Messe Natur & Garten empfiehlt sich als Frühlingsfest mit viel guter Laune
Sie schaute gelassen auf alles herab. Die Pflanzen, die Speisen, die Dinge, die sich Menschen in den Garten stellen, den Kompost, die Tiere in Aquarien. Lediglich bei dem gewaltigen Bienenschwarm, der in der Imkerei gerade als kompakte Wolke ein- und ausflog, riskierte Kakadu „Kitty“ einen neugierigen Blick in die Höhe. Sie war der wohl kurioseste Besucher der Messe „Natur & Garten“, die als Frühlingsfest mit neuem Namen am Samstag mehr Besucher auf der Ökologiestation verdient hätte.
„Kitty“ kennt die Messe schon – noch vor Corona und noch mit altem Konzept. Die Pandemie hat auch hier Flexibilität erfordert. Bei der ersten Neuauflage nach zwei Jahren war weiterhin ein coronakonformes Konzept gefragt. Deshalb spielte sich alles im Freien ab. Und das Wetter unterstützte mit schmeichelhaften Frühlingslüftchen. Nicht allerdings die Realität, auch wenn Masken, Tests und Impfen schon fast vergessen scheinen. Allein ein Dutzend Aussteller hat das Virus niedergestreckt und kurzfristig große Lücken in das liebevoll geplante Ausstellerbild gerissen.
Denn zum ersten Mal sollte es einen eigenen Fairtrademarkt geben. Der präsentierte sich etwas spärlich aufgrund der Ausfälle mit Kaffee, Honig, Schokolade, nachhaltigen Tipps in Broschürenform von der Verbraucherzentrale, farbenfrohen Eierwärmern und kunstvoller Kreativität aus Nepal. Die beliebten Gemüsepflanzen hatten ihre gewohnte Ecke, ebenso der Pflanzenflohmarkt mit Maiglöckchen, Kakteen und Co. Im Inneren gab es lediglich die stets gut frequentierte Kuchentheke. Anstelle von Ausstellern präsentierten sich diesmal Fotos von Dr. Janine und Herbert Teuppenhayn mit einer „vielfältigen Tierwelt im heimischen Garten“ als Sonderausstellung für alle, die trotzdem noch die Maske dabei hatten.
Zu entdecken gab es trotzdem viel. Kuriose Wesen aus dem Wasser, Autobahnen für Igel, Kreaturen unter dem Mikroskop, Fachliteratur, Gartendekoration, frischer Apfelsaft oder frisch gezapftes Bier. Wer noch mehr Unternehmungslust mitbrachte, konnte die bei Exkursionen durch die Lippeaue, im Wildbienengarten oder in der Imkerei ausleben. Oder er und sie genoss es ganz entspannt wie „Kitty“ von einem gemütlichen Platz aus mit schönen Leckereien zwischendurch – für die Menschen sorgten der Biofleisch-Grill oder die Bäckerei für kulinarische Entspannung.
Organisatorin Agnès Teuwen konnte zufrieden sein mit dem ersten „Frühlingsfest“ in der Ära nach mehr als zwei Jahrzehnten Michael Bub. Die Besucher waren begeistert und genossen es, bei schönem Wetter endlich mal wieder gemeinsam etwas erleben zu können.