Nach Infoabend zur Rettungs-App ist klar: Viele wollen helfen

Der Ruf nach Unterstützung blieb nicht ungehört: Zahlreiche qualifizierte Ersthelfer wollen mit ihrem Engagement, ihrer Zeit und ihrem Know-how dazu beitragen, dass im Kreis Unna eine sogenannte Rettungs-App etabliert werden kann.

Zahlreiche Ersthelfer aus dem ganzen Kreis informierten sich über die Rettungs-App. Foto: C. Rauert – Kreis Unna
Zahlreiche Ersthelfer aus dem ganzen Kreis informierten sich über die Rettungs-App. Foto: C. Rauert – Kreis Unna

Rund um die Auftaktveranstaltung am Montagabend im Kreishaus ließen sich potentielle Lebensretter bereits registrieren. Bei der kick off-Veranstaltung gab es dann vor allem Informationen. Dr. Ralf Stroop, Leitender Notarzt im Kreis Gütersloh, „Vater“ der dort schon eingeführten Rettungs-App und im Verein Mobile Retter e.V. aktiv, schilderte, wie die Idee der Rettungs-App entstanden ist und wie die Alarmierung konkret funktioniert.

Stroop blieb aber nicht bei trockener Theorie, sondern spielte bei der Veranstaltung auch immer wieder eine (fingierte) Alarmierung von Ersthelfern über die Smartphone-App ein.

Die Idee der ersten Hilfe per Smartphone ist denkbar einfach. Es geht um schnelle Hilfe von nebenan. Fachlich kundige und für den App-Einsatz nochmal geschulte Freiwillige in der Nähe könnten – so sie denn über einen in der Rettungsleitstelle eingegangenen Notruf Bescheid wüssten – die ersten Minuten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes durch Erste Hilfe wie eine Herzdruckmassage überbrücken. Hintergrund ist die Erkenntnis, dass gerade bei einem Kreislaufstillstand jede Sekunde zählt.
Geeignet für den natürlich passwortgeschützten und ausdrücklich freiwilligen Rettungseinsatz per Smartphone-App sind Menschen, die eine berufliche Qualifikation mitbringen wie z.B. Krankenpflegekräfte, Feuerwehrleute, Arzthelfer, Rettungssanitäter, Rettungsschwimmer, Polizisten oder Ärzte – und Vertreter „aller Zünfte“ waren bei der Auftaktveranstaltung des Kreises dabei.

Um ein flächendeckendes Einsatznetz knüpfen zu können, sind nach Ansicht der Fachleute rund 100 qualifizierte Helfer nötig. Wird diese Marke erreicht, ist der erste konkrete Schritt zur erfolgreichen Etablierung der Rettungs-App gemacht. Eine Registrierung ist z.B. möglich unter www.mobile-retter.de.

Weitere Schritte sollen nun mit Unterstützung des Vereins Mobile Retter e.V. erfolgen. Dr. Stroop bot an, durch den Verein die Rahmenstruktur zu schaffen und dann durch weiteres „Rekrutieren sowie Trainieren und Qualifizieren“ die ehrenamtlichen Helfer fit für den „Fall der Fälle“ zu machen.

Ebenfalls vorbereitet wird beim Kreis die Erstellung einer Schnittstelle, über die die Smartphone-App an die Leitstellentechnik in der Rettungsleitstelle des Kreises angebunden wird.