Neues und witterungsbeständiges „Klassenzimmer im Grünen“ auf der Ökologiestation

Das neue „Klassenzimmer im Grünen“ des Umweltzentrums Westfalen, eine witterungsbeständige Lärchenholzkonstruktion, wurde am Montag auf der Ökologiestation offiziell vorgestellt. Es löst ein Zelt ab, dass erheblich in die Jahre gekommen ist.

Die neue Umweltpädagogik-Remise und davor v.l.n.r.: Ralf Sänger, Reinhard Jücker, Heinrich Rohde, Dr. Eberhard Geisler, Herbert Goldmann. Foto: Agnès Teuwen

„Unser Zelt, das 20 Jahre als Klassenzimmer für unseren „Außerschulischen Lernort“ seine Dienste tapfer geleistet hat, geht in den verdienten Ruhestand. Vierzig, fünfzig Male wurde es aufgebaut, abgebaut, zwischengelagert. Vielen zigtausend Kindern und Jugendlichen hat es während dieser Zeit Schutz vor Sonne, Regen und Wind gegeben“, erklärt der Leiter der Ökologiestation Ralf Sänger.

Herbert Goldmann, der Vorsitzender des Verwaltungsrates, und Dr. Eberhard Geisler, einer der beiden Geschäftsführer des Umweltzentrum Westfalen sowie Ralf Sänger präsentieren stolz ihr neues Bauwerk auf der Ökologiestation. Mit beteiligt zwei Betriebe aus Selm, die „Zimmerei Rohde“ (Heinrich Rohde) „Karl Jücker GmbH“ (Reinhard Jücker). Letzteren gebührt, wie Dr. Geisler ausführt, ein besonderer Dank, nicht nur wegen der ausdrücklich zu lobenden konstruktiven und fruchtbaren Zusammenarbeit bei Konzeptionierung, Planung und Umsetzung sondern auch beim Umgang mit den Kosten. So ist die eigentlich aus Kostengründen nicht vorgesehene Pflasterung der Fläche nur durch eine freundliche Sachspende der Fa. Jücker möglich geworden.

Die erste Generalprobe hat die neue Remise bereits gemeistert. In der letzten Woche fand eine einwöchige ErzieherInnen-Fortbildung als Kooperationsprojekt von Naturförderungsgesellschaft und Umweltzentrum Westfalen erfolgreich darin statt.

In erster Linie wird die Umweltpädagogik-Remise aber im Rahmen der Aktionen „Außerschulischer Lernort“ für Boden-, Wasser-, Insekten-, Kartoffelaktionen, … genutzt werden. Dieses Projekt geht beim Umweltzentrum bereits ins 20. Jahr, und viele Zehntausend junge Gäste dürften die Naturerfahrungs- und –bildungsaktionen bereits durchlaufen haben. „Als ich im Rahmen eines Telefonats mit dem Büro eines Bundestagsabgeordneten erklären wollte, wer und wo wir sind, erwiderte die Büroleiterin „Aber natürlich kenne ich das Umweltzentrum, ich habe bei Ihnen einige Umweltpädagogik-Aktionen als Schülerin mitgemacht!“, und  sie war davon noch heute begeistert“, schildert Ralf Sänger hoch erfreut, „Mit den umweltpädagogischen Aktionen erreichen wir Kinder – in der Regel noch vor ihrer Pubertät – und wecken in ihnen Freude und Begeisterung mit und für die Natur“.

Die „Umweltpädagogik-Remise“ ist – wie alles vom Umweltzentrum – „Nichts von der Stange“ sondern für die Nutzung „maßgeschneidert“!

Es handelt sich um eine witterungsbeständige Lärchenholzkonstruktion, wie Herr Rohde ausführt, die nicht behandelt werden muss und, wie Dr. Geisler anmerkt, einen angenehmen, natürlichen Geruch verströmt. Das lichtdurchlässige Dach sorgt bei jedem Wetter für eine sehr ansprechende und energiesparende Innenraumbelichtung. Sämtliche Seitenwände sind über zwei unterschiedliche Profilschienensysteme öffen-/entfernbar oder aber abschnittsweise praktisch aufrollbar. Großflächige Belüftungsschlitze unterhalb des Daches sorgen für ein angenehmes Klima auch bei intensiver Sonnenbestrahlung. Außerdem finden Insekten, die meist die hellsten und höchsten Stellen suchen einen Weg nach draußen.

Ein weiterer großer Vorteil besteht darin, dass die Überdachung nun auch ganzjährig nutzbar ist, wodurch sich das Programmangebot erweitern kann, freuen sich die Vertreter vom Umweltzentrum.

Herr Goldmann und Herr Dr. Geisler bemerken, dass das Umweltzentrum mit dieser Remise seine Möglichkeiten im Umweltpädagogikbereich konsequent weiter ausbaut. 2004 errichtete es den Umweltpädagogik-Teich sowie den Lehrbienenstand und 2011 nahm es das Gästehaus in Betrieb, wodurch seitdem auch mehrtägige Klassenfahrten angeboten und erfolgreich durchgeführt werden.