Pkw auf Parkplatz am Nordberg ausgebrannt: Kunden konnten wegen der Rauchentwicklung Kaufhaus nicht verlassen

Dieser Pkw brannte völlig aus. Foto: Feuerwehr Bergkamen

Die Bergkamener Feuerwehr wurde am Freitag kurz vor 18 Uhr zum Parkplatz des Kaufhauses Schnückel gerufen. Dort geriet in Pkw in Flammen und brannte völlig aus. Mehrere Kundinnen und Kunden hatten sich zudem bei der Rettungsleitstelle per Telefon, weil sie wegen der Rauchentwicklung nicht mehr das Kaufhaus verlassen konnten. Deshalb wurden neben der Einheit Mitte auch die Einheiten Overberge und Weddinghofen und mehrere Rettungswagen zum Einsatzort alarmiert.

Auf dem Parkplatz brannte der PKW in voller Ausdehnung. Ein Trupp mit umluftunabhängigen Atemschutzgerät löschte mit einem C-Rohr den Pkw. Mit Brechwerkzeug öffnete der Trupp die Motorhaube und mit der Wärmebildkamera wurden Glutnester gesucht. Anschließend wurden mit der Schaumpistole die restlichen Glutnester erstickt. Parallel wurde eine Wasserversorgung aufgebaut.



Rückschau Bevölkerungsschutz: Mehr als 4.700 Einsätze im Kreis Unna

In der Rettungsleitstelle des Kreises Unna gehen die Notrufe aus dem gesamten Kreisgebiet ein und Einsätze werden koordiniert. Im Jahr 2020 wurden rund 2.200 ehrenamtliche und 220 hauptberufliche Feuerwehrleute zur 4.737 (2019: 5.476; 2018: 5.308) Einsätzen gerufen.

Hauptaufgabe der Feuerwehr wie auch schon in den vergangenen Jahren waren Zimmer-, Wohnungs- und Hausbrände. Ebenfalls rücken die Lebensretter aus, wenn es auf den Autobahnen und Landstraßen gekracht hat: Schwere Verkehrsunfälle, Kfz-Brände und Einsätze mit Gefahrguttransportern gehörten auch 2020 zum Einsatzspektrum.

Feuerwehrservice
Auch in der Schlauchwerkstatt ist viel Arbeit angefallen. 3.099 Feuerwehr-Schläuche (2019: 4.178; 2018: 5.607) aller Art wurden gereinigt, geprüft und gewartet. In der Atemschutzwerkstatt prüften, desinfizierten und reinigten die Mitarbeiter 2.857 Atemschutzgeräte und Chemikalienschutzanzüge (2019: 4.196; 2018: 4.175). Außerdem wurden 1.549 Geräte wie Leinen, Gurte, Leitern, Karabiner und Seile geprüft (2019: 635; 2018: 1.515).

Die Mitarbeiter des Servicezentrums betreuen auch die Atemschutzübungsstrecke. Sie wurde im vergangenem Jahr 126 Mal genutzt (2019: 175; 2018: 156) von den Feuerwehren der Städte und Gemeinden sowie Werkfeuerwehren, der Polizei und privaten Hilfsorganisationen.

Ehre, wem Ehre gebührt
Auf Vorschlag des Kreises hat der NRW-Innenminister im letzten Jahr 39 Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber und 20 in Gold verliehen. Die Ehrenzeichen des Landes werden auf Antrag für 25 Jahre (Silber) oder 35 Jahre (Gold) aktive Feuerwehrzugehörigkeit verliehen.

Die Einsätze der Schutzkräfte werden übrigens unter anderem aus Mitteln der Feuerschutzsteuer bezahlt, die sich wiederum aus Versicherungsprämien zusammensetzt. Der Kreis, die Gemeinden und Städte haben 2020 rund 757.000 Euro dieser Fördermittel erhalten. PK | PKU




Für Restimpfdosen registrieren: Berechtigter Personenkreis erweitert

Restimpfdosen sind nur wenige Stunden haltbar. Damit jede einzelne Impfdose dort ankommt, wo sie dringend benötigt wird, hat der Kreis Unna eine digitale Warteliste eingeführt. Jetzt hat das Land NRW den Kreis der Personen erweitert, die sich dort registrieren können: Ab sofort können sich auch Angehörige der Feuerwehr, Polizei sowie Lehrerinnen und Lehrer weiterführender Schulen und Berufskollegs dort eintragen.

Damit wird das Angebot um eine wichtige Personengruppe erweitert. Über die Internetseite www.kreis-unna.de/restimpfdosen können sich jetzt also folgende Menschen registrieren:

  • Personen mit Vorerkrankungen gemäß §3 oder §4 Coronavirus-Impfverordnung,
  • Kontaktpersonen von pflegebedürftigen Personen, die nicht in einer Einrichtung leben,
  • Kontaktpersonen von Schwangeren,
  • und jetzt neu Angehörige bestimmter Berufsgruppen gemäß Empfehlung des Ministeriums (Feuerwehr, Polizei, Lehrer*innen weiterführender Schulen und Berufskollegs).



Restimpfdosen: Berechtigte können sich beim Kreis Unna registrieren

Das Impfzentrum in Unna. Foto: Birgit Kalle – Kreis Unna

Restimpfdosen sind nur wenige Stunden haltbar. Bislang hat der Kreis Unna Restdosen – also Reste aus einem angebrochenen Fläschchen – abends unter anderem an Rettungsdienst, Polizei und Feuerwehr verimpft. Da dieser Personenkreis inzwischen weitgehend versorgt ist, macht das Impfzentrum in Unna nun ein neues Angebot: Ab sofort können sich weitere impfberechtigte Personen registrieren.

Damit jede einzelne Impfdose weiterhin dort ankommt, wo sie dringend benötigt wird, gibt es eine neue digitale Warteliste. Über die Internetseite www.kreis-unna.de/restimpfdosen können sich folgende Menschen registrieren:

Personen mit Vorerkrankungen gemäß §3 oder §4 Coronavirus-Impfverordnung,
Kontaktpersonen von pflegebedürftigen Personen die nicht in einer Einrichtung leben,
Kontaktpersonen von Schwangeren.

Das Formular ist übersichtlich gestaltet und innerhalb kurzer Zeit ausgefüllt. Voraussetzung ist ein Wohnsitz im Kreis Unna und die Möglichkeit, innerhalb von maximal 60 Minuten am Impfzentrum Unna sein zu können. Wichtig: Mit dieser Registrierung ist kein konkretes Impfangebot verbunden, weil nie konkret gesagt werden kann, ob und wenn ja wie viele Reste anfallen.

Aus der Liste der auf diese Weise registrierten Impfwilligen werden – wenn Impfdosen abends übrigbleiben – aus der am höchsten priorisierten Gruppe Personen ausgewählt und dann kontaktiert. Wichtig: Nur wer direkt zusagt, erhält den Termin und muss binnen 30 Minuten im Impfzentrum in Unna sein. PK | PKU




Brennende Strohballen an zwei Tatorten: Polizei ermittelt wegen Brandstiftung und sucht Zeugen

Foto: Feuerwehr Werne

In Kamen und Werne sind am Sonntag Strohballen in Brand gesetzt worden.

Gegen 02.00 Uhr standen auf einem Bauernhof in der Mühlenstraße in Kamen um die 100 Strohballen in Flammen, die die Feuerwehr kontrolliert abbrennen ließ.

Gegen 20.45 Uhr brannten auf einem Feld an der Hammer Straße in Werne rund 40 Strohballen. Die Feuerwehr verhinderte durch ihre Löscharbeiten ein Übergreifen des Brandes auf einen angrenzenden Wald.

Der Sachschaden, der durch beide Brände entstanden ist, liegt im fünfstelligen Bereich.

Die Polizei ermittelt in beiden Fällen wegen Brandstiftung, prüft einen Zusammenhang zwischen den zwei Sachverhalten und sucht Zeugen, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben. Hinweise nehmen die Wachen in Kamen unter 02307-921 3220 und Werne unter 02389-921 3420 entgegen.




Doppelte Premiere: Wehrführung stellt Jahresbericht im neuen Ausschuss für öffentliche Sicherheit und Ordnung vor

Großeinsatz der Bergkamener Feuerwehr an der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule. Eine der vielen bemerkenswerten Einsätze der Bergkamener Feuerwehr im vergangenen Jahr.

Eine Doppelpremiere erlebte am Dienstag die Römerberg-Sporthalle in Oberaden: Erstmals tagte dort der neue Ausschuss für öffentliche Sicherheit und Ordnung der Stadt Bergkamen unter Vorsitz von André Rocholl (SPD). Außerdem hatte die Führung der Bergkamener Freiwilligen Feuerwehr eine Gelegenheit, ihren Jahresbericht 2020 vorzustellen.

Das war bisher nicht möglich, weil auch die Feuerwehr den Bedingungen der Pandemie unterworfen ist. Die Jahresdienstbesprechungen, in denen sonst das Einsatzgeschehen des zurückliegenden Jahres kritisch begutachtet wird, fanden nicht statt wie auch der traditionelle Kameradschaftsabend oder die Tage der offenen Tür. Und es gibt auch keine Fortbildungen und Übungen, wohl aber zu bestimmten Themen Videokonferenzen. Mit bis zu 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmern hätten sie ein reges Interesse gefunden, erklärte Stadtbrandmeister Dirk Kemke den Ausschussmitgliedern.

Nicht beeinträchtigen konnte die Pandemie die Einsatzbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Bergkamen. Aktuell verfügt sie über 206 Einsatzkräfte. Das Besondere sei der im Landesvergleich überdurchschnittlich hohe Frauenanteil, berichtete Kemke. 21 Frauen verrichten ihren ehrenamtlichen Dienst in Bergkamen. Sie seien voll integriert, erklärte Kemke.

Feuerwehr ist voll digitalisiert

Inzwischen sind alle Bergkamener Feuerwehrleute mit digitalen Funkgeräten ausgestattet. Die Stadt Bergkamen hat dafür 103.000 Euro ausgegeben. Da diese Geräte Smartphones ähneln, vermutet der Stadtbrandmeister, dass ihre Lebensdauer nicht so lange währt wie bei den analogen Geräten, die ihren Dienst über mehrere Jahrzehnte leisteten. Insgesamt hat die Stadt im vergangenen Jahr 1,2 Millionen Euro in ihre Freiwillige Feuerwehr investiert. Eine hauptamtliche Wehr, wie sie bei Städten mit einer Einwohnerzahl von 50.000 eigentlich üblich wäre, würde ein Vielfaches davon kosten, erklärte Kemke. Bergkamen darf mit einer Sondergenehmigung der Bezirksregierung auf die hauptamtliche Wehr verzichten, weil sie jedes Jahr unter Beweis stellt, dass sie mindestens genauso gut ist wie eine hauptamtliche Wehr.

Das Durchschnittsalter der Bergkamener Feuerwehrleute ist im Landesvergleich niedrig. Damit dies so bleibt, setzt die Wehrführung und auch die fürs Feuerwehrwesen zuständige Beigeordnete Christine Busch auf Nachwuchsförderung und Attraktivierung des ehrenamtlichen Engagements bei der Feuerwehr. Hierfür sollen nach ihrer Auffassung der Betrag von 30.000 Euro eingesetzt werden, den die Stadt unter dem Stichwort „Feuerwehrrente“ nach einem Vorstoß der CDU bereitgestellt hatte. Mit einer Geldbonifikation sollte eigentlich der ehrenamtliche Einsatz gewürdigt werden. Die Feuerwehr konnte aber keinen Modus finden, nach dem das Geld ausgezahlt.

478 Einsätze im vergangenen Jahr

Die Mittel, die 2020 dafür zur Verfügung standen, gingen zu einem Teil an die Einheiten der Feuerwehr als Ausgleich für die in der Pandemie entfallenen Einnahmen durch Feste, Tage der offenen Tür und ähnliches. Der Rest wurde für Ersatzbeschaffungen bei der Jugendfeuerwehr verwandt. Das Geld sei also direkt der Feuerwehr zugutegekommen und nicht im Haushalt der Stadt verschwunden, betonte Christine Busch.

478 Einsätze hatte die Bergkamener Feuerwehr 2020 gefahren. Diese Zahl spiegele aber nicht die Belastung für die einzelnen Feuerwehrleute wider, betonte Kemke. Beispielsweise komme allein die Einheit Mitte auf 190 Einsätze. Für die Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner bedeute dies, dass sie mindestens jeden zweiten Tag im Einsatz waren. Erfolgten die Einsätze nachts, dann müssten sie nach Einsatzende am Morgen sofort zu ihrer Arbeitsstelle.




Brief mit verdächtigem Inhalt beim Jobcenter eingegangen – Entwarnung nach Analyse des unbekannten Inhalts

Ein Briefumschlag, der im Bergkamener Jobcenter an der Louise-Schröder-Straße eingegangen war, sorgt am Montagmorgen für ein Großaufgebot der Bergkamener Feuerwehr, der Polizei und Rettungskräften. Der Brief enthielt eine unbekannte Substanz. Ein Mitarbeiter hatte den Umschlag gegen 8.40 Uhr geöffnet und anschließend die Rettungsleitstelle informiert.

Der Mitarbeiter, der von anderen Beschäftigen separiert wurde, zeigte bisher keine gesundheitlichen Einschränkungen. Der Bereich um das Jobcenter wurde abgesperrt und die Analytische Task Force der Feuerwehr Dortmund zur Untersuchung des unbekannten Stoffes alarmiert.

Nach der Analyse der Substanz gab es Entwarnung: Der pulverförmige Stoff wurde als unbedenklich eingestuft.

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Aufklärung der Straftat wegen des Verdachts von Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten aufgenommen.




Verkehrsunfall auf dem Westenhellweg in Rünthe: Alkoholisierter Fahrer überschlägt sich

Verkehrsunfall auf dem Westenhellweg in Rünthe. Foto: Feuerwehr Bergkamen

Am späten Samstagabend fuhr gegen 23.55 Uhr ein 27-jähriger Fahrzeugführer aus Lünen den Westenhellweg in Rünte in Fahrtrichtung Lünen. In Höhe einer Verkehrsinsel an der Kreuzung Westenhellweg / Fürstenhof kam der 27-Jährige nach links von der Fahrbahn ab und kollidierte zunächst mit einem Baum und einem Verkehrszeichen, welche sich auf der Verkehrsinsel befanden, überschlug sich einmal und kam dann, auf den Rädern quer zur Fahrbahn stehend, zum Stillstand.

Der Fahrer konnte das Fahrzeug eigenständig verlassen und wurde bei Eintreffen der Feuerwehr bereits durch den Rettungsdienst versorgt.
Neben Sicherungsmaßnahmen am verunfalltem Pkw wurde die Einsatzstelle gesäubert. Im Einsatz waren hier die Einheiten aus Rünthe, Oberaden und Mitte.

Der 27jährige wurde bei dem Verkehrsunfall leicht verletzt. Während der Unfallaufnahme wurde festgestellt, dass der 27jährige alkoholisiert war. Ihm wurde eine Blutprobe entnommen und sein Führerschein wurde sichergestellt. Es entstand Sachschaden in Höhe von etwa 31.500 Euro.




Bürgermeister Bernd Schäfer vier Monate im Amt – Baubeschluss für neues Ganzjahresbad bis zu den Sommerferien

Bernd Schäfer zieht nach vier Monaten im Amts als Bürgermeister eine erste Bilanz.

Bis zur Sommerpause erwartet Bürgermeister Bernd Schäfer den Baubeschluss durch die GSW-Gremien für das neue Bergkamener Ganzjahresbad. Wann danach die ersten Bauarbeiter auf dem Gelände des Wellenbads anrücken, vermag er allerdings nicht zu sagen. Vieles gehe im Baubereich nicht so schnell, wie es sich die Politik und auch viele Bürgerinnen und Bürger wünschen. Noch zäher seien Projekte, die eine europaweite Ausschreibung der Arbeiten erforderlich machten.

Das sind einige wichtige Erfahrungen, die Bernd Schäfer in den ersten vier Monaten in seinem neuen Amt an der Spitze der Bergkamener Stadtverwaltung sammeln musste. Bisher hat er auf Kontinuität gesetzt. Trotz der Unwägbarkeiten, in die die Pandemie die Stadt getrieben hat, will er die Projekte fortführen, die in der Zeit seines Vorgängers Roland Schäfer angestoßen wurden. Immerhin sind inzwischen die versprochenen Ausgleichszahlungen für Corona bedingte Ausfälle bei der Gewerbesteuer in der Stadtkasse angekommen.

So sollen auch weitere größere Bauvorhaben der Stadt vorangetrieben werden. Dazu gehören das der neue Standtort der Jahnschule sowie die neue Wache für die Feuerwehr in Oberaden. Geplant sei auch, in diesem Jahr die Toilettenanlagen in den Gebäuden von Freiherr-von-Ketteler-Grundschule, Preinschule und VHS zu sanieren.

Nicht mehr ganz oben auf der To-do-Liste steht ein Neubau des Rathauses. Hier ist man offensichtlich angesichts der Kosten von rund 40 Mio. Euro vorsichtig geworden. Deshalb soll jetzt im bestehenden Rathaus-Gebäude die digitale Infrastruktur verbessert werden.

Ein Dauerthema und Dauerauftrag bleibt der Strukturwandel mit der Schaffung hochwertiger Arbeitsplätze. Eine wichtige Rolle spielt hier das Gelände des Kraftwerks in Heil, nachdem es infolge der Kohlebeschlüsse vom Netz genommen wurde. Wichtigster Ansprechpartner sei hier die Steag, betonte Bernd Schäfer.

Auf einem guten Weg sieht der Bürgermeister auch wichtige privatwirtschaftliche Vorhaben. Als erstes nannte er die neuen Planungen für die Nachfolgenutzung der Turmarkaden-Fläche in der Stadtmitte. Hier habe sich die Intervention gegen die ursprünglichen Pläne der Eigentümer positiv ausgewirkt. Verstärkt setzt der Eigentümer jetzt auch auf den Wohnungsbau.

Positiv entwickle sich auch die Marina Rünthe, zumindest im Bereich des Beta-Platzes. Das Nauticus gibt es nicht mehr. Gekauft hat es die Kamps Immobilien Gesellschaft. Das ehemaligen Hotel nutzt sie selbst als Büroräume. Das Restaurant im Erdgeschoss wird verpachtet und geht vielleicht schon im Sommer mit einem anderen Konzept an den Start.

Als Roland Schäfer vor über 30 Jahren die Amtsgeschäfte des Bergkamener Stadtdirektors übernahm, hatte er auch geprüft, ob die Stadt einen Pressesprecher einstellen solle. Bekanntlich hatte er diese Überlegungen schnell beiseitegelegt. Auch mit Bernd Schäfer wird es keinen Pressesprecher geben, jedenfalls vorerst nicht. Neu ist aber, dass er eine erfahrene Journalistin in seinen Mitarbeiterstab übernommen hat. Ein Ergebnis ist offensichtlich, dass der Bürgermeister zu seiner Pressekonferenz einen Pressetext in Interviewform mitgebracht hatte.

Weil es so neu ist für die Stadt Bergkamen, veröffentlichen wir es in voller Länge:

Bürgermeister Bernd Schäfer nach gut 4 Monaten im Amt:

Gut 4 Monate im neuen Job sind schon rum. Fühlen Sie sich schon gut angekommen im Rathaus der Stadt Bergkamen?

Ja, von Anfang an fühle ich mich sehr gut aufgenommen und bin gut angekommen. Die ersten Monate fallen in eine ganz besondere Zeit. Wegen Corona können viele Präsenztermine nicht stattfinden. Dafür bleibt mir nun mehr und intensiver Zeit, mich ins Tagesgeschäft einzuarbeiten. So sehe ich viel deutlicher, welche Herausforderung Corona auch für einige Abteilungen im Rathaus bedeutet. Besonders die Beschäftigen in den Kitas, der Schulverwaltung, dem Ordnungsamt, aber auch in der IT-Abteilung genießen zurzeit meinen ganz besonderen Respekt.

Was war ihre allererste Amtshandlung?

Ich habe mir einen höheren Schreibtisch bestellt. Immerhin habe ich bei einer Körpergröße von 2,02 m etwas längere Beine als mein Amtsvorgänger… Nun im Ernst: Tatsächlich habe ich am 02.11. aufgrund der aktuellen Situation als Allererstes den Corona-Krisenstab einberufen müssen.

Ihre frühere berufliche Tätigkeit als Sparkassenbetriebswirt und nun die des Bürgermeisters – gibt es Parallelen und wenn ja, welche?

Ich gehe jeden Morgen zur Arbeit – das ist gleich geblieben. Für mich von Vorteil ist, dass ich nun nicht mehr jeden Tag Anzug und Krawatte tragen muss und dass der Arbeitsweg etwas kürzer ist. So konnte ich schon mehrfach mit dem Fahrrad zum Rathaus fahren.

Zwischen den beiden Berufen gibt es schon gravierende Unterschiede. Die Handlungsmöglichkeiten in der öffentlichen Verwaltung sind schon an einigen Stellen durch den vorgegebenen gesetzlichen Rahmen recht eng bemessen.

Herr Schäfer, Sie haben sich nicht die leichteste Zeit ausgesucht für Ihren Amtsantritt. Wie erging es Ihnen in den ersten vier Monaten?

Corona hindert mich nicht durchweg daran, wichtige Aufgaben für Bergkamen anzugehen. Seit meinem Amtsantritt ist schon Einiges passiert und auch ganz unabhängig von Corona macht die Stadt Bergkamen ihre Hausaufgaben:

  • Der Winterdienst hat in diesem Jahr – abgesehen von technischen Ausfällen – hervorragend funktioniert. Die Straßen waren nach relativ kurzer Zeit wieder gut befahrbar. Die Aufnahme von Frostschäden erfolgt nun im Rahmen der turnusmäßigen Streckenkontrolle.
  • Über den Winter waren einige Spielgeräte auf den städtischen Spielflächen abgängig. Auf insgesamt 14 Spielplatzstandorten werden nun kurzfristig Erneuerungen und Instandsetzungen von Spielgeräten vorgenommen. Zum Sommer wird ein neuer Spielflächenbedarfsplan vorbereitet. Alle bisherigen Spielplatzflächen sollen erhalten bleiben und nach und nach instand gesetzt werden.
  • Größere Vorhaben und bauliche Maßnahmen werden weitergeplant und vorangetrieben. Zu nennen ist hier neben den Planungen für den neuen Jahnschulstandort und für eine neue Wache der freiwilligen Feuerwehr in Oberaden die KiTa Mikado. Ebenfalls werden Gespräche zur Vorbereitung eines Baubeschlusses durch den GSW-Aufsichtsrat für ein Ganzjahresbad in Bergkamen laufend fortgeführt.
  • Auch im Gebäudebestand der Stadt Bergkamen ist so Einiges zu Tun. Kurzfristig werden Innerhalb eines Jahres die Toilettenanlagen in den Gebäuden von Freiherr-von-Ketteler-Grundschule, Preinschule und VHS saniert.
  • Neben jährlich durchzuführenden Instandsetzungsarbeiten durch Frostschäden werden im Sommer Sanierungsarbeiten in die Schillerstraße durchgeführt. Zuvor saniert die GSW dort ihre Versorgungsleitungen. So werden die Maßnahmen hier sinnvoll kombiniert, abgestimmt und Kosten gespart.

 In begrenztem Umfang lässt sich der Corona-Pandemie auch etwas Positives abgewinnen. In diesem Winter war das Rathaus-Viertel wunderschön beleuchtet und illuminiert. Damit konnten wir in der dunklen Jahreszeit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Es sah sehr schön aus und hat in den Abendstunden für ein besseres Sicherheitsgefühl gesorgt. Ohne Ausfall der Advents- und Weihnachtsmärkte hätte es das möglicherweise nicht gegeben.

Viele komplexere Themen lassen sich nicht innerhalb von vier Monaten umsetzen. Im Bereich Wohnen und Wohnungsbau zum Beispiel konnte ich schon einige Gespräche führen, einen Vertragsabschluss oder eine fertige öffentlich darstellbare Planung gibt es aber nach so kurzer Zeit noch nicht.

Auch laufen zum Beispiel regelmäßige Gespräche zur Nachnutzung der ehem. Turmarkaden-Fläche. Aktuelle Planungen stimmen mich persönlich sehr optimistisch. Ich bin froh, dass der Stadtrat im vergangenen Jahr interveniert und seine Vorstellungen für eine qualitativ hochwertig geformte Stadtmitte deutlich gemacht hat.

Im Bereich der Marina-Rünthe, ehem. Nauticus, sind mir sehr positiv laufende Gespräche zwischen dem Eigentümer und einem vielversprechenden Pächter mit einem gastronomischen Angebot bekannt.

Corona wird möglicherweise auch in Bergkamen wirtschaftliche Beeinträchtigungen nach sich ziehen. Wie sieht ihre Einschätzung dazu aus?

Erste Auswirkungen sind schon jetzt auszumachen. Im Februar 2020 waren insgesamt 2.105 Bergkamener/innen arbeitslos. Im Februar 2021 sind es 2.541. Das entspricht einer Quote von 9,8 % (Zahlen der Bundesagentur für Arbeit). Das ist definitiv zu viel.

Wichtig ist mir für die Zukunft, das wir bei Gewerbe-Neuansiedlungen auf hochwertiges Gewerbe mit zahlreichen, guten und vor allem auch qualifizierten Arbeitsplätzen setzen. Dabei gilt es, zunächst vorhandene Standorte und Flächen zu überplanen, z.B. auch dort, wo infolge von Corona ein Gewerbe aufgegeben wird oder später einmal bei der Nachnutzung der Fläche des Kraftwerkes in Heil. Im Rahmen des 5-Standorte-Programms zum Kohleausstieg spielt auch diese Fläche eine große Rolle. Ein Termin zur Schließung ist mir allerdings bis heute nicht bekannt.

Für hochwertige Gewerbeansiedlungen sind immer auch weiche Standortfaktoren von großer Bedeutung. Die Ausgangslage von Bergkamen sehe ich grundsätzlich sehr positiv. Wir sind gut angebunden, haben eine gut aufgestellte Bildungslandschaft mit unterschiedlichen Schultypen, bieten ein umfangreiches kulturelles Angebot und zudem zahlreiche Freizeitmöglichkeiten mit der Halde Großes Holz, dem Beversee, den Lippeauen und den gut ausgebauten Radrouten. Mit der Vorbereitung der IGA 2027 wird das gesamte Kanalband als Freizeit- und Erholungsbereich weiter gestärkt.

Täglich wird von Neuinfektionen berichtet? Wie ist die Lage in Bergkamen momentan tatsächlich zu bewerten?

Wie kreis- und auch NRW-weit unterliegen die Infiziertenzahlen in Bergkamen täglichen Schwankungen. Die Zahlen für Bergkamen sind dabei weder extrem hoch noch extrem niedrig. Sorge bereitet mir persönlich die Ausbreitung von Mutationen, welche offenbar deutlich ansteckender sind.

Ihr Amtsvorgänger und Langzeitbürgermeister Roland Schäfer hinterlässt große Fußstapfen. Ist der lange Schatten Ihres Vorgängers noch existent?

Roland Schäfer hat viel Gutes für diese Stadt bewirkt. Die Spuren seiner langjährigen Tätigkeit als Bürgermeister sind in dieser Stadt vielerorts sichtbar. Insoweit wirken seine Taten im positiven Sinne weiter.

Mal ganz ehrlich: Gab es schon Momente, in denen Sie dachten, „das Bürgermeister-Amt habe ich mir ganz anders vorgestellt“?

Das Amt des Bürgermeisters macht mir rückblickend nach gut 4 Monaten sehr viel Spaß. Die Zeit rast förmlich. Täglich lerne auch ich Neues hinzu und genieße viel positives Feedback. Meinen Job mache ich mit Leidenschaft und ich freue mich jeden Tag aufs Neue auf die Aufgaben. Er verlangt einem aber auch manchmal schwierige Entscheidungen ab. Diese Erfahrung musste ich um Umgang mit dem Schachtgerüst Haus Aden 2 machen, was mir als gebürtiger Oberadener nicht leicht gefallen ist.

Ganz offensichtlich strahlen Sie immer noch nach gut vier Monaten im neuen Amt. Wie viele Tage haben Sie denn frei gehabt seit Ihrem Amtsantritt?

Eher wenig. Zwischen Weihnachten und Neujahr habe ich ein paar freie Tage eingeplant. Tatsächlich war ich dann doch spontan zwischendurch im Rathaus, da immer etwas zu erledigen, zu besprechen und zu entscheiden ist.

 

 




Land verlängert Corona-Regelungen um zunächst eine Woche

Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen hat die Coronaschutzverordnung, die Coronabetreuungsverordnung und die Coronafleischwirtschaftsverordnung) zunächst ohne wesentliche Änderungen um eine Woche bis zum 21. Februar 2021 verlängert.

Wichtig ist für alle Bürgerinnen und Bürger, dass beim Einkaufen mindestens bis 10 Meter vor dem Eingang des Geschäfts eine Make zu tragen ist.

Grundsätzlich haben Lehrerinnen und Lehrer in Schulen sowie Beschäftigte in Pflegeeinrichtungen jetzt eine medizinische Maske (z.B. OP-Maske) zu tragen.

Hier die wichtigsten Regelungen in einer Zusammenfassung des Landes:

Grundregeln
  • Persönliche Treffen bitte auf das absolute Mindestmaß und das Erlaubte reduzieren.
  • Partys und vergleichbare Feiern sind generell untersagt.
  • Im öffentlichen Raum mindestens anderthalb Meter Abstand zu anderen Menschen halten.
  • Die Maske korrekt – also auch über der Nase – und überall dort tragen, wo es vorgeschrieben ist oder eng wird.
  • Treffen ohne Mindestabstand sind nur in Ausnahmefällen gestattet. Dazu gehören beispielsweise:
    • Treffen innerhalb des eigenen Hausstandes;
    • Treffen des eigenen Hausstandes und einer weiteren Person. Zu betreuende Kinder dürfen mitgebracht werden;
    • Schulische Betreuungsangebote (unter Beachtung der Corona-Betreuungsverordnung);
    • Betreuung in Kitas im Rahmen des eingeschränkten Pandemiebetriebs (unter Beachtung der Corona-Betreuungsverordnung);
    • Besuch von Spielplätzen im Freien durch Kinder;
    • Fahrten im öffentlichen Personenverkehr;
    • zwingende Zusammenkünfte zur Berufsausübung;
    • dringend erforderliche Jagden mit maximal fünf Personen;
    • Treffen naher Angehöriger bei Beerdigungen und standesamtlichen Trauungen.
  • Bitte immer auf die Hygieneregeln achten, also beispielsweise regelmäßig die Hände waschen und grundsätzlich in die Armbeuge niesen.
  • Empfehlenswert ist zudem, die Corona-Warn-App auf dem Handy zu installieren und zu nutzen.
Alltagsmaske tragen
  • Eine Alltagsmaske ist unter anderem zu tragen 
    • in geschlossenen Räumen im öffentlichen Raum, wenn dort Besucherverkehr herrscht sowie auf Märkten und ähnlichen Verkaufsstellen im Außenbereich.
    • im Umfeld von geöffneten Einzelhandelsgeschäften: auf den Zuwegungen zu dem Geschäft innerhalb einer Entfernung von 10 Metern zum Eingang, auf dem Grundstück des Geschäftes sowie auf den zu dem Geschäft gehörenden Parkplatzflächen. Wer ins Geschäft möchte, trägt gerne direkt die dort vorgeschriebene medizinische Maske.
    • am Arbeitsplatz, sofern ein Abstand von anderthalb Metern zu weiteren Personen nicht sicher eingehalten werden kann,
    • in Schulgebäuden und auf dem Gelände von Schulen – ab Klassenstufe 5 auch im Unterrichtsraum,
    • auf Spielplätzen – gilt für Kinder ab dem Grundschulalter und ihre Eltern sowie eventuelle weitere Begleitpersonen.
  • Von der Maskenpflicht befreit sind Kinder im Vorschulalter, im Einsatz befindliche Sicherheitskräfte, Feuerwehrleute und Personal der Rettungsdienste sowie Personen, die aus medizinischen Gründen keine Alltagsmaske tragen können (Attest notwendig).
Medizinische Maske tragen
  • Eine medizinische Maske, die sogenannte OP-Maske, ist zu tragen 
    • in allen Geschäften des Einzel- und Großhandels,
    • in Arztpraxen und vergleichbaren medizinischen Einrichtungen (auch in Krankenhäusern),
    • in Bussen, Zügen des Nah- und Fernverkehrs und Taxen sowie in Bahnhöfen, auf Bahnsteigen und in Haltestellen,
    • während Gottesdiensten und anderen Versammlungen zur Religionsausübung auch am Sitzplatz.
  • Eine gute medizinische Maske (= OP-Maske) besteht aus dreilagigem Vlies, sie sollte die Europäische Norm EN 14683 erfüllen und die CE-Kennzeichnung tragen (steht auf der Packung des Herstellers).
  • Natürlich kann alternativ auch eine FFP2-Maske (ohne Ausatemventil) getragen werden, die einen noch etwas besseren Eigenschutz bietet. Auch hier auf die CE-Kennzeichnung (EN 149) achten.
FFP2-Maske tragen
  • Für einen besseren Schutz der besonders gefährdeten Menschen sind Beschäftigte und Besucher der Pflegeheime und der Wohnheime für Menschen mit Behinderungen sowie Beschäftigte von ambulanten Pflegediensten verpflichtet, beim unmittelbaren Kontakt zu ihnen eine so genannte FFP2-Maske (ohne Ausatemventil) zu tragen. 
Kirchen und Religionsgemeinschaften
  • Die Religionsausübung ist ein hohes Gut, sie ist durch das Grundgesetz geschützt.
  • Dennoch sind die Kirchen und Religionsgemeinschaften aufgefordert, eigenverantwortlich zu entscheiden, ob Gottesdienste und andere Versammlungen angesichts des aktuellen Infektionsgeschehens als Präsenzveranstaltungen stattfinden können.
    • Über Versammlungen mit Anwesenheit der Beteiligten müssen die örtlich zuständigen Behörden informiert werden.
  • Falls die Beteiligten zu der Einschätzung kommen, dass Versammlungen mit Anwesenheit möglich sind, müssen die Kirchen und Religionsgemeinschaften für die Einhaltung folgender Voraussetzungen sorgen:
    • Einhaltung des Mindestabstands von anderthalb Metern, Tragen einer medizinischen Maske auch am Sitzplatz, Einführung eines Anmeldeverfahrens, Begrenzung der Teilnehmerzahl, Erfassung der Kontaktdaten und Verzicht auf gemeinsamen Gesang.
Hochschulen, Schulen und Kitas
Stationäre Gesundheits- und  Pflegeeinrichtungen
  • Der Betrieb von Krankenhäusern, Pflegeheimen, ambulanten Pflegediensten und Wohnheimen für Menschen mit Behinderungen soll auf Basis eines einrichtungsbezogenen Konzepts geregelt werden.
  • Für vollstationäre Pflegeeinrichtungen und besondere Wohnformen der Eingliederungshilfe gilt: Mindestens jeden dritten Tag sind das Pflegepersonal und alles weitere Personal, das – auch indirekt – Kontakt zu Patientinnen und Patienten sowie Besucherinnen und Besuchern hat, auf das Coronavirus zu testen. Dafür reicht der Antigen-Schnelltest.
  • Das gilt auch für das Personal ambulanter Pflegedienste, wenn sie Kontakt zu Pflegebedürftigen haben.
  • Allen Besucherinnen und Besucher von Pflegeheimen und besonderen Wohnformen der Eingliederungshilfe wird empfohlen, sich unmittelbar vor dem Besuch mit Hilfe eines Schnelltests auf das Coronavirus testen zu lassen.
Sport, Kultur und Freizeit
  • Angebote und Einrichtungen, die der Freizeitgestaltung dienen, müssen eingestellt bzw. geschlossen werden. Dazu gehören unter anderem: 
    • Theater, Opern- und Konzerthäuser, Kinos (außer: Autokinos), Museen 
      • Im Rahmen der Berufsausübung sind Theater- und Konzertproben sowie Aufführungen ohne Publikum (etwa zur Übertragung im TV oder Internet) möglich.
    • Zoos, Tierparks, Schwimmbäder, Thermen
    • Spielhallen und Spielbanken
    • Clubs und Diskotheken
    • Ausflugsfahrten mit Schiffen, Kutschen, historischen Eisenbahnen
    • Skilifte (in NRW)
    • Sonnenstudios
    • Bordellbetriebe
  • Gemeinsamer Sport, Sportfeste und andere Sportveranstaltungen sind im Amateur- und Freizeitbereich untersagt. Fitnessstudios sowie öffentliche und private Sportanlagen (auch: Tennis- und Golfplätze) müssen geschlossen bleiben, auch Reha-Sport ist nicht möglich.
  • Ausnahmen:
    • Erlaubt ist Individualsport außerhalb von Sportanlagen, der im Regelfall alleine oder zu zweit mit Mindestabstand ausgeübt werden kann (zum Beispiel Joggen, Walken, Rad fahren). Nicht zulässig ist die gezielte Vermittlung von Fähigkeiten oder Fertigkeiten durch Trainerinnen und Trainer in diesen Sportarten.
    • Profisport ist unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt, Zuschauer sind allerdings nicht zugelassen.
    • Das Bewegen von Pferden ist aus Tierschutzgründen im zwingend erforderlichen Umfang zulässig, sport- und trainingsbezogene Übungen sind untersagt.
Einzelhandel, Gastronomie und Hotellerie
  • Zulässig bleibt der Betrieb von 
    • Einrichtungen des Einzelhandels für Lebensmittel, Direktvermarktungen von Lebensmitteln, Abhol- und Lieferdiensten sowie Getränkemärkten,
    • Wochenmärkten für Verkaufsstände mit dem Schwerpunkt Lebensmittel und Güter des täglichen Bedarfs,
    • Apotheken, Reformhäusern, Sanitätshäusern, Babyfachmärkten und Drogerien,
    • Tankstellen, Banken und Sparkassen sowie Poststellen,
    • Kiosken und Zeitungsverkaufsstellen,
    • Verkaufsstellen für Schnittblumen und Topfpflanzen von geringer Haltbarkeit,
    • Futtermittelmärkten und Tierbedarfsmärkten,
    • Bau- und Gartenbaumärkten, Baustoffhandelsgeschäfte (nur zur Versorgung von Gewerbetreibenden sowie Land- und Forstwirten)
    • Einrichtungen des Großhandels für Großhandelskunden. Privatkunden ist nur der Kauf von Lebensmitteln erlaubt.
    • sowie die Abgabe von Lebensmitteln durch soziale Einrichtungen (zum Beispiel durch die „Tafeln“).
  • Alle anderen Einzelhandelsbetriebe müssen schließen, können jedoch einen Bestell- und Abholservice einrichten, der den Coronaschutz-Regeln entspricht. Auch Reisebüros müssen schließen.
  • Restaurants, Cafès, Imbisse, Kneipen und andere gastronomische Einrichtungen müssen geschlossen bleiben. Ein Außer-Haus-Verkauf von Speisen und Getränken ist zulässig, allerdings muss beim Verzehr ein Abstand von mindestens 50 Metern zur Verkaufsstelle eingehalten werden.
  • Betriebskantinen und Mensen in Bildungseinrichtungen dürfen nur noch dann ausnahmsweise öffnen, wenn dies zur Aufrechterhaltung des Betriebs erforderlich ist.
  • Der Verkauf von Alkoholika zwischen 23 Uhr und 6 Uhr ist untersagt.
  • Übernachtungsangebote zu privaten Zwecken sind untersagt, wenn sie nicht aus medizinischen, pflegerischen oder sozial-ethischen Gründen dringend erforderlich sind.
  • Busreisen zu touristischen Zwecken sind verboten.
  • Reisen und private Besuche, die nicht zwingend notwendig sind, sollten verschoben oder abgesagt werden.
Handwerk, Wirtschaft und Veranstaltungen
  • Arbeitgeber haben sicherzustellen, dass Kontakte im Betrieb reduziert werden, sollen Möglichkeiten zur Arbeit im Homeoffice eröffnen und den Beschäftigten kostenlose Maske zur Verfügung stellen. 
  • Handwerksbetriebe und für den Alltag wichtige Dienstleister (zum Beispiel Reinigungen, Waschsalons, Auto- und Fahrradwerkstätten) können weiterhin ihren Tätigkeiten nachgehen.
  • Dienst- und Handwerksleistungen, die nicht auf Distanz von mindestens anderthalb Metern angeboten werden können, sind bis auf wenige Ausnahmen untersagt.
    • Nicht erlaubt sind unter anderem: Massage, Tätowierung, Kosmetik, Maniküre, Friseurleistungen
    • Erlaubt bleiben: Dienst- und Handwerksleistungen im Gesundheitswesen, medizinische Fußpflege, Taxifahrten
    • Auch Ärzteschaft, Heilpraktiker und ambulante Pflegedienste können ihrer Arbeit weiterhin nachgehen.
    • Der Betrieb von Fahrschulen für berufsbezogene Ausbildungen ist erlaubt. Darüber hinaus darf die praktische Ausbildung fortgesetzt werden, wenn bereits die Hälfte der Pflichtstunden absolviert wurde.
  • Unternehmen aller Größen, Solo-Selbstständige und Selbstständige in freien Berufen können bei deutlichen Umsatzrückgängen durch die Corona-Pandemie Überbrückungshilfe beantragen.
  • Messen und Ausstellungen sind untersagt.
  • Veranstaltungen und Versammlungen sind ganz überwiegend nicht möglich.



Mit 3 Mio. Euro Kosten zu teuer: SPD gegen den Erhalt des Schachtgerüstes Haus Aden 2

Das Schachtgerüst Haus Aden 2 .

3. Millionen Euro soll laut eines Gutachtens der Erhalt des Schachtgerüstes Haus Aden 2 kosten. Darin eingerechnet sind noch nicht die Unterhaltungskosten. Das ist der SPD-Fraktion zu viel. Warum hat sie am Freitag in einer Pressemitteilung erläutert.

„Am Montag den 01.02.2021 wurde allen Fraktionen die Machbarkeitsstudie zur Umsetzung, Sanierung und Instandhaltung des Schachtgerüstes Haus Aden 2 durch die Verwaltung der Stadt Bergkamen zur Verfügung gestellt. Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie wurden der SPD-Fraktion durch die Verwaltung in zwei Fraktionssitzungen umfassend erläutert. Darüber hinaus wurden Gespräche mit dem Geschichtskreis Haus Aden/ Grimberg 3/4 geführt, der sich bekanntlich für den Erhalt des Schachtgerüstes ausgesprochen hat. Nach Austausch und Bewertung aller Informationen sowohl der Machbarkeitsstudie, als auch der Position des Geschichtskreises sind wir am Ende eines mehrstündigen Diskussions- und Beratungsprozess zu der Entscheidung gelangt, dass die SPD-Fraktion einem Erhalt des Schachtgerüsts Haus Aden 2 nicht zustimmen kann.

„Ausdrücklich möchte ich darauf hinweisen, dass sich die SPD-Fraktion der Bedeutung des Bergbaus für Bergkamen sehr deutlich bewusst ist. Es gibt in unserer Fraktion kein Mitglied, welches nicht  direkt durch Beschäftigung/ ehemalige Beschäftigung im Bergbau oder indirekt durch Großvater, Vater, Bruder, Onkel, Schwager usw. bei dieser Entscheidung persönlich betroffen ist. Auch in unseren mehrstündigen Diskussionen hat diese Verbundenheit großen Raum eingenommen. Am Ende ist jedoch die Weiterentwicklung der gesamten Stadt in den Blick zu nehmen. Aus diesem Grund haben wir uns letztlich gegen einen Erhalt des Schachtgerüstes Haus Aden 2 entscheiden müssen“, bergründet Rüdiger Weiß die Entscheidung der SPD-Fraktion.

Ausschlaggebend für unsere Entscheidung waren die aus der Machbarkeitsstudie hervorgehenden, durch einen Kredit zu finanzierenden Gesamtkosten von 3 Mio. Euro, die den städtischen Haushalt über Jahre mit jährlich 142 T. Euro belasten würden und in denen noch keine weiteren Unterhaltungskosten berücksichtigt sind.

Vor diesem Hintergrund und unter Berücksichtigung anstehender wichtiger Investitionen im Stadtgebiet wie z.B. dem Neubau der Jahnschule oder des Feuerwehrgerätehauses in Oberaden und weiterer erforderlicher Investitionen für Kinder- und Bildungseinrichtungen ist für die SPD-Fraktion ein solches finanzielles Engagement in Höhe von 3 Mio. Euro eine nicht zu vertretende Inanspruchnahme der Leistungsfähigkeit des städtischen Haushaltes. In diesen Erwägungen haben wir die unsichere finanzielle Situation der Stadt Bergkamen berücksichtigt, da die Haushaltsplanung allgemeinen haushaltswirtschaftlichen Risiken aus der konjunkturellen und gesamtwirtschaftlichen Entwicklung unterliegt, die Einflüsse, durch die Corona-Pandemie ausgelöst, werden den städtischen Haushalt in den nächsten Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit negativ beeinflussen.

Desweitern ist die SPD-Fraktion überzeugt, dass dem Bergbau in Bergkamen eine vielfältige Würdigung zuteil wird, beispielsweise durch den unter Denkmalschutz stehenden Förderturm der Zeche Monopol/ Grimberg 1/2, der Halde Großes Holz oder den im Stadtgebiet zu findenden Bergbaurelikten. Das Thema „Erinnerungskultur“ hat die SPD-Fraktion im Zusammenhang mit der Entwicklung unserer Stadt vom Damals zum Heute im Blick.

An dieser Stelle würdigen wir das große Engagement des Geschichtskreises Haus Aden/ Grimberg 3/4: der nicht nur im Stadtmuseum, sondern auch am Stadtmuseum eine dauerhafte Heimat hat. Das geschieht durch vielfältige gelungene Aktionen und Präsentation wie etwa einem Unter-Tage-Streckennachbau, einem Schildausbau mit einem Strebpanzerteilstück inklusive Kettenstück oder einer Unter-Tage-Diesellok mit Personenwagen.

Die SPD-Fraktion wird sich trotz der in diesem Sachverhalt getroffenen Entscheidung weiterhin für die Bewahrung der Bergbautradition einsetzen.“