Marina quillt mit Rallye und Musik-Party zum Sommer-Abschluss über
Wenn schon kein Hafenfest, dann wenigstens eine Hafenparty. Das war das Motto am Samstag auf allen Seiten. Der Andrang in der Marina konnte es jedenfalls locker mit dem ausgefallenen Groß-Event aufnehmen. Mit der Sommer-Rallye für die Kinder und abschließender Musik-Party für die Erwachsenen war es dicht dran. Punktuell war kein Durchkommen mehr. Und das Ende der Schlangen vor den Spielstationen oder Speiseständen war manchmal nicht mehr genau auszumachen.
„Wir hätten hier locker noch sechs weitere Stationen aufbauen können und es gäbe immer noch Warteschlangen“, staunte Karsten Quabeck vom Stadtmarketing. Auch gelegentliche Regentropfen veranlassten niemanden dazu, seinen festen Platz in der Schlange vor dem Tattoo- oder Button-Stand, dem Ponyreiten und Zielspritzen, den bunten Sommerkappen oder dem Ninja-Action-Parcours preis zu geben. „Es ist unglaublich, was hier los ist – ein wirklicher Erfolg“, ist Karsten Quabeck mehr als zufrieden.
Zusammen mit den Bergkamener Familienzentren war das kunterbunte Treiben organisiert worden. „Wir haben 2.000 Kinder und ihre Familien eingeladen – und es sind offenbar alle gekommen“, beobachtet Riccardo Conte von der AWO das Gedränge am Air Brush-Stand. „Wir haben vor einiger Zeit auf gut Glück Kompressoren angeschafft und uns selbst in der Kunst des Tattoo-Sprühens versucht“, schildert er. Was als zeitsparende Alternative für das Kinderschminken gedacht war, „kam so gut an, dass wir das jetzt nur noch machen“, sagt er augenzwinkernd. „Die Masse an Kindern hätten wir heute auch gar nicht geschafft“, ergänzt er. 30 Sekunden dauert es gerade einmal, schon ist ein fantasievolles Motiv für bis zu 3 Tage auf der Haut verewigt.
Im Labyrinthischen Wirrwarr den Überblick behalten
Die Begeisterung der Kinder war jedenfalls grenzenlos. Mancher erwachsene Begleiter musste unterwegs durch die sechs Parcours die Flügel strecken. „Wie geht das denn jetzt hier?“, fragt sich ein leicht ratloser Großvater laut beim Anblick von Tunneln, Reifen, Kisten mit kreativen Naturmaterialien und einem labyrinthischen Wirrwarr aus Absperrbändern. Während die Enkeltochter alles auf dem Bauch, mit den Zehenspitzen, hüpfen, springend und schlängelnd spielerisch meistert, bricht ihm schlicht der Schweiß im schwülen Sommerwetter aus. Als nächstes steht auch noch ein Parcours mit Miniatur-Pony samt mechanischem Hoppeleffekt an. „Ich komme gleich wieder“, sagt er ermattet und erholt sich kurz beim Anblick der Künstlerinnen, die aus einem nassen Sandklotz ganz langsam und akribisch riesige Figuren meißeln. Und lässt sich vom Seemann auf Stelzen mit dem riesigen Fischernetz lachend einfangen – Selfie inklusive.
Die Feuerwehr hat in nächster Zeit ganz bestimmt kein Rekrutierungsproblem. Die Nachwuchs-Feuerwehrleute haben sich mit der Mini-Spritze durchweg bewährt als es darum ging, vier Bälle zielgenau von den Flaschen zu spritzen. Die selbstbemalten Kappen taten spätestens dann Not, als der Zauberer im wieder zurückgekehrten prallen Sonnenschein seinen Auftritt hatte. Und mit dem mutigen Einhorn auf dem frisch gestanzten Button trauten sich die meisten auch auf das Elektro-Surfbrett mit fiesen Action-Stufen.
Ein aufregender und schweißtreibender Tag, der mit Gutscheinen für Würstchen, Waffeln und Getränken belohnt wurde. Doch darum ging es gar nicht. Endlich gab es mal wieder die Gelegenheit für die ganze Familie, echte Abenteuer gemeinsam mit vielen anderen zu erleben. Dass es am Abend auch noch einen heftigen musikalischen Ritt durch die Hitlisten gab, rundete den generationenübergreifenden Erlebnistag perfekt ab. Auch hier gab es kein Halten und vor allem absolut keine Parkplätze mehr. Denn jeder wollte dabei sein, als die holländische Band „De Coronas“ ihrem beziehungsreichen Namen zum Glück keine Ehre machte und die Corona-Wolken machtvoll vertrieb. Mittendrin ein Podest für die persönlichen Musikwünsche der Zuschauer, die von den vier Akteuren auf der Bühne mit Links beantwortet wurden.