Oberadener Realschule öffnet die Türen und hat viel zu bieten
„Ich liebe Chemie einfach“, sagt Pakeeza und betrachtet mit glänzenden Augen die Versuchsanordnungen im Chemieraum der Oberadener Realschule. Am liebsten hätte die Zehnjährige jetzt schon das Fach auf dem Unterrichtsplan. Bis es soweit ist, muss sie sich jedoch noch gut zwei Schuljahre mit eigenen Versuchen über Wasser halten – mit Cola und Milch, zum Beispiel. Oder mit Stippvisiten wie beim Tag der offenen Tür am Samstag.
Der hatte einiges zu bieten. Nicht nur für künftige neue Schüler. Auch viele Ehemalige waren gekommen, um über ganz neue Angebote zu staunen. Mancher von ihnen griff spontan in die Klaviertasten und hätte sich vielleicht gern die neue Profilklasse Musik gewünscht, die es ab dem nächsten Schuljahr geben wird. Neu ist auch die Differenzierung Sport und Gesundheit für die 10. Klassen. DFB-Partnerschule, Schwerpunkte im musisch-künstlerischen Bereich: Die Realschule in Oberaden hat viele Pfunde, mit denen sie wuchern kann.
Die Realschule als sicheres Pfund für Eltern
Für viele Eltern ist die Realschule jedenfalls „ein sicheres Pfund – man weiß, was man hat“, hört Schuleiter Godehard Stein in vielen Gesprächen heraus. Verkürztes Abitur, gleicher Stoff in weniger Zeit, Lernstress, weniger Freizeit: Viele Schüler und Eltern sind von anderen Schulmodellen noch immer verunsichert. „Hier haben wir mehr Zeit für den Einzelnen, arbeiten viel mit Differenzierungen, die auf die individuellen Neigungen eingehen“, zählt der Schulleiter weitere Pluspunkte auf. Für viele ist aber auch die überschaubare Größe wichtig: Die knapp 480 Schüler kennen sich untereinander und machen eine starke Gemeinschaft möglich.
Aber auch zu sehen gab es in viel in den Klassenräumen. In den Chemieräumen schuf Magnesium überraschend helles Licht, explodierten Luftballons oder zeigten Flammen und Seifenblasen erstaunliche Eigenschaften. Im Bioraum ging es den Zellen der Zwiebel, den Organen des Menschen oder dem Skelett der Katze auf die Spur. Selbstkonstruierte Roboter machten genau das, was die Schüler ihnen am PC vorgaben: Sie fuhren bunte Gummibärchen auf schwarzen Linien spazieren – einem Sensor, der hell und dunkel in Richtungen übersetzte sei Dank.
Selbst den Mofaführerschein können sich die Realschüler selbst erarbeiten – mit Theorie und Praxis. Kreativität beim Bau eines Wasserfahrzeugs für das Hafenfest, Malen mit Acryl, englisches Theater, Berufswahlorientierung: Die Oberadener Realschule ist vielseitig. Sogar der Kuchen kam aus eigener Herstellung der Hauswirtschaftler. Ein kunterbunter Tag also, der vielen die Entscheidung für die Wahl der weiterführenden Schule leichter machte. „Wir hatten sehr viele Gäste heute“, freut sich Schulleiter Godehard Stein. Wie wichtig für viele die Schulzeit hier war, zeigte auch die große Zahl ehemaliger Schüler, die sich den Probeunterricht anschauten oder in den Klassenräumen mit ihren alten Lehrern plauderten.