Löschgruppe Overberge zieht Jahresbilanz

Bei einem Einsatz waren so viele Handys rundherum in Betrieb, dass es nicht mehr ging. „Wir mussten die Menschen auffordern, die Geräte auszuschalten oder das Gelände zu verlassen – unser Funk war derart erheblich gestört“, schildert Dieter Dettmar. Mit dem Handy Unfälle oder Brände filmen und fotografieren: „Das wird immer schlimmer“, betont auch Löschgruppenführer Bernd Grothaus bei der Jahresdienstbesprechung der Freiwilligen Feuerwehr in Overberge.

Die Löschgruppe Overberge samt Wehrführung und Politik.
Die Löschgruppe Overberge samt Wehrführung und Politik.

Das vergangene Jahr brachte einige Veränderungen für die Lebensretter in Overberge. Löschgruppenführer Bernd Peske ist mit 63 Jahren in die Ehrenabteilung gewechselt und hat die Leitung an Bernd Grothaus übergeben. Es gab deutlich mehr Einsätze als noch im Vorjahr: 68 Mal mussten die 31 aktiven Wehrleute ausrücken, 2012 waren es noch 42 Einsätze. 23 Mal ging es um Brände, 13 Mal um technische Hilfeleistungen wie Unfälle, austretende Chemikalien oder Türöffnungen, in 22 Fällen waren Brandmeldeanlagen, Brandvermutungen oder Fehlalarme im Spiel. Insgesamt schlugen 648 Einsatzstunden zu Buche. Hinzu kamen 3.290 Stunden für Dienste und Übungen sowie Ausbildungen.

In Atem gehalten haben auch die Overberger Wehrleute der Brand der Boote in der Rünther Marina sowie die Brandstiftung und der anschließende Selbstmord eines Familienvaters in der Bergkamener City. Mit 26 größeren Einsatzlagen hatten sie zu tun, darunter gleich mehrere Brände in der City, bei denen Menschen in Sicherheit gebracht werden mussten. Auch für das Hochwasser in Niedersachsen waren die Lebensretter aus Overberge gerüstet, mussten am Ende aber doch nicht ausrücken, weil die Bergkamener Kameraden länger vor Ort blieben. Im Stadtteil selbst waren es die kleineren Dinge, für die sie ihre Freizeit investierten – darunter Alarmierungen aufgrund eines umgefallenen Dixie-Klos. Als Dank gab es Raketen-Beschuss während der Silvesternacht auf die Einsatzfahrzeuge – „eine Sache, die langsam niemand mehr verstehen kann“, empört sich Bernd Grothaus.

Der neue Beigeordnete Holger Lachmann und Ortsvorsteher Uwe Reichelt dankten der Löschgruppe für ihre gute Arbeit. „Der Tagesdienst konnte durch die gleichzeitige Alarmierungen der Löschgruppen Rünthe und Overberge sichergestellt werden“, so Lachmann, „damit schaffen wir es weiterhin, eine so große Stadt mit einer rein ehrenamtlichen Feuerwehr zu betreuen.“  In der vergangenen Woche kam die Genehmigung für den Haushalt durch den Kreis – damit können auch die für die Feuerwehr wichtigen Investitionen wie der Neubau des Rünther Gerätehauses oder die Ausrüstung mit Digitalfunk realisiert werden. Auch das „Best Ager-Projekt“ für die Neuaufnahme älterer Wehrleute, das vor fünf Jahren begonnen wurde, hat Erfolge gezeigt. Dank gab es abschließend auch für die Arbeitgeber, die den Wehrleuten ihren ehrenamtlichen Dienst ermöglichen.

Eine besondere Ehrung durch den Feuerwehrverband des Landes NRW gab es übrigens für Wilhelm Burgemeister für 50 Jahre Zugehörigkeit zur Freiwilligen Feuerwehr. In diesem Jahr stehen das Osterfeuer und ein Tag der offenen Tür am 28. Juni ins Haus.

Weitere Daten und Fakten gibt es hier: Löschgruppe Overberge Daten und Fakten