Ministerin Ina Brandes zu Gast bei der CDU
Premiere für eine Landesministerin: „Dies ist meine erste Rede zum Tag der Deutschen Einheit“, verkündete lächelnd Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, die erst seit 11 Monaten Politikerin ist und vorher 15 Jahre in der freien Wirtschaft gearbeitet hat. In der Bürgerhalle des
Unnaer Rathauses meisterte Brandes ihre Aufgabe mit Bravour, wie der Applaus am Ende ihrer engagierten Ansprache bewies. Gut 100 Gäste waren der Einladung der CDU Kreis Unna, des Stadtverbandes Unna und der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung (OMV) gefolgt.
Erstmals im Rahmen der traditionsreichen Veranstaltung wurde das Thema der deutschen Wiedervereinigung mit Blick auf Kunst und Kultur beleuchtet. „Viele Künstlerinnen und Künstler waren damals von der Idee des Sozialismus überzeugt“, so Brandes. Anspruch und Wirklichkeit gingen jedoch auseinander. Wer sich so
verhielt, wie es die SED wollte, hatte ein sicheres Einkommen. Wer systemkritisch war, durfte seine Kunst nicht mehr veröffentlichen. Die Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann während einer Konzertreise durch Westdeutschland im Jahr 1976 habe für viele in der DDR-Kulturszene eine schockierende Zäsur bedeutet. Brandes: „Im wiedervereinten Deutschland ist die künstlerische Freiheit gewährleistet. Kunst ist parteilos. Sie kann Missstände ohne Rücksicht benennen. Kunst und Kultur ist Arbeit für unsere Demokratie.“
Kunst und Kultur werden trotz Pandemie und notwendiger Energieeinsparung gebraucht. „Kultureinrichtungen müssen weiterhin klimatisiert werden, um die dort vorhandenen unersetzlichen Kultur- und Kunstbestände nicht zu gefährden. Und ich setze mich dafür ein, dass Künstler auch in schwierigen Zeiten von ihrer Arbeit leben können. Die lebendige und vielfältige Kultur in Nordrhein-Westfalen muss erhalten bleiben!“ Der Begriff „Kultur“, allerdings in Bezug auf politische Entscheidungen, wurde auch vom CDU-Kreisvorsitzenden Marco Morten Pufke aufgegriffen. Es sei dem CDU-Landesvorsitzenden und Ministerpräsidenten Hendrik Wüst mit seinem Kabinett zu verdanken, dass die neue Landesregierung planvoll und unaufgeregt ihre Aufgaben erledige: „Eine solche Kultur des zielgerichteten Regierens, wie wir sie hier in Nordrhein-Westfalen erleben, würde ich mir gerade in diesen Zeiten auch von der Ampelregierung in Berlin wünschen.“