer Hingucker im Foyer des Kreishauses hin, sodass alle Besucher auf die lebensrettende App aufmerksam gemacht werden.

Geeignet für den ausdrücklich freiwilligen Rettungseinsatz per Smartphone-App sind Menschen, die eine berufliche Qualifikation mitbringen wie z.B. Krankenpflegekräfte, Feuerwehrleute, Arzthelfer, Rettungssanitäter, Rettungsschwimmer, Polizisten oder Ärzte.

Weitere Informationen finden sich auch auf der Internetseite des Kreises Unna, www.kreis-unna.de (Suchbegriff: Mobile Retter).




Baustellentoilette an der Fritz-Husemann-Straße abgebrannt

Am Dienstagabend bemerkte gegen 22.10 Uhr ein Zeuge eine brennende Baustellentoilette an der Fritz-Husemann-Straße. Die Wände der Toilette brannten bis zum Eintreffen der Bergkamener Feuerwehr fast vollständig herunter. Es entstand ein Sachschaden von etwa 1000 Euro. Die Brandursache ist noch unklar.

Wer hat Verdächtiges bemerkt? Hinweise bitte an die Polizei in Bergkamen unter der Rufnummer 02307 921 7320 oder 921 0.




37-jähriger Lkw-Fahrer aus Kamen bei einem Unfall auf der A1 schwer verletzt

Bei einem Verkehrsunfall am Dienstagmorgen auf der A 1 bei Unna ist ein 37-Jähriger aus Kamen schwer verletzt worden. In Richtung Köln musste die Fahrbahn vorübergehend komplett gesperrt werden.

Ersten Ermittlungen zufolge war ein 28-Jähriger aus Polen gegen 8.45 Uhr mit seinem Sattelzug auf dem rechten Fahrstreifen der A 1 in Richtung Köln unterwegs. Zwischen dem Kreuz Dortmund/Unna und der Anschlussstelle Kamen-Zentrum musste er sein Fahrzeug verkehrsbedingt abbremsen. Aus bislang ungeklärter Ursache konnte ein dahinter fahrender 37-Jähriger aus Kamen seinen Lkw nicht mehr rechtzeitig bremsen. Es kam zum Zusammenstoß mit dem vorausfahrenden Sattelzug.

Der 37-jährige Fahrer war durch den Unfall vorübergehend in seinem Führerhaus eingeklemmt. Die Feuerwehr befreite ihn schließlich.

Ein Rettungswagen brachte den Kamener schwer verletzt in ein Krankenhaus. Der 28-Jährige blieb unverletzt.

Den entstandenen Sachschaden schätzt die Polizei auf rund 13.000 Euro.

Weil auch ein Rettungshubschrauber dort landete, musste die Fahrbahn in Richtung Köln für etwa 30 Minuten komplett gesperrt werden. Gegen 9.30 Uhr konnten zunächst der mittlere und der linke Fahrstreifen wieder freigegeben werden. Gegen 10.15 Uhr floss der Verkehr dreispurig.




Neujahrsempfang mit viel „positivem Mehrwehrt“ und schwarzen Zahlen

Pünktlich zum neuen Jahr wirft die Stadt Bergkamen ordentlich Geld weg, kaum dass der Haushalt wieder schwarze Zahlen schreibt. Was das wiederum mit „positivem Mehrwert“, einer gescheiterten steuerlichen Selbstanzeige des Bürgermeisters und der Steuererklärung als „science fiction document“ und „point of sale“ zu tun hat? Der traditionelle Neujahrsempfang ließ hier am Samstag kabarettistisch und augenzwinkernd tief blicken. Zuvor waren es aber reale fiskalische und politische Bilanzen, die das neue Bergkamener Jahr einläuteten.

"Geld.Macht.Glücklich" lautete das Motto des Festvortrags von Dr. Harald von Schwarzschieber.
„Geld.Macht.Glücklich“ lautete das Motto des Festvortrags von Dr. Harald von Schwarzschieber.

Volles Haus im Ratssaal zum Neujahrsempfang.
Volles Haus im Ratssaal zum Neujahrsempfang.

Zu diesem Zweck hatte sich der große Ratssaal trotz spiegelglatter Gehwege und satter Nebelschwaden wieder stattlich mit Würdenträgern, Ehrenamtlichen, Vertretern von Vereinen und Verbänden gefüllt. Auch der ehemalige Stadtdirektor Heinrich Brüggemann wollte hören, mit welcher Bilanz Bürgermeister Roland Schäfer mit der Stadt Bergkamen ins neue Jahr geht. Dazu gehörten zuvorderst mehr als erfolgreiche Festivitäten zum 50-Jährigen der Stadt und rund um 40 Jahre Rathaus. Andere Themen waren 2016 bereits alte Bekannte aus dem Vorjahr. Dazu gehörte die Flüchtlingshilfe, die mit der Unterkunft für 600 Personen bis in den August hinein gewaltiges ehrenamtliches Engagement bündelte und einen Flüchtlingshelferkreis mobilisierte, der bis heute sehr aktiv ist – nunmehr mit dem Schwerpunkt Integration.

Bürgermeister Roland Schäfer hielt seinen traditionellen Rück- und Ausblick.
Bürgermeister Roland Schäfer hielt seinen traditionellen Rück- und Ausblick.

Die ehemalige Pestalozzischule ist jetzt ein Haus für Kultur, Familien und Jugend, das Stadtmuseum hat eine Umgestaltung mit der chronologischen Neuordnung der Exponate erlebt – aktuell wird ein Lehrstollen gebaut – und das Feuerwehrgerätehaus in Rünthe unterstützt mit einem Neubau und Investitionen von 2,6 Millionen Euro eine Form von Ehrenamt, das mit 220 freiwilligen Feuerwehrleuten in Deutschland weiterhin seinesgleichen sucht. Im Logistikpark A2 sind auf 33.500 qm 20 Hektar Gewerbefläche mit 400 Arbeitsplätzen vollständig vermarktet – zuletzt stieß die Firma Brammer dazu. Der Wohnturm ist 2016 mit dem Reststumpf endgültig verschwunden, der Neubau beschert der Sparkasse eine neue zentrale Lage anstelle des vormaligen „Hinterhofdaseins“ und auch die Wasserstadt Aden hat ihren 1. Spatenstich erlebt.

Bäder und Eishalle bleiben 2017 das Thema

Für den musikalischen Rahmen sorgte das Altsaxophon-Duo Karin Recheleit-Hatzel und Nikola Seegers.
Für den musikalischen Rahmen sorgte das Altsaxophon-Duo Karin Recheleit-Hatzel und Nikola Seegers.

Kontinuierliche Defizite sind ebenfalls Vergangenheit: Die Stadt ist mit „nicht riesigen“ schwarzen Zahlen immerhin wieder „viel stärker handlungsfähig, als wir das in der Vergangenheit waren“, so Schäfer – ein Erfolg von Kämmerer und Politik. Ein großes Thema werden 2017 die Bäder und die Eissporthalle bleiben. Das neue Zentralbad als Alljahresbad im Bereich des alten Wellenbades erlebt 2017 seine Zentralplanung. Die Eissporthalle stand mit schrumpfenden Besucherzahlen und 500.000 Euro Kosten pro Jahr auf der Kippe. Nun hat sich eine Lösung aufgetan – 2017 müssen noch Verträge geschlossen werden. Schulen und Kindergärten werden weiterhin Investitionen erforderlich machen. Die letzte Hauptschule ist seit 2016 Geschichte. Auch die Fahrrad-Infrastruktur soll mit einem Bürgerradweg an der Landwehrstraße ab 2017 eine Verbesserung erleben.

Ganz bestimmt frisch und nicht aus dem vergangenen Jahr waren diese Knabbereien als Erinnerung an das Stadtjubiläum.
Ganz bestimmt frisch und nicht aus dem vergangenen Jahr waren diese Knabbereien als Erinnerung an das Stadtjubiläum.

Für die Wasserstadt Aden soll im neuen Jahr das Planverfahren zu Ende gebracht werden. Womöglich sind schon Arbeiten an der Spundwand zu erleben. Auch auf privater Ebene tut sich einiges im Stadtbild. Das Sport- und Jagdschützenzentrum ist ein Thema, das „Stadtfenster“ am Busbahnhof mit Wohnungen, Büros, Dienstleistungen und Praxen unter Federführung der UKBS ein anderes. Ein Fragezeichen steht weiterhin hinter dem Einkaufszentrum Bergkamen der ehemaligen Turmarkaden. Immerhin gibt es einen neuen Investor und Gespräche mit der Eigentümergesellschaft. Der Radschnellweg „RS1“ von Duisburg bis Hamm soll auch Bergkamen breite, beleuchtete Fahrbahnen durch den Bund bescheren. Die Internationale Gartenausstellung 2027 wirft mit dem „Zukunftsgarten am Kanalband“ ihre Schatten voraus und könnte Ausbau und Weiterentwicklung von Halde und Nordseite des Kanals „erleichtern“, so der Bürgermeister.

Wahrheiten aus dem Finanz-Tagebuch

Erst war er ganz schön zugeknöpft, der Finanzbeamte Dr. Harald von Schwarzschieber.
Erst war er ganz schön zugeknöpft, der Finanzbeamte Dr. Harald von Schwarzschieber.

Also überwiegend positive Aussichten für die Bergkamener im neuen Jahr. Dafür braucht es wie immer Geld, und davon hatte Dr. Harald von Schwarzschieber alias Frank Astor so einiges im Gepäck. Zumindest verbal entblätterte er heiter Wahrheiten aus dem Tagebuch eines Finanzbeamten, trat auch Bergkamener Türen ein, knackte geheime Tresore und bot dem Bürgermeister prophylaktisch das „Höneß-Dokument“ als Selbstanzeige an. Er gab eine engagierte B2B-Marketingberatung zum Besten, bewältige die Staatsverschuldung mit der Inhaftierung der kompletten FDP-Wählerschaft, erklärte die Steuern zur  Gemeinschaftskasse zwecks Finanzierung der öffentlichen Hobbys und Passivraucher zu Steuerhinterziehern.

Dann ging es mitten hinein ins Publikum - und ordentlich zur Sache...
Dann ging es mitten hinein ins Publikum – und ordentlich zur Sache…

Geld macht eben doch glücklich, so sein Fazit. Ob man es sich bei der fit-for-fun-Seniorengeneration zurückholt, indem man die Hüftgelenke wieder ausbaut oder die Probleme verbal sehr böse der Ur-Ur-Ur-Enkelgeneration vererbt und damit ein „türkisches Problem“ verursacht, mag humoristische Geschmackssache bleiben. Jedenfalls wird sich demnächst wohl jeder wieder nach den weggeworfenen Kippen bücken, denn die sind schließlich „Restguthaben“, die bei Kettenrauchern bis zu 17 Kitas finanzieren. Und: Ruhig mal das Handy beiseitelegen und stattdessen Geld verlieren – das sorgt für einen „positiven“ Mehrwehrt – zumindest psychologisch…

Für Monika Lichtenhof war dieser Neujahrsempfang übrigens der vorerst letzte als Referentin des Bürgermeisters im Bürgermeisterbüro.




Vermisste Frau tot in der Ruhr aufgefunden – keine Anzeichen auf Fremdeinwirkung

Die 77-jährige Unnaerin, die von der Polizei Unna am heutigen Tag (05.01.2017) gesucht wurde, ist in der Nähe eines Campingplatzes in Fröndenberg-Dellwig tot in der Ruhr aufgefunden worden. Einsatzkräfte der Feuerwehr hatten den Bereich mit Booten abgesucht und entdeckten die Vermisste. Hinweise auf strafbare Handlungen haben sich bisher nicht ergeben.




Gestohlener Kinder-Notfallrucksack lag hinter einem Glascontainer

Der am 28. Dezember 2016 in Werne aus einem Rettungswagen gestohlene Kinder-Notfallrucksack ist wieder aufgetaucht. Am vergangenen Mittwoch erhielt die Polizei einen Hinweis auf den Verbleib des Rucksacks. In der Nähe eines Spielplatzes in der Straße Thünen in Werne wurde er hinter einem Glascontainer gefunden. Er wurde der Feuerwehr zurückgegeben. Sie überprüft jetzt, ob etwas gestohlen wurde.




Landrat Michael Makiolla: Gruß zum Jahreswechsel 2016 – 2017

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Landrat Michael Makiolla. Foto: Linda Peloso – Kreis Unna
Landrat Michael Makiolla. Foto: Linda Peloso – Kreis Unna

das Jahr 2016 ist noch nicht ganz zu Ende, da richten wir unsere Blicke, unsere Wünsche und Erwartungen schon auf das neue Jahr. Bevor wir uns mit den Chancen, Aufgaben und Herausforderungen beschäftigen, die sich 2017 für uns im persönlichen Umfeld, im Arbeitsleben oder in der Gemeinschaft stellen, lassen Sie uns die Tage rund um den Jahreswechsel zum Anlass nehmen, um zur Ruhe zu kommen. Entspannung und Besinnlichkeit tun gut in einer Zeit, die immer schneller zu vergehen scheint.

Und in der Tat – es hat sich vieles bewegt im nun endenden Jahr 2016. Vielerorts im Kreis Unna habe ich in den vergangenen Monaten eine Stimmung wahrgenommen, die mir Mut weit über die Jahreswende hinaus macht: Wir sind eine Region im Aufbruch, in der sich viele Menschen mit den für sie, für uns alle wichtigen Fragen beschäftigten. Wie sichern wir unsere persönliche Zukunft – und die soziale und wirtschaftliche Zukunft der Gesellschaft, in der wir leben? Wie meistern wir die Integration der in den letzten Jahren zu uns gekommenen und weiter kommenden Menschen? Und wie schaffen wir es, gute Bildung und damit gute Chancen gerade für Jüngere zu organisieren?

In der Kreisverwaltung haben wir die vergangenen Monate wieder genutzt, um Antworten zu finden auf diese zentralen Fragen und den Kreis bestmöglich für die Zukunft auszurichten. In vielen Bereichen ist ein deutliches Fortkommen sichtbar.

4.000 neue Arbeitsplätze

Beispiel Wirtschaft. Mit dem Wegfall des Bergbaus verschwanden bekanntlich zigtausende von Arbeitsplätzen. Die haben wir – und mit „wir“ meine ich unsere Wirtschaft und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna – längst wieder herbeigeschafft. Innerhalb nur eines Jahres, zwischen 2015 und 2016, ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um mehr als 4.000 Menschen gestiegen.

Mit knapp 123.000 Frauen und Männern, die einen festen Arbeitsplatz haben, ist diese Zahl im Zehn-Jahres-Vergleich sogar um satte 20 Prozent gestiegen. Vor einem Jahrzehnt gab es im Kreis Unna rund
100.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Engagement, Ausdauer und gute Ideen haben diese Erfolgsgeschichte möglich gemacht und sind solide Bausteine der von mir eingangs beschriebenen Aufbruchstimmung.

Junge Menschen sind die Zukunft

Damit wir auch in Zukunft in der Wirtschaft an diese Erfolge anknüpfen können, müssen wir schon jetzt an die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von morgen denken. Und die drücken zurzeit noch die Schulbank oder gehen in die Kindertagesstätten.

Wie groß der Wissensdurst beim Nachwuchs ist und wie engagiert schon die Jüngsten bei der Sache sind, erlebe ich immer wieder. Zum Beispiel bei der 100. Kinder-Uni des Kreises, mit der wir rund 1.000 Kinder, Eltern, Lehrer und weitere Interessierte begeistert haben. Seit der ersten Kinder-Uni 2007 haben wir fast 12.900 Teilnehmer (inklusive Exkursionen) gezählt. Das sind immens viele erste Kontakte zur Wissenschaft.

Mit Blick auf die Sicherung des Lebens- und Wirtschaftsraumes kommt es natürlich nicht nur auf diejenigen an, die nach der Schule ein Studium aufnehmen. Genauso wichtig ist es, dass die Jugendlichen, die nach der Schule direkt in den Beruf einsteigen wollen, einen passenden Ausbildungsplatz finden. Dazu müssen sie wissen, was sie wollen und was sie gut können. Mit dem Landesvorhaben „Kein Abschluss ohne Anschluss“ bekommen Schülerinnen und Schüler aller Schulformen im Kreis ab Klasse 8 eine fundierte Berufs- und Studienorientierung, um genau das herauszufinden.

Es gibt aber Bereiche, in denen wir uns noch mehr anstrengen müssen. Ich denke da beispielsweise an die Initiative zur Halbierung der Jugendarbeitslosigkeit bis zum Jahr 2020. Trotz aller Bemühungen stagnierte die Zahl der jungen Arbeitslosen im Kreis Unna 2016. Das hängt mit veränderten Rahmenbedingungen zusammen: Es sind inzwischen zahlreiche zugewanderte Menschen als Flüchtlinge anerkannt und damit auf dem Arbeitsmarkt angekommen – und viele von ihnen sind jung. Erste Erfahrungen zeigen, dass wir sie und alle anderen arbeitslosen Jugendlichen recht schnell in den Arbeitsmarkt integrieren können. Weil nun aber insgesamt mehr junge Menschen Hilfe beim Start ins Berufsleben brauchen, werden wir an der einen oder anderen Stelle nachjustieren müssen.
Wir wissen auch, dass längst nicht alle Menschen ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten können. Das spiegelt auch der Kreishaushalt wider, der 2016 ein Sozialhaushalt war und dies im kommenden Jahr auch bleiben wird. Dass wir für die Schwachen unserer Gesellschaft viel Geld ausgeben, belegt, dass bei uns kein Hilfebedürftiger ohne Hilfe bleibt oder gar durch das soziale Netz fällt.

Dank und Anerkennung für ehrenamtliches Engagement

Dieses Netz wird nicht nur von offiziellen Stellen geknüpft. An diesem Netzwerk arbeiten all diejenigen mit, die sich für Menschlichkeit und Miteinander in unserer Gesellschaft stark machen. Sie haben im zurückliegenden Jahr in besonderer Weise deutlich gemacht, dass ehrenamtliches Engagement ein wesentlicher Stützpfeiler unserer Gesellschaft ist.

Ich erinnere an den Einsatz der vielen Freiwilligen, die die vor Krieg und Verfolgung Geflüchteten begleiten und ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ohne sie hätten wir die angemessene Unterbringung, die bisherige Betreuung und die nun beginnende und gelingende Integration der Flüchtlinge ganz sicher nicht geschafft.

Meine Anerkennung gilt dabei nicht nur denen, die aus Flüchtlingen Angekommene machen, sondern auch den zahlreichen Menschen, die in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens helfen, wo Hilfe gebraucht wird. Ich möchte mich an dieser Stelle ganz ausdrücklich erneut für das große, von Mitmenschlichkeit, sozialen Werten und Hilfsbereitschaft getragene Engagement der ungezählten, oft ehrenamtlich Tätigen bedanken.

Dank sagen möchte ich auch den zahlreichen Haupt- und Ehrenamtlichen, die beispielsweise bei der Feuerwehr, im Rettungsdienst, bei Hilfsdiensten oder auch bei der Polizei dafür sorgen, dass wir sicher leben können. Sie leisten Tag für Tag Außerordentliches und verdienen dafür unsere Wertschätzung.

Für eine weltoffene Gesellschaft

Sie alle festigen durch ihren engagierten Einsatz das Fundament unseres menschlichen Miteinanders und stehen für eine Wertegemeinschaft, die Menschenwürde, Freiheit, Gleichheit und das Recht eines jeden auf freie Entfaltung garantiert. Das sind die Grundlagen für sozialen Frieden in unserem Land, und wir brauchen in dieser herausfordernden Zeit viele Menschen, die unsere Demokratie und unsere weltoffene Gesellschaft verteidigen.

Lassen Sie uns auch daran gemeinsam weiter arbeiten. Ich bin zuversichtlich, dass es uns gelingen wird, unsere Zukunft bei allen Veränderungen, die auf uns zukommen, mutig und gut zu gestalten.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Familien geruhsame Tage, einen guten Rutsch und ein glückliches und gesundes Jahr 2017.

Ihr

Michael Makiolla

Landrat des Kreises Unna




Unfall auf spiegelglatter Straße – Schwerverletzter muss eine Stunde auf Rettung warten

Etwa eine Stunde musste ein Unfallfahrer in der Nacht zu Freitag auf seine Rettung warten. Gegen 23.30 Uhr war ein 23-jähriger Selmer in Werne in Richtung Selm losgefahren. Auf der Selmer Landstraße kurz vor der Gaststätte Mutter Stuff geriet er auf spiegelglatter Fahrbahn ins Schleudern und verlor die Kontrolle über seinen Pkw. Er kam nach rechts von der Straße ab, durchbrach den Zaun einer Pferdekoppel und überschlug sich mehrere Male. Hier blieb das nun unbeleuchtete Fahrzeug mit dem schwerverletzten Fahrer auf der leeren Koppel liegen.

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Foto: Feuerwehr Werne

Gegen 0.50 Uhr bemerkte ein vorbeifahrendes Pärchen aus Selm das Auto. Die beiden jungen Leute öffneten gewaltsam die Fahrertür und nahm die Erstversorgung vor. Der Rettungsdienst sowie der Notarzt kümmerten sich anschließend um den unterkühlten sowie schwer verletzten Mann und brachten ihn in den Schockraum des Marienhospitals nach Lünen.

Da zunächst nicht ausgeschlossen werden konnte, dass sich weitere Personen im Fahrzeug befunden haben könnten, wurden Suchmaßnahmen mit Unterstützung der Feuerwehr Werne im Umfeld durchgeführt. Dabei kam auch ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera zum Einsatz.

Abschließend konnte der Unfallfahrer nach seiner Versorgung im Krankenahaus angeben, dass er allein im Fahrzeug gewesen sei.

Es entstand ein Sachschaden von etwa 4500 Euro. Die Selmer Landstraße musste für den Zeitraum der Unfallaufnahme bis gegen 3 Uhr gesperrt werden. Im Einsatz waren 18 Einsatzkräfte des Löschzugs 1 der Feuerwehr Werne der Rettungsdienst und der Notarzt aus Werne, mehrere Streifenfahrzeuge der Polizei sowie der Suchhubschrauber.




Grußwort von Bürgermeister Roland Schäfer zum Weihnachtsfest und Jahreswechsel 2016/17

Liebe Bergkamenerinnen und Bergkamener,

Neujahr2Weihnachten und Silvester stehen vor der Tür. Wir alle freuen uns darauf, das Jahr 2016 im Familien- und Freundeskreis ausklingen zu lassen. Eine gute Gelegenheit, noch einmal zurückzublicken auf einige besondere Ereignisse im ablaufenden Jahr.

Dieses stand in Bergkamen ganz im Zeichen des runden Stadtjubiläums. 50 Jahre Bergkamen und 40 Jahre Rathaus, darüber hinaus mehr als 20 Jahre Städtepartnerschaften und –freundschaften mit Gennevilliers (Frankreich), Hettstedt (Sachsen-Anhalt), Silifke (Türkei) und Wieliczka (Polen) – das Jubiläumswochenende im Juni sowie zahlreiche weitere Sonderaktivitäten werden uns allen in bester Erinnerung bleiben.

Unterschiedlichste Projekte und Maßnahmen konnten 2016 fertiggestellt werden. Hierzu zählen insbesondere das neue Feuerwehrgerätehaus in Rünthe, der endgültige Abriss des Wohnturm-Sockels und die erfolgreiche Vermarktung der letzten Fläche im Logistikpark A2.

Das Jahr stand aber auch ganz im Zeichen von zukunftsorientierten Entscheidungen für unsere Stadt. So erfolgte nach der offiziellen Genehmigung für den Bau des „Adensees“ der erste Spatenstich als Startschuss für das große Zukunftsprojekt „Wasserstadt Aden“. Zudem wird mit der Vergabe der Internationalen Gartenausstellung IGA 2027 an die Metropole Ruhr auch die Stadt Bergkamen als einer von fünf Zukunftsstandorten besonders profitieren. Ebenso wurden die Grundlagen geschaffen für den Weiterbetrieb der Eissporthalle in Weddinghofen und den Neubau eines Bürgerradweges entlang der Landwehrstraße in Overberge.

Eine große Herausforderung stellte 2016 sicherlich die Begleitung und Betreuung der zugewiesenen Flüchtlinge im Stadtgebiet sowie in der Flüchtlingsunterkunft in Weddinghofen dar. Als Bürgermeister dieser Stadt bin ich besonders stolz darauf, mit welchem Engagement, positiver Energie und persönlichem Einsatz sich die Bergkamener Bevölkerung für die Bewältigung dieser Aufgabe zur Verfügung gestellt hat und damit die Arbeit der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter maßgeblich unterstützen und ergänzen konnte. Dafür möchte ich an dieser Stelle nochmals ausdrücklich meinen Dank aussprechen.

Für das kommende Jahr 2017 sind die Aufgaben bereits formuliert. Die Entscheidung über die künftige Ausgestaltung des neuen Zentralbades in Weddinghofen, die Umstrukturierung der Grundschul-Landschaft in Oberaden, umfangreiche Modernisierungs- und Sanierungsarbeiten an bestehenden Schulgebäuden und die weitere Aufstockung von Kindertagesstätten-Plätzen – es gibt viel zu tun.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein frohes Weihnachtsfest sowie für das kommende Jahr Glück, Gesundheit und Zufriedenheit!

Ihr Bürgermeister

Roland Schäfer




Tanklastzug mit Milch auf der A1 umgekippt

In den frühen Morgenstunden des Mittwochs wurden die Kamener Feuerwehr gegen 2 Uhr auf die Autobahn 1 gerufen. Kurz vor dem Kamener Kreuz war ein Tanklastzug mit Milchumgekippt und der Hänger die Böschung heruntergerutscht. Das Zugfahrzeug lag quer auf der Fahrbahn. Ein Teil der Ladung war durch den Unfall ausgelaufen.

Fotos Ulrich Bonke
Fotos: Ulrich Bonke

Der Fahrer des Lkw hatte sein Führerhaus glücklicherweise vor Eintreffen der Feuerwehr leichtverletzt selbst verlassen können. Aus bislang ungeklärter Ursache verlor, so die Polizei, der 38-jährige Fahrer gegen 2 Uhr die Kontrolle über das Gespann. Der Lkw prallte gegen die rechte Leitplanke und schlitterte an dieser entlang. Nach mehreren Metern wirkten die physikalischen Kräfte und der Sattelzug kippte auf die Seite. Der Anhänger hingegen rutschte über die Leitplanke hinweg eine Böschung hinunter. Nur durch die Deichsel verbunden kam es zu keinem vollständigen Abrutschen des Hängers. Der durch die Wucht des Aufpralls stark zerstörte Anhänger verlor nun sukzessive seine Ladung – tausende Liter Milch.

Die Polizei setzte in der Nacht an den Autobahnzufahrten neuartige Stauwarnschilder ein.
Die Polizei setzte in der Nacht an den Autobahnzufahrten neuartige Stauwarnschilder ein.

Der Fahrer aus Balve erlitt leichte Verletzungen. Zur weiteren Behandlung brachte ein Rettungswagen ihn in ein nahe gelegenes Krankenhaus.

Für die Dauer der Unfallaufnahme war die A1 an dieser Stelle, ca. zwei Kilometer vor dem Kamener Kreuz, nur eingeschränkt befahrbar. Die Bergungsarbeiten dauerten bis in die Mittagsstunden an.

Um den Verkehrsteilnehmern frühzeitig Ausweichmöglichkeiten anzubieten, setzten Polizei und Autobahnmeisterei erstmals auf neue Hinweisschilder. Diese brachte man noch vor den Zufahrten an. Die Stauschilder sollen dem Verkehrsteilnehmer signalisieren, den betroffenen Autobahnabschnitt zu umfahren.

Die Polizei schätzt den entstandenen Sachschaden auf rund 300.000 Euro.

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Älteres Ehepaar hatte viel Glück: Feuer griff vom brennenden Adventskranz nur auf die Tischdecke und einen Stuhl über

Seit Wochen warnen die Feuerwehren vor leichtsinnigem Umgang mit Adventskränzen – jedenfalls wenn sie von echten Kerzen beleuchtet werden. Wie wichtig diese Warnungen sind, zeigte sich am Dienstagmorgen in der Nachbar Werne.

Dank der aufmerksamen Handwerker blieb der Schaden gering.
Dank der aufmerksamen Handwerker blieb der Schaden gering.

Um 8.33 Uhr wurden der Löschzug Stadtmitte und die Löschgruppe Langern zu einem Wohnungsbrand in die Cappenberger Straße gerufen. Dort hatten Kerzen zunächst einen Adventskranz in Brand gesetzt. Das Feuer griff dann rasch auf die Tischdecke und einen Stuhl über.

Zufällig anwesende Handwerker kamen dem älteren Ehepaar zur Hilfe und versuchten mit einem Pulverlöscher die Flammen einzudämmen. Parallel alarmierten sie die Feuerwehr, die bei ihrem Eintreffen die glimmenden Überreste unter Atemschutz ins Freie brachte und dort ablöschte. Die Wohnung wurde mittels Hochdrucklüfter vom Rauch befreit und anschließend mit der Wärmebildkamera kontrolliert.

Der Einsatz für die rund 20 Kräfte, die mit fünf Fahrzeugen ausgerückt waren, war nach rund 30 Minuten beendet. Ebenfalls im Einsatz war ein Rettungswagen, der Notarzt und die Polizei. Der Hauseigentümer verletzte sich bei den Löscharbeiten leicht an der Hand, musste aber nicht ärztlich versorgt werden.

Ohne das beherzte Eingreifen der Handwerker hätte sich das Feuer sicherlich zu einem ausgedehnten Wohnungsbrand entwickelt.