Tütchen mit weißem Pulver im Kreis Unna verschickt – Polizei: Bisher keine Hinweise auf Gesundheitsgefährdung

Im Laufe des Montagvormittags gingen beim Rathaus Werne, dem Katharinenhospital Unna und dem Justizvollzugskrankenhaus Fröndenberg Briefe ein, die ein Tütchen mit weißem Pulver enthielten.

In allen Fällen haben zunächst die örtlichen Feuerwehren die nötigen Maßnahmen zur Gefahrenbewertung und Gefahrenabwehr getroffen. Nachdem eine akute unmittelbare Gefährdung ausgeschlossen war, dauert die Untersuchung der bisher unbekannten Substanz derzeit noch an.

Die Kreispolizeibehörde Unna hat zu allen drei Sachverhalten ein Strafverfahren eingeleitet. Nach Abschluss der Ermittlungen werden die Verfahren der zuständigen Staatsanwaltschaft übersandt. Auf den zu ermittelnden Verursacher werden durch den Einsatz erhebliche Kosten zukommen.




Brand im Wasserpark – Schilf angezündet

‎Vermutlich Jugendliche haben am Sonntagnachmittag gegen 15.45 Uhr im Wasserpark Schilf angezündet. Eine Zeugin hatte gesehen, wie drei Personen sich an der südlichen Parkseite aufhielten. Eine von den Dreien zündete mit einem Feuerzeug das Schilf an, das sich durch den Wind immer wieder entfachte.

Nach dem ersten Löschversuch mit einem Feuerlöscher traf die Feuerwehr ein und löschte das Feuer gänzlich. Die drei Personen flüchteten, nachdem sie das Feuer gelegt hatten in Richtung Busbahnhof. Es handelte sich um zwei männliche und eine weibliche Jugendliche.

Der erste wird als etwa 15 Jahre und 1,70 bis 1,75m groß beschrieben. Er trug eine rote Jogginghose und eine schwarze Jacke. Der zweite Jugendliche war etwa 17 Jahre alt und 1,80m groß. Er hatte einen grünen Mantel und eine Jeanshose an. Die dritte Person war weiblich und hatte braune, lange Haare zum Zopf gebunden. Sie trug eine schwarze Jacke und schwarze Jeanshose.

Wer hat Verdächtiges bemerkt? Hinweise bitte an die Polizei in Bergkamen unter der Rufnummer 02307 921 7320 oder 921 0.




Motorradfahrer fährt auf der Landwehrstraße auf Schulbus auf und verletzt sich – Grundschüler bleiben unverletzt

Ein 32-jähriger Bergkamener befuhr am Freitagmorgen mit seinem Leichtkraftrad die Landwehrstraße in Fahrtrichtung Pelkum, als er gegen 7.35 Uhr in Höhe der Einmündung Gutsweg einen nach rechts abbiegenden Schulbus vor sich übersah.

Der Bus wurde von einem 46-jährigen Mann aus Werne gefahren und in dem Bus befanden sich zum Unfallzeitpunkt 14 Grundschüler. Der Bergkamener fuhr auf den Heckbereich des Busses auf und stürzte anschließend auf die Fahrbahn. Er klagte über Knie- und Rückenschmerzen und wurde durch einen RTW in ein Krankenhaus gebracht.

Die Kinder und der Busfahrer blieben unverletzt. Für die Dauer der Unfallaufnahme wurde eine Fahrspur gesperrt. Auslaufende Betriebsstoffe bei dem Leichtkraftrad wurden seitens der Feuerwehr ab gestreut und es wurde abgeschleppt. Es entstand Sachschaden von wenigen tausend Euro. /Tu.




Frühlingsfest des Oberadener Schützenvereins

Am Sonntag trafen sich auf Einladung des Vorstandes des Schützenvereins Oberaden die Mitglieder um 11.00 Uhr in der Gaststätte „Haus Heil“ zum Frühlingsfest.

Neben dem Landtagsabgeordneten Rüdiger Weiß, dem Oberadener Ortsvorsteher Michael Jürgens, dem Kreistagsmitglied Martin Blom und dem Vorsitzenden des Schützenkreises Unna-Kamen Kurt Erdmann konnte der I. Vorsitzende Dieter Heuer Abordnungen des Blasorchestern „Heimatklänge“ Bergkamen, der Freiwilligen Feuerwehr Einheit Oberaden, des Spielmannszuges Ergste sowie der Schützenvereine Bergkamen, Methler, Niederaden, Overberge und Südkamen begrüßen.

In lockerer Runde wurde das vergangene Jahr nachbetrachtet und intensive Gespräche über die Veranstaltungen des Jahres 2019 geführt:
01. Mai Maibaum-Event „Schützenverein Overberge“
30. Mai Schießen für Jedermann/-frau „Schützenverein Bergkamen“
08. – 10. Juni Schützenfest „Schützenverein Overberge“
15. Juni Dorf- und Kinderschützenfest „Schützenverein Südkamen“
24. August Vogelschießen und Kinderschützenfest „Schützenverein Methler“
30. Aug. – 01. Sept. Schützenfest „Schützenverein Methler“
07. September Dämmerschoppen „Freiwillige Feuerwehr Einheit Oberaden“
14. September Königsball „Schützenverein Niederaden“
05. Oktober 70. Westfälischer Schützentag in Herford

Eine große Tombola, die die Veranstaltung abrundete, wurde mit Begeisterung von den Teilnehmern des Frühlingsfestes angenommen.




Müllsammelaktion „Sauberes Overberge“

Auch in diesem Jahr wird es wieder eine Müllsammelaktion „Sauberes Overberge“ geben.
Alle Vereine sowie alle Bürgerinnen und Bürger sind am Samstag, 23. März, ab 10 Uhr recht herzlich eingeladen beim Frühjahrsputz in Overberge mitzuhelfen. Treffpunkt ist das Feuerwehrgerätehaus in Overberge, Hansastraße.

Wie in den vergangen Jahren haben schon viele Vereine, Verbände sowie die Overberger Grundschule ihre Teilnahme zugesagt. Die Overberger Grundschule wird am 12. April den Bereich rund um die Schule sowie den Weg zur Turnhalle in Overberge säubern.

Ortsvorsteher Uwe Reichelt hofft, dass sich auch viele Bürgerinnen und Bürger aus Overberge an der Müllsammelaktion beteiligen werden. Nach getaner Arbeit sind alle Helfer zum Grillen am Feuerwehrgerätehaus eingeladen.

Für Fragen steht Uwe Reichelt unter 02307 / 80779 zur Verfügung.




Mit Lampenfieber und Begeisterung seit 25 Jahren im Theater-Rausch

Seit 25 Jahren ein fester Programmpunkt beim Theaterfestival: Das Schwarzlichttheater der Gesamtschule.

In der Turnhalle üben die Einhörner noch schnell, mit einem Griff ihre Hörner zum Leuchten zu bringen und Hand in Hand im Kreis zu tanzen. In der Umkleide hinter der Bühne holt eine Mutter die Glitterstifte hervor und sorgt dafür, dass der Regenbogenfisch auch im Gesicht schön glitzert. Direkt hinter dem Vorhang wissen manche Nachwuchstänzer noch nicht genau, wo sie eigentlich stehen müssen. Andere schlagen vor Aufregung flugs noch ein Rad. Auch beim 25. Theaterfestival hat sich eines seit einem Vierteljahrhundert nicht verändert: Das Lampenfieber.

Die spaßige Zauber-Moderation gehört ebenfalls seit Jahren dazu.

Einer steht ganz hinten im Dunkel des studiotheaters, abseits des Scheinwerferlichts. Karl-Heinz Chuleck ist immer dabei, seit 25 Jahren. Und er ist bei jedem Auftritt mindestens so aufgeregt wie die Hauptdarsteller auf der Bühne. Gebannt beobachtet er, wie dort aus Fremden Freunde werden, der Wald nicht mehr traurig ist oder der Wolf plötzlich auf die Bühne kommt. Mit 76 Jahren lässt ihn die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen „einfach nicht los“. Dabei hat alles mal ganz harmlos angefangen. Mit dem eigenen Sohn, dem Judosport und TuRa Bergkamen. Unzählige Ämter häuften sich im Laufe der Zeit bei ihm an, der eigentlich im Bergbau arbeitete. Da war es ganz natürlich, dass er auch im Stadtjugendring einen Posten übernahm – und vor 25 Jahren zu jenen gehöret, die das Theaterfestival aus der Taufe hoben.

Einhörner tanzen im Scheinwerferlicht: Das Familienzentrum Sprößlinge hatte zur magischen Nacht eingeladen.

„Das war am Anfang gar nicht so einfach“, schildert er. Es mussten hohe Sicherheitsbestimmungen eingehalten werden, damit das studiotheater für die Großveranstaltung gebucht werden konnte. Feuerwehr musste dabei sein, das Rote Kreuz. Parallel fand in der ersten Zeit auch noch im Foyer der Weltfrauentag statt. Für die Idee, die von Doris Möbius angestoßen und unter der Regie von Udo Preising umgesetzt wurde, war Karl-Heinz Chuleck aber genau der Richtige. „Organisation macht mir Spaß“, erzählt er. Komplizierte Verträge auseinandernehmen, Finanzierung stemmen, Versicherungen organisieren: Da ist er in seinem Element. Dafür hat er unzählige Fortbildungen besucht. Einteilen, wer wann und wo eingesetzt wird, selbst an der Kasse sitzen: Karl-Heinz Chuleck ist beim Theaterfestival nicht wegzudenken. Dafür stand er jetzt auch einmal im Scheinwerferlicht, als es ein großes Lob samt Blumenstrauß vom Bürgermeister gab.

 

Kilometer machen für den Nachwuchs

Skeptisch unter Beobachtung: Was macht der Moderator da nur mit der Ketchupflasche?

Inzwischen ist der Wald vom Müll freigeräumt. Der Regenbogenfisch hat Freunde gefunden und in der Bücherei hat sich eine magische Nacht abgespielt – inklusive Piraten. Mit Ballerinas an den Füßen und Glitzer im Haar stürmen die Kinder den Stand der Friedenskirchenjugend und sichern sich eine frische Waffel. Hinter der Bühne lotsen die Pfadfinder die Gruppen in die richtigen Umkleiden und auf die Bühne. Christian Scharwey vom Kinder- und Jugendbüro hat schon mehrere Kilometer zwischen dem Beleuchtertisch, den Moderatoren und Umkleiden, der Sporthalle, dem Foyer, den Technikern, den Gruppenleitern, den Kindern, den Toiletten, den bereitgestellten Tassen mit kleinen Süßigkeiten und überhaupt allem zurückgelegt, was das Theaterfestival am Laufen hält. Im Geiste ist er schon beim 26. Theaterfestival. „Am Montag fängt die Planung für das nächste Festival an“, sagt er und ist mit seinen Listen auch schon wieder verschwunden.

Glitzernde Regenbogenfische sind auf der Bühne unterwegs – mit der Kita Eichendorffstraße.

An der Kasse hält Martina Eickhoff die Stellung. Auch schon seit über 20 Jahren. Sie hat selbst tanzend auf der Bühne gestanden mit der Schreberjugend. Umso wichtiger war es ihr, dass die Kinder und Jugendlichen mit diesem Großereignis die Möglichkeit bekommen, vor einem großen Publikum aufzutreten. „Außerdem engagieren sich hier so viele Ehrenamtlich mit großer Begeisterung“, sagt sie. Am größten ist für sie aber, die Begeisterung der Kinder und der Eltern zu sehen: „Es muss toll sein, auf einer Bühne stehen zu dürfen und großen Applaus zu bekommen.“ Eine andere Frau, die seit 25 Jahren Jugendliche in vom Schwarzlicht verwandelte Wunderwerke verwandelt, bekommt gerade einen Blumenstrauß von ihren aktuellen Schützlingen überreicht. Seit einem Vierteljahrhundert ist auch bei Jutta Schulz von der Gesamtschule die Begeisterung nicht kleiner geworden – und auch die Aufregung nicht. So wird der Theaterfestival-Virus immer weiter gereicht – zum Glück!

 

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BI L821n Nein!: Straßen.NRW sei Aufsichtspflicht nicht nachgekommen

Die Fällaktion für die L821n am vergangenen Mittwoch sowie der Feuerwehr- und Polizeieinsatz wegen eines nicht mehr standfesten Baumes hat die Bürgerinitiative „L821n Nein!“, erneut eine Mail nach Düsseldorf und zur Bezirksregierung Arnsberg geschickt.

Darin erhebt sie den Vorwurf, dass Straßen.NRW „seiner Aufsichtspflicht in Hinsicht auf Ausführung und Abnahme der durchgeführten Arbeiten nicht nachgekommen“ sei. Adressaten dieser Mail sind unter anderen Ministerpräsident Armin Laschet, Heimatministerin Ina Scharrenbach und Verkehrsminister Hendrik Wüst.

Hier die Mail im Wortlaut:

„Sehr geehrte Damen und Herren,

wir teilen Ihnen folgendes mit:

Die Rodungsmaßnahmen bezüglich der Baufeldfreimachung zur Realisierung des Neubau der L821n wurden am 27.02.2019 nach unserem Ermessen in hektischer Art und Weise und aus unserer Sicht wider jeglicher menschlicher Vernunft durchgeführt.

Am Samstag, 02.03.2019, musste durch aufmerksame Mitbürger zudem festgestellt werden, dass ein Baum sehr wohl für die Fällung vorbereitet, d. h. eine Fällkerbe war angesetzt, aber die Arbeit nicht zu Ende geführt worden ist, siehe dazu diverse Mitteilungen der örtlichen Presse.

Eine angesetzte Fällkerbe mindert die natürliche Standfestigkeit eines Baumes maßgeblich und birgt ein ernst zu nehmendes Gefährdungspotenzial. Dies wurde letztendlich durch Polizei und Feuerwehr bestätigt, welche entsprechende Maßnahmen unverzüglich eingeleitet haben.

Nach allgemeinem Kenntnisstand ist Straßen NRW der Auftraggeber v. g. Maßnahmen, hier: Rodungsarbeiten.
Aus unserer Sicht ist in diesem Fall der Auftraggeber seiner Aufsichtspflicht in Hinsicht auf Ausführung und Abnahme der durchgeführten Arbeiten nicht nachgekommen.

Sicherlich gilt es zu prüfen, inwieweit der aufgeführte Sachverhalt aufzuarbeiten ist und welche Konsequenzen dies nach sich zieht.

Des Weiteren stellen wir an dieser Stelle fest:

Die Durchführung der Rodungsarbeiten bezeichnet nunmehr den Beginn der Baumaßnahme L821n, obgleich die Problematik der Entwässerung im Ansatz noch völlig ungeklärt ist.

Folglich besteht weder eine Planungssicherheit zur Ausführung des Projektes noch eine Kostensicherheit hinsichtlich der erforderlichen baulichen Leistungen. Dies bestätigt sich u. a. damit, da die baulichen Leistungen noch nicht einmal ausgeschrieben worden sind. Dies begründet sich wohl darin, dass offensichtlich noch ein erhebliches Planungsdefizit besteht.

Wir verweisen auf unsere Email vom 19.02.2019 und bezweifeln weiterhin die Rechtmäßigkeit und Richtigkeit des Planfeststellungsverfahrens bzw. Planfeststellungsbeschlusses zum Bau der L821n.

Wir erwarten Ihre Stellungnahme bis zum 12.03.2019 und verbleiben

Herzlichst
Anja Lenz
BI L821n NEIN




Weddinghofens erster Bürgermeister nach dem 2. Weltkrieg war „ein toller Kerl“

Christel Flüß mit einem Zeitungsartikel zum 100. Geburtstags ihres Schwiegervaters.

Der Platz an der Ecke Schulstraße/Goekenheide, auf dem das Mahnmal für die Opfer der beiden Weltkriege steht, heißt nun Ernst-Flüß-Platz. Das beschloss der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig. Eine entsprechende Tafel wird im Laufe des Jahres angebracht.

Doch wer war dieser Ernst Flüß? Seine Schwiegertochter Christel, heute 84 Jahre alt, erinnert sich: „Das war ein toller Kerl. Er war grundehrlich, meinte es mit allen gut und hat geholfen, wo er nur konnte.“

Seine Statur hingegen kann sie nur schwer beschreiben. „Er war normal groß, und ich kannte ihn leider nur als kranken Mann.“ Denn Ernst Flüß, der am 22. November 1898 geboren wurde und 1964 mit 66 Jahren starb, litt an der Bergmanns-Krankheit Steinstaub. Die hatte ihn auch dazu gezwungen, das Bürgermeisteramt nach 15 Jahren aufzugeben.

Weddinghofens ehemaliger Bürgermeister Ernst Flüß.

Christel Flüß war 17 Jahre alt, als sie den späteren Schwiegervater kennenlernte. Sie hatte sich in den jüngsten Flüß verliebt, und hatte Mitleid mit der Familie, die drei von fünf Kindern im Krieg verloren hatte. Die beiden Ältesten kamen nicht nach Hause zurück und wurden vom Vater bis in die Nachkriegszeit hinein vergeblich gesucht, die Tochter starb in den letzten Kriegstagen.

Die Wände des Hauses an der Schulstraße unmittelbar gegenüber des nun nicht mehr namenlosen Platzes könnten vermutlich viel erzählen. Hier lebte Ernst Flüß Zeit seines Lebens. Erst im Altbau, dann im neuen Anbau. Christel Flüß kann jedoch in eine Mappe schauen, die viele alte Dokumente aus der Familiengeschichte enthält.

Neben der Todesanzeige auch Zeitungsartikel. Natürlich die unzähligen, die über die Trauerfeier berichten. Die wurde im Oktober 1964 von 500 Menschen besucht, Abordnungen von Vereinen und die Feuerwehr boten das letzte Geleit für einen Mann, „dessen Leben unter der Devise gestanden hat, für andere da zu sein“, heißt es in einem der Artikel.
Die Mappe enthält aber auch historische Dokumente, wie die Urkunde, mit der Ernst Flüß mit Wirkung zum 1. Juni 1945 von der britischen Militärregierung zum Bürgermeister der Gemeinde Weddinghofen bestellt wurde. So steht es zumindest in der deutschsprachigen Übersetzung der Urkunde mit Datum vom 4. Juni 1945. Das englische Original nennt Montag, den 28. Mai 1945, als Stichtag für die Amtsübernahme.

Nicht nur die britische Militärregierung war überzeugt, dass Flüß der richtige Mann für das Amt war, auch die Weddinghofer bestätigten ihn am 23. September 1946 bei der ersten Bürgermeisterwahl nach dem Krieg im Amt. Es gab keinen Gegenkandidaten. Mehrfach wurde er wiedergewählt, blieb insgesamt 15 Jahre Bürgermeister von Weddinghofen und bewegte so viel für seine Gemeinde wie kein zweiter.

Dass ausgerechnet der Platz gegenüber des Wohnhauses, an dem Flüß auch noch eine berühmte Rede bei der Einweihung des Mahnmals hielt, nach ihm benannt wird, erfüllt seine Nachkommen mit Stolz: „Der ganzen Familie lief es kalt den Rücken runter, als wir davon erfuhren“, verrät Christel Flüß. „„Wir freuen uns, dass ihm nun so eine Ehre zu teil wird.“

Info:
Die Rede zur Einweihung des Mahnmals zu Ehren der Kriegsopfer, das von der Weddinghofer Jugend gepflegt werden sollte:

„Verehrte Anwesende, meine lieben Jungen und Mädel!
Wir stehen hier an einer Stätte, die uns an die Toten eines schrecklichen Krieges erinnert. Inzwischen ist ein noch furchtbarerer Krieg über unser Volk hinweggegangen, weil man den Sinn dieses Ehrenmals missverstanden hatte. Es wurde zu einer Kultstätte des Vergeltungsgedankens gemacht. Aber nicht Hass und Rache fordern die Toten, deren Namen hier in Stein gemeißelt sind, vielmehr wollen sie uns sagen, wie sinnlos Kriege heute geworden sind. Die Toten wollen uns Mahnen, in Frieden mit allen Menschen zu leben. Wenn wir diese Mahnung hören, ist ihr Tod nicht umsonst gewesen. Deshalb ist es mir als Bürgermeister der Gemeinde Weddinghofen eine ganz besondere Freude, dass ich dieses Denkmal gerade in Eure Obhut geben kann, Ihr Jungen und Mädel, denn Ihr habt Euch zur Aufgabe gestellt, dass Leid und die Not in der Welt zu lindern. In Euren Herzen wird nie der Gedanke Raum haben können, neues Leid unter die Menschen zu bringen. So ist die Erinnerung an die Toten des Krieges bei euch in guten Händen und ich übergebe hiermit dieses Mahnmal in Eure Pflege.“




31-jähriger Lkw-Fahrer wurde auf der A2 schwer verletzt

Heute gibt es Lob von der Polizei: So sieht eine vorbildliche Rettungsgasse aus.

Ein Lkw-Unfall auf der A2 in Höhe Bergkamen sorgte am Donnerstagmorgen für erhebliche Verkehrsbehinderungen.

Ein polnischer Lkw-Fahrer (31 Jahre) übersah aus bislang ungeklärten Gründen um 6.38 Uhr ein Stauende auf der A2 in Fahrtrichtung Oberhausen. Circa 500 m vor der Anschlussstelle Bergkamen fuhr er auf den Lkw eines 61-jährigen Litauers auf. Das Führerhaus des polnischen Lkw-Fahrers riss bei dem Aufprall vom Anhänger ab und kippte auf die Fahrbahn. Der Fahrer wurde von Rettern der Feuerwehr schwerverletzt befreit. Ein Rettungswagen brachte ihn in ein Krankenhaus. Lebensgefahr besteht aktuell nicht. Der 61-Jährige blieb unverletzt.

Der polnische Lkw hatte Gefahrgut in Form von Phosphorsäure geladen. Durch die Feuerwehr wurde zunächst der sogenannte ABC-Alarm ausgelöst. Glücklicherweise stellte sich heraus, dass der Tank bei dem Aufprall unbeschädigt blieb und kein Gefahrgut ausgetreten ist.

In Höhe der Unfallörtlichkeit sperrten die Polizisten beide Fahrtrichtungen. Gegen 9 Uhr wurde die Fahrbahn in Richtung Hannover wieder freigegeben. In Fahrtrichtung Oberhausen blieb danach bis in den frühen Nachmittag nur einer von drei Fahrstreifen befahrbar.

Es entstand ein Sachschaden von circa 65.000 Euro.

„Im Rahmen von Unfällen berichten wir häufig von negativen Begleiterscheinungen wie Gaffern und fehlenden Rettungsgassen. Heute möchten wir letztere positiv hervorheben (siehe Bild). Wir bedanken uns bei den Autofahrern für das vorbildliche Bilden einer Rettungsgasse!“, heißt es in einer Erklärung der Polizei.




Luft und Klute gehen: Die neue Wehrführung heißt Kempke, Externbrink und Meyer-Jürgens

Die Mitglieder der Einheit Rünthe der Freiwilligen Feuerwehr treffen sich am Samstag um 17 Uhr im Gerätehaus an der Martin-Luther-Straße zu ihrer Jahresdienstbesprechung. Dabei gilt es, gleich einen vierfachen Abschied zu feiern: von Dietmar Luft und Ralf Klute, der bisherigen Wehrführung, und von ihrem bisherigen Einheitsführer Dirk Kempke und dessen Stellvertreter Bernd Externbrink.

Kempke soll nämlich neuer Stadtbrandmeister werden und Bernd Externbrink einer seiner beiden Stellvertreter werden. Mit Dirk Meyer-Jürgens, Einheitsführer in Oberaden, wird es auch wieder einen zweiten gleichberechtigten stellvertretenden Stadtbrandmeister werden.

So lautete der Wunsch der Bergkamener Feuerwehrleute. Das muss jetzt aber noch vom Stadtrat in seiner Sitzung am 21. Februar bestätigt werden. Für Bernd Externbrink und Dirk Meyer-Jürgens erfolgt die Ernennung allerdings zunächst nur kommissarisch für zwei Jahre. In dieser Zeit müssen beide noch ein paar Lehrgänge absolvieren.
Die offizielle Amtseinführung der neuen Spitze der Bergkamener Feuerwehr erfolgt beim traditionellen Kameradschaftsabend am 16. März. Dann werden auch Dietmar Luft und Ralf Klute ebenso offiziell aus ihren Ämtern verabschiedet.




Wohnprojekt der UKBS am Kiwitt: SPD spricht sich für die Aufstellung eines Bebauungsplans aus

So könnte das generationenübergreifende Wohnprojekt der UKBS südlich von Baubetriebshof und Feuerwehr nach den Vorstellungen der Architekten aussehen.

Das Vorhaben der UKBS, auf der Freifläche am Kiwitt südlich von Baubetriebshof und Feuerwehr in Bergkamen-Mitte Wohngebäude zu errichten, wird von vielen Anliegern äußerst kritisch gesehen. Das zeigte sich in der Bürgerversammlung im vergangenen November, in der das Projekt zur Diskussion gestellt wurde. Es hat sich auch eine Bürgerinitiative gebildet, die dieses Projekt verhindern will.

Nach einem Treffen von Vertretern der SPD-Fraktion und der Bürgerinitiative erklärte jetzt Fraktionschef Bernd Schäfer, dass die Sozialdemokraten im Stadtrat das von der Verwaltung vorgeschlagene Bebauungsplanverfahren unterstützen würden. In diesem Verfahren sollen die Kritikpunkte, die in der Bürgerversammlung genannt werden, gründlich untersucht werden. Dazu gehören zum Beispiel der Verdacht auf Altlasten auf dieser Fläche, Beeinträchtigung von Fauna und Flora oder der Wegfall sozialen Infrastruktur.

Lageplan für den neuen Bebauungsplan.

Die Verwaltung hat zugesichert, dass in diesem Verfahren entsprechend dem gesetzlichen Auftrag alle Anregungen und Bedenken sorgfältig und unvoreingenommen geprüft werden, bevor ein abschließender Abwägungsvorschlag vorbereitet wird. „Selbst die Einstellung des nun eröffneten Bebauungsplanverfahrens zu einem späteren Zeitpunkt wird dabei nicht ausgeschlossen“, heißt es in der Vorlage für die nächste Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Bauen und Verkehr am kommenden Dienstag, 19. Februar.

Zwei Tage später soll dann die Aufstellung des Bebauungsplans Nr. BK 123 „Bambergstraße / Am Kiwitt“ durch den Stadtrat beschlossen werden.