Logistikpark A2: „Halle übersteigt meine Vorstellungskraft“

Blick auf die Baustelle des Logistikparks A2 von der Lüner Höhe. (Foto: Patrick Opierzynski)
Blick auf die Baustelle des Logistikparks A2 von der Lüner Höhe. (Foto: Patrick Opierzynski)

Die Halle im Logistikpark A2, die die Goodmann Germany GmbH baut, „übersteigt meine Vorstellungskraft“, konstatierte Manfred Hülshoff, Vorsitzender der Bürgerinitiative „BI Umweltschutz Kamen e.V.“, heute Abend (27. Januar) in einer Versammlung im Freizeitzentrum. Was man den Kamener Bürgern da vor die Nase gesetzt habe, sei ein „scharfes Ding“.

Tatsächlich ist das Gebäude riesig: 140 mal 140 Meter groß und 12 Meter hoch. Ein 4,50 Meter hoher Wall schirmt das angrenzende Wohngebiet Lüner Höhe vom Gewerbegebiet ab. Alles im Rahmen des Bebauungsplanes, wie Hülshoff den rund 50 Bürgerinnen und Bürgern versichert. Was aber auch heißt: Für die BI gibt’s nichts zu beanstanden.

BI-Versammlung
Rund 50 Bürgerinnen und Bürger folgten der Einladung der BI Umweltschutz.

Seit Jahren kämpft die Bürgerinitiative Umweltschutz gegen den Logistikpark an der A2. Sie konnte zwar seine Errichtung nicht verhindern. Doch musste die Stadt Bergkamen ihre Pläne gewaltig abspecken, nachdem die BI ein Klageverfahren beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht hatte und die Richter den Bebauungsplan für den Logistikpark für ungültig erklärten. So fällt das Gewerbegebiet heute sehr viel kleiner aus als ursprünglich geplant. Statt 34 Hektar versiegelter Fläche sind es 17 Hektar. Statt der ursprünglich 22 Meter haben die Hallen nur eine Höhe von 12,50 Metern. Der Wall sollte 8 Meter hoch werden, heute ist er 4,50 Meter hoch. Überdies erinnert Helmut Stalz, Vorstandsmitglied der Bürgerinitiative, sei nicht nur das Wäldchen geblieben. Es habe auch eine kleine Aufforstung gegeben.

Lärmgutachten der Firma Goodman

Noch hören die Anwohner der Lüner Höhe nur den Baulärm im nahen Logistikpark. Wie hoch aber wird der Lärmpegel sein, wenn im August der Betrieb los geht? Laut BI sollen tagsüber 30 Lkw pro Stunde aufs Gelände fahren, in der Nacht zwei pro Stunde. Deren Gepiepe beim Rückwärtsfahren werde man die ganze Nacht hören, befürchten die Anwohner. Zwar gebe es ein Lärmgutachten der Firma Goodman, wonach die Nachtwerte im erlaubten Bereich seien, so BI-Vorsitzender Hülshoff. Aber da dürfe dann auch nichts mehr hinzukommen. Was schwierig sei, schätzt Hülshoff, da Goodman noch einen dritten Bauabschnitt plane.

Tatsache ist: Die BI kämpft weiter gegen den Logistikpark. Auch wenn man nicht erreichen werde, „dass die Halle wieder abgerissen wird“, so Hülsmann, so könne man den Investor aber vielleicht über Lärmmessungen zu Maßnahmen zwingen. Und so wird die BI ein Lärmmessgerät anschaffen, dessen Ergebnisse vor Gericht zugelassen sind. Damit sollen besonders Lärm geplagte Anwohner ein Lärmtagebuch führen. Heißt: sie messen eine Woche lang morgens, mittags und abends die Lärmbelastung. Liegt sie über den erlaubten Immissionswerten, würde die BI erneut vors Verwaltungsgericht ziehen.