Neues Modell für angehende Erzieher: Praxisintegrierte Ausbildung wird vergütet

Freuen sich über das neue Praxisintegrierte Ausbildungsmodell (v.l.): Anja Seeber (Fachbereichsleiterin Schulen und Bildung), Rita Vonnahme (Leiterin LBK), Torsten Göpfert (Schuldezernent), Brit Albrecht (Leiterin MBK) und Carmen Uibel (Abteilungsleiterin Sozialpädagogik am LBK). Foto: Fabiana Regino – Kreis Unna

Sie leisten wichtige Arbeit und ohne sie wären viele berufstätige Eltern „aufgeschmissen“. Die Rede ist von Erzieherinnen und Erziehern. Bislang bekamen Auszubildende dieses Berufs während des schulischen Teils der Ausbildung kein Gehalt. Erst im Berufsanerkennungsjahr gab es eine Vergütung. Das wird demnächst anders. Mit PiA – der Praxisintegrierten Ausbildung – bieten das Lippe Berufskolleg (LBK) in Lünen und das Märkische Berufskolleg (MBK) in Unna ab dem Schuljahr 2019/2020 ein neues, attraktives Ausbildungsmodell an.

„Prognosen zufolge werden 2025 rund 190.000 Erzieherinnen und Erzieher in Deutschland fehlen. Grob geschätzt bedeutet das für den Kreis Unna: Uns wird es an etwa 950 Fachkräften in dieser Branche mangeln. Die Ursachen dafür sind verschieden, aber ein erster Schritt, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken ist es, die Ausbildung zum Erzieher attraktiver zu gestalten“, erläutert Schuldezernent Torsten Göpfert den Hintergrund zur Einführung des Praxisintegrierten Ausbildungsmodells.

Praxis und Theorie im Wechsel
Neben der Vergütung ist auch die Strukturierung der Ausbildung zum Erzieher neu: Anders als bei dem bestehenden Modell, bei dem der praktische Teil abgesehen von zwei Blockpraktika während der ersten beiden Ausbildungsjahre einzig nur im dritten Ausbildungsjahr absolviert wird, werden die PiA-Studierenden durchgängig sowohl in der Fachschule (zwei bis drei Tage die Woche) als auch in der sozialpädagogischen Praxis (zwei bis drei Tage die Woche) ausgebildet.

Träger sozialpädagogischer Einrichtungen stellen für PiA die Ausbildungsplätze zur Verfügung und schließen einen Kooperationsvertrag mit den Schulen ab. Mit den Studierenden gehen die Träger dann einen Praktikumsvertrag ein. Damit wird für alle Beteiligten ein attraktives Modell etabliert: Die Studierenden erhalten ein Ausbildungsgehalt, die lokalen Träger können langfristig Fachkräfte binden und die Fachschulen entwickeln ihre Praxis-Theorie-Verzahnung weiter.

Schulen beraten Interessierte
Interessierte Träger können sich bei Brit Albrecht, Schulleiterin des Unnaer MBK, Tel. 0 23 03 / 27-12 45, E-Mail: albrecht@mbk-unna.de, sowie bei Carmen Uibel, Abteilungsleiterin Sozialpädagogik am Lüner LBK, Tel. 0 23 06 / 10 0-44 3, E-Mail: uibel@lbk-luenen.de melden und beraten lassen. Interessierte Studierende melden sich unter www.schueleronline.de an.

Die Bundesregierung unterstützt das PiA-Modell in den nächsten zwei Jahren durch das Bundesprogramm „Fachkräfteoffensive für Erzieherinnen und Erzieher: Nachwuchs gewinnen und Profis binden“. Weitere Infos gibt es außerdem unter www.lippe-berufskolleg-luenen.de und www.mbk-unna.de. PK | PKU